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14 - Umwelt & NGO<br />

ROBIN WOOD-Protest gegen Vattenfall<br />

Hauptversammlung <strong>de</strong>s Konzerns in Berlin<br />

Während sich die AktionärInnen von Vattenfall am<br />

1. und 2. März in Berlin zu einer außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />

Hauptversammlung trafen, <strong>de</strong>monstrierten ROBIN<br />

WOOD-AktivistInnen gegen die Energiepolitik <strong>de</strong>s<br />

Konzerns. Sie spannten ein Transparent mit <strong>de</strong>r<br />

Aufschrift „Aus BEWAG wird Vattenfall und Umweltschutz<br />

bleibt Lüge. Braunkohlebagger Stopp“ an <strong>de</strong>r<br />

Brücke <strong>de</strong>r S-Bahnstation Sonnenallee in <strong>de</strong>r Nähe<br />

<strong>de</strong>r Aktionärsversammlung. Mit Samba-Trommeln<br />

machten sie PassantInnen auf sich aufmerksam<br />

und empfahlen ihnen, zu einem Öko-Stromanbieter<br />

zu wechseln. Von Vattenfall for<strong>de</strong>rt ROBIN WOOD,<br />

aus <strong>de</strong>r Atomkraftnutzung sowie aus <strong>de</strong>r extrem<br />

klimaschädlichen Braunkohleverstromung auszusteigen<br />

und statt<strong>de</strong>ssen in erneuerbare Energien zu<br />

investieren. Außer<strong>de</strong>m wirft ROBIN WOOD Vattenfall<br />

vor, sich durch das für heute geplante „squeeze out“<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Kontrolle auf <strong>de</strong>n Hauptversammlungen<br />

zu entziehen. Durch das „squeeze out“ wer<strong>de</strong>n<br />

die letzten freien AktionärInnen gezwungen,<br />

ihre Aktien an <strong>de</strong>n schwedischen Mutterkonzern zu<br />

verkaufen.<br />

Der staatseigene schwedische Energiekonzern Vattenfall<br />

hatte erst vor kurzem die Berliner BEWAG sowie<br />

die Hamburger HEW und die ost<strong>de</strong>utsche VEAG<br />

übernommen und zu Vattenfall Europe verschmolzen.<br />

Die Kontrolle über <strong>de</strong>n Konzern und damit ein<br />

beträchtlicher Teil <strong>de</strong>s Stromangebots auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Markt wird nun künftig komplett in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r schwedischen Regierung liegen.<br />

Der Energie-Konzern Vattenfall setzt in Deutschland<br />

voll auf Atomkraft und auf Braunkohle. Nahe <strong>de</strong>r Millionenstadt<br />

Hamburg betreibt <strong>de</strong>r Konzern die Atomkraftwerke<br />

Brunsbüttel und Krümmel und ist mit 20<br />

Prozent am Atommeiler Brokdorf beteiligt. Lars G.<br />

Josefsson, Chef <strong>de</strong>s Stromkonzerns, kann sich sogar<br />

<strong>de</strong>n Neubau eines Atomkraftwerks in Deutschland<br />

vorstellen, da Vattenfall über hohe Kernkraftkom-<br />

petenz verfüge. „Spätestens seit <strong>de</strong>r Wasserstoffexplosion<br />

im AKW Brunsbüttel ist klar, dass Vattenfall<br />

nicht über die gesetzlich gefor<strong>de</strong>rte Kompetenz<br />

verfügt, Atomreaktoren zu betreiben“, sagt Bettina<br />

Dannheim, Energiereferentin von ROBIN WOOD. „Für<br />

Vattenfall kommt immer erst <strong>de</strong>r Profit und dann die<br />

Sicherheit.“ Im Dezember 2001 hatte es eine Wasserstoffexplosion<br />

nahe <strong>de</strong>s Reaktordruckbehälters<br />

im AKW Brunsbüttel gegeben, die <strong>de</strong>r Konzern wochenlang<br />

verharmloste und herunterspielte, um <strong>de</strong>n<br />

Reaktor nicht vom Netz nehmen zu müssen. Mehr<br />

als ein Jahr stand <strong>de</strong>r Reaktor still, u.a. weil sich das<br />

Sicherheitsmanagement <strong>de</strong>r Betriebsmannschaft als<br />

katastrophal herausstellte.(pm)<br />

Robin Wood und Lacoma<br />

Noch in diesem Jahr will Vattenfall mit <strong>de</strong>r Zerstörung<br />

<strong>de</strong>r Lacomaer Teichlandschaft beginnen. Dabei<br />

hat das Land Bran<strong>de</strong>nburg die Lacomaer Teiche als<br />

Europäisches Schutzgebiet nach <strong>de</strong>r Fauna-Flora-<br />

Habitat-Richtlinie an die Europäische Kommission<br />

gemel<strong>de</strong>t.<br />

Noch steht die Genehmigung für die Zerstörung<br />

<strong>de</strong>r Teichlandschaft aus; mit <strong>de</strong>m wasserrechtlichen<br />

