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EIN ZOO WILL HOCH HINAUS Mit strengem Blick wacht der Adler (gr. Bild) über die Bewohner des Innsbrucker Alpenzoos. 2.000 Tiere leben hier, darunter über 150 verschiedene alpine Tierarten. Sie sind wichtige Botschafter für ihre wilden Artgenossen, und so stehen Braunbären und Wölfe ebenso wie Luchse und die Zwergdommel für den Schutz gefährdeter alpiner Tierarten (von o. nach u.). Um die tierischen Alpenbewohner kennenzulernen, muss man in Innsbruck nicht unbedingt auf einen Berg steigen. Ein Spaziergang zum Alpenzoo Innsbruck am Fuß der Nordkette ermöglicht es, innerhalb weniger Stunden über 150 verschiedene alpine Tierarten hautnah zu beobachten und ihre Lebensweise verstehen zu lernen. 6 UNIVERSUM März 2009 DIE BOTSCHAFT DER ALPENTIERWELT
OZO | Alpenzoo Alpenzoo Innsbruck Weiherburggasse 37 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0) 512/292323 Homepage: www.alpenzoo.at Paul und Flora antworten mit einem lauten Begrüßungs-Krächzen. Das Kolkrabenpärchen des Alpenzoos in Innsbruck ist neugierig, was Zoodirektor Michael Martys für sie dabeihat. „Jedes Mal, wenn ich an dem Gehege der beiden Kolkraben vorbeigehe, bringe ich ihnen als kleine Aufmerksamkeit ein Ästchen oder einen Zapfen zum Spielen mit.“ Die beiden Vögel sind zwei der bekanntesten Bewohner des höchstgelegenen Zoos in Europa. Die über 2.000 Tiere des Innsbrucker Zoos sind wichtige Botschafter ihrer wilden Artgenossen in den Alpen. „Der Beitrag unseres Wolfsrudels, der Bären Fritz und Martina und der übrigen Tiere liegt darin, die Zoobesucher emotional zu berühren.Wenn unsere Besucher die Tiere beim Namen kennen und sehen, wie sie leben, sind sie auch bereit, sich für den Schutz gefährdeter Tierarten einzusetzen“, erzählt Direktor Martys. Und diesen Einsatz braucht es immer wieder. Das zeigt auch das Beispiel der Kreuzkröte. Die seltenste Krötenart Österreichs lebt nur noch an wenigen Standorten bei Gmünd in Niederösterreich und am Tiroler Lech. Deswegen hilft der Alpenzoo bei der Aufzucht der jungen Kröten mit. „Dieses Projekt erfolgt hinter den Kulissen des normalen Zooalltags, gehört aber zu unseren vielen wichtigen Aufgaben im Artenschutz“, meint Direktor Martys. Ganz und gar nicht hinter den Kulissen stehen die Zootiere selbst. Durch große Panorama-Glasscheiben, Gucklöcher oder auf barrierefreien Wegen durch die Gehege kann der Besucher Steinbock,Waldrapp & Co. aus nächster Nähe beobachten. Die möglichst vollständige Darstellung alpiner Tiergemeinschaften und Lebensräume aus historischer und heutiger Zeit ist das zentrale Thema des Alpenzoos. Am „Gipfel“ der Anlage, in den höchstgelegenen Gehegen, leben die Bewohner des Hochgebirges, wie Bartgeier, Schneehuhn und Murmeltier zusammen. Weiter unten kauen Elche neben Wisent und Wildschwein an ihrem Raufutter. „Unsere naturnahen Landschaftsgehege sind mit Naturboden,Wasserläufen, Bäumen und Steinen ausgestattet und ermöglichen den Tieren das Ausleben ihres arteigenen Verhaltens, bieten aber auch genügend Rückzugsmöglichkeiten“, erklärt Direktor Martys. Auch der Lebensraum Wasser kommt nicht zu kurz: Biber, Fischotter, Enten und zahlreiche Fischarten können in ihrem nassen Element beobachtet werden. Zu den freudigsten Momenten im Alpenzoo zählen die Geburten von Jungtieren, darunter auch seltener Nachwuchs bei Tannenhäher, Zwergdommel, Baummarder und Hermelin. „Derzeit liegen unsere Hoffnungen auf dem Habichtskauz-Zuchtpaar“, erzählt Direktor Martys. „Ihre Nachkommen werden für ein Wiederansiedelungsprojekt in Österreich zur Verfügung gestellt. Damit sollen die Populationen der Nachbarländer wieder miteinander verbunden werden. Dies ist nur eines der Artenschutzprojekte im Alpenraum, an denen unser Zoo aktiv mitwirkt.“ FOTOS: ALPENZOO INNSBRUCK FOTO: XXXXXXXXXXXXXXX DREI FRAGEN AN DIREKTOR W> Was ist das Besondere an Ihrem Zoo? Als Themenzoo mit alpinem Schwerpunkt zeigen wir eine einzigartige Sammlung von 150 Alpentierarten – in einer Ganzheit, wie sie sonst nirgends gegeben ist. Welches Tier ist Ihr persönliches Lieblingstier im Zoo? Ich habe keine Lieblingstierart, jedoch gibt es Tierpersönlichkeiten, zu denen ich eine besondere emotionale Bindung habe, wie zum Beispiel Bär Fritz, Elch Herwig oder auch das Wildkatzenpärchen MICHAEL MARTYS: Ida und Vitus, das kürzlich in den Alpenzoo übersiedelt ist. Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Alpenzoos? Ich wünsche mir möglichst viele interessierte Besucher, Erfolge in der Tierhaltung und auch in der Bewirtschaftung der Anlage. Dadurch können zahlreiche neue Projekte und Themen bearbeitet werden, wie zum Beispiel der Artenschutz in situ und die Errichtung neuer, attraktiver Gehege für seltene und gefährdete Alpentiere. UNIVERSUM SPEZIAL 17
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