SCHÃNSTEN ZU BESUCH IN - Universum Magazin
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OZO<br />
Beruf Tierpfleger<br />
UNBEKANNTER W<strong>IN</strong>ZL<strong>IN</strong>G<br />
Nur wenige wissen, dass die<br />
Sumpfschildkröte in Österreich heimisch<br />
ist. Um sie kümmern sich die<br />
Tierpfleger genauso aufopfernd wie<br />
um bekanntere Tierarten.<br />
Schwer sind fast alle Arbeiten, meint Ausbildner<br />
Kohl. „Bei den Elefanten eher in<br />
körperlicher Hinsicht. In der Zucht der Futterinsekten<br />
ist mehr das Fingerspitzengefühl<br />
gefragt, damit zum Beispiel bei den<br />
Heimchen keines ihrer vielen Larvenstadien<br />
übersehen wird. Und die Aquarianer wieder<br />
müssen ein bissel chemisch angehaucht sein<br />
und immer schauen, dass die Wasserqualitäten<br />
stimmen. Bei den Nashörnern gibt es<br />
leicht Probleme mit den Füßen, die müssen<br />
dann gut behandelt werden, und auch der<br />
Bodengrund muss immer stimmen. So gibt<br />
es überall spezielle Anforderungen.“<br />
Unter dem Meer<br />
Im Zoo Schmiding lässt Thomas Tikatsch<br />
gerade den Unterwasser-Staubsauger in<br />
eines der großzügigen Aquarien gleiten.<br />
Einmal die Woche muss die Scheibe sauber<br />
gemacht werden und der Tierpfleger mit<br />
Hang zu technischen Raffinessen sagt: „Ich<br />
könnte auch tauchen und von Hand putzen.<br />
Aber mit dem Putzroboter geht es einfach<br />
schneller.“ Die Fische selbst sind relativ<br />
unbeeindruckt davon.Thomas Tikatsch<br />
zeigt, was die speziellen Anforderungen<br />
seines Jobs sind. Dazu steigt er die Wendeltreppe<br />
hinab, in den verborgenen Bereich<br />
unter den Aquarien.Was hier an Bildschirmen,<br />
Messgeräten und brummenden Pumpen<br />
zu tun ist, verbindet wohl niemand mit<br />
der Arbeit eines Tierpflegers. Riesige Tonnen<br />
und Becken, darin Filteranlagen für die<br />
Aquarien. So genannte Abschäumer, die<br />
Schmutz in Form von bräunlichem<br />
Schaum aus dem Meerwasserbecken entfernen,<br />
ein Kalkreaktor, Denitrifikationsfilter,<br />
Ozonerzeuger, Restozonvernichter –<br />
die Aufschriften auf den zahlreichen Gerätschaften<br />
muten fremd an. „Zweimal in der<br />
Stunde wird das Wasser in den Becken umgewälzt“,<br />
sagt Thomas Tikatsch und drückt<br />
auf einem Touchscreen an der Wand herum,<br />
woraufhin jedes einzelne Becken<br />
schematisch dargestellt wird. Seit vier<br />
Jahren ist er hier im Zoo Schmiding und<br />
kümmert sich um die Unterwasser-Wunderwelt.<br />
Ob er durch seine Ausbildung auf<br />
die speziellen Aufgaben hier vorbereitet<br />
war? „Natürlich nicht exakt auf diese Geräte“,<br />
sagt er. „Man braucht eben ein gewisses<br />
Grundverständnis, darf keine Berührungsängste<br />
haben. Das gehört alles zu<br />
meinem Beruf dazu, mit der Zeit sammelt<br />
man genug Erfahrung.“<br />
Im Tiergarten Schönbrunn öffnet Alfred<br />
Maier die Tür zur Katta-Anlage und wir treten<br />
ungeniert ein. Die katzengroßen Kattas<br />
mit den schwarz-weiß geringelten Schwänzen<br />
hocken auf Baumstämmen und Seilen.<br />
Sie mustern uns neugierig, zwei nähern sich<br />
vorsichtig, keiner flieht. Maier: „Wenn man<br />
hier mit Leckerlis reinkommt, mit süßem<br />
Obst oder Dörrobst, dann wird es natürlich<br />
hektisch, weil dann hat man auf einmal<br />
zwanzig Kattas auf und um sich sitzen. Aber<br />
unangenehm wird es eher unter den Kattas<br />
selbst: Dort haben die Damen das Sagen,<br />
aber die Herren wollen auch ihren Teil, und<br />
den bekommen sie in so einer Situation dann<br />
auch, nur eben aufs Auge.“<br />
FOTOS: D. <strong>ZU</strong>PANC<br />
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UNIVERSUM SPEZIAL