Wahlkurse 2003 - Kantonsschule Zürcher Oberland

Kantonsschule Zürcher Oberland
Wahlkursjahr 2007/08
VERZEICHNIS DER WAHLKURSE
Abweichungen von der allgemeinen Teilnahmeberechtigung sind unterhalb des Ausschreibungstexts vermerkt.
Falls eine andere Lehrkraft eine allfällige Doppelführung eines Kurses erteilt, ist sie in Klammern genannt.
PROJEKTKURSE
01 D Bt Faust
Kursleiter: Jürg Berthold
Goethes Faust ist wohl der Klassiker unter den Klassikern: ein Theaterstück mit einer ungeheuren
Wirkungsgeschichte, das ganze Generationen als Inbegriff der deutschen Literatur kennen gelernt
haben. Faust ist aber auch eine aktuelle, immer noch beunruhigende Figur: ein rastloser Sucher,
der sich nicht mit Halbwahrheiten zufrieden gibt, sich nicht mit billigen Formen des Glücks
abspeisen lässt, einer, der das Leben wirklich leben will (und dabei das Unglück anderer in Kauf
nimmt), einer, der wissen will, „was die Welt im Innersten zusammenhält“.
Im Projektkurs wollen wir uns den nicht ganz einfachen Text zusammen erarbeiten, Bezügen zum
Fauststoff nachgehen, der viel älter ist als das Stück selber, und die verschiedensten Bearbeitungen
in Goethes Nachfolge kennen lernen. Uns an einem starken und grossen Text in die Literatur
hineinarbeiten und von ihm aus Fäden in die verschiedensten Richtungen zu ziehen - das ist das
Konzept des Kurses.
02 D Fe Liebe und Ehe in der Literatur
Kursleiter: Thomas Fries
Liebe und Ehe gehören zu den grossen Themen der Literatur (und natürlich nicht nur der Literatur).
Literatur zeigt, wie verschiedene Zeiten und Kulturen Liebe und Ehe vorgestellt und erlebt
haben, sie vermittelt aber auch Modelle für die Verbindung von verschiedenartigen Strebungen
(Emotion, Vernunft, Leidenschaft, Ordnung, Neugier...) im menschlichen Leben, sie ist Experiment
und öffnet den Raum für neue Erfahrungen. Die Literatur geht also davon aus, dass es Sinn
macht, über Liebe und Ehe zu lesen, zu diskutieren, zu lernen, dass sie dem Menschen nicht
einfach zufallen als Natur oder als Schicksal. –
In einem ersten Teil interessieren uns aktuelle Vorstellungen von Liebe und Ehe aus den Massenmedien
(z.B. Heftchenromane, TV-Serien), aber auch aus den Wissenschaften (einfache Modelle
aus Philosophie, Psychologie, Recht, Soziologie). In einem zweiten Teil beschäftigen wir uns mit
berühmten Vorbildern (Mythen) aus verschiedenen Kulturkreisen (wie z.B. das Hohelied, Bergpredigt,
Platons Symposion, Tristan und Isolde, Romeo und Julia...). In einem dritten Teil lesen wir
(auch im Hinblick auf die mündliche Maturprüfung) vor allem deutschsprachige Texte aus verschiedenen
Zeiten und Gattungen (über die Auswahl wird gemeinsam entschieden). Im letzten
Teil wird das Behandelte nochmals überdacht und verglichen und mit eigenen Textexperimenten
zum Abschluss gebracht.
03 D Kd Familienkonflikte in der Literatur
Kursleiterin: Dorothee Kohler
Familienkonflikte sind ein zentrales Thema in der Literatur, und dies nicht erst seit die Form der
Familie dabei ist, sich radikal zu verändern.
Immer wieder geht es dabei um Fragen von Eigenständigkeit und Anpassung, von Bindung und
Ausbruch aus der Unmündigkeit, um Rivalität unter Geschwistern. Autoritäre Väter, hilflose Mütter,
aufbegehrende Töchter, verlorene Söhne, Vatertöchter, Muttersöhne, starke Mütter und entmachtete
Väter sind nur einige der möglichen Rollen in diesen Dramen und Romanen.
Bei der Auswahl der Texte können die Interessen der Teilnehmenden berücksichtigt werden. Die

Möglichkeiten reichen von "Jakob und Esau" aus dem Alten Testament über Schillers "Räuber",
Thomas Manns "Buddenbrooks" und Birgit Vanderbekes "Muschelessen" bis zu Thomas Hürlimanns
Roman "Vierzig Rosen", der im Sommer 2006 erschienen ist.
In der psychologischen Diskussion gebräuchliche Familienmodelle sollen für die Konfliktanalyse
beigezogen werden. Methoden der szenischen Interpretation werden dabei ebenfalls hilfreich
sein.
04 D Na Grenzerfahrungen
Kursleiter: Freddy Nadler
Was das Leben verwehrt, erlaubt die Literatur. Dem Motto von „no risk – no fun“ unzählige Male
nachkommen, vorbehaltlos Erfahrungen machen, Extreme ausloten, an Grenzen gehen und diese
überschreiten.
Wenn literarische Figuren sich von angepassten Bürgern in reissende Werwölfe oder in ein Schiff
verwandeln, an der Wand eines Achttausenders ihre physische und psychische Leistungsfähigkeit
erproben, im Drogenrausch die Fesseln des Bewusstseins sprengen, aus der Normalität in den
Wahn abgleiten oder das biologische Geschlecht wechseln – dann vollzieht der offene Leser diese
Grenzerfahrungen auch selbst. Dabei ergeben sich Fragen: Was fühlen und denken Menschen
beim „ultimativen Kick“? Wie fügen sie diese Begegnungen ins eigene Leben ein? Wie geht die
Gesellschaft mit heldenhaften Grenzgängerinnen bzw. zaudernden Umkehrern um? Mit welchen
Intentionen und welchen gestalterischen Mitteln bilden Erlebnisberichte, literarische und wissenschaftliche
Texte Grenzerfahrungen ab?
Eine erste Phase des Kurses dient dem Einarbeiten ins allgemeine Thema (Was macht eine Grenze
aus? Welche Funktionen können ihr zukommen? usw.). Anschliessend soll gemeinsam eine
Grenzübertretung, und zwar die radikalste: das Sterben, an Hand von Mythen, hochliterarischen
Texten (Barock bis Gegenwart), Protokollen von Nahtoderfahrungen und ihren medizinischen
Erklärungsversuchen ausführlich untersucht werden. Die Auswahl der weiteren Schwellenphänomene,
die im dritten Kursteil in Gruppen erarbeitet werden, bestimmen die Teilnehmenden selbst.
Um das Zusammenstellen der individuellen Maturbücher zu erleichtern, speisen alle eine nach
Unterthemen geordnete Literaturliste.
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.
05 D Ww Kommunikation
Kursleiterin: Andrea Weber
Kommunikation hat in unserem modernen Leben eine grosse Bedeutung: In Wirtschaft und Politik
gibt es Kommunikationsfachleute, Kommunikationspapiere, Kommunikationsstrategien,
Kommunikationskonzepte und vieles mehr. Die Bundesverwaltung beschäftigt gegenwärtig rund
300 Kommunikationsexpert/inn/en.
Kommunikation ist im zwischenmenschlichen Bereich sehr wichtig. Nicht nur der Inhalt einer
Aussage zählt bei Gesprächen, sondern auch die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern.
Dazu kommen noch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Vorwissen. Sprache selbst ist nicht immer
eindeutig, dies führt oft zu problematischen Gesprächssituationen.
Im Kurs werden Grundlagentexte aus Linguistik und Psychologie gelesen und diskutiert. Ausserdem
werden Situationen analysiert, in denen die Kommunikation eine grosse Rolle spielt, hier eine
mögliche Auswahl: Wirkung von politischen Reden und Texten oder von Werbetexten, Gesprächssituationen
in Fernseh- oder Radiodiskussionen, Paargespräche, Theaterstücke. Die Kursteilnehmer/innen
sollen zudem möglichst immer wieder Gelegenheit haben, ihr theoretisches
Wissen in praktischen Situationen (Podiumsdiskussionen beispielsweise) oder in Rollenspielen
umzusetzen. An der 15-minütigen mündlichen Matura wird ein Text im Zentrum stehen, in dem
das im Projektkurs erworbene Wissen angewendet werden kann.
06 D Zm/Wl Herrschaft und Widerstand
Kursleiter: Martin Zimmermann und Michael Weilenmann
Literarische Texte beschreiben häufig eine Gegenwelt. Sie zeigen auf, dass man die "Wirklichkeit"
anders sehen kann, als sie beispielsweise in Alltagserzählungen oder in Zeitungsartikeln dargestellt
wird. Dies gilt auch in einem politischen Sinn. Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen von
Menschen, die sich gegebenen Ordnungen widersetzen.
Im Kurs lesen wir Texte und besprechen sie unter zwei Aspekten: als literarische Werke und als
Spiegel einer historischen Wirklichkeit.

Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler natürlich auch einen Einblick in die geschichtliche
Dimension des jeweiligen Themas. Aus diesem Grund führen ein Geschichts- und ein Deutschlehrer
den Kurs gemeinsam durch. Es geht uns darum, die verschiedenen Sichtweisen der Geschichtsschreibung
und der Literatur zu verstehen.
Zur Sprache kommen Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Revolutionen am Anfang
des Jahrhunderts, Krieg und Shoah, DDR).
Die SchülerInnen müssen bei der Anmeldung angeben, ob sie den Kurs als Projektkurs Deutsch
oder als Wahlfach Geschichte belegen wollen. Entsprechend findet die Matur bei Zm (D) oder Wl
(G) statt. SchülerInnen des Profils WR müssen den Kurs als Projektkurs Deutsch wählen, wenn sie
zum Kursinhalt geprüft werden wollen.
Der Kurs wird nur einfach geführt.
07 F Jg Contes et Nouvelles
Kursleiter: Michael Jäger
Kurze literarische Texte, die auf einigen wenigen Seiten von tragischen, amüsanten, unheimlichen
oder absurden Begebenheiten berichten, waren und sind bis heute sehr beliebt. Wir lesen und
besprechen in diesem Kurs viele Erzählungen und Novellen aus verschiedenen Epochen und aus
den unterschiedlichsten französischsprachigen Regionen der Welt. Dabei haben die Teilnehmer die
Möglichkeit, aus der Fülle von gesellschaftskritischen, skurrilen, ernsten, politisch-historischen etc.
Texten auszuwählen und somit die thematischen Schwerpunkte z. T. auch selber zu setzen.
Diese vermehrte Beschäftigung mit kürzeren französischen Texten und die daraus entstehenden
Diskussionen sind auch als Vorbereitung für die mündliche Maturitätsprüfung äusserst hilfreich.
08 F Pi (Sav) Le DELF (Diplôme d'études de langue française)
Kursleiter: Stella Picht (bei Doppelführung Philippe Savaria)
Ce cours s'adresse aux élèves qui aimeraient préparer les examens du DELF,un diplôme
international reconnu dans plus de 150 pays. La préparation au diplôme du DELF est aussi une
révision approfondie de la grammaire et du vocabulaire pour l'expression écrite et orale. Voici
quelques informations importantes sur ce diplôme délivré par le Ministère de l'Éducation
Nationale:
- Il existe 6 diplômes DELF indépendants les uns des autres qui correspondent aux 6 niveaux du
Cadre européen commun de référence pour les langues: niveau A1, A2, B1, B2, C1 et C2. Pour
les quatre premiers niveaux (A1 jusqu'à B2),une version adaptée aux jeunes scolarisés est prévue: il
s'agit du DELF scolaire.
- Chaque diplôme évalue les quatre compétences: compréhension et expression orales et écrites.
- Chaque niveau teste des connaissances et des compétences linguistiques qui peuvent être
utilisées aussi bien dans le domaine professionnel que privé.
- La KZO a pour objectif de préparer les élèves à l'examen DELF B1, ou dans l'idéal B2 qui
correspond au niveau maturité et plus.
- Les examens du DELF se passent à Zürich. Le droit d'inscription pour B1 s'élève à Fr. 280.-, et
pour B2 à Fr. 320.-
Wer sich für einen Sprachdiplomkurs anmeldet, hat die Anmeldegebühr von CHF 280.- als
Kaution auf dem Sekretariat zu hinterlegen. Diese verfällt zu Gunsten des Lämpefonds, wenn
jemand nicht an der Prüfung teilnimmt.
Mündliche Matur im Klassenunterricht

09 E An London
Kursleiter: Ueli Annen
We will focus on London as a City that is synonymous with excitement, energy and glamour. Yet
it can also be a place of vice, fear and alienation.
This course is an exploration into urban life in all its variety. We will read novels, stories, songs,
poems, newspaper articles (maybe even watch serials) that help us discuss the chances and
perplexities of metropolitan life in a wider context. We will do historical texts, but there will be an
emphasis on contemporary material.
Those taking part in the course will have priority for the London project in the project week 2007.
10 E Kue Modern Drama
Kursleiterin: Nicole Küpfer
This course focuses on highlights of dramatic work written in the 20th and 21st century. We will
read, act out and discuss plays and, as far as possible, watch them in performance.
Those taking part in the course will have priority for the London project in the project week 2007
– a unique chance to see more plays performed on the stages of London.
11 E Rc (Kv) Exam Preparation for FCE (First) and CAE (Advanced Certificate)
Kursleiterinnen: Eveline Reichel (bei Doppelführung Eva König)
This course prepares you for the Cambridge Exams FCE and CAE and concentrates on language
work at levels B2 and C1 of the European Frame of Reference for language skills (European
Language Passport). It comprises regular practice in reading and writing, listening and speaking,
as needed for success in the Cambridge examinations for FCE (First Certificate in English) and CAE
(Certificate of Advanced English). Note that it does not prepare for level C2 (very advanced –
Cambridge Certificate of Proficiency in English).
The course will probably be run in parallel groups preparing for different exam levels. Group
membership will be determined by means of an assessment in our first lesson. Course participants
are expected to do regular homework in order to reach the level of language competence needed
to perform well in the exam. They are to enroll for one of the two examinations in June 2008.
Wer sich für einen Sprachdiplomkurs anmeldet, hat die Anmeldegebühr von CHF 360.- als
Kaution auf dem Sekretariat zu hinterlegen. Diese verfällt zu Gunsten des Lämpefonds, wenn
jemand nicht an der Prüfung teilnimmt.
Für Schülerinnen/Schüler mit Schwerpunktfach Englisch: Mündliche Matur im Klassenunterricht
12 IT Jg La letteratura italiana del 900
Kursleiter: Michael Jäger
Die bewegte Geschichte Italiens findet ihren Niederschlag auch in literarischen Texten. Wir wollen
versuchen, anhand von Erzählungen, Romanen und Gedichten die Befindlichkeit der Menschen in
den verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts (Erster Weltkrieg – Wirtschaftskrise - Faschismus
und Niedergang der Monarchie - politische Wirren nach 1945 usw. ) zu erspüren und auch zu verstehen.
Vielleicht gelingt es uns, auf diese Weise der viel zitierten "italianità" etwas näher zu kommen.
Teilnahme: nur neusprachliches Profil mit IT als Grundlagen- oder Schwerpunktfach

