Ausgabe 06/2013 - Kulturnews
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Musik<br />
Alles hat ein Ende …<br />
… glaubt der Kölner Singer/Songwriter<br />
Maxim – und beißt skrupellos in seine<br />
Wurst.<br />
Maxim, auf deinem neuen Album „Staub“ rechnest du mit deiner eigenen<br />
Generation ab. Was wirfst du dir und deinen Altersgenossen denn vor?<br />
Maxim: Was haben wir denn an den Start gebracht, worauf wir stolz sein<br />
können? Okay, in der arabischen Welt hat meine Generation eine<br />
Revolution losgetreten. Aber auf mein Land bezogen möchte ich sinngemäß<br />
Volker Pispers zitieren: Alle sitzen im Zug und steuern auf den<br />
Abgrund zu, aber alle haben Angst, die Notbremse zu ziehen, weil sie sich<br />
davor scheuen, ihren Kaffee zu verschütten.<br />
Ich hätte eher erwartet, dass du mit politischen Parolen für eine bessere<br />
Welt kämpfst; schließlich hast du dir bei den Texten von Judith Holofernes<br />
helfen lassen.<br />
Maxim: Das funktioniert heutzutage doch nicht mehr. Auch Judith haut<br />
ja keine Parolen raus, und man kann ohne Probleme Wir Sind Helden<br />
hören und gleichzeitig CDU wählen. Wenn man meine Texte hört, ist<br />
meine Gesinnung in den Nebensätzen zu erkennen, und das ist meiner<br />
Meinung nach das Maximum, was ein Künstler schaffen kann, ohne sich<br />
lächerlich zu machen.<br />
Dann ist deine Botschaft die radikale Hoffnungslosigkeit?<br />
Maxim: Wenn man etwas scheiße findet, kann man natürlich dagegen<br />
vorgehen. Nur die einfache, große Lösung, die gibt es eben nicht, und ich<br />
habe keinen Respekt vor politisch korrekten Typen, die mich anstinken,<br />
weil ich eine Wurst esse. Ich will meinem Leben einen Sinn geben und<br />
gucken, dass ich hier vernünftig lebe – und ich verzweifle nicht daran,<br />
dass es mir unmöglich ist, alles richtig zu machen.<br />
Interview: Carsten Schrader<br />
Maxim<br />
Foto: Heiko Landkammer<br />
Staub erscheint am 31. Mai.<br />
kulturnews präsentiert<br />
16. 10. Dresden – 17. 10. Bochum – 19. 10. Bremen – 20. 10.<br />
Berlin – 21. 10. Hamburg – 22. 10. Münster – 23. 10. Hannover –<br />
26. 10. Weinheim – 27. 10. Frankfurt – 28. 10. Stuttgart – 29. 10.<br />
Saarbrücken – 30. 10. Köln<br />
Vinyl im Höhenflug<br />
Endlich mal wieder eine Kurve, die der gebeutelten Musikbranche gefällt:<br />
Seit dem historischen Tief von 20<strong>06</strong> sind die Vinylverkäufe kontinuierlich<br />
gestiegen – und jetzt immerhin wieder auf dem Niveau von 1997. Allein<br />
2012 betrug die Steigerungsrate 52 Prozent. Allerdings sollte das nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass der weltweite Vinylumsatz bei gerade mal<br />
131 Millionen Euro liegt – ein Marktanteil von Cro 1,1 Prozent am<br />
Gesamtumsatz der Branche. (mw)<br />
Foto: IFPL<br />
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