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u0 - Allgemeine und theoretische Elektrotechnik

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Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Elektrotechnik</strong> GET 2<br />

5. Elektrische Netzwerke<br />

[Buch GET 2: Seiten 1-71]<br />

• Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe<br />

• Kirchhoffsche Regeln<br />

• Netzwerkgleichungen<br />

• Reihen- <strong>und</strong> Parallelschaltungen von Netzwerkelementen<br />

• Spannungsteiler-, Stromteiler-, <strong>und</strong> Brückenschaltungen<br />

• Stern-Dreieck-Umwandlung<br />

• Reale Spannungs- <strong>und</strong> Stromquellen<br />

• Reihen- <strong>und</strong> Parallelschaltungen von realen Quellen<br />

• Leistungsanpassung<br />

Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe I<br />

Elektrische Netzwerkelemente<br />

(1) Schaltsymbol <strong>und</strong> Zugriff:<br />

Klemme Klemme<br />

i<br />

(3) Elektrische Netzwerke:<br />

• Der Zugriff auf das Netzwerkelement<br />

erfolgt von aussen über die Klemmen.<br />

• Elektrische Netzwerkelemente werden<br />

über die Klemmen zu elektrischen<br />

Netzwerken zusammengeschaltet.<br />

• Entsprechend der Netzwerkelemente gibt<br />

es aktive <strong>und</strong> passive Netzwerke.<br />

u<br />

(2) Netzwerkelemente:<br />

(A) Passive Netzwerkelemente:<br />

• Der Widerstand<br />

• Der Kondensator<br />

• Die Spule<br />

• Der Transformator<br />

(B) Aktive Netzwerkelemente:<br />

• Die Spannungsquelle<br />

• Die Stromquelle<br />

• Die gesteuerte Spannungsquelle<br />

• Die gesteuerte Stromquelle<br />

-129-<br />

-130-<br />

1


Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe II<br />

Elektrische Netzwerke<br />

Zugriff auf elektrische Netzwerke:<br />

Zweipol bzw.<br />

Vierpol<br />

Eintor bzw.<br />

Zweitor<br />

Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe III<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(1) Zweige <strong>und</strong> Knoten:<br />

i 4<br />

i 1<br />

R 1<br />

i 0<br />

R 4<br />

i 5<br />

R 5<br />

K Z<br />

<strong>u0</strong> Brückenschaltung<br />

R 3<br />

R 2<br />

i 2<br />

i 3<br />

• Das Klemmenpaar<br />

definiert zwei Pole.<br />

• Durch die Klemme<br />

gegebene Querschnittsflächedefiniert<br />

das (Einfalls-)<br />

Tor für die elektromagnetische<br />

Welle.<br />

Es gilt das Verbraucher-<br />

bezugspfeilsystem.<br />

• Verknüfung der Netzwerkelemente geschieht<br />

an den Klemmen. Diese Verknüpfungsstellen<br />

heissen Knoten (K) des elektrischen Netzwerks.<br />

• Verbindung eines Knotens mit einem anderen<br />

Knoten (durch Netzwerkelemente) wird als<br />

Zweig (Z) bezeichnet.<br />

• Es gild das Verbraucherpfeilsystem, d.h.:<br />

• Urgrösse <strong>und</strong> Bezugspfeile der Quelle(n) sind<br />

vorgegeben. u <strong>und</strong> i sind entgegengesetzt<br />

gerichtet.<br />

• Restliche Bezugspfeile in den «Verbrauchern»<br />

haben willkürliche Richtung, einzig dass die<br />

Strom- <strong>und</strong> Spannungspfeile im einzelnen<br />

Verbraucher jeweils die gleiche Richtung<br />

aufweisen müssen.<br />

-131-<br />

-132-<br />

2


Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe IV<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(2) Gerichteter Graph (Digraph) des elektrischen Netzwerks:<br />

K 1<br />

Z 4<br />

Z1<br />

K 4<br />

K 2<br />

Z 0<br />

Z 5<br />

Z 3<br />

Z 2<br />

Digraph<br />

(mit k = 4 Knoten <strong>und</strong> z = 6 Zweigen)<br />

Z 4<br />

Z 1<br />

K 3<br />

• Topologische Struktur des Netzwerks wird<br />

durch den gerichteten Graphen (Digraph)<br />

symbolisch wiedergegeben.<br />

• Die Knoten Ki werden beliebig durchnummeriert.<br />

• Die Zweige Zi enthalten die Richtung des<br />

Beszugspfeils des elektrischen Stromes.<br />

Zweige auch beliebig durchnummeriert.<br />

Der Digraph ist ein zusammenhängendes<br />

Gebilde aus Zweigen <strong>und</strong> Knoten.<br />

Von jedem Knoten zum anderen Knoten<br />

gibt es mindestens eine gerichtete Verbindung<br />

(die Zweige <strong>und</strong> Knoten des<br />

Graphen enthält).<br />

Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe V<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(3) Die Maschen des Digraphen:<br />

Ein geschlossener Weg,<br />

d.h. eine in sich geschlossene<br />

Folge von Zweigen<br />

<strong>und</strong> Knoten innerhalb des<br />

Digraphen eines Netzwerks,<br />

in der jeder Knoten mit<br />

zwei benachbarten Zweigen<br />

verb<strong>und</strong>en ist, wird als<br />

Masche M bezeichnet.<br />

• Den Maschen Mi wird ein<br />

Umlaufsinn zugeordnet<br />

(Bezugspfeil der Masche).<br />

• Fünf mögliche Maschen<br />

des Digraphen.<br />

K 1<br />

K 1<br />

K 4<br />

K 2<br />

Z 5<br />

K 4<br />

M 1 M2<br />

Z 1<br />

K 2<br />

M 3<br />

Z 0<br />

K 2<br />

Z 2<br />

Z 3<br />

Z 2<br />

K 3<br />

K3 K1 K 1<br />

Z 4<br />

Z 4<br />

K 2<br />

K 4<br />

M 4<br />

Z 0<br />

M 5<br />

Z 0<br />

K 4<br />

Z 5<br />

Z 3<br />

Z 2<br />

-133-<br />

-134-<br />

K 3<br />

K 3<br />

3


Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe VI<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(3) Die Maschen des Digraphen:<br />

• M 1 � {Z 1 , Z 4 , Z 5 }<br />

• M 2 � {Z 2 , Z 5 , Z 3 }<br />

• M 3 � {Z 1 , Z 2 , Z 0 }<br />

• M 4 � {Z 0 , Z 3 , Z 4 }<br />

• M5 � {Z0 , Z4 , Z5 , Z2 }<br />

(1) Reihenfolge {M1 , M2 }:<br />

neu: Z2 , Z3 (2) Reihenfolge {M 1 , M 2 , M 3 }:<br />

neu: Z 0<br />

K 1<br />

• Anzahl Zweige zM der Masche<br />

entspricht der<br />

Knotenanzahl kM. z M = k M<br />

K 1<br />

Z 4<br />

Z 1<br />

K 4<br />

K 2<br />

Z 5<br />

K 4<br />

M 1 M2<br />

Z 1<br />

K 2<br />

M 3<br />

Z 0<br />

K 2<br />

Z 2<br />

Z 3<br />

Z 2<br />

K 3<br />

K3 K1 Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe VII<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(3) Die Maschen des Digraphen:<br />

Beispiel:<br />

{M1 , M2 , M3 }: lin. unabh.<br />

{M1 , M2 , M3 , M4 }: lin. abh.<br />

Beispiel:<br />

{M2 , M3 , M4 }: vollständig<br />

(siehe auch Folie 138)<br />

Beispiel:<br />

k = 4, z = 6<br />

m = 6 – 4 + 1 = 3<br />

drei lin. unabh. Maschen<br />

Eine Anzahl von Maschen wird als linear unabhängig bezeichnet,<br />

wenn es eine Reihenfolge der Maschen so gibt,<br />

dass jede Masche mindestens einen Zweig enthält, der in<br />

der vorhergehenden Masche nicht enthalten ist.<br />

Eine (Reihen-) Folge von Maschen wird als vollständig bezeichnet,<br />

wenn jede Masche genau einen Zweig enthält,<br />

der in der vorhergehenden Maschen nicht enthalten ist.<br />

Ein Digraph mit k Knoten <strong>und</strong> z Zweigen enthält genau<br />

m linear unabhängige<br />

Maschen, die ein voll- m = z � k +1<br />

ständiges System bilden.<br />

K 1<br />

Z 4<br />

Z 4<br />

K 2<br />

K 4<br />

M 4<br />

Z 0<br />

M 5<br />

Z 0<br />

K 4<br />

Z 5<br />

Z 3<br />

Z 2<br />

-135-<br />

K 3<br />

K 3<br />

-136-<br />

4


Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe VIII<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(4) Der Baum:<br />

