ALLE UNTER E<strong>IN</strong>EM DACH Sieben Zoos vereint die OZO, die Österreichische Zoo Organisation. Da ist alles dabei, was kriecht, fliegt, schwimmt und krabbelt. Und noch viel mehr: Hinter den putzigen, faszinierenden, gefährlichen und seltenen Tieren spielt sich die eigentliche Arbeit ab. E<strong>IN</strong> BERICHT VON URSEL NENDZIG 2 UNIVERSUM März 2009
OZO Dachverband FOTO: XXXXXXXXXXXXXXX FOTOS: D. <strong>ZU</strong>PANC, HAUS DES MEERES, TIERWELT HERBERSTE<strong>IN</strong> TIERISCHE VIELFALT Sieben österreichische Zoos vereint die OZO unter ihrem Dach. In diesen wiederum leben rund 2.000 zum Teil stark gefährdete Tierarten. Elefant, Bär, Affe, Schildkröte, Hai und Chamäleon sind nur einige der Publikumsmagneten in Österreichs Zoos. Zweitausend Tierarten, jährlich 3,8 Millionen Menschen, 350 geschulte Mitarbeiter. Hinter den Zahlen der OZO verbirgt sich der Zusammenschluss von wissenschaftlich geführten Zoos und Aquarien in Österreich. Sie erfüllen die international gültigen Richtlinien der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) und der WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) für die höchsten Standards in der Zootierhaltung. Damit aber nicht genug: Die OZO beteiligt sich an Forschungsaktivitäten zur Erhaltung der Artenvielfalt und an Projekten für den Natur- und Artenschutz. Erfolgreiche Artenschutzprojekte wie etwa die Zucht und Wiederansiedlung von Österreichs größtem Greifvogel, dem Bartgeier, die Rückführung der in freier Wildbahn bereits ausgestorbenen Przewalski-Pferde in ihre mongolische Heimat oder die Beteiligung der OZO-Zoos an Artenschutzprogrammen für die Tiger Asiens zeigen, wie wichtig und vielfältig eine koordinierte Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene heute ist. Sieben Mitglieder zählt die Organisation derzeit: Den Alpenzoo Innsbruck in Tirol, der, am Fuß der Nordkette über den Dächern der Landeshauptstadt von Tirol gelegen, etwa 2.000 Alpentiere von rund 150 Arten beherbergt. Kein anderer Zoo der Welt zeigt eine derart vollständige Sammlung von Wildtieren aus dem Alpenraum. Allein das Kaltwasser-Aquarium mit seinen 50 alpinen Fischarten ist einzigartig. Reich an Aquarien ist natürlich das Haus des Meeres mit seinem Aqua Terra Zoo. Mehr als 6.000 Tiere aus allen fünf Erdteilen fühlen sich im Flakturm mitten in Wien wohl. Einer der Höhepunkte ist die Erlebniswelt „Tropenhaus“. In feucht-warmer, tropischer Atmosphäre, über Holzsteige und Hängebrücke wandernd, vorbei am rauschenden Wasserfall, sind hier frei fliegende Vögel und herumlaufende Äffchen zu erleben. Ebenfalls in Wien ist der Tiergarten Schönbrunn angesiedelt, der älteste Zoo der Welt. Die einstige Menagerie des Kaisers präsentiert sich heute als moderner, nach aktuellen zoologischen Erkenntnissen geführter Zoo, in dem eine ganze Reihe bedrohter Tierarten Zuflucht gefunden hat. Große Pandas, Koalas, Panzernashörner, Sibirische Tiger und fast 5.000 andere Tiere freuen sich über Besuch. Die Tierwelt Herberstein bietet auf ihrem weitläufigen Areal bis zur Feistritzklamm über 600 Tieren aus 130 Arten einen Lebensraum. Rund 800 Tiere gibt es im Salzburger Zoo zu bestaunen. Und auch der Zoo Schmiding bietet Giraffen, Zebras, verschiedenen Affenarten, Krokodilen, Roten Pandas, Faultieren, exotischen Vögeln und rund 1.000 anderen Tieren ein Zuhause. Und: Österreichs einzige Gorillas sind dort zu sehen. Das jüngste unter den OZO-Mitgliedern ist das Vivarium im steirischen Mariahof. In insgesamt 14 großen Themen- und Kleinaquarien wird die heimische Fisch- und Amphibienwelt gezeigt. Eine Besonderheit ist auf jeden Fall der gläserne Tunnel durch Mitteleuropas größte Piranha-Anlage. (Porträts der einzelnen Zoos lesen Sie ab Seite 12.) Anspruchsvolle Kriterien Die Gründerzoos haben für ihre Mitglieder anspruchsvolle OZO-Kriterien definiert, die es zu erfüllen gilt. Dazu zählen eine hohe Qualität der Tierhaltung und fachliche Kompetenz durch veterinärmedizinisch oder zoologisch ausgebildete Führungskräfte. Auch ein ausgeprägtes Engagement in Forschung und Lehre und ausgereifte Konzepte der Zoopädagogik zur Vermittlung von Information und Bildung sind von hoher Wichtigkeit. Und schließlich gilt es natürlich, in den Bereichen Tierschutz, Artenschutz und Naturschutz Einsatz zu zeigen. Außerdem stehen die Bewusstseinsbildung und die Beteiligung und Umsetzung von Zuchtprogrammen und Forschungsaktivitäten zur Erhaltung der Artenvielfalt auf der Agenda der OZO und ihrer sieben Mitglieder. Auch die Ausbildung von Fachleuten im Bereich der Zootierhaltung ist unerlässlich für einen wissenschaftlich geführten Zoo. Dazu kommt noch die Beratung und Unterstützung von Privatpersonen, Medien und Behörden. Die OZO hat sich außerdem noch ein ganz spezielles Ziel gesteckt. Nämlich die Umsetzung von Artikel 1 der EU-Richtlinie 1999/22/EG in Österreich. Darin heißt es, dass die Rolle der Zoos im Schutz wild lebender Tiere und der Erhaltung der biologischen Vielfalt gestärkt werden soll. Und das freut nicht nur die Tiere, sondern auch die Besucher. UNIVERSUM SPEZIAL 5