Partnerschaft im Wandel der Zeit Die 9. Gemeinsame Kommission
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Wahlen 2010<br />
le Strafgerichtshof für Ruan-<br />
drei Gegenkandidaten gegen<br />
den Genozid leugnet und seine<br />
da (ICTR) befunden, dass die<br />
Staatspräsident Paul Kagame<br />
revisionistische Sicht über den<br />
Pressefreiheit an den speziel-<br />
antreten.<br />
Genozid in seinen Schriften<br />
len Erfahrungen eines Landes<br />
gemessen werden muss. Nachrichtenorganisationen<br />
haben<br />
Der Fall Peter Erlin<strong>der</strong><br />
Der amerikanische Rechtsan-<br />
und über mehrere Plattformen<br />
verbreitet, wie z.B. noch Mitte<br />
Mai in Belgien.<br />
Rechte aber auch Pflichten, vor<br />
allem in einem Land, in dem<br />
fast 1 Million Menschen innerhalb<br />
von 100 Tagen nie<strong>der</strong>ge-<br />
walt Peter Erlin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Ende<br />
Mai in Ruanda verhaftet wurde,<br />
befindet sich seit 17. Juni<br />
wie<strong>der</strong> auf freiem Fuß. Er durf-<br />
Der Fall Faustin<br />
Kayumba Nyamwasa<br />
Am 1<strong>9.</strong> Juni 2010 wurde in<br />
metzelt wurden.<br />
te das Gefängnis verlassen,<br />
Südafrika auf Faustin Kayum-<br />
Der Fall Andre Kagwa<br />
Rwisereka von<br />
„The Green Party“<br />
Am 14. Juli 2010 wurde Andre<br />
Kagwa Rwisereka, ein Politiker<br />
<strong>der</strong> „Green Party“, nahe<br />
<strong>der</strong> Stadt Butare ermordet<br />
aufgefunden. <strong>Die</strong> Polizei<br />
ermittelt in dem Fall mit<br />
Hochdruck, um den Täter so<br />
nachdem er ärztliche Atteste<br />
über psychische Probleme vorgelegt<br />
hatte. Eine strafrechtliche<br />
Verfolgung wird es auf<br />
jeden Fall geben. Peter Erlin<strong>der</strong><br />
ist wegen Leugnung des Genozids<br />
an den Tutsis angeklagt.<br />
Das ruandische Gesetz zur<br />
Leugnung des Genozids wird<br />
oft kritisiert. Aber es gibt ähnliche<br />
Gesetze in vielen europä-<br />
ba Nyamwasa, einen ehemaligen<br />
ruandischen Botschafter,<br />
geschossen, als er von einem<br />
Ausflug mit seiner Frau und<br />
seinem Fahrer kam und sich<br />
auf dem Weg nach Hause befand.<br />
Er erholte sich von seinen<br />
Wunden und bleibt ein aktives<br />
Diskussionsthema zwischen<br />
Ruanda und Südafrika. Denn<br />
Kayumba wird wegen Terro-<br />
<strong>Die</strong> ruandische Regierung<br />
sollte nicht voreilig<br />
verurteilt werden, son<strong>der</strong>n<br />
es sollten erst die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> laufenden<br />
polizeilichen Untersuchungen<br />
abgewartet<br />
werden.<br />
schnell wie möglich zu fin-<br />
ischen Län<strong>der</strong>n hinsichtlich<br />
rismus und Korruption in<br />
den. Ein Verdächtiger wurde<br />
<strong>der</strong> Leugnung des Holocausts.<br />
Ruanda gesucht. Er wird mit<br />
bereits festgenommen, <strong>der</strong> als<br />
Und es gibt Verurteilungen,<br />
einer Serie von Granaten-An-<br />
letzter in <strong>der</strong> Mordnacht mit<br />
wie beispielsweise die von Da-<br />
schlägen, welche sich Anfang<br />
dem Opfer zusammen gese-<br />
vid Irving und Bischof Richard<br />
des Jahres in Kigali ereigne-<br />
hen wurde. Der Vorwurf, die<br />
Williamson.<br />
ten, und zwei Menschen töte-<br />
ruandische Regierung würde<br />
Erlin<strong>der</strong>s Verhaftung hat-<br />
ten und Dutzende verletzten,<br />
dahinter stecken, ist auch in<br />
te nichts damit zu tun, dass<br />
in Verbindung gebracht. Ruan-<br />
diesem Fall haltlos. <strong>Die</strong> Re-<br />
er ein scharfer Kritiker von<br />
da verlangt deshalb seine Aus-<br />
gierung untern<strong>im</strong>mt alles,<br />
Staatspräsident Paul Kagame<br />
lieferung aus Südafrika. <strong>Die</strong><br />
damit <strong>der</strong> Fall schnellstmög-<br />
ist. Es hatte auch nichts da-<br />
südafrikanischen<br />
Behörden<br />
lich aufgeklärt wird. Sogar<br />
mit zu tun, dass er als Vertei-<br />
leiten zurzeit die Ermittlun-<br />
Herr Habineza, Präsident <strong>der</strong><br />
diger für die Angeklagten des<br />
gen. Vier mutmaßliche Täter<br />
„Green Party“, hat die Aufklä-<br />
Genozids am Internationalen<br />
wurden bereits gefasst: zwei<br />
rungsarbeit <strong>der</strong> Polizei öffent-<br />
Strafgerichtshof für Ruanda<br />
Tansanier, ein Somalier und<br />
lich gelobt. Auch <strong>der</strong> Vorwurf,<br />
(ICTR) auftrat (Erlin<strong>der</strong> ver-<br />
ein Mosambikaner. Uns fehlen<br />
dass <strong>der</strong> Tod des Mannes sym-<br />
trat einen einzelnen Klienten<br />
aber noch genauere Angaben<br />
bolisch für die politische Un-<br />
bei einem Fall vor dem ICTR.<br />
zu diesen Personen. Voreilige<br />
terdrückung in Ruanda sei,<br />
<strong>Die</strong>ser Fall wurde vor einiger<br />
Meldungen beschuldigen die<br />
muss zurückgewiesen werden.<br />
<strong>Zeit</strong> abgeschlossen und sein<br />
ruandische Regierung an dem<br />
So ist z.B. „the Green Party“<br />
Klient für die Beteiligung am<br />
Vorfall beteiligt gewesen zu<br />
noch nicht offiziell als Partei<br />
Genozid bestraft). Auch hat<br />
sein, wie<strong>der</strong> ohne die Ergebnis-<br />
registriert und hat deshalb<br />
seine Verhaftung nichts damit<br />
se <strong>der</strong> Untersuchungen abzu-<br />
auch keinen Präsidentschafts-<br />
zu tun, dass er als Anwalt Frau<br />
warten. <strong>Die</strong> südafrikanischen<br />
kandidaten aufgestellt. Am <strong>9.</strong><br />
Ingabire vertreten sollte. Seine<br />
Untersuchungen weisen lei-<br />
August 2010 werden bei <strong>der</strong><br />
Verhaftung ist einzig und al-<br />
<strong>der</strong> auch Unregelmäßigkeiten<br />
Präsidentenwahl in Ruanda<br />
lein darin begründet, dass er<br />
auf. So hat die Polizei einen<br />
RUANDA REVUE · 02/2010 13
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