Ein zusammenhängender Teilgraph des<br />

Digraphen, der alle dessen Knoten enthält,<br />

jedoch keine Maschen wird als<br />

Baum bezeichnet.<br />

• Aus dieser «Konstruktionsregel» ergibt<br />

sich, dass jeder Baum einen Knoten<br />

mehr hat, als die Anzahl z B seiner Zweige.<br />

k = z B +1 � z B = k �1<br />

• Beispiel:<br />

k = 4<br />

z B = 3<br />

Jeder Baum hat jeweils drei Zweige.<br />

Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe IX<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(5) Bestimmung einer vollständigen Folge linear unabhängiger Maschen:<br />

• Wird vom Baum mit zB Zweigen ausgegangen,<br />

werden im Digraphen dadurch<br />

Maschen gewonnen, indem man neue<br />

Verbindungszweige im Baum einführt.<br />

• Diese Maschen sind linear unabhängig,<br />

da aus jedem neuen Verbindungszweig<br />

neue Maschen im Digraphen entstehen.<br />

• Die Folgen dieser Maschen sind vollständig,<br />

weil genau eine neue Masche pro einem<br />

eingeführtem Verbindungszweig entsteht.<br />

• Dadurch wird die Anzahl zV der Verbindungszweige<br />

gleich der Anzahl m der<br />

linear unabhängigen Maschen.<br />

z V = m<br />

2<br />

M 2<br />

M 1<br />

M 3<br />

M 2<br />

M 1<br />

1 3 1<br />

2<br />

M 1<br />

1<br />

-137-<br />

-138-<br />

5


Topologische Gr<strong>und</strong>begriffe X<br />

Betrachtungen am Beispielnetzwerk<br />

(6) Zusammenfassung:<br />

• Zum Baum:<br />

z V = m<br />

z B = k �1<br />

z = z B + z V<br />

• Zum Digraphen:<br />

z = k �1+ m<br />

m = z � k +1<br />

# Zweigverbindungen<br />

# Baumzweige<br />

# Zweige im Digraphen<br />

M 3<br />

M 2<br />

M 1<br />

Durch die Wahl eines Baumes innerhalb des Digraphen wird<br />

eindeutig eine vollständige<br />

Folge von m linear unab- m = z � k + 1<br />

hängigen Maschen festgelegt.<br />

Die Kirchhoffsche Knotenregel I<br />

Strombilanz am Netzwerk-Knoten<br />

(1) Anordnung:<br />

i 1 +i 2 �i 3 +i 4 �i 5 = 0<br />

n<br />

�<br />

� =1<br />

i 4<br />

i 5<br />

K �<br />

i 3<br />

i� = 0<br />

Knoten μ<br />

(KCL)<br />

i 1<br />

i 2<br />

Kirchhoff<br />

current law<br />

3<br />

2<br />

• Ladungen sind mit Masse verknüpft <strong>und</strong><br />

können deshalb nicht erzeugt oder vernichtet<br />

werden (Massen- bzw. Ladungserhaltung als<br />

andere Form der Energieerhaltung).<br />

• Im stationären Fall kann der Knoten keine<br />

Ladung speichern.<br />

• Was zufliesst muss abfliessen.<br />

• Stromstärken werden positiv gezählt, wenn<br />

ihre Bezugspfeilrichtungen auf den Knoten<br />

zuweisen <strong>und</strong> sind negativ, wenn sie davon<br />

wegweisen (geht auch umgekehrt!).<br />

Kirchhoffsche Knotenregel: Die Summe<br />

aller elektrischen Stromstärken, die in einen<br />

Knoten des elektrischen Netzwerkes fliessen,<br />

ist in jedem Zeitpunkt gleich Null.<br />

1<br />

-139-<br />

-140-<br />

6


Die Kirchhoffsche Knotenregel II<br />

Knotengleichungen<br />

(1) Anwendung der Knotenregel:<br />

K 1<br />

K 1<br />

i 4<br />

i 4<br />

i 1<br />

i 1<br />

R 4<br />

R 1<br />

i 0<br />

R 4<br />

R 1<br />

i 0<br />

i 5<br />

i 5<br />

K 4<br />

K2 <strong>u0</strong> K2 <strong>u0</strong> R 5<br />

R 5<br />

R 3<br />

R 2<br />

i 2<br />

R 3<br />

R 2<br />

i 2<br />

i 3<br />

i 3<br />

K 3<br />

Knotenregel für die Knoten K 1 bis K 4 :<br />

( K1): i0 + i1 + i2 + i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K2 ): i0 � i1 � i2 + i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K3 ): � i0 + i2 � i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K4 ): i0 + i1 + i2 + i3 + i4 � i5 = 0<br />

