Ins Buch blättern - für Dort-Hagenhausen-Verlag
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Wissenswertes<br />
Schaumig rühren, cremig rühren<br />
Die Ausdrücke „schaumig“ und „cremig rühren“ sind in Backrezepten<br />
sehr gebräuchlich, bedeuten jedoch nicht das gleiche.<br />
n Die Zubereitung vieler Teige beginnt damit, Ei und Zucker<br />
„schaumig“ zu rühren. Hierbei sollte man sich ausreichend Zeit<br />
nehmen. Am besten beginnt man damit, die Eigelbe oder Volleier<br />
in eine größere Schüssel zu geben. Ziel des Aufschlagens ist<br />
es, Luft unter die Masse zu bringen und das Volumen der Masse<br />
erheblich zu vergrößern. Fangen Sie nun an, mit dem Schneebesen<br />
eines Handmixers die Eigelbe zu schlagen, bis sie etwas heller<br />
werden und anfangen, Bindung zu bekommen. Dann lassen<br />
Sie nach und nach langsam den Zucker einrieseln. Schlagen Sie<br />
dabei auf höchster Stufe. Fertig ist die Masse, wenn sich Eigelb<br />
und Zucker zu einer hellen, sehr feinporigen und volumenreichen<br />
Masse verbunden haben. Der Vorgang dauert in der Regel<br />
zwischen 7 und 10 Minuten.<br />
n „Cremig rühren“ ist weniger zeitaufwendig. Wichtig ist hierbei,<br />
dass alle Zutaten dieselbe Temperatur, am besten Zimmertemperatur,<br />
haben. Die verschiedenen Zutaten müssen homogen<br />
miteinander vermischt werden. Die Masse erhält, wenn sie cremig<br />
gerührt ist, auch eine gewisse Bindung, jedoch nicht das Volumen<br />
und die Schaumigkeit, die sie beim schaumig rühren hat.<br />
Wann ist der Teig fertig gebacken?<br />
Nicht jeder Ofen hat bei der gleich eingestellten Temperatur<br />
auch wirklich die gleiche Hitze im Rohr. Daher sind Temperatur<br />
und Zeitangaben immer relativ. Ob ein Teig fertig ist, kann man<br />
mit einem so alten wie guten Haushaltstipp prüfen. Stechen Sie<br />
mit einem Holzstäbchen, z. B. einem Zahnstocher, in den Teig<br />
und ziehen Sie es wieder heraus. Haften am Stäbchen nach dem<br />
Herausziehen noch Teigreste, braucht der Kuchen noch ein paar<br />
Minuten im Backofen. Wiederholen Sie dies im Abstand von 2 bis<br />
5 Minuten. Sollte der Kuchen langsam zu braun werden und immer<br />
noch Teig am Stäbchen kleben, decken Sie die Oberfläche<br />
des Kuchens mit Alufolie oder Backpapier ab.<br />
Selbstgemachter Vanillezucker<br />
Vanillezucker ist das wohl am häufigsten verwendete Gewürz in<br />
der Backstube. Die im Handel erhältlichen Päckchen mit Vanillezucker<br />
sind genau genommen meistens „Vanillin“-Zucker, das<br />
heißt, Raffinade-Zucker mit künstlichem Vanillin-Aroma. Ich empfehle<br />
Ihnen daher, den Vanillezucker einfach selbst zu machen.<br />
n Dazu braucht man ein gut gereinigtes, geruchsfreies Einmachoder<br />
Schraubglas mit einem gut schließenden Deckel. In dieses<br />
Glas gibt man nun weißen Raffinade-Zucker und eine ausgekratzte<br />
Vanilleschote – pro 100 g in etwa eine Schote. Das Mark<br />
kann man entweder zum Verfeinern von Rezepten verwenden<br />
oder man gibt es zum Zucker hinzu. Das Glas nun mindestens<br />
eine Woche stehen lassen – der Zucker wird nun durch die Vanille<br />
ganz natürlich aromatisiert. Die Vanilleschoten geben über Monate<br />
das Aroma an den Zucker ab – in dieser Zeit entnommenen<br />
Zucker einfach wieder auffüllen.<br />
Schmelzen und Temperieren von Kuvertüre<br />
Falls Ihnen schon einmal die Kuvertüre nicht richtig gelungen ist,<br />
nicht hart wurde oder einen grauen Schleier bekam, dann haben<br />
Ihnen wahrscheinlich ein paar kleine, aber enorm wichtige Informationen<br />
gefehlt. Die Zubereitung ist nämlich ganz einfach,<br />
wenn man ein paar grundlegende Dinge berücksichtigt.<br />
n Die klein gehackte Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Dafür<br />
die Kuvertüre in eine metallene Rührschüssel über einem Topf<br />
mit kochendem Wasser geben und langsam unter Rühren auflösen.<br />
Die Hitze sollte 40 bis maximal 45 °C (!) nicht überschreiten,<br />
da sonst das Eiweiß, insbesondere bei der weißen Kuvertüre,<br />
ausflocken kann. Wenn Sie ein Haushaltsthermometer besitzen,<br />
sollten Sie es die ersten Male unbedingt verwenden. Achten Sie<br />
jedoch darauf, dass kein Tropfen Wasser in die Kuvertüre gelangt.<br />
Das Wasser führt dazu, dass der Kakao in der Kuvertüre aufquillt<br />
und die Masse nicht mehr richtig fest wird.<br />
n Die aufgelöste Kuvertüre muss nun temperiert werden, das<br />
heißt, man kühlt sie durch Zugabe von fester Kuvertüre langsam<br />
bis auf eine Idealtemperatur ab. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl<br />
gefragt, damit man die Kuvertüre nicht zu sehr abkühlt.<br />
Die Idealtemperaturen sind für<br />
Zartbitterkuvertüre: ca. 28 bis 29 °C.<br />
Vollmilchkuvertüre: ca. 26 bis 27 °C.<br />
Weiße Kuvertüre: ca. 25 bis 26 °C.<br />
Die richtige Temperatur lässt sich leicht prüfen: Tauchen Sie eine<br />
Messerspitze kurz in die Kuvertüre. Ist die Kuvertüre nach 2 bis<br />
3 Minuten fest, ist die Temperatur richtig. Auch hier macht Übung<br />
den Meister und die Meisterin.<br />
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