13 M Kl Verstehen mathematischer Konzepte an Hand anschaulicher Problemstellungen
Kursleiter: Hansueli Keller
In den ersten beiden Semestern jedes Studiums der technischen, naturwissenschaftlichen, medizinischen
und ökonomischen Richtung werden viele neue und abstrakte mathematische Konzepte
eingeführt. Dies geschieht meist in einem ziemlich hohen Lehrtempo, mit dem nur mitgehalten
werden kann, wenn die mittelschulgemässen Voraussetzungen dazu in Musse erarbeitet werden
konnten.
In diesem Kurs nehmen wir uns darum ausreichend Zeit, um diese Voraussetzungen anhand anschaulicher
Problemstellungen praktisch zu bearbeiten und damit verständlich zu machen: Wir
werden Funktionen mehrerer Variablen besser kennen lernen, wichtige Näherungsverfahren verstehen,
ausreichende Sicherheit im Umgang mit komplexen Zahlen gewinnen und der Matrizenrechnung
ihre Unnahbarkeit nehmen und so solide Grundlagen für die wichtige Lineare Algebra
schaffen. Dabei werden wir bei passenden Gelegenheiten Computer-Algebra-Systeme (im TI-89,
aber auch das noch effizientere "Mathematica") einsetzen und schätzen lernen.
Beeinflussen sich verschiedene zeitabhängige Grössen wechselseitig, so lässt sich eine solche
Situation am einfachsten als dynamisches System beschreiben. Mit Tools wie z.B. dem Computerprogramm
"STELLA" ( = "Structural Thinking Experiential Learning Laboratory with Animation")
werden wir solche Systeme (beispielsweise das Mathematische Pendel; Jäger und ihre Beute; Ausbreitung
von Krankheiten; Bevölkerungsentwicklung; Fondswertzunahme und andere) spielerisch
modellieren und in einfachsten Fällen auch die dem System zu Grunde liegenden Differentialgleichungen
verstehen und sogar exakt lösen lernen.
Von den KursteilnehmerInnen wird, neben dem Wunsch nach einem bezüglich Mathematik vereinfachten
Einstieg in die ersten beiden Studiensemester, Neugierde hinsichtlich der oben skizzierten
Themenkreise und die Bereitschaft zur gelegentlichen Arbeit mit dem CAS-System "Mathematica"
sowie einem Programm zur Simulierung dynamischer Systeme erwartet.
Teilnahme: alle Profile, ausser MN mit Schwerpunktfach P/AM
WAHLFACH NATURWISSENSCHAFTEN
14 B Ha/Fk Moderne Medizin
Kursleiter: Marcel Hatt und Karl Fent
Die heutige Medizin und Pharmazie stützt sich auf das Verständnis der molekularen Vorgänge in
der menschlichen Zelle, in Organen und im Körper ab. Dabei geht es um die Frage, welche
Prozesse in der Zelle beim kranken Menschen verändert sind und wie sich Krankheiten aus den
zellulären Vorgängen verstehen lassen. Dabei spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle.
Infektionskrankheiten und deren Therapie beschäftigen uns in diesem Kurs ebenso wie Einflüsse
von schädigenden Chemikalien auf den Körper. Wir untersuchen die Funktion und Krankheiten
verschiedener Organe, insbesondere des Gehirns. Der Mensch hat überraschend wenig Gene, nur
etwa 20‘000-25‘000, so wie ein Wurm oder eine Pflanze. Wir beschäftigen uns mit dem menschlichen
Erbgut, betrachten wie die Gene angeordnet sind und welche Funktion sie haben und wie
Gene bei Fehlfunktionen Krankheiten verursachen. So wollen wir verstehen, wie Krebs entsteht,
worauf diese Krankheit beruht und welche Therapien bestehen. Zudem betrachten wir auch Erbkrankheiten.
Einige der Themen sind:
- Krankheitserreger: Wie sieht ihr Erbgut aus und weshalb machen sie krank?
- Immunsystem
- Wie sieht das menschliche Erbgut aus und welche Gene gibt es?
- Krebs: Krebsgene, Ursachen und Therapien
- Erbkrankheiten
- Gehirnkrankheiten
- Wirkungen von Giftstoffen auf den Menschen
- Schmerzen und ihre Linderung
- Wirkungsweise von Medikamenten
Dieser Kurs wird im ersten Semester von Marcel Hatt (Ha), im 2. Semester von Karl Fent (Fk) erteilt.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C

15 B Hl Medizinische Biologie
Kursleiter: Christian Heller
In diesem Wahlkurs befassen wir uns mit den normalen Funktionen und mit aufschlussreichen
Erkrankungen des menschlichen Körpers. Eine wichtige Grundlage bildet die Kenntnis des Immunsystems
mit seiner Palette von möglichen Abwehrmassnahmen. Welches sind die typischen Eigenschaften
von Krankheitserregern, wie können sie vom Organismus bekämpft werden und wie
wirken spezifische Medikamente? Interessant ist auch die Auseinandersetzung mit Phänomenen,
bei denen das Immunsystems versagt oder falsch reagiert (z.B. Allergien, AIDS, Autoimmunkrankheiten
wie Rheuma oder Zuckerkrankheit bei Jugendlichen). Weitere Themen sind: Störungen der
Embryonalentwicklung (offener Rücken, siamesische Zwillinge, Rauchen und Trinken während der
Schwangerschaft), Kreislaufsystem (Herzanatomie, EKG, Herzmissbildungen), Gelenke (degenerative
Gelenkerkrankungen), Geschlechtsbestimmung während der Entwicklung.
Die Themenauswahl kann bei entsprechendem Interesse der Teilnehmenden angepasst werden.
Neben gängigen Unterrichtsmethoden sind auch praktische Arbeiten (z.B. Präparieren) und Fragestunden
bei einem Schularzt vorgesehen.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
16 B Kg Warum sind wir so wie wir sind?
Kursleiterin: Gaby Keller
Durchgehendes Thema des Kurses ist die Verknüpfung des Verhaltens von Tier und Mensch mit
dem genetischen Programm, dem Gehirn, der Umwelt und dem, was uns Fossilfunde erzählen.
In diesem Zusammenhang gehen wir einer Vielfalt von Fragen nach: Wie werden Verhaltensweisen
gesteuert? Wie kooperieren Männchen und Weibchen? Welche Konflikte tragen die beiden
Geschlechter aus? Wie kommunizieren sie? Weshalb betrügen sich Fortpflanzungspartner?
Wieso unterscheiden sich Mütter und Väter in der elterlichen Fürsorge? Warum töten Gorillas
manchmal Säuglinge? Wie haben unsere Vorfahren gelebt? Welche Entwicklungsschritte führten
vom baumlebenden Säugetier zum aufrecht gehenden Menschen? Ist der moderne Mensch das
einzige Kulturwesen? Handeln wir in Freiheit oder sind wir Marionetten der Gene?
Vor dem Hintergrund von Ökologie, Evolution und Genetik wollen wir mit modernen Konzepten
zum einen versuchen, für allgemeine, aber auch für spezielle und bisher rätselhaft erscheinende
Verhaltensweisen Erklärungen zu finden und zum anderen mögliche Entwicklungswege zum modernen
Menschen zu diskutieren.
Wir verarbeiten Literatur-, Bild- und Filmdokumente aus der Tierwelt (v.a. von Vögeln und Säugetieren
- insb. Primaten), aus verschiedenen menschlichen Kulturen und aus der Forschung über
unsere Vorfahren. Dabei werden wir lernen, wie man beantwortbare Fragen stellt und Hypothesen
prüft. Es soll auch erkennbar werden, was wir gerne wissen möchten, aber nicht wissen können.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
17 B Rs
Biologie als Schicksalsfrage? - Fortpflanzung, Entwicklung und Vererbung beim
Menschen
Kursleiterin: Maja Roost
Seit Jahrzehnten ist eine technologische Entwicklung im Gang, die alle Bereiche des menschlichen
Lebens erfasst. Gen- und Reproduktionstechnologien eröffnen ganz neue Dimensionen des Eingriffs
in den Bereichen Fortpflanzung und Gesundheit. Bisher konstante Bezugspunkte wie
Schwangerschaft, Elternschaft oder Geschlecht werden nun variabel gesetzt. Unser Körper scheint
zunehmend zum Gegenstandsbereich von Wahlmöglichkeiten zu werden. Ist Biologie nun nicht
mehr Schicksal, sonder Ausgangsmaterial? Werden wir mittels technischer Manipulationen unsere
eigenen biologischen Grundlagen verbessern können?
Die Bearbeitung dieser Fragen ist zum Gegenstand zahlreicher Diskussionen in Wissenschaft und
Politik geworden. Es ist Aufgabe der naturwissenschaftlichen Bildung, sich mit diesen Themen
auseinanderzusetzen.
Zuerst geht es um die Entwicklung des Menschen von der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt.
Wir befassen uns mit der Festlegung des biologischen Geschlechts, der Rolle der natürlichen und
medizinisch eingesetzten Hormone, der künstlichen Befruchtung und der vorgeburtlichen Diagnostik.
Weiter fragen wir nach der Bedeutung des sozialen Umfeldes für die Entwicklung des Kleinkindes.
Wir lernen verschiedene Volksgruppen aus Nepal, Indien und Tansania kennen und vergleichen