= 0<br />

• (Spaltenweise) Addition der Ströme<br />

bzw. der Gleichungen ergibt Null.<br />

• Addition von drei Gleichungen ergibt jeweils<br />

die (u.U. negative) vierte Gleichung.<br />

Die Kirchhoffsche Knotenregel III<br />

Knotengleichungen<br />

(2) Erkenntnisse aus den Knotengleichungen:<br />

K 4<br />

K 3<br />

• Zur letzten Aussage (Folie 141): Die vierte<br />

Gleichung enthält demnach keine neuen<br />

Informationen zu den Stromstärken.<br />

• Die 4 Gleichungen des Gleichungssystems<br />

sind linear abhängig.<br />

In einem Netzwerk mit k Knoten sind nur<br />

k–1 Knotengleichungen linear unabhängig.<br />

Dies, weil bis zur k–1-ten Knotengleichung<br />

jeweils mindesten ein neuer Zweigstrom<br />

hinzukommt.<br />

In einem Netzwerk mit k Knoten müssen<br />

nur k–1 Knotengleichungen berechnet<br />

werden. Die k-te Knotengleichung ist<br />

zwangsläufig erfüllt.<br />

-141-<br />

-142-<br />

7


Die Kirchhoffsche Maschenregel I<br />

Betrachtungen zur Umlaufspannung<br />

(1) Gr<strong>und</strong>gesetz der elektrostatischen Felder:<br />

i 4<br />

� 1<br />

K 1 i 1<br />

a)<br />

1<br />

M<br />

� 4<br />

� 2<br />

2<br />

R 4 R3<br />

R 1<br />

i 0<br />

i 5<br />

K 4<br />

K2 <strong>u0</strong> R 5<br />

i 2<br />

R 2<br />

3<br />

4<br />

� 3<br />

• Gegeben sei eine beliebige Masche M im<br />

Digraphen eines elektrischen Netzwerks.<br />

• Auch für diesen geschlossenen Umlauf<br />

muss gelten (kein veränderliches Magnetfeld):<br />

��<br />

M<br />

�<br />

E�d � s<br />

= 0<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz der<br />

elektrostatischen<br />

Felder (cf. Folie 1-83)<br />

• Will heissen: Umlaufspannung = 0<br />

• In diesem Sinn kann das Umlaufintegral<br />

als Summe über eine zusammenhängende,<br />

«geschlossene» Folge von Knotenpotenzialdifferenzen<br />

(�i – �i+1 ) interpretiert werden:<br />

( �2 �� 4 )+ ( � 4 ��1 )+ ( �1 �� 3)+<br />

� 3 �� 2<br />

i 3<br />

K 3<br />

i Passiver Zweig:<br />

�<br />

b)<br />

R �<br />

u z = u �<br />

i� u� i Aktiver Zweig:<br />

0�<br />

u 0�<br />

u z� = u � � u 0�<br />

( )= 0<br />

Die Kirchhoffsche Maschenregel II<br />

Betrachtungen zur Umlaufspannung<br />

(2) Betrachtungen am elektrischen Netzwerk:<br />

Spulen?<br />

Zweigspannungen:<br />

Gilt nur für Netzwerke mit Quellen,<br />

Widerständen <strong>und</strong> Kondensatoren.<br />

�<br />

�<br />

u z� Masche μ<br />

= 0<br />

-143-<br />

-144-<br />

• Das Umlaufintegal<br />

besteht demnach aus<br />

Linienintegralen über<br />

die entsprechenden<br />

Zweige der Masche.<br />

• Das Linienintegral längs<br />

eines Zweiges ergibt die<br />

Zweigspannung uz .<br />

• Wird das Netzwerk nicht<br />

von einem veränderlichen<br />

Magnetfeld<br />

durchsetzt, dann gilt:<br />

�<br />

8


Die Kirchhoffsche Maschenregel III<br />

Betrachtungen zur Umlaufspannung<br />

(3) Netzwerke mit Spulen:<br />

i 4<br />

u 4<br />

K 1 i 1<br />

u 1<br />

i 0<br />

L<br />

u5 R1<br />

i 5<br />

K 4<br />

K 2<br />

u 0<br />

R 3<br />

R 5<br />

R 2<br />

i 2<br />

u 2<br />

u 3<br />

i 3<br />

K 3<br />

K 1<br />

�<br />

i L = i 4<br />

a) b) �<br />

Bezugspfeile von u L <strong>und</strong> i L haben<br />

den gleichen Richtungssinn<br />

L<br />

K 2<br />

� m<br />

i 1 R 1 R 5<br />

�<br />

u 1<br />

u L = u 4<br />

u 5<br />

u z� Masche μ<br />

i 5<br />

= 0<br />

K4<br />

Das Umlaufintegral berüchsichtigt<br />

nur Spannungen an Widerständen<br />

<strong>und</strong> Kondensatoren<br />

• Gemäss Folie 1-261<br />

gilt dann für die Umlaufspannung:<br />

��<br />

�<br />

E�d � s<br />

=uind = � d�<br />

dt<br />

C<br />

• C in Richtung von i4. • Vom Standpunkt des<br />

Verbraucherpfeilsystems<br />

(� induktive Spannung)<br />

��<br />

C<br />

�<br />

E�d � s<br />

u L = + d�<br />

dt<br />

+ u L = 0<br />

Die Kirchhoffsche Maschenregel IV<br />

Betrachtungen zur Umlaufspannung<br />

(4) Netzwerk, welches selbst von einem magnetischen Fluss durchsetzt wird:<br />

u 1<br />

K 2<br />

i 1<br />

R 1<br />

i C<br />

R 3<br />

u C<br />

K 3<br />

i3 u3 <strong>u0</strong> K1 K4 �<br />

�<br />

�<br />

C<br />

� n<br />

� m<br />

M<br />

u ind<br />

R 2<br />

u z� Masche M<br />

i 2<br />

= 0<br />

u 2<br />

• Die vorhin gemachten Überlegungen zum<br />

Verbraucherpfeilsystem <strong>und</strong> zur induktiven<br />

Spannung gelten auch in diesem Fall.<br />

• Maschenumlaufsinn wird im Rechtsschraubensinn<br />

zum Flächennormalenvektor (der<br />

durch die Masche aufgespannten Fläche)<br />

angesetzt.<br />

• Die Zweigspannungen sind im Maschenumlaufsinn<br />

zu summieren:<br />

u C +u 2 + u 0 � u 3 + u 1 + d� m<br />

= 0<br />

�dt<br />

�u L<br />

• Die Masche selbst kann hier als eine «verteilte<br />

Spule» (mit einer Windung) aufgefasst<br />

werden.<br />

-145-<br />

-146-<br />

9


Die Kirchhoffsche Maschenregel V<br />

Formulierung der Maschenregel<br />

(1) Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse:<br />

R4 i4 i1<br />

M 4<br />

u4 u3<br />

R3<br />

i0<br />

M 1<br />

R 1<br />

u 0<br />

i5 u5 R 5<br />

R 2<br />

u 1 u2<br />

M 3<br />

M 2<br />

i 2<br />

• Die Beziehungen �, � <strong>und</strong> � sind «Reproduktionen»<br />

einer einzigen Gesetzmässigkeit, nämlich der Maschenregel.<br />

i 3<br />

Kirchhoffsche Maschenregel: Die Summe aller<br />

Zweigspannungen u z� (� =1,2,…,n) in einer Masche<br />

eines elektrischen Netzwerks, die in beliebigem<br />

Umlaufsinn durchlaufen wird, ist in jedem Zeitpunkt<br />

gleich Null.<br />

n<br />

�<br />

� =1<br />

u z� Masche μ<br />

= 0<br />

(KVL)<br />

Kirchhoff<br />

voltage law<br />

Die Kirchhoffsche Maschenregel VI<br />

Maschengleichungen<br />

(1) Anwendung der Maschenregel:<br />

Maschenregel für die Maschen M 1 bis M 4 :<br />

( M1): <strong>u0</strong> + u1 + u2 + u3 + u4 + u5 =�0<br />

( M2 ): <strong>u0</strong> + u1 � u2 � u3 � u4 � u5 = 0<br />

( M3 ): �u 0 �u1 +u 2 + u3 � u4 + u5 = 0<br />

( M4 ): <strong>u0</strong> + u2 + u3 � u4 + u5 = 0<br />

= 0<br />

• (Spaltenweise) Addition der Spannungen<br />

bzw. der Gleichungen ergibt Null.<br />

• Addition von drei Gleichungen ergibt jeweils<br />

die (u.U. negative) vierte Gleichung.<br />

-147-<br />

-148-<br />

10


Die Kirchhoffsche Maschenregel VII<br />

Maschengleichungen<br />

(2) Erkenntnisse aus den Maschengleichungen:<br />

i 4<br />

R 4<br />

i1<br />

M 4<br />

i 4<br />

i0<br />

u 4 u3<br />

i 1<br />

M 1<br />

M 3<br />

R 1<br />

u 0<br />

i5 u5 R 5<br />

R 2<br />

u 1 u2<br />

i 5<br />

M 2<br />

R3<br />

i 2<br />

Die Netzwerkgleichungen I<br />

K 1<br />

R 4<br />

R 1<br />

i 0<br />

K 4<br />

u 4 u3<br />

u5 u1 K 2<br />

u 0<br />

R5 u2 R 3<br />

R 2<br />

i 2<br />

i 3<br />

i 3<br />

K 3<br />

• Zur letzten Aussage (Folie 148): Die vierte<br />

Gleichung enthält demnach keine neuen<br />

Informationen zu den Spannungen.<br />

• Die 4 Gleichungen des Gleichungssystems<br />

sind linear abhängig.<br />

• Linear unabhängige Gleichungen ergeben<br />

sich durch die Menge linear unabhängiger<br />

Maschen (Begründung: Folien 138, 139).<br />

In einem Netzwerk mit z Zweigen <strong>und</strong> k<br />

Knoten müssen die Maschengleichungen<br />

für nur m = z – k + 1 linear unabhängige<br />

Maschen berechnet werden. Die Maschengleichungen<br />

für die anderen Maschen sind<br />

zwangsläufig erfüllt.<br />

Die vollständige Beschreibung des Netzwerks<br />

(1) Netzwerkbeispiel:<br />

(c) Für die Zweigelemente:<br />

� = 1, 2,…, 5<br />

u � = R � �i �<br />

(a) Elektrische Stromstärken:<br />

( K1): i0 + i1 + i2 + i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K2 ): i0 � i1 � i2 + i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K3 ): � i0 + i2 � i3 � i4 + i5 = 0<br />

