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Lösungen Bewertungen - Kaufmännische Ausbildung Schweiz

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Zentralkommission für<br />

die Lehrabschlussprüfungen<br />

der kaufmännischen<br />

und der Büroangestellten<br />

Lehrabschlussprüfungen<br />

für kaufmännische Angestellte<br />

2004<br />

Betriebs- und Rechtskunde<br />

Serie 6/6<br />

Kandidatennummer:<br />

Name:<br />

Lösungen<br />

<strong>Bewertungen</strong><br />

Vorname:<br />

Punktzahl:<br />

Note:<br />

Die Experten:<br />

Diese Prüfungsaufgabe darf 2004 nicht im Unterricht verwendet werden. Die Zentralkommission<br />

hat das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und für Übungszwecke zu verwenden.<br />

Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Autors, des Inhabers des<br />

Urheberrechtes. © HAG 2203 - - 1000 400


Punkte<br />

1. Aufgabe (8 Punkte)<br />

Bei den nachstehenden Aufgaben mit Auswahlantworten ist jeweils nur eine Aussage richtig.<br />

a) Welche Aussage über die Steuern ist richtig?<br />

2<br />

( Steuerschulden werden in einem Konkursverfahren bevorzugt behandelt.<br />

( Wenn ein Steuerpflichtiger kein steuerbares Vermögen besitzt, bedeutet dies immer, dass er<br />

tatsächlich über kein Vermögen verfügt.<br />

( Mit dem Abzug von 35% Verrechnungssteuer auf den Vermögenserträgen ist die Steuerpflicht<br />

erfüllt.<br />

(X In der <strong>Schweiz</strong> gilt heute einheitlich die einjährige Steuerperiode mit Gegenwartsbesteuerung.<br />

b) Welche Aussage über eine Einzelunternehmung trifft zu?<br />

2<br />

( Jede Einzelunternehmung muss sich ins Handelsregister eintragen lassen.<br />

( Zur Gründung einer Einzelunternehmung braucht es einen Gründungsvertrag, der öffentlich zu<br />

beurkunden ist.<br />

(X Es ist möglich, dass die Bilanz einer Einzelunternehmung ein negatives Eigenkapital aufweist.<br />

Die Einzelunternehmung kommt deswegen nicht automatisch in Konkurs.<br />

( Keine der obigen Antworten trifft zu.<br />

c) Welche Aussage über die Organisation ist richtig?<br />

2<br />

( Für eine Stabsstelle ist typisch, dass ihr ein grosser Mitarbeiterstab unterstellt ist.<br />

( Das Profit-Center-Prinzip besagt, dass jede Abteilung mit Gewinn arbeitet.<br />

( Linienstellen sind weisungsberechtigt und dienen zur Entlastung der zentralen Stabsstelle.<br />

(X Keine der obigen Antworten trifft zu.<br />

d) Welches Sicherungsmittel eignet sich, damit der Lieferant sich bemüht, einen sehr wichtigen<br />

Liefertermin unbedingt einzuhalten?<br />

2<br />

( Retentionsrecht<br />

( Reugeld<br />

(X Konventionalstrafe<br />

( Keines der obigen Sicherungsmittel ist sinnvoll.<br />

2. Aufgabe (12 Punkte)<br />

Sachverhalt: Am 14. März 20.4 verhandelt Andrea in Zürich telefonisch mit Sandra in Olten über den<br />

Verkauf ihres Segelbootes, welches Andrea vor drei Jahren gekauft hatte, und das sich zurzeit in einem<br />

Lagerschuppen in Mammern am Bodensee befindet. Die beiden Frauen einigen sich auf einen<br />

Kaufpreis von Fr. 18 000.–. Die Übergabe des Bootes soll am 13. April und die Zahlung bis spätestens<br />

30. April erfolgen, und zwar durch Überweisung des Kaufpreises auf das Privatkonto von Andrea bei<br />

der Credit Suisse in Zürich.<br />

2<br />

a) Wo ist der gesetzliche Erfüllungsort für das Segelboot? (Zutreffendes ankreuzen.)<br />