deren Sitten in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinderziehung. Welche Vor- und
Nachteile haben sie für Mutter, Kind und Familie?
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
18 B Sq Hirn und Verhalten
Kursleiter: Felix Stauffer
Ausgehend von Forschungsarbeiten aus der Biologie, Medizin und Neuropsychologie und Beobachtungen
an Patienten sowie eigenen Versuchen unternehmen wir eine Reise durch eine Reihe
von Themen (Gewichtung aufgrund der Interessen der Kursteilnehmer/-innen):
- Welche Informationen aus der Umwelt wählt unser Gehirn aus, verarbeitet sie und kreiert
daraus unsere „Realität“ und Bewusstsein?
- Wie entstehen Angst und Glücksgefühle? Wie spielen Intellekt und Gefühle zusammen?
- Welche zentralen Erkenntnisse über Suchtverhalten liefert die Erforschung der Heroinsucht?
- Wie wirken andere Drogen, Medikamente und Gifte auf das Nervensystem?
- Was geschieht, wenn wir schlafen, was, wenn wir gestresst sind?
- Was geschieht, wenn wir sprechen und Sprache verstehen?
- Wie kann unser Hirn die Erfahrungen eines ganzen Lebens speichern und im richtigen Moment
verfügbar machen?
- Was treibt uns an und wie treffen wir verhaltensrelevante Entscheidungen?
- Wir besprechen Kräfte, die das Leben in Gemeinschaften formen wie Konkurrenz, Aggression,
Kooperation, Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Sexualität sowie die Bedeutung von elterlicher
Fürsorge und von Vertrautheit.
- In der Menschheitsgeschichte hat sich eine enorme Kluft aufgetan zwischen der Welt, an die
wir physisch und psychisch angepasst sind und der Welt, in der wir leben. Was können Folgen
dieser Diskrepanz sein?
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
19 C Kr Gesunde Ernährung: Welches sind die geeigneten Molekülcocktails?
Kursleiter: Thomas Kradolfer
Ein „Durchschnittsmensch“ braucht etwa 2200 Kilokalorien pro Tag, ein Profiradsportler an der
Tour de France bis zu 10'000. Für eine gesunde Ernährung und eine gute Leistungsfähigkeit ist
jedoch nicht nur der Energiegehalt der Nahrung ein wichtiger Faktor, auch auf die Wahl der
richtigen Nährstoffe kommt es an. So isst der „Durchschnittsmensch“ in westlichen Ländern
generell eher zuwenig Ballaststoffe und „komplexe“ Kohlenhydrate, jedoch zuviel Fett, Zucker
und Salz.
Nach der Einführung in die wichtigsten chemischen Grundlagen werden wir uns mit der Ernährung
des Menschen befassen und unter anderem auf folgende Fragen eingehen: Was ist nach
heutigem Erkenntnisstand eine gesunde Ernährung? Welche Rolle spielen dabei Obst, Fleisch,
Teigwaren und functional food? Sie werden ihre eigenen Ernährungsgewohnheiten genauer
untersuchen, allfällige Mängel feststellen und Möglichkeiten zu deren Behebung kennen lernen.
Ein Teil der Zeit steht zur Verfügung, damit Sie sich projektartig individuell in ein selbst gewähltes
Thema aus dem Bereich Ernährung vertiefen können. Ergänzt wird der Kurs durch Arbeit im
Praktikum.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
20 C Ws Moleküle: Wie sie sich verraten, was sie bewirken und wie sie nachgewiesen werden.
Kursleiter: Peter Waser
Moleküle haben so etwas wie ein Innenleben. Sie zeigen bei Reaktionen Verhaltensweisen, die mit
der Kenntnis des genaueren Molekülaufbaus verstehbar werden.
Moleküle können vieles: die Kommunikation zwischen Lebewesen beeinflussen, andere Moleküle
beeinflussen, sich an einem erwünschten oder unerwünschten Ort durch ein auffälliges Verhalten
verraten oder ganz einfach durch ihre Anwesenheit an einem bestimmten Ort brillieren oder eben
durch Abwesenheit glänzen.
Folgende Fragen sollen beantwortet werden: Wie kann man sie auch im Gemisch nachweisen?
Welche wichtigen Stoffflüsse gibt es? Wie wird ihr chemisches Verhalten durch andere Moleküle
beeinflusst? Wie kann man sie auf künstlichem Wege herstellen oder wie werden sie auf natür-

lichem Wege gebildet? Sind Künstlichkeit und Natürlichkeit einander ausschliessende Prinzipien?
Dies führt zu einer Betrachtung der Stoffvielfalt, die uns und unsere Umwelt prägt.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
21 P Gr Feuer, Wasser, Erde, Luft
Kursleiter: Wolfgang Grentz
Erbeben, Vulkane und Stürme gehören zu den energiereichsten Vorgängen auf der Erde. Der
Tsunami 04 im Indischen Ozean, die Hurrikane der Saison 04 und 05 (Ivan, Wilma, …) in der
Karibik, das Erdbeben 05 in Indien und Pakistan sind uns aus den Medien bekannt. Wer zufällig
als Bewohner oder Tourist von der elementaren Gewalt solcher Naturereignisse betroffen wurde
und das überlebt hat, wird es wohl sein Leben lang nicht vergessen.
Erdbeben gibt es auch in der Schweiz, die nächsten Vulkane liegen in Italien und Island und sogar
Tornados gibt es in Europa jedes Jahr. Was unter, auf und über der Erdoberfläche passiert, ist
spannend und kann uns ganz persönlich betreffen. Die grösste Gefahr droht der Erde und der
Menschheit (und vielen anderen Spezies) jedoch aus dem All. Die Vergangenheit zeigt, dass die
Einschläge grosser Asteroiden immer wieder Teile des Lebens auf der Erde ausgelöscht haben.
Die Beschreibung, Untersuchung und Vorhersage von katastrophalen Naturereignissen bedient
sich physikalischer Methoden und Modelle. Vieles lässt sich so recht einfach verstehen. Es werden
aber auch die Grenzen der Naturbeherrschung deutlich. So faszinierend kann Physik sein!
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach P/AM
WAHLFACH GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN
22 G Bk „Geschichte, die nicht vergehen will“
Kursleiterin: Karin Beereuter
Wenn
• der Holocaust auch noch 60 Jahre danach ein Dauerthema ist,
• staatlich in Auftrag gegebene Darstellungen über die Schweiz im 2. Weltkrieg (z.B. der
Bergier-Bericht) Anlass zu heftigen Diskussionen geben,
• die Türkei sich bis heute weigert, den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen,
• in Argentinien und Chile nach jahrzehntelangem Schweigen die Folterknechte der Militärdiktaturen
verurteilt werden,
• die sterblichen Überreste der Zarenmutter von Kopenhagen nach St. Petersburg übersiedelt
werden und Präsident Putin die alte sowjetische Hymne (mit neuem Text) wieder einführt,
• wenn dem Papst und der katholischen Kirche vorgeworfen wird, „dunkle“ Kapitel der eigenen
Geschichte auszublenden,
dann zeugt dies davon, dass Verdrängen und Erinnern mehr denn je Politik und Gesellschaft prägen.
Wir werden in diesem Wahlkurs "Vergangenheiten" einzelner Staaten unter dem Blickwinkel der
nationalen und individuellen Aufarbeitung untersuchen und uns mit unterschiedlichen Praktiken
der Weitergabe von Geschichte beschäftigen (z.B. Dokumentarfilmen, Geschichtslehrmitteln,
Gedenkstätten und -reden, Biographien). Schiesslich interessiert uns auch, welche Bedeutung
Geschichte im Rahmen staatlichen und globalen Handelns (z.B. militärischer Interventionen,
Kriegsverbrechertribunalen, EU-Beitrittsverhandlungen, Versöhnungsprozessen) erlangt.
23 G Mt Schweiz und Sklaverei
Kursleiter: Thomas Müller
Seit einigen Monaten erlebt die Schweiz eine weitere historisch-politische Debatte zu einem dunklen
und bisher wenig aufgearbeiteten Kapitel der Schweizer Geschichte. Diesmal geht es um die
Rolle der Schweiz im Kolonialismus und damit auch um das Thema Sklaverei. Dazu waren hierzulande
schon im UNO-Jahr der Sklaverei (2004) Fragen aufgeworfen worden. In der Folge er-