(b) Elektrische Spannungen: (m Gleichungen)<br />

( M1): <strong>u0</strong> + u1 + u2 + u3 + u4 + u5 =�0<br />

( M2 ): <strong>u0</strong> + u1 � u2 � u3 � u4 � u5 = 0<br />

( M3 ): �u 0 �u1 +u 2 + u3 � u4 + u5 = 0<br />

-149-<br />

-150-<br />

11


Die Netzwerkgleichungen II<br />

Die vollständige Beschreibung des Netzwerks<br />

(1) Fazit:<br />

K 1<br />

u 0<br />

i 4<br />

i 1<br />

R 4<br />

R 1<br />

i 0<br />

u5 u1 i 5<br />

K 4<br />

u 4 u3<br />

K 2<br />

u 0<br />

R 5<br />

u 2<br />

i K1 i1 i<br />

M<br />

K 3<br />

i1 i2 i 2<br />

R 3<br />

R 2<br />

i 2<br />

R 1<br />

K 2<br />

R 2<br />

i 3<br />

u 1<br />

u 2<br />

K 3<br />

u<br />

• Die angegebene, vollständige Beschreibung<br />

des elektrischen Netzwerks enthält<br />

11 Gleichungen für 11 Unbekannte.<br />

• Die Unbekannten sind hier u � <strong>und</strong> i � mit<br />

� = 1, 2,…, 5 <strong>und</strong> i 0 .<br />

• Im Prinzip ist das Problem, d.h. die<br />

Bestimmung der Strom- <strong>und</strong> Spannungsgrössen<br />

damit gelöst.<br />

• Aber: Eine direkte Lösung der angegebenen<br />

Gleichungssysteme ist unnötig<br />

aufwändig.<br />

• Bessere Lösungstrategien vermittelt<br />

hierzu die Netzwerkanalyse.<br />

Einfache elektrische Netzwerke I<br />

Die Reihenschaltung von Netzwerkelementen<br />

(1) Betrachtung der Stromstärken (im Widerstandsnetzwerk):<br />

Die Stromstärken in den<br />

in Reihe geschalteten<br />

Netzwerkelementen sind<br />

gleich gross.<br />

Reihenschaltung<br />

(Serieschaltung)<br />

i 1 = i 2 = i<br />

• Ohne Einschränkung der Allgemeinheit<br />

werden die Netzwerkelemente als Widerstände<br />

angenommen.<br />

• Für den Zusammenhang zwischen Zweig-<br />

Ströme <strong>und</strong> Zweigspannungen gilt demnach<br />

das Ohmsche Gesetz.<br />

• Das Netzwerk hat drei entartete Knoten<br />

(Knoten ohne Stromverzweigung).<br />

• Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Knotenregel:<br />

( K1): i � i1 = 0 i1 = i<br />

( K2 ): i1 � i2 = 0 i1 = i2 ( ): i2 � i = 0 i2 = i<br />

K 3<br />

-151-<br />

-152-<br />

12


Einfache elektrische Netzwerke II<br />

Die Reihenschaltung von Netzwerkelementen<br />

(2) Zu den Spannungen im Widerstandsnetzwerk:<br />

u 0<br />

i K1 i1 i<br />

M<br />

K 3<br />

i1 i2 i 2<br />

R 1<br />

K 2<br />

R 2<br />

u 1<br />

u 2<br />

Die an einer Reihenschaltung von n Netzwerkelementen<br />

anliegende Gesamtspannung<br />

u ist gleich der Summe der einzelnen<br />

Teilspannungen an den Netzwerkelementen.<br />

u<br />

• Anwendung der Kirchhofschen<br />

Maschenregel:<br />

M ( ): � <strong>u0</strong> + u1 + u2 • Daraus folgt:<br />

u 0 = u 1 + u 2<br />

= 0<br />

• Die von aussen durch die Urspannungsquelle<br />

angelegte Gesamtspannung ist<br />

gleich der Summe der Teilspannungen<br />

an den beiden Widerständen.<br />

• Für eine Reihenschaltung von n Netzwerkelementen<br />

n<br />

gilt demnach:<br />

�<br />

u = u �<br />

Einfache elektrische Netzwerke III<br />

Die Reihenschaltung von Netzwerkelementen<br />

R 1<br />

K 1<br />

i 1<br />

i 2<br />

u 1<br />

R 2 u 2<br />

R<br />

K 1<br />

K 3 K 3<br />

i<br />

u<br />

� =1<br />

(3) Äquivalenter Gesamtwiderstand der Reihenschaltung:<br />

• Der Strom, welcher aus Knoten K1 in die<br />

Reihenschaltung <strong>und</strong> aus Knoten K3 zurück<br />

in die Quelle fliesst hat die Stromstärke i.<br />

• Die Spannung zwischen den Knoten K1 <strong>und</strong><br />

ist K3 gerade die Gesamtspannung u.<br />

• Ein äquivalenter Widerstand R (Ersatzwiderstand),<br />

der bei der selben Gesamtspannung<br />

u eine Stromstärke von i aufweist berechnet<br />

sich demnach gemäss:<br />

R = u<br />

i = u1 + u2 i<br />

= u 1<br />

i 1<br />

+ u 2<br />

i 2<br />

= u1 i + u2 i<br />

= R 1 + R 2<br />

-153-<br />

-154-<br />

13


Einfache elektrische Netzwerke IV<br />

Die Reihenschaltung von Netzwerkelementen<br />

(3) Äquivalenter Gesamtwiderstand der Reihenschaltung:<br />

R 1<br />

K 1<br />

i 1<br />

i 2<br />

u 1<br />

R 2 u 2<br />

R<br />

K 1<br />

K 3 K 3<br />

i<br />

u<br />

n in Reihe geschaltete elektrische<br />

Widerstände können bezüglich ihrer<br />

äusseren Klemmen durch einen<br />

äquivalenten Gesamtwiderstand R<br />

ersetzt werden (heisst demnach<br />

auch: Ersatzwiderstand). Der äquivalente<br />

Gesamtwiderstand R ist<br />

gleich der Summe der n in Reihe<br />

geschalteten Einzelwiderstände.<br />

Der Gesamtwiderstand R ist grösser<br />

als der grösste Teilwiderstand.<br />

n<br />

�<br />

R = R �<br />

� =1<br />

äquivalenter<br />

Gesamtwiderstand<br />

der Reihenschaltung<br />

(Ersatzwiderstand)<br />

Einfache elektrische Netzwerke V<br />

Die Reihenschaltung von Netzwerkelementen<br />

(4) Spannungsteilerschaltung:<br />

R 1<br />

K 1<br />

i 1<br />

i 2<br />

u 1<br />

R 2 u 2<br />

R<br />

K 1<br />

K 3 K 3<br />

i<br />

u<br />

• Durch die in Reihe geschalteten Widerstände<br />

R 1 <strong>und</strong> R 2 wird die Gesamtspannung<br />

u in Teilspannungen u 1 <strong>und</strong> u 2 aufgeteilt.<br />

u 1<br />

u 2<br />

= R 1 i 1<br />

R 2 i 2<br />

= R 1 i<br />

R 2 i = R 1<br />

R 2<br />

u 1<br />

u = R 1 i 1<br />

Ri = R 1 i<br />

Ri =<br />

R 1<br />

R 1 + R 2<br />

u 2<br />

u = R 2 i 2<br />

Ri = R 2 i<br />

Ri = R 2<br />

R 1 + R 2<br />

-155-<br />

-156-<br />

R<br />

14


Einfache elektrische Netzwerke VI<br />

Die Parallelschaltung von Netzwerkelementen<br />

(1) Betrachtung der Stromstärken (im Widerstandsnetzwerk):<br />

i<br />

M 1<br />

G 1<br />

K 1<br />

K 2<br />

i 1<br />

u 1<br />

Leitwerte: G � = 1<br />

R �<br />

M 2 i 2<br />

u 0 u 2<br />

G 2<br />

• Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Knotenregel:<br />

K ( 1):<br />

i �i1 � i2 = 0 � i = i1 +i2 • Der Gesamtstrom i wird in die Teilströme<br />

i 1 <strong>und</strong> i 2 aufgeteilt.<br />

Der durch die Parallelschaltung von n<br />

Netzwerkelementen fliessende Strom i<br />

ist gleich der Summe der n<br />

Stromstärken der durch<br />

i = die Netzwerkelemente �i�<br />

fliessenden Teilströme. � =1<br />

Einfache elektrische Netzwerke VII<br />

Die Parallelschaltung von Netzwerkelementen<br />

(2) Zu den Spannungen im Widerstandsnetzwerk:<br />

i<br />

M 1<br />

G 1<br />

K 1<br />

K 2<br />

M 2 i 2<br />

u 0 u 2<br />

i 1<br />

u 1<br />

G 2<br />

Alle Widerstände/Leitwerte liegen<br />

an der gleichen Spannung.<br />

• Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Maschenregel:<br />

( M1): <strong>u0</strong> �u1 � u2 = 0 � u1 = <strong>u0</strong> ( M2 ): <strong>u0</strong> �u1 � u2 = 0 � u2 = <strong>u0</strong> In einer Parallelschaltung von n Netzwerkelementen<br />

