SCHÃNSTEN ZU BESUCH IN - Universum Magazin
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DIE GRUNDPR<strong>IN</strong>ZIPIEN DER OZO<br />
OZO UND DER ARTENSCHUTZ<br />
Die Zoos, die Mitglieder der OZO sind, haben Artenschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben,<br />
denen sich die Mitglieder der OZO<br />
sich selbst auferlegt, bestimmte Kriterien zu<br />
erfüllen. Zuallererst geht es dabei um die Vorgaben<br />
von EAZA und WAZA (Europäischer Eisbär oder Panda werden dabei in Projekten<br />
verschrieben haben. Nicht nur „Exoten“ wie<br />
Zooverband und Weltverband der Zoos und bedacht, sondern auch heimische Tiere.<br />
Aquarien, siehe Kasten „Organisationen“). Für<br />
die Entscheidung, ob ein Zoo in die OZO, Österreichs<br />
nationalen Zooverband, aufgenommen<br />
wird, sind diese Kriterien relevant.<br />
Zugrunde liegt diesen die Weltzoonaturschutzstrategie,<br />
die erstmals 1993 erschienen<br />
ist und vom Weltzooverband gemeinsam mit<br />
der IUCN (International Union for Conservation<br />
of Nature and Natural Resources) herausgegeben<br />
wurde. In dieser Strategie sind die Aufgaben<br />
festgeschrieben, die ein Zoo erfüllen DER BARTGEIER<br />
soll.<br />
Der Bartgeier wurde im 19. Jahrhundert im<br />
Im Grunde sind es immer noch jene vier, die Alpenraum ausgerottet. Zuchterfolge und Forschung<br />
im Alpenzoo führten zu einem interna-<br />
Heini Hedinger, der berühmte Schweizer Zoologe,<br />
in den 1950ern festgelegt hat: Erholung, tionalen Gemeinschaftsprojekt von Zoos und<br />
Forschung, Artenschutz, Bewusstseinsbildung. Naturschutzorganisationen mit dem Ziel der<br />
Diese vier sind wiederum in genauere Aufgaben<br />
untergliedert. Etwa veterinärmedizinische die ersten jungen Bartgeier im Nationalpark<br />
Wiederansiedlung des Bartgeiers. 1986 wurden<br />
Betreuung, ausgebildetes Personal, Edukation, Hohe Tauern freigelassen. Seither wurden insgesamt<br />
über 150 gezüchtete Bartgeier ausge-<br />
Mitarbeit an Forschungsprojekten und Artenschutzprojekten,<br />
Zusammenarbeit mit NGOs. wildert. Die Entwicklung dieser „Zoovögel“ im<br />
In Kurzform ist dieser Kriterienkatalog auch Hochgebirge verläuft so erfolgreich, dass bereits<br />
44 Jungvögel im Freiland geschlüpft und<br />
in die EU-Zoorichtlinie von 1999 eingeflossen.<br />
Und mittlerweile auch ins Bundestierschutzgesetz.<br />
flügge geworden sind.<br />
Die Erfüllung mancher Kriterien hängt auch<br />
von finanziellen Gegebenheiten ab. Ein Zoo,<br />
der mehr Geld hat, kann sehr viel mehr Projekte<br />
verwirklichen. Anders gesagt: Mehr<br />
Besucher bedeuten auch mehr Artenschutzprojekte,<br />
Projekte zur Bewusstseinsbildung,<br />
mehr Forschungsprojekte.<br />
DER HABICHTSKAUZ<br />
Auffälliges Artmerkmal des Habichtskauzes ist<br />
ein „unerschrockener“ Charakter und damit<br />
sehr geringe Fluchtdistanz im Freiland. Diese<br />
Eigenschaft begünstigte die Verfolgung durch<br />
den Menschen und dürfte zum Verschwinden<br />
der Art beigetragen haben. Der erste Schritt<br />
ist der Aufbau eines Zuchtnetzwerks. Momentan<br />
gibt es in Österreichs Zoos und anderen<br />
Institutionen wie der Eulen- und Greifvogelstation<br />
Haringsee 17 Brutpaare. In Osteuropa werden<br />
Findlinge aus der Wildbahn immer wieder<br />
in Zoos abgegeben. Die OZO hat in dieser Angelegenheit<br />
eine Vermittlerrolle übernommen.<br />
Infos zur Patenschaft: www.habichtskauz.at<br />
6<br />
UNIVERSUM SPEZIAL<br />
DER FROSCH<br />
Ein Drittel bis zur Hälfte aller Amphibienarten<br />
ist vom Aussterben bedroht. Die aktuelle Gefährdung<br />
geht von einer Pilzerkrankung aus,<br />
die rasch zum Tod führt. Aber auch Lebensraumverlust,<br />
Umweltverschmutzung und Pestizide<br />
setzen den Amphibien sehr zu. Aus diesem<br />
Grund haben alle Zoos der Welt, Aquarien<br />
und Umweltschutzorganisationen 2008 zum<br />
„Jahr des Frosches“ erklärt. In einer global koordinierten<br />
Kampagne sollen das Bewusstsein<br />
und das Verständnis der Öffentlichkeit für die<br />
Amphibienaussterbekrise geweckt werden.<br />
Wer spenden möchte, findet alle Infos hier:<br />
www.amphibianark.org/German/donations.htm<br />
DER WALDRAPP<br />
Der ehemals auch im Alpenraum verbreitete<br />
Waldrapp zählt heute zu den bedrohtesten<br />
Vogelarten der Welt. Ende der 80er-Jahre<br />
gab es nur mehr eine kleine Kolonie von 50<br />
Brutpaaren in Marokko und eine halbwilde Kolonie<br />
von 60 Vögeln in der Türkei. Seit 1997<br />
gibt es Forschungsprojekte, um eine Wiederansiedlung<br />
des Waldrapps zu erarbeiten. Das<br />
Waldrappteam versucht handzahmen Waldrappen<br />
eine Zugroute zu lehren. Die ersten<br />
Vögel haben erfolgreich die Wanderroute hinter<br />
sich gebracht und sind im folgenden Jahr<br />
auch wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt.<br />
Die OZO unterstützt dieses weltweit<br />
einzigartige Forschungsprojekt finanziell und<br />
mit Waldrappküken.<br />
Infos zu Spenden oder Patenschaften:<br />
http://waldrappteam.at<br />
FOTOS: D. <strong>ZU</strong>PANC, BILDAGENTUR WALDHÄUSL