schienen neue Forschungsergebnisse und Publikationen. Weiter angeheizt wurde die Kontroverse
durch das Buch „Eine Reise in Schwarz-Weiss, Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei“ von
Hans Fässler.
Die Schweiz war im 18./19. Jahrhundert stark in den Überseehandel integriert und hat davon in
verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen (z.B. Textilindustrie, Banken, Versicherungen) stark
profitiert. Schweizer Unternehmen waren am Dreieckshandel beteiligt. So wurden in der Schweiz
produzierte Textilien per Schiff nach Afrika ausgeführt und dort gegen Sklaven eingetauscht, die
für die Karibik und Nordamerika bestimmt waren. Zudem arbeiteten schwarze Sklaven auf
Plantagen, die Schweizern gehörten. Und nicht zuletzt halfen Schweizer Söldner und Offiziere
Sklavenaufstände in der Karibik niederzuschlagen.
Im Wahlkurs untersuchen wir einerseits verschiedene Aspekte dieses brisanten und dunklen Kapitels
der Schweizer Geschichte. Andererseits diskutieren wir die Frage des Umgangs mit der Vergangenheit
und setzen uns mit der historischen Verantwortung nachgeborener Generationen und
der Wiedergutmachung historischen Unrechts auseinander. Schliesslich werden auch die heutigen
Formen des Menschenhandels und der Sklaverei thematisiert werden.
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.
24 G Sy „Meh Dräck!?“ Eine kleine Geschichte der Hygiene
Kursleiter: Dieter Schindler
Brosamen auf dem Brotbrett sind Nahrung, auf den Boden gewischt werden sie sofort zu
„Dreck“. Diese alltägliche Verwandlung von Materie in „Schmutz“ ist ein kulturgeschichtlich
höchst interessanter Vorgang: Er zeigt, dass die Unterscheidung zwischen „schmutzig“ und
„rein“ keine objektive Gegebenheit ist, sondern eine Frage der kulturellen Definition. Doch wer
bestimmt die „richtigen“ und die „falschen Orte“, definiert „Wertstoffe“ und „Abfall“, umschreibt
„Anstand“?
Die Geschichte der Hygiene können wir auf diesem Hintergrund als Geschichte kultureller Grenzziehungen
betrachten. Studieren lassen sich die scheinbar willkürlichen Grenzen im historischen
Alltag:
• Nahrungstabus: Schweinefleisch gilt im Judentum als unrein, Alkohol ist Muslimen verboten;
in Indien ist Rindfleisch tabu, anderswo sind es Tomaten und bei uns Insekten.
• Toilettengeschichten: Die Römer sassen öffentlich und gemeinsam auf dem Topf, 2000 Jahre
später macht der private „Closomat“ jene zu Gestrigen, die noch immer WC-Papier benutzen.
• Krankheiten: AIDS/HIV verlor erst mit hilfreichen Medikamenten den Charakter der
„schmutzigen Krankheit“; die Entdeckung, dass der Tuberkulose-Erreger auch im trockenen
Zustand aktiv bleibt, machte das Spucken erst vor gut 100 Jahren zum Vergehen.
• „Anstand“: Ein nacktes Hinterteil zu zeigen kann je nach Situation „unanständig“ oder höchst
attraktiv sein; am weiss gedeckten Tisch beidhändig einen Knochen abzunagen gilt bei uns
noch immer als unfein.
Wer zog bei diesen Beispielen jeweils die Grenzen – aus welchen Gründen? Und wie kommt es
eigentlich, dass die anderen diese Grenzen auch akzeptieren?
25 G Wl/Zm Herrschaft und Widerstand
Kursleiter: Michael Weilenmann und Martin Zimmermann
Literarische Texte beschreiben häufig eine Gegenwelt. Sie zeigen auf, dass man die "Wirklichkeit"
anders sehen kann, als sie beispielsweise in Alltagserzählungen oder in Zeitungsartikeln dargestellt
wird. Dies gilt auch in einem politischen Sinn. Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen von
Menschen, die sich gegebenen Ordnungen widersetzen.
Im Kurs lesen wir Texte und besprechen sie unter zwei Aspekten: als literarische Werke und als
Spiegel einer historischen Wirklichkeit.
Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler natürlich auch einen Einblick in die geschichtliche
Dimension des jeweiligen Themas. Aus diesem Grund führen ein Geschichts- und ein Deutschlehrer
den Kurs gemeinsam durch. Es geht uns darum, die verschiedenen Sichtweisen der Geschichtsschreibung
und der Literatur zu verstehen.
Zur Sprache kommen Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Revolutionen am Anfang
des Jahrhunderts, Krieg und Shoah, DDR).

Die SchülerInnen müssen bei der Anmeldung angeben, ob sie den Kurs als Projektkurs Deutsch
oder als Wahlfach Geschichte belegen wollen. Entsprechend findet die Matur bei Zm (D) oder Wl
(G) statt. SchülerInnen des Profils WR müssen den Kurs als Projektkurs Deutsch wählen, wenn sie
zum Kursinhalt geprüft werden wollen.
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.
26 G Wr
"Hängt die Wäsche rein, die Zigeuner kommen!" Zur Geschichte der Roma und Sinti in
Europa
Kursleiterin: Yvonne Weissberg
Schon seit dem Mittelalter gelten „die Zigeuner“ als „asoziale Elemente“, als Diebe, ihre Kinder
als nicht schulfähig, als „schmutziges Gesindel“, als Schmarotzer auf Kosten unserer Sozialsysteme.
Die Berichterstattung in den europäischen Medien erwähnt Roma und Sinti quasi ausnahmslos
in Verbindung zu Taschendiebstahl, körperlicher Gewaltanwendung, Sozialhilfebetrug,
etc.
Roma und Sinti sind aber auch zu allen Zeiten romantisch verklärt worden: das „lustige Zigeunerleben“,
„rassige“ Frauen, Flamenco, Geigenvirtuosen. „Zigeuner“ sprechen geheime Sehnsüchte
in vielen Menschen an, Sehnsüchte nach Freiheit, Ungebundenheit, Musikalität, Wildheit,
Nonkonformität, Aufbegehren gegen Institutionen. Man denke nur an die "Carmen" in der
gleichnamigen Oper von Bizet.
Wir werden uns in diesem Kurs anhand von schriftlichen Zeugnissen, Bildern, Filmen, Musik und
Kunst mit der Geschichte des aus Indien stammenden „Volkes“ der Roma und Sinti beschäftigen.
27 G Wy Der Islam und der Westen
Kursleiterin: Ursulina Wyss
„Der Islam“ und „der Westen“ – sind das wirklich zwei getrennte Welten?
Der Kurs umfasst einen historischen Überblick von der Entstehung des Islams bis zur Entwicklung
moderner islamischer Staaten und Gesellschaften. Besonders zur Sprache kommen dabei auch die
unterschiedlichen Begegnungen zwischen christlicher und islamischer Welt (Kulturaustausch im
mittelalterlichen Spanien, Kreuzzüge, Imperialismus). Wichtige Bestandteile bilden die Lektüre
theoretischer Texte und die Diskussion von folgenden Fragen: Sind Islam und Demokratie vereinbar?
In welchem Verhältnis stehen Islam und Fundamentalismus? Treiben wir auf einen „Kampf
der Kulturen“ (Huntington) zu?
Schliesslich sollen auch Debatten zu aktuellen Aspekten des Zusammenlebens und der Integration
von Muslimen in westlichen Ländern Europas geführt werden.
28 GG Br Inselwelten
Kursleiterin: Andrea Buner
Vom eisigen Archipel Spitzbergen über die vulkanische Inselkette Hawaii nach Australien, dem
Kontient der Extreme. Von der atlantischen Insel Irland über die Zürichseeinsel Ufenau zur politischen
Insel Schweiz innerhalb der EU - der Begriff "Insel" kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln
betrachtet werden.
Wir werden in diesem Kurs in die Faszination der Inselwelten eintauchen und verschiede Aspekte
aus naturgeografischen, wirtschaftlichen und kulturellen Perspektiven beleuchten.
Es können, je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch eigene Schwerpunkte
gesetzt werden.
29 GG Mr Lateinamerika
Kursleiterin: Verena Meier Kruker
„Um zwei Uhr morgens kam Land in Sicht …“ Wie Kolumbus, oder doch eher wie Alexander von
Humboldt, werden wir in diesem Wahlkurs Lateinamerika entdecken und erforschen, vom Orinoco
zum Amazonas und in die Anden, nach Rio de Janeiro, Bogotá und Mexico City.
Der Schwerpunkt liegt bei wirtschaftlichen, politischen und sozialen Themen.