( Zürich ( Olten (X Mammern<br />

2<br />

b) Wo ist der gesetzliche Erfüllungsort für die Kaufpreisforderung?<br />

(X Zürich ( Olten ( Mammern


Punkte<br />

Sachverhalt: Am 13. April 20.4 übernimmt Sandra das Segelboot in einwandfreiem Zustand. Nachdem<br />

bis zum vereinbarten Zahlungstermin keine Zahlung erfolgt ist, mahnt Andrea die Käuferin am 4. Mai<br />

20.4. Nebst dem Kaufpreis will sie auch Verzugszins fordern.<br />

c) Ab wann kann Andrea Verzugszins fordern? Kreuzen Sie das Zutreffende an, und begründen Sie<br />

Ihren Entscheid.<br />

3<br />

( ab 14. März 20.4 Begründung: Mit der Verabredung, dass der Kaufpreis spätestens<br />

( ab 13. April 20.4 am 30. April 20.4 zu zahlen sei, wurde ein Verfalltag verabredet<br />

(X ab 30. April 20.4 (Art. 102 Abs. 2 OR). Mit Ablauf dieses Tages kommt Sandra<br />

( ab 4. Mai 20.4 automatisch in Verzug.<br />

Sachverhalt: Trotz weiterer Mahnungen hat Sandra bis Anfang August den Kaufpreis nicht überwiesen.<br />

Andrea möchte nun das Segelboot von Sandra zurückverlangen. Sie ist der Meinung, solange Sandra<br />

den Kaufpreis nicht bezahlt habe, sei das Eigentum am Segelboot nicht auf sie übergegangen.<br />

3<br />

d) Ist Andrea mit dieser Ansicht im Recht? Geben Sie auch den Gesetzesartikel an, auf den Sie Ihre<br />

Antwort gestützt haben.<br />

Nein. Andrea irrt sich. Mit der Übergabe des Besitzes ist auch das Eigentum am<br />

Segelboot auf Sandra übergegangen, Art. 714 ZGB.<br />

2<br />

e) Welche rechtliche Möglichkeit steht Andrea zur Verfügung, um zu ihrem Recht zu kommen?<br />

Andrea hat nur eine Kaufpreisforderung gegenüber Sandra, die sie auf dem Wege der<br />

Schuldbetreibung vollstrecken lassen müsste, das heisst sie müsste gegen Sandra die<br />

Betreibung einleiten.<br />

3. Aufgabe (5 Punkte)<br />

Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zum Schuldbetreibungs- und Konkursrecht an. Eine oder mehrere<br />

Aussagen treffen zu.<br />

5<br />

je Fehler<br />

–1 Punkt<br />

( Eine GmbH, die ihre Steuerschulden nicht bezahlt, wird auf Konkurs betrieben.<br />

(X Das Einleitungsverfahren in der ordentlichen Betreibung auf Pfändung und auf Konkurs ist identisch.<br />

( Wenn eine Forderung verjährt ist, weist der Betreibungsbeamte das Betreibungsbegehren<br />

zurück.<br />

( Ein Pfändungsverlustschein ist unverjährbar.<br />

(X Die Abgabe der Insolvenzerklärung einer natürlichen Person, die nicht im Handelsregister eingetragen<br />

ist, kann zu einem Konkursverfahren führen.<br />

(X Hat der Schuldner Rechtsvorschlag erhoben, kann der Gläubiger die Betreibung erst fortsetzen,<br />

wenn er ein Gerichtsurteil vorlegen kann, das den Rechtsvorschlag in der betreffenden<br />

Betreibung für beseitigt erklärt.<br />

( Während der Betreibungsferien oder des Rechtsstillstands des Schuldners kann der Gläubiger<br />

kein Betreibungsbegehren beim Betreibungsamt einreichen.<br />

(X Der Abschluss eines gerichtlichen Nachlassvertrages hat für den Schuldner den Vorteil, dass<br />

keine Verlustscheine ausgestellt werden.


