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Ernesto Cardenal - Kulturradio

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sche Weltsicht und moderne Wissenschaft miteinander verbindet. Wer ist dieser Mann,<br />

dieser Christ und Visionär?<br />

ZUSPIELUNG Atmo 2 (Musik aus Nicaragua)<br />

ZITATOR (auch Overvoicestimme)<br />

Meine erste Erinnerung überhaupt stammt aus Granada, aus der Straße der Händler.<br />

Es trägt mich auf ihren Armen Dominga, die china, wie in Nicaragua die Kindermädchen<br />

genannt werden, und in meiner Erinnerung fragt eine andere Frau, ob ich ein<br />

Mädchen oder ein Junge sei. Und Dominga antwortet, ein Junge; ich weiß nicht mehr<br />

ob die Antwort mein Interesse erregte oder ob ich sie wie eine schlichte Information<br />

aufnahm.<br />

SPRECHER<br />

... erzählt der Poet in seiner Biographie „Verlorenes Leben“. Ein eigentlich trauriger<br />

Titel, der die ganze Spanne des Lebens <strong>Cardenal</strong>s umfasst: Sein Ringen um Gott, seine<br />

Suche nach männlicher Identität angesichts der tief verehrten Weiblichkeit, sein Leben<br />

in Kontemplation. Eine Biographie, die letztlich doch gelingt. Heißt es doch bei<br />

Lukas im Neuen Testament „Denn wer sein Leben verliert, um meinetwillen, der wird<br />

es erhalten“.<br />

ZUSPIELUNG Wort 3 Overvoice<br />

In der väterlichen Linie stamme ich aus einer reichen Familie. Der Großvater der Familie<br />

<strong>Cardenal</strong> war ein Händler und sehr reich (1:48) In der mütterlichen Linie war es<br />

eine aristokratische Familie, aber so etwas wie ein verarmter Adel. Da war der Urgroßvater<br />

wohl mal ein reicher Mann. Aber schon meine Großmutter hatte kein Geld<br />

mehr. Aber eigentlich kann man schon sagen, dass ich aus großbürgerlichem Hause<br />

stamme, wo Geld kein Problem war. Es waren gut verdienende Händler.<br />

SPRECHER<br />

Am Beginn des Lebens dieses christlichen Revolutionärs stand also ein Leben in Luxus<br />

in dem bitterarmen mittelamerikanischen Land. Einer ‚Bananenrepublik’ im Vorhof der

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