Der Blick in die Vergangenheiten der verschiedenen Länder (präkolumbianische Kulturen, Conquista,
Plantagenwirtschaft, Einwanderung, Unabhängigkeitskämpfe) hilft, das Gegenwärtige zu
verstehen. Bei der aktuellen Situation beschäftigen wir uns vor allem mit den wirtschaftlichen
Entwicklungen in verschiedenen Ländern - wie sie sich in Subsistenz- und Exportlandwirtschaft, in
der Massenproduktion der Sonderproduktionszonen für den Weltmarkt, im Tourismus und im
grossen informellen Sektor der Städte zeigen. Wir analysieren aber auch politische, soziale und
kulturelle Dynamiken: alte und neue Revolutionäre, Superman in der Favela, hören Salsa, Son und
Merengue.
30 GG My Was ist mit dem Wetter los?
Kursleiter: Stephan Marty
Spielt das Wetter verrückt? Wie entstehen Wetterextreme? Beispiele: der Jahrhundertsommer
2003, Hurrikan Katrina im August 2005 usw.
Dem Wetter können wir uns nicht entziehen! Tagtäglich beeinflusst es unsere Entscheidungen.
Das beginnt schon am Morgen früh bei der Kleiderwahl und endet am Abend bei der Frage, ob
die Gartenparty stattfinden soll oder nicht.
In diesem Kurs soll das Phänomen "Wetter" verständlicher gemacht und das Interesse an eigenen
Wetterbeobachtungen geweckt werden. Die im Stammunterricht erworbenen Kenntnisse über die
Vorgänge in der Atmosphäre werden vertieft und erweitert. Ein wichtiger Bestandteil des Kurses
ist das praktische Beobachten, Beurteilen und Interpretieren des Wetters. Wir erstellen eigene
Kurzzeitprognosen und vergleichen sie mit den offiziellen Prognosen/Wetterkarten von Meteo-
Schweiz oder SF DRS.
Wie entsteht eine professionelle Wetterprognose? Im Verlaufe des Kurses ist eine Exkursion in
unterrichtsfreier Zeit zur MeteoSchweiz in Zürich (evtl. auch zur Flugwetterdienst-Zentrale in
Zürich-Kloten) vorgesehen.
Bei Interesse kann auch die Flugmeteorologie verstärkt miteinbezogen werden (im Hinblick auf die
Ausbildung zum Gleitschirm-, Segel- oder Motorflugbrevet).
31 GG My Landschaften
Kursleiter: Stephan Marty
Im Lexikon steht:
„Landschaften sind das Objekt der Geographie. Sie bilden einen bestimmten Teil der Erdoberfläche,
der nach seinem äusseren Bild und dem Zusammenwirken verschiedener Naturfaktoren
und der menschlichen Tätigkeit eine charakteristische Prägung bekommt.“
So entstehen Agrarlandschaften (Beispiel: die Reisterrassenlandschaften Monsunasiens), Bergbaulandschaften
(Beispiel: Chuquicamata, Chile), Industrielandschaften (Beispiel: Manufacturing
Belt, USA), Stadtlandschaften (Beispiel: Mega-Städte wie Tokio oder Mexiko City), Tourismus- und
Erholungslandschaften (Naturlandschaften als Touristen-Magnete, Beispiel: Wüste Namib) u.a.m.
Beispiele solcher Landschaftstypen finden wir auf allen Kontinenten. In diesem Kurs werden sie in
ihrem Wesen und in ihrer Entwicklung betrachtet und untersucht. Die Ästhetik einer Landschaft
soll ebenso thematisiert werden wie problematische Entwicklungen innerhalb eines geografischen
Raumes. Unser Fokus richtet sich vor allem auf jene Landschaften und jene aktuellen geographischen
Themen, welche im Stammunterricht aus Zeitmangel nicht behandelt oder nur angeschnitten
werden konnten.
Nebst der Lehrervorgabe von Themen, in welche Eindrücke und Erfahrungen von eigenen Studienreisen
einfliessen werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit eigenen Arbeiten persönliche
Schwerpunkte setzen.
32 WR Aj Strafrecht und Recht im Alltag
Kursleiterin: Jane Abbühl
Zu "Strafrecht":
- Rechtliche Beurteilung von Straftaten und ihre Folgen (anhand realer Fälle)

- Gefängnis: Der Alltag in Schweizer Strafanstalten
- Besuch einer Gerichtsverhandlung
- Ursachen von kriminellem Verhalten, Täterprofile
- Wann und wie können Jugendliche bestraft werden? Der Jugendanwalt antwortet.
- Geschichte der Todesstrafe, Pro und Contra
- Opferhilfegesetz
- Philosophische Aspekte: Gerechtigkeit, Schuld, Vergeltung etc.
Zu "Recht im Alltag":
- Worauf muss man achten, wenn man einen Vertrag unterschreibt (z.B. beim Kauf eines
Handys)?
- Wann darf man eine gekaufte Ware zurückgeben?
- Wann erhält man Schadenersatz?
- Welche Rechte und Pflichten habe ich als Arbeitnehmer?
- Sozialversicherungsrecht: AHV/IV, BVG und ALV (Arbeitslosenversicherung)
Teilnahme: alle Profile ausser WR
33 WR Kp Globalisierung: Sicherung unseres Wohlstandes oder sinkende Löhne?
Kursleiter: Roland Kappeler
Zu Globalisierung kann man nicht ja oder nein sagen. Globalisierung ist ein unumkehrbarer Trend,
eine nicht mehr weg zu diskutierende Realität, zu der niemand gefragt wird. Eine wesentliche
Frage ist aber diejenige nach Gewinnern und Verlieren, sei es weltweit oder in der Schweiz.
Exportfirmen, für die China der Nabel der neuen Welt ist, beurteilen dies anders als Working-Poors
in der Schweiz - und Anti-WTO-Demonstranten sehen es wiederum anders als die meisten Regierungen
(auch solche aus armen Ländern).
Dieser Kurs ist zu begrenzt, um Globalisierung umfassend zu behandeln und zu beurteilen. Wir
beschränken uns auf die ökonomische Perspektive und wollen uns mit den wichtigsten Gewinnerund
Verlierer-Optiken auseinandersetzen. Dabei richten wir den Fokus vor allem (aber nicht nur)
auf innerschweizerische Gegensätze.
Teilnahme: alle Profile ausser WR
34 WR Sz Gründung einer Unternehmung
Kursleiterin: Réanne Salzgeber
Wie wurde Bill Gates vom Tüftler in der Garage zum Milliardär?
Träumen auch Sie davon, reich und erfolgreich zu werden? Haben auch Sie den Wunsch, eines
Tages eine eigene Firma zu gründen und Ihre Träume zu verwirklichen?
Viele träumen, doch nur wenige erzielen erfolgreiche Resultate. Viele Scheitern an kleinen Fragen
wie
• „kann ich mit meinem Produkt überhaupt Geld verdienen?“
• „gibt es einen Markt für mein Produkt/meine Dienstleistung?“
• „was habe ich zu verlieren?“
• „wie kann ich gegen die grosse Konkurrenz bestehen?“
• „wie beschaffe ich mir mein Startkapital?“
• „aus was für Personen setzt sich mein Team zusammen?“
• „wie kann ich mein Produkt erfolgreich an den Mann bringen?“
• „wie sollte ich meine Unternehmung organisieren?“
Dieser Kurs ist für alle geeignet, die sich den Traum von einem eigenen Geschäft eines Tages
erfüllen möchten. Er soll Ihnen das nötige Management-Rüstzeug vermitteln, damit die Idee nicht
nur ein Traum bleibt.
Teilnahme: alle Profile ausser WR

