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ZELLSTOFF UND PAPIER

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072<br />

Geschäftsbereiche<br />

Zellstoff und Papier<br />

Forschung und<br />

Entwicklung<br />

Die Forschungs- und Entwicklungsprogramme der Divisionen<br />

des Geschäftsbereichs konzentrierten sich auf<br />

Technologien, die die Kunden bei der Maximierung der<br />

spezifischen Produktionsparameter und gleichzeitigen<br />

Minimierung des Betriebsmittelverbrauchs unterstützen<br />

(höhere Wirtschaftlichkeit und Erträge bei geringerem<br />

Rohmaterial- und Ressourceneinsatz sowie niedrigerem<br />

Energieverbrauch). Die Forschungs- und Entwicklungsprogramme<br />

entsprechen den Anforderungen der Käufer<br />

und Betreiber der Anlagen, die Gesamtkosten je produzierte<br />

Tonne weiter zu senken.<br />

Heute wird die Investitionstätigkeit der Kunden vor allem<br />

von zwei Trends bestimmt: Erstes Ziel ist die maximale<br />

Senkung der Investitionskosten pro Tonne. Die Folge sind<br />

größere Produktionseinheiten in einer Linie ohne Redundanz.<br />

Der zweite Trend besteht in den Bestrebungen, die<br />

Produktionsprozesse nachhaltiger zu machen.<br />

Dieser Forderung nach Nachhaltigkeit begegnet Andritz<br />

mit neuen Systemen, die für die effiziente Verarbeitung<br />

von Faserstoffen aus Plantagen adaptiert wurden, sowie<br />

Technologien mit wesentlich reduziertem Energieverbrauch<br />

bzw. zur effizienteren Nutzung von Biomasse als<br />

Energiequelle. Damit werden nicht nur die Kohlendioxidemissionen<br />

aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich<br />

gesenkt, sondern es können auch wesentlich mehr Produktionsschritte<br />

in der Zellstofferzeugung praktisch energieautark<br />

ablaufen.<br />

Zur Verbesserung der einzelnen Prozesse werden komplexe<br />

Simulationsprogramme eingesetzt. Für sämtliche<br />

Prozesse der Faserlinie werden Steuersysteme weiterentwickelt<br />

und getestet.<br />

Die Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten der<br />

Divisionen des Geschäftsbereichs<br />

im Detail:<br />

Holzplatztechnik<br />

Gemeinsame Entwicklungsarbeit mit dem Kunden spielt<br />

bei der Einführung neuer Produkte und Anwendungen<br />

eine wichtige Rolle. Im Berichtsjahr wurde intensiv an<br />

neuen Applikationen gearbeitet, die zur Nachhaltigkeit in<br />

der Forstwirtschaft beitragen.<br />

Die RotaBarker-Technologie, eine Trockenentrindungstechnik<br />

zur Minimierung von Holzverlusten, wurde – nach<br />

erfolgreicher Anwendung für Eukalyptusholz – für den<br />

Einsatz in der Verarbeitung von Weichholzstämmen weiterentwickelt.<br />

Neue Arten von Entrindungszähnen werden<br />

derzeit getestet, um festzustellen, ob damit eine weitere<br />

Verbesserung der Entrindungsleistung möglich ist.<br />

Eine weitere neue Technologie zur frühzeitigen Abscheidung<br />

von Steinen, Sand und sonstigen potenziell schädigenden<br />

Materialien wurde entwickelt. Damit werden<br />

Schäden an den nachfolgenden Aggregaten verhindert.<br />

Der erste Steinabscheider wurde vor kurzem in der Entrindungslinie<br />

eines südeuropäischen Werks eingebaut.<br />

Faserlinie<br />

Die technologischen Entwicklungsarbeiten der Division<br />

Faserlinie konzentrieren sich auf eine Senkung der Investitionskosten<br />

pro Tonne Zellstoffproduktion. Erreicht wird<br />

dies durch Vereinfachung, Steigerung der spezifischen<br />

Leistung, Standardisierung und Modularisierung der Prozesse.<br />

Mehr Nachhaltigkeit in der Zellstoffproduktion ist<br />

ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten.<br />

Jüngstes Ergebnis der Entwicklungsarbeiten im Kochund<br />

Braunstoffbereich sind höhere Ausbeute und bessere<br />

Faserrückgewinnung aus unaufgeschlossenen Hackschnitzeln.<br />

Bei Harthölzern ist dank der verbesserten Ausbeute<br />

eine Senkung des Holzverbrauchs um bis zu 5%<br />

– bei gleicher Zellstoffproduktion – möglich.<br />

Für den Koch- und Bleichprozess reduziert sich der erforderliche<br />

Chemikalieneinsatz bei verbesserten Zellstoffeigenschaften<br />

wie Festigkeit, Reinheit und Weiße.<br />

Qualitätsverbesserungen in der Zellstoffaufschlussstufe<br />

wirken sich typischerweise positiv auf die Papierproduktion<br />

aus. Rohmaterial- und Chemikalieneinsatz reduzieren<br />

sich, an der Papiermaschine selbst kommt es außerdem<br />

seltener zu Schwankungen und Störungen im Prozess.<br />

Schonendere Bedingungen in Reaktoren und vereinfachte<br />

Prozessauslegungen bedeuten ebenfalls niedrigeren<br />

Energieverbrauch. Durch die Einführung neuer<br />

fraktionierter Waschkonzepte und geschlossener, unter<br />

Druck stehender Prozessstufen, die Emissionen in die<br />

Atmosphäre verhindern, reduziert sich der Verbrauch von<br />

Frischwasser und damit auch das Abwasservolumen.<br />

Viele dieser Entwicklungen befinden sich bereits im praktischen<br />

Einsatz in den neuesten Andritz-Anlagen, wie zum<br />

Beispiel im Veracel-Werk in Brasilien.<br />

ANDRITZ Geschäftsbericht 2006

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