sind die an den einzelnen<br />

Netzwerkelementen anliegenden<br />

elektrischen Spannungen gleich gross.<br />

u =u 1 =u 2 =… =u n<br />

-157-<br />

-158-<br />

15


Einfache elektrische Netzwerke VIII<br />

Die Parallelschaltung von Netzwerkelementen<br />

(3) Äquivalenter Gesamtleitwert/Gesamtwiderstand der Parallelschaltung:<br />

i<br />

M 1<br />

G 1<br />

K 1<br />

K 2<br />

i 1<br />

u 1<br />

M 2 i 2<br />

u 0 u 2<br />

n<br />

�<br />

G = G �<br />

� =1<br />

G 2<br />

äquivalenter<br />

Gesamtleitwert<br />

der Parallelschaltung<br />

• Der äquivalente Gesamtleitwert G ermittelt<br />

sich durch die Forderung, dass durch ihn<br />

bei der Spannung u = u 0 der Gesamtstrom<br />

i fliessen soll.<br />

G = i<br />

u = i1 + i2 u<br />

= i 1<br />

u + i 2<br />

u = G 1 +G 2<br />

Der äquivalente elektrische Gesamtleitwert<br />

G von n parallel geschalteten<br />

elektrischen Leitwerten ist gleich der<br />

Summe der parallel geschalteten Einzelleitwerte.<br />

Einfache elektrische Netzwerke IX<br />

Die Parallelschaltung von Netzwerkelementen<br />

(3) Äquivalenter Gesamtleitwert/Gesamtwiderstand der Parallelschaltung:<br />

i<br />

M 1<br />

G 1<br />

K 1<br />

K 2<br />

i 1<br />

u 1<br />

M 2 i 2<br />

u 0 u 2<br />

G 2<br />

Merke: Der Gesamtwiderstand R<br />

ist kleiner als der kleinste<br />

Teilwiderstand.<br />

• Der äquivalente Gesamtwiderstand R der<br />

Parallelschaltung von n Widerständen<br />

berechnet sich demnach gemäss:<br />

n<br />

G = �G� � 1<br />

R =<br />

R =<br />

� =1<br />

n<br />

�<br />

� =1<br />

1<br />

1<br />

R� n<br />

�<br />

� =1<br />

1<br />

R� äquivalenter<br />

Gesamtwiderstand<br />

der Parallelschaltung<br />

(Ersatzwiderstand)<br />

-159-<br />

-160-<br />

16


Einfache elektrische Netzwerke X<br />

Die Parallelschaltung von Netzwerkelementen<br />

(4) Stromteilerschaltung:<br />

i<br />

M 1<br />

G 1<br />

K 1<br />

K 2<br />

i 1<br />

M 2 i 2<br />

u 0 u 2<br />

u 1<br />

G 2<br />

• Durch die parallel geschalteten Leitstände<br />

G 1 <strong>und</strong> G 2 wird die Gesamtstromstärke<br />

i in Teilstromstärken i 1 <strong>und</strong><br />

i 2 aufgeteilt.<br />

i 1<br />

i 2<br />

= G 1 u 1<br />

G 2 u 2<br />

= G 1 u<br />

G 2 u = G 1<br />

G 2<br />

i 1<br />

i = G 1 u 1<br />

Gu = G 1 u<br />

Gu = G 1<br />

G 1 +G 2<br />

i 2<br />

i = G 2 u 2<br />

Gu = G 2 u<br />

Gu = G 2<br />

G 1 +G 2<br />

Einfache elektrische Netzwerke XI<br />

Die Spannungsteilerschaltung<br />

(1) Der unbelastete Spannungsteiler:<br />

u 0<br />

2 Fälle:<br />

� R 1 ist einstellbar,<br />

R 2 ist konstant:<br />

Abhängigkeit der<br />

Klemmenspannung<br />

i<br />

R 1<br />

u 1<br />

R 2 u 2<br />

2 Fälle:<br />

1<br />

1�<br />

u11� � R 2 ist einstellbar,<br />

R 1 ist konstant:<br />

Abhängigkeit der<br />

Klemmenspannung<br />

u11 � = R2 �<strong>u0</strong> R1 + R2 -161-<br />

G<br />

• Widerstände R1 <strong>und</strong> R2 sind<br />

einstellbar.<br />

• Abhängigkeit der Klemmenspannung<br />

u11’ von R1 bzw. R2. -162-<br />

17


Einfache elektrische Netzwerke XII<br />

Die Spannungsteilerschaltung<br />

(2) Der unbelastete Spannungsteiler – Variation von R 1 :<br />

u 0<br />

i<br />

R 1<br />

u 1<br />

R 2 u 2<br />

u11� � R 1 ist einstellbar:<br />

Abhängigkeit der<br />

Klemmenspannung<br />

u11 � =<br />

1<br />

1+ R � � 1<br />

�<br />

� R2 �<br />

�<br />

Einfache elektrische Netzwerke XIII<br />

Die Spannungsteilerschaltung<br />

(3) Der unbelastete Spannungsteiler – Variation von R 2 :<br />

1<br />

1�<br />

� R 2 ist einstellbar:<br />

Abhängigkeit der<br />

Klemmenspannung<br />

u 0<br />

u11 � =<br />

i<br />

R 1<br />

R 2 R 1<br />

1+ R 2 R 1<br />

R 2 u 2<br />

�u 0<br />

( ) �u 0<br />

u 1<br />

1<br />

1�<br />

-163-<br />

-164-<br />

u11� 18


Einfache elektrische Netzwerke XIV<br />

Die Potentiometerschaltung<br />

(4) Der unbelastete Spannungsteiler – gleichzeitige Variation von R 1 <strong>und</strong> R 2 :<br />

u11 � = R2 R1 + R2 ���<br />

R=const.<br />

�u 0 � R 2<br />

• Gleichzeitige <strong>und</strong> «gegenläufige» Variation<br />

der Widerstände R1 <strong>und</strong> R2. • Summe der Widerstände R1 <strong>und</strong> R2 bleibt<br />

konstant.<br />

lineare<br />

Abhängigkeit!<br />

Einfache elektrische Netzwerke XV<br />

Die belastete Spannungsteilerschaltung<br />

(1) Analyse des belasteten Spannungsteilers:<br />

i 1 =i 2 + i 3<br />

[ ]�i 3<br />

u 0 = R 1 i 1 + R 2 i 2 i 2 = R 3 R 2<br />

( ) R 2<br />

� <strong>u0</strong> = R1 � �� R1 + R2 ��<br />

�<br />

��<br />

� � �i 3 + R 3i 3<br />

• Reale Spannungsteiler werden<br />

an einem Verbraucher R3 betrieben.<br />

• Der belastete Spannungsteiler<br />

weist demnach keine lineare<br />

Abhängigkeit der Klemmenspannung<br />

u11’ mehr auf!<br />

• Kirchhoffsche Regeln:<br />

m = z – k + 1 = 3 – 2 + 1 = 2<br />

( K1): i1 �i2 � i3 = 0<br />

( M1): <strong>u0</strong> � R1i1 � R2i2 = 0<br />

( ): R2i2 � R3i3 = 0<br />

M 2<br />

-165-<br />

-166-<br />

19


Einfache elektrische Netzwerke XVI<br />

Die belastete Spannungsteilerschaltung<br />

(1) Analyse des belasteten Spannungsteilers:<br />

R 1 R 2<br />

R 3<br />

: bewirkt Nichtlinearität im Verhalten<br />

von u 11’ als Funktion von R 2 .<br />

• Stromstärke i 3 :<br />

R2 �<strong>u0</strong> i3 =<br />

R1R2 + R1R3 + R2R3 • Klemmenspannung u11’ :<br />

u11 � = u3 = R3 �i3 u11 � =<br />

u11 � =<br />

R 2R 3 �u 0<br />

R 1R 2 + R 1R 3 + R 2R 3<br />

R 2<br />

R1 + R2 ��� + R1R2 R3 R=const.<br />

Einfache elektrische Netzwerke XVII<br />

Die belastete Spannungsteilerschaltung<br />

(2) Lastabhängigkeit der Klemmenspannung:<br />

Nichtlinearität «spürbar» ab R 3 < R 1 + R 2<br />

u11� <strong>u0</strong> �u 0<br />

1<br />

=<br />

R1 + R2 +<br />

R2 R1 R3 R2 = x�R; R1 = ( 1� x)�R<br />

u11� 1<br />

=<br />

u 1 R<br />

0 + ( 1� x)�<br />

x R3 u11� 1<br />

=<br />

u 1 1<br />

0 + ( 1� x)�<br />

x R3 R<br />

-167-<br />

-168-<br />

20


Einfache elektrische Netzwerke XVIII<br />

Die Brückenschaltung<br />

(1) Analyse der Brückenschaltung:<br />

K 1<br />

i 4<br />

i 1<br />

u 4<br />

u 1<br />

i 0<br />

R4 u5 M 1<br />

M 3<br />

R1<br />

i 5<br />

K 4<br />

K 2<br />

u 0<br />

R 3<br />

R5 M2 R2 u 2<br />

u 3<br />

m = z – k + 1 = 6 – 4 + 1 = 3<br />

i 2<br />

i 3<br />

K 3<br />

(a) Knotengleichungen:<br />

( ): i 0 + i 1 + i 2 + i 3 � i 4 + i 5 = 0<br />

K 1<br />

( K2 ): i0 � i1 � i2 + i3 � i4 + i5 = 0<br />

( K4 ): i0 + i1 + i2 + i3 + i4 � i5 = 0<br />

(b) m unabhängige Maschengleichungen:<br />

( M1): <strong>u0</strong> � u1 + u2 + u3 � u4 � u5 =�0<br />

( M2 ): <strong>u0</strong> + u1 + u2 + u3 � u4 + u5 = 0<br />

( M3 ): + <strong>u0</strong> +u1 �u 2 + u3 � u4 + u5 = 0<br />

(c) Zweigrelationen:<br />

u � = R � �i �<br />

Einfache elektrische Netzwerke XIX<br />

Die Brückenschaltung<br />

(2) Das Gleichungssystem:<br />

(): 1 i0 + i1 � i4 = 0<br />

(): 2 � i1 � i2 + i5 = 0<br />

(): 3 i3 + i4 � i5 = 0<br />

(): 4 � R1i1 � R4i4 � R5i5 = 0<br />

(): 5 + R2i2 + R3i3 + R5i5 = 0<br />

(): 6 + R1i1 � R2i2 = �<strong>u0</strong> R1R3 � R2R4 i5 =<br />

( R3 + R4 )�( R1 + R2 )� R1R � 2<br />

�<br />

� R1 + R2 z.B.<br />

Kramersche<br />

Regel<br />

+ R 3 R 4<br />

R 3 + R 4<br />

Gleichungssystem für die 6 unbekannten<br />

Stromstärken i 0 ,…,i 5.<br />

Die Urspannung u 0 ist gegeben.<br />

Gesucht ist die Stromstärke i 5.<br />

(3) Die Abgleichbedingung:<br />

i5 = 0 �<br />

R1R3 � R2R4 = 0<br />

�<br />

+ R5 �<br />

�<br />

�u 0<br />

unabhängig<br />

von u 0 !<br />

R 1<br />

R 2<br />

= R 4<br />

R 3<br />

-169-<br />

-170-<br />

21


Einfache elektrische Netzwerke XX<br />

Die Brückenschaltung<br />

(3) Wheatstonesche Messbrücke:<br />

R x<br />

1 =<br />

� �R= � �R R2 geeichter Normal-<br />

Widerstand.<br />

x<br />

� =<br />

�<br />

� � x<br />

= �R= ( 1�� )�R<br />

�<br />

• Abgleichbedingung, so dass<br />

der Querstrom i 5 = 0:<br />

R 1<br />

R 2<br />

= R x<br />

R n<br />

• Widerstandsbestimmung für R x :<br />

R x = R 1R 3<br />

R 2<br />

ohne<br />

Kenntnis<br />

von R !<br />

Die Stern-Dreieck Umwandlung I<br />

= �R<br />

( 1�� )R �Rn Rx = �<br />

( 1�� ) �Rn Widerstands-Sternschaltung <strong>und</strong> Dreieckschaltung<br />