ERGÄNZUNGSFACH
35 AM Tl Ergänzungsfach Anwendungen der Mathematik
Programmieren mit Java
Kursleiter: Beat Trachsler
Im Kurs lernen Sie die Funktionsweise eines Personal Computers mit den Augen eines Programmierers
kennen. Sie werden anhand der modernen, objektorientierten Programmiersprache Java in
die Geheimnisse der Applikations- und Webprogrammierung eingeführt. Einige Anwendungen für
letztere finden Sie auf meiner Homepage: www.beat-trachsler.ch.
Neben dem Programmieren vermittelt der Kurs auch einen Einblick in einige grundlegenden
Fragestellungen der Informatik wie z.B. die Grenzen der Berechenbarkeit, Laufzeitanalyse und
-optimierung, P/NP-Problematik, Kryptographie, etc.
Im Kurs werden Sie das Programmieren von Grund auf lernen. Es werden keine Vorkenntnisse
vorausgesetzt, ausser natürlich den grundlegenden Computerfertigkeiten, welche Sie im ICT-Kurs
gelernt haben. Damit Sie die selbst erstellten Programme auch zuhause ausprobieren und
weiterentwickeln können, arbeiten wir mit der Open Source Umgebung eclipse, welche sich im
AM-Unterricht bewährt hat.
Teilnahme: alle Profile ausser MN
36 B Sq Ergänzungsfach Biologie
Sportbiologie
Kursleiter: Felix Stauffer
Ausgehend von eigenen Sporttests zu Ausdauer und Kraft, einem Versuch zum möglichen Einfluss
von mentalem Training auf Bewegungsabläufe und zur Wirkung von Alkohol auf unsere Reaktionszeit
besprechen wir grundlegende Vorgänge in unserem Körper.
Wir behandeln Bau und Funktionsweise von Muskeln, Herz, Kreislauf, Lunge sowie deren Zusammenspiel,
den Einfluss von Training und Doping auf die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die
Bedeutung körperlicher Betätigung für unsere Gesundheit.
Am Beispiel verschiedener Sportverletzungen besprechen wir chirurgische Arbeitstechniken und
die Rolle der Physiotherapie für die Rehabilitation.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
37 C Ga Ergänzungsfach Chemie
Schokolade und andere Köstlichkeiten
Kursleiter: Renato Galli
Schokolade ist eine wahre Köstlichkeit. Die Schweiz gilt dabei als das Land, welches die Schokolade
in ihrer heutigen Form erfunden hat. So erstaunt uns kaum, dass wir in der Schweiz mit fast
zwölf Kilogramm pro Kopf jährlich den weltweit höchsten Verbrauch an Schokolade aufweisen.
Sie werden nicht nur Schokoladen der Spitzenklasse degustieren können, sondern auch selbst
Schokolade herstellen.
Aus der Sicht der Chemie ist die Schokolade sehr interessant. Bis anhin wurden über sechshundert
Inhaltsstoffe darin gefunden. Wie das geht und wie die Strukturen der Stoffe aufgeklärt werden,
erfahren Sie in diesem Kurs.
Neben der Schokolade werden uns aber auch andere Köstlichkeiten interessieren: Zucker, Honig,
Tee, Kaffee, Coca-Cola, Gummibären, Süsswein, Champagner, Milch, Käse, Kuchen, Gewürze
und Früchte. Diese Liste lässt sich von Ihnen beliebig ergänzen.

Die Hälfte dieses Ergänzungsfaches wird nach Möglichkeit im Labor stattfinden. Sie werden
selbständig nach einer Anleitung experimentieren. Dabei können Sie zum Beispiel Zucker aus
Zuckerrüben gewinnen, künstlichen Honig herstellen oder Coffein aus Schwarztee isolieren.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
38 P Gr Ergänzungsfach Physik
Die lebendige Physik
Kursleiter: Wolfgang Grentz
Zu verstehen, wie die Welt funktioniert ist ein Bedürfnis der Menschen seit Urzeiten. Die
europäische Entwicklung der Naturerforschung lässt sich mindestens bis in das antike
Griechenland zurückverfolgen. Sowohl die Gegenstände des Interesses als auch die Methoden der
Erkenntnisgewinnung haben sich dabei zum Teil grundlegend geändert. Dieser Prozess ist eine der
grossen Kulturleistungen der Menschheit. Die Physik mit ihren grundlegenden Fragen hat dabei
stets eine wichtige Rolle gespielt. An Beispielen werden wir Forscherinnen und Forscher aus den
letzten 2500 Jahren kennen lernen. Wir werden über ihre Entdeckungen, Zweifel, Streitigkeiten
und Irrtümer in ihren eigenen Worten lesen und sie ein Stück weit auf dem Weg der Erkenntnis
begleiten. Wenn Sie die „lebendige“ Seite der Physik kennen lernen wollen, dann sind Sie richtig
in diesem Kurs.
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach AM/P
39 G Bd Ergänzungsfach Geschichte
Aktuelle Konflikte der Weltpolitik: Vom Staatenkonflikt zu den "neuen Kriegen"
Kursleiter: Paul Brändli
Als die Sowjetunion 1989 zusammenbrach, sahen darin nicht wenige eine Art Happy End der
Menschheitsgeschichte, das aufklärerische Ideal einer neuen, friedlichen Weltordnung schien
greifbar nah. Inzwischen ist die Ernüchterung gross, und die Welt kaum sicherer geworden.
Verändert haben sich die Konfliktformen. Intrastaatliche Auseinandersetzungen stehen nicht mehr
im Vordergrund, dafür die so genannt "neuen Kriege" (Herfried Münkler), die weit schwieriger
fassbar sind. Wird in Zukunft der "Kampf der Kulturen / civilizations" (Samuel Huntington) die
Staatenkonflikte ablösen? Haben die traditionellen Nationalstaaten ausgedient? Welche Rolle
spielt der internationale Terrorismus? u.a.m.
Im Mittelpunkt des Kurses stehen aktuelle Konflikte, bekannte wie z.B. der Konflikt um Palästina,
aber auch solche, welche in den Medien nur wenig Beachtung finden, z.B. in Afrika oder in Asien.
Welche Konfliktformen unterscheiden die Politikwissenschaftler? Welche Ursachen führen zu den
Auseinandersetzungen? Gibt es irgendwelche Gesetzmässigkeiten?
Neben den konkreten Konflikten und den theoretischen Ansätzen von Hypothesen und Kategorien
wird die Berichterstattung in Medien und Film untersucht. Welche Ziele leiten die
Medienschaffenden, wie geht der Konsument damit um? Wie viele Gräuelbilder erträgt/braucht
die Welt?
Alle Teilnehmer partizipieren an der gründlichen Untersuchung eines gewählten Beispiels.
40 GG Hf/Kt Ergänzungsfach Geografie
Blickpunkte Schweiz
Kursleiter: Beat Häfliger und Urs Knecht
In diesem Kurs soll der Blick auf die Schweiz fokussiert werden. Er greift aktuelle Themen der
Schweiz auf, informiert, hinterfragt und analysiert.
Die natürlichen Grundlagen der Schweiz, die heutige Situation in Gesellschaft, Wirtschaft und
Umwelt sind die vorgegebenen Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entwicklung.
Das Ziel dieses Kurses ist mögliche Wege und Zukunftsszenarien in den Bereichen

