SCHÃNSTEN ZU BESUCH IN - Universum Magazin
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gieren wir als Berater. Auch die Kontrolle<br />
der Standards, die wir uns auferlegt haben,<br />
gehört dazu. Bei uns selbst, aber<br />
auch, dass wir anderen Zoos helfen, die<br />
Standards erfüllen zu können.<br />
Wie sieht es mit Zoos aus, die nicht Mitglied<br />
von OZO sind?<br />
Diese werden von uns gerne beraten.<br />
Laut Tierschutzgesetz ist genau festgelegt,<br />
wie die Mindeststandards für die Haltung<br />
einzelner Tierarten aussehen und welche gehalten<br />
werden dürfen. Es gibt drei Kategorien<br />
von Zoos, A, B und C. Je nachdem,<br />
welche Tierarten man pflegt, gibt es ganz<br />
konkrete Forderungen. Ein A-Zoo kann zum<br />
Beispiel Großkatzen und Affen halten und<br />
braucht ausgebildetes Personal, eine wissenschaftliche<br />
Führung, einen Veterinärmediziner.<br />
Das können sich so kleine Zoos gar<br />
nicht leisten, dann muss man eben auf gewisse<br />
Tiere verzichten. Nicht nur bei Haltungs-,<br />
sondern auch bei Gestaltungsfragen<br />
helfen wir gerne. Gerade wenn man die Tierart<br />
selbst bei sich im Zoo hat, weiß man ja<br />
am besten, was funktioniert und was nicht.<br />
Wie sieht die Zukunft der OZO aus? Welche<br />
Ziele gibt es?<br />
Wir wollen gemeinsam versuchen, das<br />
Image der Zoos als reine Zurschaustellung<br />
von Tieren zu korrigieren – in Richtung<br />
Kompetenzzentrum für Natur- und Artenschutz.Wir<br />
möchten unsere Beratungsfunktion<br />
für andere Zoos noch stärker<br />
wahrnehmen, vor allem für kleine Zoos,<br />
die nicht OZO-Mitglieder sind.<br />
Es gibt immer wieder Stars unter den Zootieren.<br />
Wie gehen Sie damit um?<br />
Es gibt Besuchermagneten – Eisbär,<br />
Elefant oder Panda –, die Leute zuerst einmal<br />
in den Zoo locken. Die brauchen wir.<br />
Wegen einer Schildkröte oder einer<br />
Schlange allein wird niemand in den Zoo<br />
kommen. Im Hintergrund aber laufen<br />
Projekte mit der seltenen Wiesenotter oder<br />
der einzigen bei uns heimischen Schildkröte,<br />
der Sumpfschildkröte.Wenn ein Besucher<br />
schon im Zoo ist, entdeckt er vielleicht<br />
auch die Schildkröte, wird neugierig<br />
und erkennt die Artenvielfalt und Naturschutzprobleme<br />
unserer Umgebung. Um<br />
den Besucher hereinzubekommen,<br />
braucht es attraktive Arten. Um Projekte<br />
finanziell unterstützen zu können, braucht<br />
es Eintrittsgelder. Erst dann können wir<br />
Botschaften vermitteln und uns bei Projekten<br />
beteiligen.<br />
Gibt es den idealen Zoo?<br />
Gute Zootierhaltung ist immer ein Spagat.<br />
Das, was vielleicht ideal für das Tier<br />
wäre, ist es nicht unbedingt für den Besucher.<br />
Der Besucher muss die Möglichkeit<br />
haben, das Tier zu sehen, eine Beziehung<br />
aufzubauen. Umgekehrt brauchen die Tiere<br />
aber ein Rückzugsgebiet. Kein Besucher hat<br />
mit dem Kauf der Eintrittskarte das Recht,<br />
zu jeder Zeit jedes Tier zu sehen. Es gibt keinen<br />
idealen Zoo. Aber es gibt Kriterien für<br />
einen guten Zoo. Ein guter Zoo ist es dann,<br />
wenn er wirtschaftlich und nachhaltig geführt<br />
ist, er seine Aufgaben im Natur- und<br />
Artenschutz ernst nimmt und die Kriterien<br />
der WAZA erfüllt.Wenn sich die Tiere, die<br />
Besucher und das Personal wohlfühlen. Ein<br />
Zoo ist immer für beide, die Tiere und die<br />
Menschen da – das wissen gerade die Zoos<br />
der Österreichischen Zoo Organisation. <br />
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UNIVERSUM SPEZIAL