(1) Einführende Betrachtungen:<br />

• Schaltungen mit grosser Bedeutung in der <strong>Elektrotechnik</strong>.<br />

• Problemstellung: Wie müssen die Netzwerkelemente<br />

gewählt werden, damit sich die Schaltungen von den<br />

Klemmen her besehen (nach aussen) identisch verhalten?<br />

-171-<br />

-172-<br />

22


Die Stern-Dreieck Umwandlung II<br />

Umrechnungen<br />

(2) Gleichsetzen der eingesehenen<br />

äquivalenten Widerstände:<br />

Klemmen 1-2:<br />

Klemmen 2-3:<br />

Klemmen 3-1:<br />

( )<br />

R10 + R20 = R12 R23 + R31 R12 + R23 + R31 ( )<br />

R20 + R30 = R23 R31 + R12 R12 + R23 + R31 ( )<br />

R30 + R10 = R31 R12 + R23 R12 + R23 + R31 • Ausdrücke sind durch zyklisches Vertauschen<br />

der Widerstände ineinander überführbar.<br />

• Drei Gleichungen für die entsprechenden<br />

drei Widerstände.<br />

Die Stern-Dreieck Umwandlung III<br />

Umrechnungen<br />

(3) Dreieck � Stern :<br />

R 10 =<br />

R 20 =<br />

R 30 =<br />

R 12R 31<br />

R 12 + R 23 + R 31<br />

R 23R 12<br />

R 12 + R 23 + R 31<br />

R 31R 23<br />

R 12 + R 23 + R 31<br />

(4) Stern � Dreieck :<br />

R 12 = R 10 + R 20 + R 10R 20<br />

R 30<br />

R 23 = R 20 + R 30 + R 20R 30<br />

R 10<br />

R 31 = R 30 + R 10 + R 30R 10<br />

R 20<br />

• Auch hier sind Ausdrücke durch zyklisches Vertauschen der Widerstände<br />

ineinander überführbar.<br />

• Die Stern-Dreieck-Umwandlung wird in der Netzwerkanalyse vielfach<br />

verwendet um Netzwerkprobleme zu vereinfachen.<br />

-173-<br />

-174-<br />

23


Die reale Spannungsquelle I<br />

Ersatzschaltbild z.B. einer Energieversorgungsstrecke<br />

(1) Aufgliederung:<br />

Ideale Quelle<br />

(Urspannungsquelle)<br />

Widerstandsbehafteter<br />

Draht<br />

Die Last (die Senke) kann<br />

nie direkt an die Klemmen<br />

1-1’ angeschlossen werden<br />

Die reale Spannungsquelle II<br />

• Kraftwerk mit Generator<br />

<strong>und</strong> Freileitungen,<br />

die zur Fabrik, zu den<br />

Haushalten führen.<br />

• Signalquelle mit Übermittlungskabel<br />

<strong>und</strong><br />

Empfänger.<br />

Ersatzschaltbild z.B. einer Energieversorgungsstrecke<br />

(2) Ersatzspannungsquelle (reale Spannungsquelle):<br />

• Bezüglich der Klemmen 2-2’ steht<br />

dem Verbraucher keine ideale<br />

Spannungsquelle (Urspannungsquelle)<br />

mehr zur Verfügung.<br />

• Bezüglich der Klemmen 2-2’ wird<br />

eine Urspannungsquelle mit vorgeschaltetem<br />

Innenwiderstand Ri «eingesehen».<br />

• Mit Abschlusswiderstand Ra :<br />

Ri + Ra ui = Rii =<br />

Ri �<strong>u0</strong> Ri + Ra u = Rai = R Spannungsabfall ui : Klemmenspannung u:<br />

: Stromstärke<br />

a<br />

�<strong>u0</strong> = <strong>u0</strong> �ui Ri + Ra Spannungsabfall<br />

i =<br />

u 0<br />

-175-<br />

-176-<br />

24


Die reale Spannungsquelle III<br />

Belastung der Quelle mit einem Abschlusswiderstand<br />

(1) Stromstärke <strong>und</strong> Klemmenspannung aus der Sicht des Verbrauchers:<br />

• Die Maximalstromstärke<br />

bei R a = 0 � heisst<br />

Kurzschlussstromstärke.<br />

i k = u 0<br />

R i<br />

• Die maximale Spannung<br />

bei R a � � heisst<br />

Leerlaufspannung.<br />

Die reale Spannungsquelle IV<br />

u � = u 0<br />

<strong>u0</strong> =<br />

u + ui Belastung der Quelle mit einem Abschlusswiderstand<br />

(2) Das u-i-Diagramm (oft auch: Die Strom-Spannungskennlinie):<br />

Arbeitspunkt<br />

u = R a �i<br />

aber<br />

(Folie 176)<br />

Die Belastungskennlinie:<br />

u = u 0 � R i �i<br />

-177-<br />

-178-<br />

25


Die reale Spannungsquelle V<br />

Das Verhalten der realen Spannungsquelle<br />

(1) Die eindeutige Charakterisierung der realen Spannungsquelle:<br />

u � = u 0<br />

i k = u 0<br />

R i<br />

Die reale Spannungsquelle VI<br />

Das Verhalten der realen Spannungsquelle<br />

Wie aus der (linearen)<br />

u-i- Kennlinie<br />

hervorgeht, genügen<br />

für die eindeutige<br />

Bestimmung der<br />

realen Quelle die<br />

beiden spezifischen<br />

Arbeitspunkte<br />

(a) «Leerlauf» <strong>und</strong><br />

(b) «Kurzschluss».<br />

Messvorschrift für die<br />

Bestimmung realer<br />

Spannungsquellen.<br />

(2) Messvorschrift zur eindeutigen Bestimmung von realen Spannungsquellen:<br />

Bestimmung der<br />

Leerlaufspannung<br />

Bestimmung des<br />

Kurzschlusstromes<br />

u � := u 0 i k := u 0<br />

R i<br />

Die «Blackbox»<br />

reale Spannungsquelle<br />

ist durch<br />

die Messung von<br />

u � <strong>und</strong> i k eindeutig<br />

bestimmbar.<br />

Parameter der realen<br />

Spannungsquelle<br />

u 0 = u �<br />

R i = u 0<br />

i k<br />

-179-<br />

-180-<br />

26


Die reale Spannungsquelle VII<br />

Das Verhalten der realen Spannungsquelle<br />

(3) Abschliessende Betrachtungen:<br />

R i<br />

u = u 0 � i = u 0<br />

R a<br />

i = i 0<br />

� i = u 0<br />

R i<br />

Die reale Stromquelle I<br />

(A) Alternative Bestimmung des Innenwiderstandes:<br />

� Schliesse die Urspannungsquelle kurz, d.h.<br />

ersetze die Urspannungsquelle durch ein Stück<br />

ideal leitenden Draht.<br />

� Der dabei eingesehene Widerstand entspricht<br />

dann gerade dem Innenwiderstand R i .<br />

(B) Kleiner Innenwiderstand: (R i > R a )<br />

Die reale Spannungsquelle verhält sich zunehmend<br />

wie eine (ideale) Urstromquelle.<br />

Ersatzschaltbild z.B. einer Signalübertragungsstrecke<br />

(1) Aufgliederung:<br />

Ideale Quelle<br />

(Urstromquelle)<br />

Koaxialleitung<br />

mit leitfähigem<br />

Dielektrikum<br />

Die Last (die Senke) kann<br />

nie direkt an die Klemmen<br />

1-1’ angeschlossen werden<br />

• Die Stromstärke<br />

i q stellt hier einen<br />

Querstrom dar,<br />

welcher von der<br />

verbleibenden<br />

Leitfähigkeit �<br />

im isolierenden<br />

Dielektrikum (mit<br />

� r ) herrührt.<br />

• Unerwünschte<br />

Stromabzweigung.<br />

-181-<br />

-182-<br />

27


Die reale Stromquelle II<br />

Ersatzschaltbild z.B. einer Signalübertragungsstrecke<br />

(2) Ersatzsstromquelle (reale Stromquelle):<br />

Die reale Stromquelle III<br />

• Für die �«Stromabzweigung»<br />

���<br />

kann nun eine Ersatzschaltung<br />

gef<strong>und</strong>en werden: der<br />

Querleitwert der Stromquelle,<br />

bzw. deren Innenleitwert.<br />

i0 u =<br />

Gi +Ga i = i 0 �i i<br />

i = Ga �i0 = Ga �u<br />

Gi +Ga ii = Gi �i0 = Gi �u<br />

Gi +Ga Belastung der Quelle mit einem Abschlussleitwert<br />

(1) Stromstärke <strong>und</strong> Klemmenspannung aus der Sicht des Verbrauchers:<br />