• Mobilität
• Energieversorgung
• Raumplanung, Siedlungsentwicklung
• Wirtschaft
• Tourismus
• Kultur und Gesellschaft
zu erarbeiten und zu diskutieren.
Innerhalb dieser Themenbereiche können je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
auch eigene Schwerpunkte gesetzt werden.
Dieser Kurs wird nur einfach geführt. Er wird im ersten Semester von Beat Häfliger (Hf), im
zweitenSemester von Urs Knecht (Kt) erteilt.
41 WR Kp Ergänzungsfach Wirtschaft und Recht
Kursleiter: Roland Kappeler
Themen:
- Recht im Alltag (Strafrecht, Haftpflichtrecht, Vertragsrecht)
- Aktuelle volkswirtschaftliche Probleme
- Bilanzen lesen und verstehen (z.B. warum Börsenkurse bei Entlassungen steigen oder
warum die Swissair grounden musste)
Beispiele aus dem Programm:
- Strafrecht am Beispiel aktueller Gerichtsfälle (aus den Medien)
- Vertragsrecht und Haftpflichtrecht am Beispiel von Alltagsfällen (Kauf, Miete, Arbeit, Schadenfälle
in Verkehr und Freizeit etc.)
- Konjunktur und Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit und staatliche Massnahmen dagegen,
Staatsfinanzen und Steuern
- Aussenwirtschaft, Geld und Währungen, Globalisierung
- Zustand einer Firma beurteilen, Finanzierungsfragen, Businessplan
Der Kurs richtet sich nicht nur an SchülerInnen, die ein Jus- oder Wirtschaftsstudium aufnehmen
möchten, denn z.B. auch Ärztinnen oder Journalisten sind froh um ein wirtschaftlich-rechtliches
Grundwissen.
Teilnahme: alle Profile ausser WR
42 BG Fs Ergänzungsfach Bildnerisches Gestalten
Zeichnen, malen, modellieren
Kursleiter: Hans Fischer
Wir erarbeiten die Grundlagen für das bildnerische Gestalten und lernen u.a. die wichtigsten Gesetze
der Perspektive und Farbenlehre kennen.
Wir machen unterschiedliche Beobachtungsstudien und wagen uns auch an die Darstellung des
Menschen. Daneben wird aber auch dem individuellen Arbeiten und dem Finden einer persönlichen
Ausdrucksweise Raum gegeben.
Teilnahme: alle Schülerinnen und Schüler mit Musik als Grundlagenfach (ausser Profil M)
43 MU Te Ergänzungsfach Musik
Musikszene Züri live
Kursleiter: Marcus Tremmel
Diese Ausschreibung richtet sich an SchülerInnen, die nach der 2. Klasse Musik abgewählt haben.
Das Ergänzungsfach Musik möchte Euer musikalisches Interesse neu wecken.
Wir beschäftigen uns mit der Musikszene Züri und behandeln hierzu nationale und internationale
Interpreten, Bands, Konzerte und Veranstaltungsorte. Nach dem Besuch verschiedener Konzerte

(max. 3) betrachten wir Konzertkritiken (Rezensionen) und diskutieren unsere Erfahrungen. Bei der
Konzertauswahl sollen alle Bereiche der Musik (Pop, Rock, Jazz, Klassik, Oper etc.) in Frage
kommen. Einschränkungen bestehen nur bezüglich der Konzerttermine, finanzieller Mitteln (max.
Fr 80.- pro Semester) und der Verfügbarkeit von Konzertkarten. Es werden keine Vorkenntnisse
(z.B. Instrumentalunterricht) erwartet!
Teilnahme: alle Schülerinnen und Schüler mit Bildnerischem Gestalten als Grundlagenfach (ausser
Profil M)
44 T Bli Ergänzungsfach Sport
Volleyball: Trainieren - Spielen - Verstehen
Kursleiter: Felix Brändli
Inhalt:
Im Zentrum des Kurses steht die Sportart "Volleyball". Der Kurs gibt vertieften Einblick in die
Anforderungen, welche diese Sportart an einen Spieler/eine Spielerin stellt. Neben dem praktischen
Training, wo es um die Verbesserung der persönlichen Fertigkeiten und dem Erarbeiten
eines Spielsystems mit spezialisierten Positionen geht, beleuchten wir in Verbindung von Theorie
und Praxis Aspekte, welche nötig sind um erfolgreich Volleyball spielen zu können: koordinative
Fähigkeiten / mentale Anforderungen / Kondition etc.
Voraussetzungen:
Volle physische Belastbarkeit / Freude am Volleyballspiel / Wille zum kontinuierlichen Training und
Interesse an sportspezifischem Hintergrundwissen.
Teilnahme: alle Profile ausser M
45 T Dä Ergänzungsfach Sport
Faszination Gleichgewicht
Kursleiter: Alfred Dändliker
Im Gleichgewicht sein ist die Voraussetzung für erfolgreiche, sportliche Bewegungen.
Wir beschäftigen uns in der Theorie mit den hauptsächlich geforderten Sinnesorganen (visueller,
vestibulärer, kinästetischer und taktiler Bereich). Im praktischen Teil balancieren wir auf dem Seil
und bleiben im Gleichgewicht in der Fortbewegung (z.B. Einrad, Skateboard, Inline, Zirkuskugel,
Rhönrad). Auf dem Trampolin versuchen wir die Kontrolle im Fliegen und Rotieren zu behalten.
Bodenturnen, Partnerakrobatik, Schwebebalken oder Minitrampsprünge sind weitere
Betätigungsmöglichkeiten.
Voraussetzungen: Freude am Üben, Beharrlichkeit und Wille ein Ziel zu erreichen.
Teilnahme: alle Profile ausser M
46 PH Me Ergänzungsfach Philosophie
Kursleiter: Marcel Meyer
Der Kurs ist konzipiert als Einführung in die Philosophie: In der Auseinandersetzung mit ausgewählten
Strömungen soll gezeigt werden, was das Besondere am philosophischen Denken ist.
Dabei geht es ebenso um eine Begegnung und Auseinandersetzung mit wichtigen Texten wie um
das gemeinsame philosophierende Gespräch.
Im ersten Semester stehen ein Überblick über die Geschichte der Philosophie und eine Einführung
in das philosophische Denken im Zentrum: in die philosophische Art, Fragen zu stellen, und in ihre
Methoden, diese Fragen zu beantworten.
Im zweiten Semester sollen die Teilnehmenden sich in ein selbst gewähltes Thema vertiefen.

47 RL Ro Ergänzungsfach Religionslehre
Kursleiter: Beat Röösli
Das "Religiöse" zeigt sich in einer Vielfalt von Inhalten und Formen. "Weltreligionen" beinhalten
unterschiedliche Wertsysteme, Traditionen, Rituale und Symbole, Denk - und Kunstrichtungen.
Oft begegnet uns "Religion" in festen kirchlichen bzw. Gemeinschaft stiftenden Strukturen,
ebenso aber finden wir religiöses Verhalten und Sprechen in der Bewältigung persönlicher Grenzund
Alltagserfahrungen und beim Begründen ethischer Entscheidungen.
Es liegt in der Sache, dass Religion und Glaube sich der Religionskritik aussetzen und stellen muss.
Nachdenken über eigene Aussagen und Grundlagen gehören dazu, wie auch die kritische und
offene Auseinandersetzung mit anderen Wissengebieten(z.B. Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaften...).
In einer Gesellschaft mit einem wachsenden religiösen Pluralismus wird es eine zunehmend
wichtige Aufgabe, das gegenwärtige Erscheinungsbild von "Religion/Religionen" von den
Wurzeln her zu sehen und differenziert zu verstehen. Auf dieser Grundlage sind wir befähigt, mit
Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen und Weltanschauungen einen fruchtbaren
Dialog zu führen und die Fallstricke von "Fundamentalismen" zu durchschauen und zu
vermeiden.
Wir werden eigene und uns fremde Fragestellungen an gemeinsam festgelegten Themen exemplarisch
erarbeiten.