Mister Universum - Box

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Andalusien
S
pontan denken wir an Sonne
ohne Ende, Stierkampf,
Sherry, Flamenco, weiße
Dörfer, weiße Strände und
Baudenkmäler mit arabischem Einfluss,
wenn wir von der südlichsten
Provinz der Iberischen Halbinsel
hören. Strategisch bedeutungsvoll ist
die Lage am Scheidepunkt von zwei
Erdteilen und zwei Meeren. Am südlichsten
Punkt Europas, in Tarifa,
lässt es sich nicht nur gut surfen, man
sieht von hier bis nach Marokko.
Voller Kontraste ist die Landschaft:
weite Täler am Guadalquivir, über
800 km Küste am Mittelmeer und Atlantik
(Costa del Sol und Costa de la
Luz), Wälder im Mittelgebirge, alpines
Hochgebirge mit schneebedeckten
Gipfeln in der Sierra Nevada, eine
Vulkanlandschaft auf der Halbinsel
Cabo de Gata und die Wüste von Tabernas,
Filmheimat vieler Italo-Western
der 70er. Und obwohl schon die
römischen Legionäre mit Vorliebe
hier überwinterten, hat Andalusien
viel mehr zu bieten als verträumte Hafenstädte,
tiefblaues Meer und weite
Sandstrände.
Heute treffen wir „Die Kinder von Torremolinos“
immer häufiger im Hinterland
der Costa del Sol. Für Kulturinteressierte
wartet das maurische Erbe
in den Kulturstädten Sevilla, Granada
und Cordoba. In der Metropole Sevilla
steht immerhin die größte gotische
Kirche der Welt, die Kathedrale
Santa Maria de la Sede. Ihr Glockenturm
La Giralda, einst das Minarett einer
Moschee, dient heute als Aussichtswarte.
Der Königspalast Alcazar,
ein Mix aus drei Baustilen, ist ein
wahres architektonisches Schmuckstück.
In Granada lockt der märchenhafte
Königspalast Alhambra mit der
Stierkampf, Flamenco, weiße Dörfer und Baudenkmäler mit arabischem Einfluss –
die südlichste Region Spaniens ist ein Landstrich voller aufregender Kontraste
Festung Alcazaba, dem Nasridenpalast
und der Gartenanlage Generalife
so viele Besucher an, dass es ratsam
ist, sich schon Tage vor dem Besuch
die Eintrittskarte reservieren zu
lassen. Der bedeutendste Sakralbau
Spaniens ist aber die Mezquita in Cordoba.
Die über 800 Säulen der Moschee-Kathedrale
(Karl V. ließ mitten
in die omaijadische Moschee eine Kathedrale
bauen!) erzeugen einen einzigartigen
Raumeindruck.
Auch wer mit dem Flugzeug anreist,
soll sich unbedingt auf die „Ruta de
los Pueblos Blancos“ begeben. Die
Straße der weißen Dörfer führt durch
eine Reihe von Ortschaften, die meist
auf phönizische und römische Siedlungen
zurückgehen, die von den
Mauren ausgebaut wurden. Ronda,
TEXT & FOTOS: PETER PHILIPP
die Geburtsstätte des Stierkampfs mit
einer großen Arena mitten in der
Stadt, ist aufgrund seiner atemberaubenden
Lage wohl das bekannteste
weiße Dorf. Wie ein Adlerhorst
schwebt es über einer tiefen
Schlucht, die Altstadt und Neustadt
trennt, verbunden nur durch die
Brücke Puente Nuevo. Sehenswert
sind auch Olvera und Arcos de la
Frontera, in dessen Altstadt viele
Stützbögen über den engen Gassen
die weißgetünchten Häuser verbinden.
Einen Abstecher wert ist auch
die Bischofstadt Guadix. Im Ortsteil
„Las Cuevas“ ragen auf kleinen Hügeln
weiße pilzartige Gebilde hervor,
die nichts anderes sind als die Schornsteine
von Höhlenwohnungen. Ein
Kurzurlaub reicht wohl nicht, um alles
Sehenswerte zu sehen, doch schon
das Erlebnis der Begegnung mit lebensfrohen
Menschen, die im Mutterland
der spanischen Bräuche leben,
wird Sie wiederkehren lassen.
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