Schlösslipost 2009/2010 - Schloessli Ins

THEMEN adventskrippe
adventskrippe THEMEN
Die Adventskrippe im Gewölbe
Inge Maksuti
Das Wort Advent kommt aus dem Lateinischen
und bedeutet Ankunft.
Die Adventszeit kann als eine Zeit der
Erwartung auf das, was da ankommen
will, gesehen werden. In diesem Fall
ist die Christgeburt gemeint.
Man bereitet sich vor, wartet auf etwas,
was da kommt.
Die Frage ist, wie kann das in ein Bild
gebracht werden.
Wir versammeln uns jeden Morgen um
acht Uhr am Gewölbeplatz und es ist
im Dezember um diese Zeit noch dunkel.
Wenn wir nach den Mitteilungen
in den Gewölberaum gehen, steht nach
dem 1. Adventssonntag ein runder
Tisch in der Mitte, der sehr karg anmutet:
umhüllt mit einem blauen Tuch
und darauf in einem helleren Blau ein
Tuch, welches eine Spirale andeutet.
Blau ist dem Organ Lunge zugeordnet,
die das irdischste Organ ist. Nach Rudolf
Steiner kann man, wenn man die
Farben innerlich erlebt und sie nicht
nur anschaut, zu einem moralischen
Erleben kommen. Lässt man sich auf
die Farbe Blau ein, so entsteht das
Bedürfnis, immer weiter fortzuschreiten,
den Egoismus in sich zu überwinden
und makrokosmisch zu werden.
Es entwickelt sich Hingabe und göttliche
Barmherzigkeit kommt einem
entgegen.
Blau ist die Farbe, die zur Adventund
Weihnachtszeit gehört.
Die Spirale ist ein Symbol, ist eine Urbewegung,
von der alles Lebendige und
die Entstehung der Welt ausgeht. Nur
ein einziges kleines Kerzenlicht ist an
den Anfang dieser Bewegung gesetzt.
Die Kerze, die nur leuchten kann, wenn
sie sich selbst opfert.
Mit jedem Tag der uns näher zum
Christgeburtsfest bringt, wird dieser
Tisch im Gewölbe reichhaltiger und
für die Kinder gibt es jeden Tag etwas
Neues zu entdecken. Es wird jeden Tag
um ein Licht heller und wie in der Schöpfungsgeschichte
werden die verschiedenen
Reiche, Mineral-, Pflanzen-,
Tierreich und der Mensch nacheinander
sichtbar. Nach dem feinen Sand
und verschiedenen Kristallen entdeckt
man Moose, Flechten, Tannen, Christrosen,
Silberdisteln, Rosen von Jericho
und kleine Sämlinge, die den spiralförmigen
Weg schmücken, den später die
Menschen beschreiten werden. Bevor
es so weit ist, kommen noch die verschiedenen
Tiere, die etwas mit der
Weihnachts-geschichte zu tun haben:
Schafe, Ochs und Esel.
Erst dann treten die Menschen in
Erscheinung.
Die Hirten hüten die Schafe, Esel und
Ochs begleiten Maria und Josef, die
langsam, Schritt für Schritt, jeden Tag
näher auf den Platz zugehen, der als
Ziel für die Geburt vorbereitet ist.
Von der Dunkelheit ins Licht, vom Ursprung
fortschreitend weiter zum Ziel,
zu der Vollendung des Mensch-Seins.
Wir sind alle auf dem Weg.
Kenne ich mein Ziel?
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