Planfeststellungsbeschluss ist in diesem Frühjahr<br />

zu rechnen. Zuvor wird die EU-Kommission eine<br />

Stellungnahme zur Zerstörung <strong>de</strong>r Lacomaer Teichlandschaft<br />

und <strong>de</strong>m von Vattenfall vorgelegten Ausgleichskonzept<br />

abgeben. ROBIN WOOD for<strong>de</strong>rt die<br />

EU-Kommission auf, dieses Ausgleichskonzept abzulehnen.<br />

Um dieser For<strong>de</strong>rung Nachdruck zu verleihen,<br />

startet ROBIN WOOD heute eine Online-Aktion<br />

unter: www.robinwood.<strong>de</strong>/lacoma. (pm)<br />

Gen-Land-Liebe<br />

Greenpeace kritisiert Gensoja in <strong>de</strong>r Landliebe<br />

Nach Angaben von Greenpeace wur<strong>de</strong> in Futtermittelproben<br />

von Landliebe-Milchlieferanten gentechnisch manipuliertes<br />

Soja nachgewiesen. Greenpeace bezieht sich auf<br />

Analyseergebnisse „eines international renommierten<br />

Labors“. In zwei von fünf Proben seien Gen-Soja über <strong>de</strong>m<br />

Kennzeichnungsgrenzwert von 0,9 Prozent festgestellt<br />

wor<strong>de</strong>n. In einem Fall habe <strong>de</strong>r Sojaanteil <strong>de</strong>s Futters sogar<br />

zu 100 Prozent aus Gen-Soja bestan<strong>de</strong>n. „Dabei vermittelt<br />

das Image <strong>de</strong>r Marke Landliebe eine beson<strong>de</strong>rs naturnahe<br />

und traditonelle Art <strong>de</strong>r Milchproduktion“, kritisieren die<br />

Umweltschützer.<br />

„Jetzt kann sich Landliebe nicht mehr hinter blumigen<br />

Werbeversprechen verstecken“, sagte Alexan<strong>de</strong>r Hissting<br />

von Greenpeace. Das Vertrauen <strong>de</strong>r Verbraucher ist nach<br />

Auffassung <strong>de</strong>r Organisation „nur durch die Vermeidung<br />

von Gen-Futter zurückzugewinnen“. Landliebe müsse endlich<br />

<strong>de</strong>n Verzicht auf Gen-Pflanzen bei <strong>de</strong>r Milcherzeugung<br />

garantieren.<br />

Mit Anbau und Fütterung von Gen-Pflanzen seien gravieren<strong>de</strong><br />

Risiken für Mensch, Tier und Umwelt verbun<strong>de</strong>n. Bei<br />

Fütterungsversuchen an Ratten mit <strong>de</strong>m Gen-Mais MON<br />

863 <strong>de</strong>r Firma Monsanto hätten die Tiere Verän<strong>de</strong>rungen<br />

an Organen und Blutbild gezeigt. Gesundheitliche Risiken<br />

bei Menschen seien „weitgehend unerforscht“. Der Anbau<br />

von Gen-Soja in Südamerika sei zu<strong>de</strong>m mit verantwortlich<br />

für eine rasante Urwaldzerstörung und <strong>de</strong>n erhöhten Einsatz<br />

von giftigen Spritzmitteln.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Milchproduktion ist ein kompletter Verzicht<br />

auf Gen-Pflanzen im Tierfutter nach Auffassung von<br />

Greenpeace leicht möglich: „Mit mangeln<strong>de</strong>r Machbarkeit<br />

hat das nichts zu tun. Was fehlt, ist allein <strong>de</strong>r Wille“, ist<br />

Greenpeace überzeugt. Landliebe könnte leicht <strong>de</strong>m Verbraucherwunsch<br />

nach einer Milcherzeugung ohne Gen-<br />

Pflanzen nachkommen. (pm/dh)<br />

Greenpeacer protestieren vor einem Supermarkt in Marburg gegen<br />

<strong>de</strong>n Einsatz von Gen-Pflanzen als Futter für die Kühe, <strong>de</strong>ren Milch bei<br />

Landliebe verarbeitet wird. Copyright: © Heiko Meyer / Greenpeace<br />

Sonnige Zeiten<br />

Deutsche Solarzellenproduktion wuchs 2005 um<br />

66 Prozent<br />

Das rasante Wachstum <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Solarindustrie<br />

setzt sich nach Angaben<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Solarwirtschaft<br />

(BSW) fort.<br />

Danach produzierten<br />

Deutschlands Solarfabriken<br />

im letzten Jahr 66 Prozent<br />

mehr Solarzellen als im<br />

Vorjahr. Zugleich sei es gelungen,<br />

<strong>de</strong>n Export von Solarzellen<br />

im gleichen Zeitraum von 30 auf 34 Prozent<br />

zu steigern. Der Umsatz <strong>de</strong>r gesamten Photovoltaikbranche<br />

in Deutschland sei 2005 auf über drei Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro gewachsen. Derzeit gebe es in Deutschland<br />

mehr als 5.000 Solarunternehmen, in <strong>de</strong>nen über<br />

30.000 Menschen beschäftigt seien. (ngo-online)

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