Punkte<br />

4. Aufgabe (17 Punkte)<br />

Sachverhalt: Eine 4 1 ⁄ 2%-Obligation der <strong>Schweiz</strong>erischen Eidgenossenschaft mit Verfall 8. April 20.8<br />

wird an der Börse mit einem Kurs von 109.5 gehandelt. Dies bedeutet, wer diese Obligation an der<br />

Börse kaufen will, muss 109,5% des Nennwertes bezahlen.<br />

3<br />

2<br />

2<br />

a) Handelt es sich bei dieser Obligation um eine Anleihens- oder eine Kassenobligation? Die Antwort<br />

ist zu begründen.<br />

Um eine Anleihensobligation. Kassenobligationen werden nur von Banken<br />

herausgegeben, und sie werden nicht an der Börse gehandelt.<br />

b) Kreuzen Sie an, welches die wahrscheinlichste Auswirkung einer Erhöhung des allgemeinen<br />

Zinsniveaus auf den Kurs dieser Obligation sein wird.<br />

(X Der Kurs wird sinken. ( Der Kurs wird steigen. ( Der Kurs wird unverändert bleiben.<br />

c) Nennen Sie ein weiteres Kriterium, welches neben dem allgemeinen Zinsniveau einen Einfluss auf<br />

die Höhe des Kurses einer Obligation haben kann.<br />

Die Restlaufzeit der Obligation bzw. die Bonität (Zahlungsfähigkeit) des Schuldners.<br />

Sachverhalt: Der Besitzer von Namenaktien und Anleihensobligationen der Asea Brown Boveri AG<br />

ABB benötigt von seiner Bank einen Kredit über Fr. 130 000.–. Um den Kredit zu erhalten, muss er die<br />

bei der Bank deponierten Namenaktien und Anleihensobligationen als Sicherheit verpfänden.<br />

2<br />

d) Wie nennt man einen Kredit gegen Verpfändung von Aktien und / oder Obligationen?<br />

Lombardkredit (Faustpfandkredit)<br />

e) Kreuzen Sie an, bei welchem Papier die Belehnungshöhe (= Höhe des Kredits in Prozenten des<br />

Kurswertes) tiefer sein wird, und begründen Sie Ihren Entscheid.<br />

(X Aktie (1 Punkt) ( Obligationen ( Kein Unterschied<br />

3<br />

Begründung:<br />

Aktien sind grösseren Kursschwankungen ausgesetzt als Obligationen.<br />

(2 Punkte)<br />

2<br />

f) Der Kreditnehmer verfügt über insgesamt 10 000 Namenaktien ABB, die heute an der Börse zu<br />

einem Kurs von Fr. 7.80 je Aktie gehandelt werden. Beschreiben Sie den wahrscheinlichsten Grund,<br />

weshalb der Kreditnehmer seine 10 000 Namenaktien nicht einfach an der Börse verkaufen will, um<br />

so einen geringeren Bankkredit beanspruchen zu müssen.<br />

Die Aktien wird er zu einem höheren Kurs gekauft haben und will durch einen Verkauf<br />

den Kursverlust nicht realisieren, sondern hofft auf eine Kurserholung seiner Papiere in<br />

der Zukunft.<br />

3<br />

g) Wer hat im Falle des Konkurses einer Unternehmung grössere Aussichten, eine Konkursdividende<br />

zu erhalten, der Aktionär oder der Obligationär der konkursiten Unternehmung? Begründen Sie Ihre<br />

Antwort.<br />

Der Obligationär. Er ist Gläubiger der Unternehmung und kann nach dem Schuldenruf<br />

seine Forderung bei der Konkursverwaltung zur Kollozierung in der 3. Klasse anmelden.<br />

Der Aktionär hat keine einklagbare Forderung gegen die konkursite Unternehmung, denn<br />

das Aktienkapital stellt Eigenkapital dar.


