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Zugänge zur Physik - AM BRG Kepler

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3. Elementare Definition der Geschwindigkeit (ist den Schülern im Allgemeinen bekannt).<br />

Auswerten in Form von Diagrammen: v-s, v-t. Interpretation: Es ist eher ein einfacher Zusammenhang v-t<br />

anzunehmen (EXCEL) - der Graph bildet eine Gerade.<br />

Anmerkung: Aus diesem Grund bezog bereits Galilei die Geschwindigkeit auf die Zeit und nicht auf den Weg. Näher<br />

liegt eigentlich (und die Schüler machen dies meistens), Geschwindigkeiten auf Wegstücken zu messen, z.B. Wie<br />

schnell ist das Wagerl nach 1 m, 2 m ... Hier ergibt sich jedoch im (v-s)-Diagramm eine gekrümmte Kurve (Wurzel-<br />

Funktion).<br />

Ein weiterer Grund war wohl die leichtere Messbarkeit von Wegstücken in Zeitintervallen (z.B. Pulsschlag) als<br />

umgekehrt.<br />

Definition der Beschleunigung a als v/t (und nicht v/s). Wie groß ist a (Wagerl)?<br />

4. Das rätselhafte 1/2<br />

Geometrische Überlegung ergibt: Endgeschwindigkeit bei einer<br />

gleichmäßig beschleunigten Bewegung ist gleich die doppelte<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit (bzw. die doppelte<br />

Geschwindigkeit einer gleichförmigen Bewegung, die den gleichen<br />

Weg ergibt)<br />

(im nebenstehenden Diagramm als verzögerte Bewegung<br />

gezeichnet)<br />

ve=2vd<br />

s (als Fläche unter der Linie) ist also gleich 1/2vt. Dieses 1/2 zieht<br />

sich durch weite Teile der Mechanik, bis hin <strong>zur</strong> Formel für die<br />

kinetische Energie!<br />

5. Fallbewegungen<br />

Wie hängt der Weg mit der Geschwindigkeit zusammen? v ~ s?<br />

Ableitung: s=a/2t², s=v²/2a<br />

Fallen verschieden schwere Objekte verschieden schnell?<br />

Argumentation Galileis: Gedankenversuch - Beweis durch Widerspruch<br />

Ich denke mir eine 10kg-Kugel und eine 1kg-Kugel gleicher Größe, z.B. aus Eisen und Holz. Annahme: Die Kugeln<br />

fallen verschieden schnell, die schwere schneller als die leichte (nach Aristoteles 10 mal so schnell).<br />

Nun verbinde ich beide Kugeln, befestige etwa die leichte auf der schweren. Wie schnell fällt das entstandene Gebilde?<br />

Mit gleichem Recht kann ich behaupten: Die beiden Kugeln bilden ein neues Objekt von 11 kg, das schneller fällt als die<br />

schwere Kugel allein. Aber: Denke ich mir die Kugeln noch getrennt, bremst die leichte die schwerere, es muss sich eine<br />

mittlere Geschwindigkeit ergeben. Die Überlegung führt zu einem Widerspruch!<br />

Neue Annahme: Beide Kugeln fallen gleich schnell!<br />

Als Tatsache bleibt, dass die 10kg-Kugel 10 mal so stark von der Erde angezogen wird als die 1kg-Kugel.<br />

Was kompensiert dann dieses Übergewicht: Die größere Trägheit. Die schwere Kugel ist im gleichen Maß<br />

schwerer zu beschleunigen.<br />

(Vergleich: Ein schwerer Lastwagen mit 500 PS kann (beim Start) eine ähnliche Beschleunigung haben wie ein<br />

Radfahrer ...)<br />

Der Beweis<br />

Warum ist man im Weltall schwerelos?<br />

Die internationale Raumstation ISS befindet sich nur ca. 300 km über der Erdoberfläche .. wäre die Erde ein<br />

Ball von 12 cm Durchmesser, betrüge der Abstand der ISS 3 Millimeter.<br />

Schwerelos ist man dort wegen der ständigen Fallbewegung - die Raumstation fällt den Astronauten unter<br />

den Füßen weg, alles bewegt sich gleich schnell (mit ca. 30.000 km/h) um die Erde.<br />

Mit speziellen Flügen wird Schwerelosigkeit simuliert. So wurden z.B. Szenen von ʺApollo 13ʺ gedreht.<br />

Gerhard Rath, <strong>BRG</strong> <strong>Kepler</strong> Graz, Inst. f. Experimentalphysik – Fachdidaktik, Uni Graz http://lehrer.brgkepler.at/grath

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