Eingliederungsbericht Landkreis Schleswig-Flensburg
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Kreis <strong>Schleswig</strong>-<strong>Flensburg</strong><br />
Fachdienst Regionale Integration<br />
5.1. Bericht zur Schuldnerberatung des Kreises <strong>Schleswig</strong>-<strong>Flensburg</strong> vom<br />
01. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011<br />
Die Schuldnerberatung des Kreises <strong>Schleswig</strong>-<strong>Flensburg</strong> in ihrer heutigen Form besteht seit<br />
November 1991. In der damaligen Zeit war Schuldnerberatung eine sehr junge Form der<br />
sozialen Arbeit und in vielen Bereichen umstritten. Heute ist die Schuldnerberatung allseits<br />
anerkannt. Qualitätsstandarts, Fachliteratur und Fortbildungsveranstaltungen sind wie in<br />
anderen Feldern der sozialen Arbeit zur Normalität geworden.<br />
Anerkennung durch den Gesetzgeber fand die Schuldnerberatung durch die im Januar 1999 in<br />
Kraft getretene Insolvenzordnung. Die Schuldnerberatung des Kreises <strong>Schleswig</strong>-<strong>Flensburg</strong><br />
wird derzeit von zwei BeraternInnen in Vollzeit und zwei Verwaltungskräften mit insgesamt 1,75<br />
Stellen durchgeführt. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr der Beratungsstelle waren allerdings eine<br />
Beraterstelle und eine Vollzeit-Verwaltungsstelle für die Dauer von 5 Monaten nicht besetzt. Der<br />
Aufbau einer Warteliste mit ca. 200 ratsuchenden Personen war die direkte Folge.<br />
Laut dem Schuldner-Atlas 2011 der Creditrefom sind im Kreisgebiet 9,75 % aller volljährigen<br />
Einwohner überschuldet und können nach Abzug der Lebenshaltungskosten ihre<br />
Verbindlichkeiten nicht mehr tilgen. Die durchschnittliche Höhe der Schulden liegt bei ca.<br />
38.000,00 €.<br />
Im Berichtsjahr wurden trotz der personell angespannten Lage 265 neue Fälle mit einer<br />
Gesamtverschuldung von 8.213.019,80 € in die Langzeitbetreuung aufgenommen. Dazu kamen<br />
ca. 458 so genannte Kurzberatungen, in denen Personen eine Unterstützung in einer<br />
besonderen Lebenslage suchten, aber keine langfristige Betreuung wünschten. Zusätzlich<br />
wurden 116 Pfändungsschutzbescheinigungen für Girokonten erteilt bzw. entsprechende<br />
Beratungen durchgeführt.<br />
Dem Bundesdurchschnitt folgend, ist auch in der Schuldnerberatung des Kreises <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Flensburg</strong> festzustellen, dass die Ratsuchenden immer jünger werden. So sind ca. 25 % der<br />
Überschuldeten unter 30 Jahre alt und davon wiederum ca. 10 % unter 20 Jahre.<br />
Die Ursachen der Überschuldung sind vielfältig; der Eintritt von Arbeitslosigkeit steht mit 22,86<br />
% aber auch weiterhin an erster Stelle, gefolgt von Scheidung/Trennung mit 19,48 %.<br />
An den Verschuldungsarten sind die Forderungen aus Telekommunikation (Handy, Internet,<br />
Festnetz) mit ca. 12 % an der Gesamtsumme weiter deutlich auf dem Vormarsch.<br />
Auch in diesem Berichtsjahr war die Zusammenarbeit mit den Sozialzentren (SZ) sehr gut, im<br />
SZ <strong>Flensburg</strong> wurden regelmäßig offene Sprechstunden abgehalten. Für das Jahr 2012 ist<br />
geplant, Sprechstunden in allen SZ des Kreises abzuhalten.<br />
Neben diesen originären Aufgaben der Schuldnerberatung wurden Präventionsveranstaltungen<br />
in berufsbildenden Einrichtungen durchgeführt. Für die Zukunft ist beabsichtigt und in<br />
Vorbereitung, dass entsprechende Veranstaltungen auch in den Schulen der Sekundarstufe I<br />
und II zum Einsatz kommen.<br />
Die Wohnorte der Ratsuchenden sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Auf die<br />
Einzugsgebiete der verschiedenen Sozialzentren bezogen, ergibt sich nachstehende Grafik:<br />
<strong>Eingliederungsbericht</strong> 2011 - 23 -