Punkte<br />

5. Aufgabe (11 Punkte)<br />

Sachverhalt: Aus Gründen der zunehmenden Überalterung der schweizerischen Bevölkerung wird die<br />

Finanzierung der AHV in der Zukunft immer schwieriger.<br />

3<br />

3<br />

3<br />

a) Beschreiben Sie das Finanzierungsverfahren der AHV.<br />

Die AHV wird im Umlageverfahren finanziert, d.h. aus den laufenden Einnahmen der<br />

AHV (Versicherungsbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Kapitalerträge sowie<br />

Steueranteile) werden die laufenden Renten finanziert.<br />

b) Nennen Sie stichwortartig drei Möglichkeiten, die bei der Lösung des Finanzierungsproblems der<br />

AHV in Betracht gezogen werden könnten.<br />

1. Heraufsetzung des Rentenalters 4. Erhöhung der Versicherungsbeiträge<br />

2. Verminderung der Rentenzahlungen<br />

3. Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Finanzierung der AHV<br />

c) Welche der von Ihnen genannten Möglichkeiten würden Sie aus der Sicht als Arbeitgeber bekämpfen?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Die Erhöhung der Versicherungsbeiträge, weil dadurch die Personalkosten erhöht werden<br />

und somit die Konkurrenzfähigkeit zum Ausland beeinträchtigt wird.<br />

Erhöhung der MWST wegen Verteuerung der Produkte.<br />

2<br />

d) Welche der von Ihnen genannten Möglichkeiten würden Sie aus der Sicht als Gewerkschafter<br />

bekämpfen?<br />

Die Heraufsetzung des Rentenalters (Erhöhung der MWST auch gelten lassen)<br />

6. Aufgabe (6 Punkte)<br />

Beurteilen Sie, ob folgende Verträge von einer Partei wegen wesentlichem Irrtum gemäss Art. 23 ff. OR<br />

angefochten werden können. Begründen Sie die Antwort.<br />

1<br />

2<br />

a) Ein Teppichgeschäft schreibt in einer Offerte: 85 m 2 zu Fr. 46.– = Fr. 3190.– (statt Fr. 3910.–). Die<br />

Käuferin nimmt die Offerte kommentarlos an.<br />

Anfechtung möglich ( nicht möglich (X<br />

Begründung: Der Vertrag ist gültig, aber nur mit dem berichtigten Betrag von Fr. 3910.–,<br />

denn es liegt ein blosser Rechnungsfehler vor, der zu korrigieren ist<br />

(Art. 24 Abs. 3 OR).


Punkte<br />

1<br />

b) Frau Huggentobler stellt zu Hause vor dem Spiegel fest, dass das Kleid mit den Querstreifen, das<br />

sie gestern in der Boutique Madame gekauft hat, ihre Figur etwas stark betont. Darum möchte sie<br />

den Kaufvertrag anfechten und das Kleid zurückgeben.<br />

Anfechtung möglich ( nicht möglich (X<br />

2<br />

Begründung:<br />

Beim Kauf unterlag Frau Hugentobler einem Motivirrtum, der gemäss<br />

Art. 24 Abs. 2 OR ein unwesentlicher Irrtum ist. Der Kaufvertrag ist gültig.<br />

7. Aufgabe (15 Punkte)<br />

Sachverhalt: Der kinderlos verstorbene Josef Felder hinterlässt seine Ehefrau Erika, seinen Bruder Kurt<br />

und seine kinderlose Tante Elfriede als gesetzliche Erben. Sein Nachlass beträgt Fr. 630 000.–.<br />

a) Geben Sie an, wie viel Franken jeder gesetzliche Erbe von Gesetzes wegen erhält, wenn Josef<br />

Felder kein Testament hinterlassen hat.<br />

4<br />

Die überlebende Ehefrau Erika erhält drei Viertel der Erbschaft, somit Fr. 472 500.–<br />

