GAV Swisscom - transfair
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Post/ Lo g istik<br />
Nationale Arbeitstagung:<br />
Gespür für das Machbare!<br />
Peter Heiri<br />
Die sehr gut besuchte Arbeitstagung des<br />
Personals der Poststellen hat in den Diskussionen<br />
mit den Referenten über die Entwicklung<br />
des Poststellennetzes sowie in den<br />
Gruppenarbeiten einmal mehr Fingerspitzengefühl<br />
und Pragmatismus für das Machbare<br />
bewiesen. Ein Arbeitspapier über die<br />
künftig im neuen <strong>GAV</strong> Post zu regelnden<br />
arbeits zeitlichen Bestimmungen sowie ein<br />
Konzept zur einheitlichen Einreihung des<br />
Frontoffice wurden mit grossem Mehr verabschiedet.<br />
Poststelle mit neuem Auftritt<br />
Die Städte verändern sich dynamisch. Die<br />
Kundenströme verändern sich mit ihnen.<br />
Wie wird das Poststellennetz auf diese Veränderungen<br />
ausgerichtet? Dazu haben Franz<br />
Horn und Markus Kessler von PV die Strategie<br />
erläutert, wonach ein wirtschaftliches<br />
Netz von marktgerechten Zugangspunkten<br />
betrieben werden soll. So sind in den städtischen<br />
Gebieten neue Betriebsformate entwickelt<br />
worden, welche durch Akzeptanz bei<br />
internen und externen Partnern, durch Wirtschaftlichkeit<br />
und Einfachheit überzeugen.<br />
Gefallen bei den Teilnehmenden der NAT<br />
fand vor allem die Poststelle im neuen Auftritt.<br />
Sie ist eine gute Alternative zur Postagentur,<br />
bietet einen verbesserten Zugang zu<br />
Postdienstleistungen durch räumliche Nähe<br />
zu den Kunden und wird von Postpersonal<br />
betrieben. Aus der Sicht von <strong>transfair</strong> sollte<br />
dieses Modell auch vermehrt in ländlichen<br />
Gegenden angewendet werden. Einziger<br />
Nachteil ist der bargeldlose Zahlungsverkehr.<br />
Dieser Mangel könnte bei der Bevölkerung<br />
entschärft werden, wenn künftig auch<br />
in ländlichen Poststellen mit der Debitkarte<br />
anderer Anbieter als PostFinance bezahlt<br />
werden könnte.<br />
Regelungen des AZG<br />
im neuen <strong>GAV</strong> erwünscht<br />
Gemäss neuem Postorganisationsgesetz,<br />
das voraussichtlich auf den 1. Januar 2012 in<br />
Kraft treten wird, wird der Postbetrieb, zu<br />
dem auch die Poststellen zählen, nicht mehr<br />
dem Arbeitszeitgesetz (AZG), sondern dem<br />
Arbeitsgesetz (ArG) unterstellt. Worin bestehen<br />
die Unterschiede und wie wurde das AZG<br />
bisher in den Poststellen angewendet? Diese<br />
Fragen beantwortete Bertrand Zufferey von<br />
Personal PV ausführlich. In einer anschliessenden<br />
Gruppenarbeit zeigten die NAT-Teilnehmenden<br />
auf, welche Regelungen vom<br />
AZG wie die Ruheschicht oder Höchstarbeitszeitregelung<br />
künftig im neuen <strong>GAV</strong> Post als<br />
Verbesserung gegenüber dem ArG übernommen<br />
bzw. verhandelt werden sollen. So will<br />
man unter anderem nicht auf die Dienstpläne<br />
mit der Darstellung der täglichen Arbeitszeit<br />
verzichten. Die Teilnehmenden aus der<br />
Romandie forderten die 39-Stunden-Woche.<br />
Einheitliche Einstufung des Frontoffice<br />
nicht um jeden Preis<br />
Die unterschiedliche Einreihung der<br />
Funktion Frontoffice in die Stufen 4 und 5 ist<br />
ungerecht und wirkt sich störend auf den Betrieb<br />
in den Poststellen aus. Darüber herrschte<br />
unter den vierzig Teilnehmenden der NAT<br />
Einigkeit. Die im Frühling 2010 über diese<br />
Problematik geführten Verhandlungen wurden<br />
wegen zu grosser Differenzen abgebrochen.<br />
Damit man bei einer allfälligen Wiederaufnahme<br />
der Verhandlungen nicht wieder<br />
Schiffbruch erleidet, einigten sich die<br />
Sozialpartner darauf, die Problematik der<br />
Poststellen ohne Führung bei möglichen Verhandlungen<br />
auszuklammern.<br />
Wie soll die einheitliche Einreihung gestaltet<br />
werden? Auch diesbezüglich nahm die<br />
NAT eine klare Position ein: «Der Zeitpunkt<br />
im Vorfeld der Verhandlungen eines neuen<br />
<strong>GAV</strong> erlaubt keine präjudizierenden Schritte<br />
in Richtung eines neuen Lohnsystems.» Darum<br />
ist aus Sicht von <strong>transfair</strong> eine Lösung auf<br />
dem im letzten Jahr erreichten Zwischenstand<br />
der neu zu schaffenden Funktionsstufe<br />
4,5 (Verschmelzung der FS 4 und 5) anzustreben.<br />
Eine Lösung um jeden Preis kommt nicht<br />
in Frage. Ein entsprechendes Verhandlungsmandat<br />
wurde verabschiedet, obwohl nach<br />
wie vor offen ist, ob es unter den gegebenen<br />
Voraussetzungen überhaupt zu Verhandlungen<br />
kommen wird.<br />
<strong>transfair</strong> magazin l April 2011