• Die maximale Spannung<br />

bei G a = 0 S ist die<br />

Leerlaufspannung.<br />

u � = i 0<br />

G i<br />

• Maximalstromstärke<br />

bei G a � � ist die<br />

Kurzschlussstrom.<br />

i k = i 0<br />

i0 =<br />

i + ii -183-<br />

-184-<br />

28


Die reale Stromquelle IV<br />

Belastung der Quelle mit einem Abschlussleitwert<br />

(1) Belastungskennlinie der realen Stromquelle:<br />

i 0 fliesst<br />

durch<br />

Last<br />

i k<br />

Die reale Stromquelle V<br />

i 0 fliesst durch<br />

Innenleitwert<br />

Das Verhalten der realen Stromquelle<br />

(1) Die eindeutige Charakterisierung der realen Stromquelle:<br />

Bestimmung der<br />

Leerlaufspannung<br />

u � := i 0<br />

G i<br />

Bestimmung des<br />

Kurzschlusstromes<br />

i k := i 0<br />

u �<br />

i = i 0 � G i �u<br />

i = G a �u<br />

Die «Blackbox»<br />

reale Stromquelle<br />

ist durch<br />

die Messung von<br />

u � <strong>und</strong> i k eindeutig<br />

bestimmbar.<br />

Parameter der<br />

realen Stromquelle:<br />

i 0 = i k<br />

G i = i k<br />

u �<br />

-185-<br />

-186-<br />

29


Die reale Stromquelle VI<br />

Das Verhalten der realen Stromquelle<br />

(2) Abschliessende Betrachtungen:<br />

G i<br />

i = i 0 � u = i 0<br />

G a<br />

u = u 0<br />

� u = i 0<br />

G i<br />

(A) Alternative Bestimmung des Innenleitwertes:<br />

� Nehme die Urstromquelle heraus, d.h.<br />

ersetze die Urstromquelle durch einen Leerlauf.<br />

� Der dabei eingesehene Leitwert entspricht<br />

dann gerade dem Innenleitwert G i .<br />

(B) Kleiner Innenleitwert: (G i > G a )<br />

Die reale Stromquelle verhält sich zunehmend<br />

wie eine Konstantspannungsquelle,<br />

bzw. wie eine Urspannungsquelle.<br />

Die reale Spannungs-/Stromquelle<br />

(Klemmen-)Äquivalenz der beiden Quellentopologien<br />

� Reale Spannungsquelle:<br />

u � = u 0<br />

i k = u 0<br />

R i<br />

u 0 = i 0<br />

G i<br />

�( <strong>u0</strong> , Ri ) ��� i0 = <strong>u0</strong> Ri R i = 1<br />

G i<br />

� Reale Stromquelle:<br />

��� �( i0 ,Gi )<br />

u � = i 0<br />

G i<br />

i k = i 0<br />

G i = 1<br />

R i<br />

-187-<br />

-188-<br />

30


Verschaltung elektrischer Quellen I<br />

Reihen- <strong>und</strong> Parallelschaltungen idealer Quellen<br />

Urspannungsquellen<br />

mit ungleichen Urspannungen<br />

dürfen<br />

nicht parallel, sondern<br />

nur in Reihe geschaltet<br />

werden.<br />

n<br />

�<br />

u 0 = u 0�<br />

� =1<br />

Urstromquellen mit<br />

ungleichen Urstromstärken<br />

dürfen nicht<br />

in Reihe, sondern nur<br />

parallel geschaltet<br />

werden.<br />

i 0 = i 0�<br />

Verschaltung elektrischer Quellen II<br />

Verschaltung von gemischten idealen Quellen<br />

Reihen- <strong>und</strong> Parallelschaltung einer Urspannungs- <strong>und</strong> einer Urstromquelle:<br />

Diese Reihenschaltung<br />

verhält sich wie eine<br />

Urstromquelle mit i k = i 0<br />

Bei Belastung gilt i = i 0 :<br />

u � = R�i0 �u 0<br />

Diese Parallelschaltung verhält<br />

sich wie eine Urspannungsquelle<br />

mit u � = u 0<br />

Bei Belastung gilt u = u 0 :<br />

i � = G�u 0 �i0 n<br />

�<br />

� =1<br />

Überlegung:<br />

Welche<br />

Grösse<br />

der Urquelle<br />

ist jeweils<br />

starr <strong>und</strong><br />

welche ist<br />

variabel?<br />

-189-<br />

-190-<br />

31


Verschaltung elektrischer Quellen III<br />

Reihenschaltung von realen Spannungsquellen<br />

Klemmenäquivalenz der beiden Schaltungen:<br />

R i<br />

Klemmenäquivalenz: Leerlaufspannungen <strong>und</strong><br />

Kurzschlussströme müssen übereinstimmen.<br />

• Originalquellen: Ersatzquelle:<br />

u � = u 01 +u 02<br />

i k = u 01 +u 02<br />

R i1 + R i2<br />

n<br />

u � = u 0<br />

i k = u 0<br />

R i<br />

• Klemmenäquivalenz bezüglich 1-1':<br />

u 0 = u 01 + u 02<br />

R i = R i1 + R i2<br />

<strong>u0</strong> = �<strong>u0</strong>� Ri = � Ri� � =1<br />

eingesehener<br />

Innenwiderstand<br />

(cf. Folie 181)<br />

Verschaltung elektrischer Quellen IV<br />

Parallelschaltung von realen Stromquellen<br />

Klemmenäquivalenz der beiden Schaltungen:<br />

i 01 i 02 i 0<br />

G i1<br />

G i2<br />

• Originalquellen: Ersatzquelle:<br />

u � = i 01 +i 02<br />

G i1 +G i2<br />

i k = i 01 +i 02<br />

u � = i 0<br />

G i<br />

i k = i 0<br />

G i<br />

�<br />

G i<br />

n<br />

� =1<br />

• Klemmenäquivalenz bezüglich 1-1':<br />

i 0 = i 01 + i 02<br />

G i = G i1 +G i2<br />

n<br />

i0 = �i0� Gi = �Gi�<br />

� =1<br />

eingesehener<br />

Innenleitwert<br />

(cf. Folie 187)<br />

n<br />

� =1<br />

-191-<br />

-192-<br />

32


Verschaltung elektrischer Quellen V<br />

Parallelschaltung von realen Spannungsquellen<br />

Umwandlung in eine reale Spannungsquelle in drei Schritten:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� Umwandlung in<br />

drei reale Stromquellen.<br />

� Zusammenfassen<br />

der Stromquellen.<br />

� Umwandlung in<br />

eine äquivalente<br />

Spannungsquelle.<br />

Verschaltung elektrischer Quellen VI<br />

Parallelschaltung von realen Spannungsquellen<br />

Umwandlung in eine reale Spannungsquelle in drei Schritten:<br />

� Umwandlung der drei realen Spannungsquellen<br />

in drei reale Stromquellen:<br />

(siehe hierzu Folie 188)<br />

i 0� = u 0�<br />

R i�<br />

G i� = 1<br />

R i�<br />

� Umwandlung der realen Stromquelle<br />

in eine reale Spannungsquelle:<br />

(siehe hierzu Folie 188)<br />

u 0 = i 0<br />

G i<br />

�<br />

=<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

u � 0�<br />

�<br />

�<br />

� =1 Ri� �<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Ri� �<br />

�<br />

�<br />

� Zusammenfassen der drei parallel<br />

geschalteten reale Stromquellen:<br />

(siehe hierzu Folie 192)<br />

3<br />

i0 = � i0� =<br />

� =1<br />

3<br />

3<br />

�<br />

Gi = � Gi� =<br />

R i = 1<br />

G i<br />

� =1<br />

= 1<br />

u 0�<br />

� =1 Ri� �<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Ri� 3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Ri� �<br />

�<br />

�<br />

-193-<br />

-194-<br />

33


Verschaltung elektrischer Quellen VII<br />

Reihenschaltung von realen Stromquellen<br />

Umwandlung in eine reale<br />

Stromquelle in drei Schritten:<br />

� Umwandlung der zwei realen<br />

Stromquellen in zwei reale<br />

Spannungsquellen.<br />

� Zusammenfassen der zwei realen<br />

Spannungsquellen zu einer realen<br />

Spannungsquelle.<br />

� Umwandlung der realen Spannungs-<br />

Quelle in eine äquivalente Stromquelle.<br />

Verschaltung elektrischer Quellen VIII<br />

Reihenschaltung von realen Stromquellen<br />

Umwandlung in eine reale Stromquelle in drei Schritten:<br />

� Umwandlung der zwei realen<br />

Stromquellen in zwei reale<br />

Spannungsquellen.<br />

u 0� = i 0�<br />

G i�<br />

R i� = 1<br />

G i�<br />

� Umwandlung der realen Spannungs-<br />

Quelle in eine äquivalente Stromquelle.<br />

i 0 = u 0<br />

R i<br />

�<br />

=<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

i � 0�<br />

�<br />

�<br />

� =1 Gi� �<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Gi� �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� Zusammenfassen der zwei realen<br />