(Art. 462 Ziff. 2 ZGB). Der Bruder Kurt erbt den anderen Viertel = Fr. 157 500.–.<br />

(Tante Elfriede als Angehörige des Stammes der Grosseltern erhält nichts, weil mit dem<br />

Bruder ein Mitglied des Stammes der Eltern erbberechtigt ist.)<br />

b) Welchen Betrag seines Nachlasses hätte Josef Felder mit einer letztwilligen Verfügung seiner<br />

Ehefrau maximal vermachen können?<br />

3<br />

Den ganzen Nachlass, denn sein Bruder Kurt ist nicht pflichtteilsgeschützt<br />

(Art. 470 ZGB).<br />

c) Nennen Sie zwei mögliche Formen, wie Josef Felder seine letztwillige Verfügung hätte errichten<br />

können.<br />

3<br />

1. Öffentliche Beurkundung (öffentliche letztwillige Verfügung)<br />

2. Eigenhändige letztwillige Verfügung<br />

Korrekturhinweis: 1 Fehler –2 Punkte<br />

Sachverhalt: Die Ehegatten lebten unter dem Güterstand der Gütergemeinschaft.<br />

d) Was mussten die Eheleute Felder unternehmen, um die Gütergemeinschaft zu begründen?<br />

2<br />

Einen Ehevertrag abschliessen<br />

e) Die güterrechtliche Teilung erfolgte nach dem Gesetz. Aus welchen güterrechtlichen Elementen<br />

setzt sich somit der Nachlass von Josef Felder zusammen?<br />

3<br />

Aus seinem Eigengut<br />

(1 Punkt)<br />

und der Hälfte des Gesamtgutes (Art. 241 ZGB) (2 Punkte)


Punkte<br />

8. Aufgabe (26 Punkte)<br />

Sachverhalt: Die Firma Women Outfit AG stellt Damenoberbekleidung her. Da sich das Geschäftsergebnis<br />

in den letzten drei Jahren stets verschlechtert hat, will der Verwaltungsrat handeln. Rolf<br />

Heeb, Delegierter des Verwaltungsrates, schlägt vor, neue Investitionen zu tätigen und Maschinen<br />

anzuschaffen, mit deren Hilfe die Produktion rationalisiert werden kann. Dadurch kann die Zahl der<br />

Näherinnen um die Hälfte reduziert werden. Gleichzeitig können der Produktionsausstoss vergrössert,<br />

neue Produkte hergestellt und der Umsatz gesteigert werden. Die Investitionen sollen durch ein langfristiges<br />

Bankdarlehen finanziert werden. Zur Unterstützung seines Vorschlages legt er den übrigen<br />

Mitgliedern des Verwaltungsrates unten stehende Erfolgsrechnung mit dem Budget für das kommende<br />

Jahr vor, woraus die Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr ersichtlich sein sollen.<br />

Erfolgsrechnung in Mio. Franken (1.1.– 31.12. 20.3) Vorschlag Rolf Heeb<br />

Budget 20.4<br />

Nettoerlös aus Verkäufen 30 45<br />

– Materialaufwand – 14 – 22<br />

= Bruttoergebnis 16 23<br />

– Personalaufwand – 8 – 4<br />

– Abschreibungen – 5 – 5<br />

– Übriger Betriebsaufwand (inkl. Werbung) – 7 – 7<br />

= Betriebsergebnis vor Finanzerfolg (= Ebit) – 4 7<br />

– Finanzaufwand netto – 3 – 3<br />

= Betriebsergebnis – 7 4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

a) Bei der Erstellung des Budgets 20.4 sind Rolf Heeb einige Fehler unterlaufen. Zeigen Sie anhand der<br />

Zahlen der beiden Erfolgsrechnungen, welche Fehler Rolf Heeb bei seinem Vorschlag gemacht hat.<br />

Nennen Sie mindestens drei Konten, die Ihrer Meinung nach angepasst werden müssten.<br />

