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3 Blechumformung - Christiani

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280 3 <strong>Blechumformung</strong><br />

r-Wert:<br />

Beim Blechwerkstoff DC05 (St15) wird beispielsweise r = 1,7 angegeben. Mit<br />

großem r-Wert steigt die übertragbare Stempelkraft, wogegen sich die Flanscheinzugskraft<br />

vermindert. Einzelheiten siehe Kapitel 3.4.6.<br />

n-Wert:<br />

Mit steigendem n-Wert wandert das Kraftmaximum nach hinten (vgl. Kap. 3.4.6),<br />

d.h., die Gefahr des Auftretens eines vorzeitigen Reißers wird stark vermindert.<br />

Das Blech ist in der Lage, selbst bei elliptischen Stempelkantenformen sich bis an<br />

den zylindrischen Teil des Ziehteilbodens anzuschmiegen, ohne vorher zu<br />

versagen.<br />

Lage des Reißers:<br />

Wie in Abb. 3.22 dargestellt, stellen sich verschiedene Versagensorte des Bodenreißers<br />

ein. Der vorzeitige Reißer tritt auf, noch bevor der Ziehteilboden<br />

ausgeformt ist. Daher ist die Kraftübertragung am geringsten. Die maximale<br />

Kraftübertragung ergibt sich beim optimalen Reißer. Dieses setzt im Allgemeinen<br />

einen großen µ-Wert zwischen Blech und Stempelkantenrundung (Grenzfall:<br />

gerändelte Stempelkantenrundung) oder alternativ einen großen n-Wert voraus.<br />

Durch diese vier Einflussgrößen, die hier nur qualitativ angesprochen worden<br />

sind, kann der große Unterschied zwischen der gemessenen und berechneten<br />

Bodenreißkraft erklärt werden. Der ar-Wert ist allerdings nur beim Auftreten des<br />

optimalen Reißers reproduzierbar. Sobald sich der eigentliche Bodenreißer<br />

einstellt, ist die übertragbare Kraft kleiner als beim optimalen Reißer und es treten<br />

teilweise deutliche Schwankungen der Bodenreißkraft auf.<br />

3.2.4.2 Mechanismus der Kraftübertragung durch den Ziehteilboden<br />

Die durch den Boden des Ziehteils aufgenommene Last lässt sich nach Doege in<br />

die folgenden Komponenten zerlegen /Doe63/:<br />

• Formanteil FF,<br />

• Reibungsanteil FFR,<br />

• Werkstoffanteil FW.<br />

Für die Darstellung der einzelnen Komponenten werden folgende Vereinfachungen<br />

gemacht:<br />

• Die Blechdicke sei im Vergleich zum Stempeldurchmesser klein, so dass der<br />

Ziehteilboden als biegeschlaffe Schale betrachtet werden kann.<br />

• Aus dem realen Blechdickenverlauf wird eine mittlere Blechdicke sM gebildet,<br />

die wie die Fließspannung k in radialer Richtung im Boden des Ziehteils als<br />

konstant betrachtet wird: sc = sm = konstant, kf = K = konstant.<br />

• Der Werkstoff ist im Nachgleiten begriffen bzw. es erfolgt bereits ein<br />

Nachgleiten des Werkstoffs.<br />

• Eine Kraftübertragung durch Reibung zwischen Zarge und Stempelschaft wird<br />

vernachlässigt.

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