Spannungsquellen zu einer realen<br />

Spannungsquelle.<br />

3<br />

<strong>u0</strong> = � <strong>u0</strong>� =<br />

� =1<br />

3<br />

Ri = � Ri� =<br />

G i = 1<br />

R i<br />

� =1<br />

= 1<br />

�<br />

�<br />

�<br />

3<br />

�<br />

i 0�<br />

� =1 Gi� 3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Gi� 3<br />

�<br />

1<br />

� =1 Gi� �<br />

�<br />

�<br />

-195-<br />

-196-<br />

34


Verschaltung elektrischer Quellen IX<br />

«Auflösung» eines Knotens<br />

Verschieben der Urspannungsquelle:<br />

u = 0V<br />

Liegt eine Urspannungsquelle direkt zwischen zwei Knoten, so<br />

kann ein Knoten im Sinne von (b) oder (c) aufgelöst werden.<br />

Merke: Die<br />

grössen i 01<br />

<strong>und</strong> i 02 sind<br />

verschieden!<br />

Verschaltung elektrischer Quellen X<br />

«Auflösung» eines Zweiges<br />

Verschieben der Urstromquelle:<br />

i = 0A<br />

Liegt eine Urstromquelle direkt in einem Zweig (zwischen zwei Knoten),<br />

so kann der Zweig im Sinne von (b) oder (c) aufgelöst werden.<br />

Merke: Die<br />

grössen u 01<br />

<strong>und</strong> u 02 sind<br />

verschieden!<br />

-197-<br />

-198-<br />

35


Leistungsanpassung I<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(1) Experimentalanordnung mit variablem Lastwiderstand:<br />

p a = u �i = i 2 R a = u2<br />

R a<br />

pi = ui �i = i 2 Ri = u 2<br />

i<br />

Ri > 0<br />

> 0<br />

Leistungsanpassung II<br />

• Wird ein Lastwiderstand angeschlossen,<br />

so fliesst ein Strom i,<br />

welcher an Innenwiderstand R i die<br />

Leistung p i in Wärme umwandelt.<br />

• R a � 0 � u � 0: es wird keine<br />

Leistung p a in der Last umgesetzt,<br />

dafür auschliesslich im Innenwiderstand<br />

R i .<br />

• Ra � � � i � 0: es wird keine<br />

Leistung pa in der Last umgesetzt.<br />

• Da die Verlustleistung positiv definit<br />

ist, existiert für ein bestimmtes<br />

endliches Ra eine Maximum der in<br />

der Last umgesetzten Verlustleistung<br />

pa .<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(2) In Wärme umgesetzte Leistungen als Funktion des Lastwiderstandes:<br />

Standpunkt der Verbrauchers:<br />

Bei gegebenem konstanten R i<br />

ist der Lastwiderstand R a gesucht,<br />

welcher die in der Last<br />

umgesetzte Leistung maximiert.<br />

(A) Strom, Spannung <strong>und</strong> Leistung:<br />

u = Ra �<strong>u0</strong> i =<br />

Ri + Ra Ra pa = u�i =<br />

( ) 2 �u 2<br />

0<br />

u 0<br />

R i + R a<br />

(B) Extremum der Verlustleistung:<br />

dpa =<br />

dRa R ( i + Ra ) 2<br />

� 2Ra ( Ri + Ra )<br />

( Ri + Ra ) 4 �<strong>u0</strong> ( ) 2<br />

2<br />

� Ra<br />

R i + R a<br />

R i + R a<br />

( )= R i<br />

� 2R a R i + R a<br />

2 2<br />

Ri � Ra = 0 � Ra = Ri 2 = !<br />

-199-<br />

0<br />

2 = 0<br />

-200-<br />

36


Leistungsanpassung III<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(2) In Wärme umgesetzte Leistungen als Funktion des Lastwiderstandes:<br />

(D) Verfügbare Leistung:<br />

p0 := u 2<br />

0<br />

4Ri R i = R a<br />

Leistungsanpassung IV<br />

(A) Leistungsanpassung:<br />

R i = R a<br />

(B) Maximale Verlustleistung an R a :<br />

2<br />

max <strong>u0</strong> pa =<br />

4Ra pi = u 2<br />

0<br />

4Ri Anpassungsbedingung<br />

= u 2<br />

0<br />

4Ri (C) Maximale Verlustleistung an R i :<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(3) Zu den Quellenleistungen:<br />

• Zur Anpassungsbedingung: verfügbare Leistung<br />

p a =<br />

p i =<br />

R a<br />

( ) 2 �u 0<br />

R i + R a<br />

R i<br />

( ) 2 �u 0<br />

R i + R a<br />

2<br />

2<br />

Ri =Ra ����� <strong>u0</strong> 2<br />

4R i<br />

Ri =Ra ����� <strong>u0</strong> 2<br />

4R i<br />

• Die Urspannungsquelle unter der Anpassbedingung:<br />

p u = u 0 �i =<br />

1<br />

R i + R a<br />

2<br />

�<strong>u0</strong> R i =R a<br />

� �<br />

2<br />

��� u 0<br />

2R i<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Dies ist auch die<br />

Maximalleistung,<br />

die von der Quelle<br />

überhaupt abgegeben<br />

werden kann.<br />

� Nur bei Leistungsanpassung<br />

kann der realen Quelle die<br />

maximale Leistung, d.h. die verfügbare<br />

Leistung entzogen werden.<br />

Der gleiche Leitungsanteil<br />

wird dabei am Innenwiderstand<br />

in Wärme umgesetzt.<br />

� Bei Leistungsanpassung<br />

liefert die Urspannungsquelle<br />

die doppelte verfügbare Leistung,<br />

d.h. einmal die verfügbare<br />

Leistung an die Last <strong>und</strong> einmal<br />

an den Innenwiderstand.<br />

-201-<br />

-202-<br />

37


Leistungsanpassung V<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(4) Der Wirkungsgrad:<br />

�<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

Kompromiss: Ra = 3Ri (Energieübertragung)<br />

� = 0.75<br />

Anpassung:<br />

(Nachrichtentragung)<br />

p a = 0.75 � p 0<br />

Leistungsanpassung<br />

� Leistungsanpassung = 0.5<br />

� = p a<br />

p u<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Leistungsanpassung VI<br />

Anpassungsbedingung<br />

= R a<br />

R i + R a<br />

R a R i<br />

Reale Spannungsquelle an einem Lastwiderstand<br />

(5) Aus der Sicht des Energieerzeugers:<br />

• Der Energieerzeuger hat<br />

Zugriff auf den Innenwiderstand<br />

Ri .<br />

• Umformen der Leistungsausdrücke<br />

<strong>und</strong> des Wirkungsgrades<br />

im Hinblick<br />

auf Ri / Ra .<br />

• Die in der Last umgesetzte<br />

Leistung wird maximal<br />

für Ri = 0 (absolutes Maximum).<br />

-203-<br />

-204-<br />

38


Leistungsanpassung VII<br />

Leistungsanpassung mit idealem Transformator<br />

(1) Strom- <strong>und</strong> Spannungsverhältnisse:<br />

R e = u 1<br />

i 1<br />

= w � 1<br />

�<br />

� w2 R e = n 2 �R a<br />

�u 2<br />

�<br />

�<br />

� � � w � 1<br />

�<br />

� w2 Eingangswiderstand<br />

� 1<br />

i 2<br />

Leistungsanpassung VIII<br />

2<br />

(A) Übersetzungsverhältnis n:<br />

u1 u2 = w1 w2 i1 i2 = � w2 w1 := n<br />

�<br />

�<br />

� = � w � � 1<br />

�<br />

� w2 �<br />

� � u2 i2 = w � � 1<br />

�<br />

� w2 �<br />

� �Ra ������������� u a = u 2 i a = �i 2 R a = u a i a<br />

Leistungsanpassung mit idealem Transformator<br />

(2) Verlustlose Leistungsanpassung:<br />

verlustlose<br />

Anpassung<br />

2<br />

:= � 1<br />

n<br />

• Dadurch lassen sich beliebige Lastwiderstände<br />

Ra auf den Wert Re transformieren.<br />

• In diesem Sinne lässt sich auch<br />

eine beliebige Last Ra auf den Wert<br />

Ri transformieren, bzw. anpassen.<br />

R e = n 2 R a := R i � n = R i<br />

R a<br />

( )<br />

2<br />

pa = ia Ra = uaia = �u 2i2 = � u1 n �i1n =u1i 1 = n 2 2 2<br />

i1 Ra � i1 Re = n 2 2<br />

i1 Ra = pe -205-<br />

-206-<br />

39

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