Begründen Sie Ihre Meinung.<br />

1. Konto: Finanzaufwand<br />

Begründung:<br />

Wenn die Investitionen mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert werden<br />

sollen, wird der Zinsaufwand steigen.<br />

2. Konto: Abschreibungen<br />

Begründung:<br />

Die neuen Investitionen sind abzuschreiben, was einen erhöhten<br />

Abschreibungsbedarf nach sich ziehen wird.<br />

3. Konto: Personalaufwand<br />

Auch wenn die Hälfte der Näherinnen entlassen werden kann, halbiert sich der Personalaufwand<br />

nicht. Im Personalaufwand sind auch Gehälter des Verwaltungspersonals und<br />

Begründung:<br />

des Managements enthalten, die nicht reduziert werden. Auch der Sozialplan für die<br />

entlassenen Mitarbeiter wird Kosten verursachen.<br />

4. Konto: Sonstiger Betriebsaufwand. Wenn neue Produkte verkauft werden sollen,<br />

ist das nur mit entsprechender zusätzlicher Werbung möglich.<br />

b) Welches Organ (Generalversammlung, Verwaltungsrat, Revisionsstelle) der Women Outfit AG ist von<br />

Gesetzes wegen zuständig, um den oben beschriebenen Investitionsentscheid zu fällen? Geben Sie<br />

auch den massgeblichen Artikel mit Absatz an, der das bestimmt.<br />

Der Verwaltungsrat<br />

Art. 716 Abs. 2 OR<br />

(2 Punkte)<br />

(2 Punkte)


Punkte<br />

c) Ordnen Sie die beiden Entscheidungen des zuständigen Organs ins Unternehmungskonzept ein,<br />

indem Sie zu jeder Entscheidung das zutreffende Feld ankreuzen. Z/M/V stehen für Ziele/Mittel/<br />

Verfahren, L/F/S für Leistung/Finanzen/Soziales.<br />

2<br />

Z<br />

M<br />

V<br />

L F S<br />

X<br />

Es sollen neue Produktionsmaschinen angeschafft werden, so dass<br />

der Umsatz gesteigert und gleichzeitig der Personalbestand abgebaut<br />

werden kann.<br />

2<br />

Z<br />

M<br />

V<br />

L F S<br />

X<br />

Die neuen Maschinen sollen mit langfristigem Fremdkapital finanziert<br />

werden.<br />

d) Annahme: Das zuständige Organ entschliesst sich zum Kauf der neuen Maschinen. Die<br />

Finanzierung erfolgt durch ein langfristiges Bankdarlehen. Wie wirkt sich dieser Investitionsentscheid<br />

auf die nachfolgenden Kennzahlen aus? Das Zutreffende ist anzukreuzen. (Es ist davon<br />

auszugehen, dass die übrigen Bilanzpositionen unverändert bleiben.)<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

wird kleiner bleibt gleich wird grösser<br />

Liquiditätsgrad 2 ( (X (<br />

(Flüssige Mittel und Forderungen in % des<br />

kurzfristigen Fremdkapitals)<br />

Anlagedeckungsgrad 1 (X ( (<br />

(Eigenkapital in % des Anlagevermögens)<br />

Fremdfinanzierungsgrad ( ( (X<br />

(Fremdkapital in % des Gesamtkapitals)<br />

e) Die Women Outfit AG führt in ihrer Firma den Zusatz AG. Wäre es rechtlich auch möglich, bloss unter<br />

der Firma Women Outfit am Geschäftsverkehr teilzunehmen? Geben Sie auch den Gesetzesartikel<br />

an, auf den Sie sich bei Ihrer Antwort gestützt haben.<br />

Der Geschäftsname Women Outfit wäre zulässig. Der Zusatz «AG» ist gesetzlich<br />

nur vorgeschrieben, wenn ein Personenname in die Firma aufgenommen worden ist;<br />

Art. 950 (Abs. 2) OR.

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