Wahlkurse 2003 - Kantonsschule Zürcher Oberland
Wahlkurse 2003 - Kantonsschule Zürcher Oberland
Wahlkurse 2003 - Kantonsschule Zürcher Oberland
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<strong>Kantonsschule</strong> Zürcher <strong>Oberland</strong><br />
Wahlkursjahr 2007/08<br />
VERZEICHNIS DER WAHLKURSE<br />
Abweichungen von der allgemeinen Teilnahmeberechtigung sind unterhalb des Ausschreibungstexts vermerkt.<br />
Falls eine andere Lehrkraft eine allfällige Doppelführung eines Kurses erteilt, ist sie in Klammern genannt.<br />
PROJEKTKURSE<br />
01 D Bt Faust<br />
Kursleiter: Jürg Berthold<br />
Goethes Faust ist wohl der Klassiker unter den Klassikern: ein Theaterstück mit einer ungeheuren<br />
Wirkungsgeschichte, das ganze Generationen als Inbegriff der deutschen Literatur kennen gelernt<br />
haben. Faust ist aber auch eine aktuelle, immer noch beunruhigende Figur: ein rastloser Sucher,<br />
der sich nicht mit Halbwahrheiten zufrieden gibt, sich nicht mit billigen Formen des Glücks<br />
abspeisen lässt, einer, der das Leben wirklich leben will (und dabei das Unglück anderer in Kauf<br />
nimmt), einer, der wissen will, „was die Welt im Innersten zusammenhält“.<br />
Im Projektkurs wollen wir uns den nicht ganz einfachen Text zusammen erarbeiten, Bezügen zum<br />
Fauststoff nachgehen, der viel älter ist als das Stück selber, und die verschiedensten Bearbeitungen<br />
in Goethes Nachfolge kennen lernen. Uns an einem starken und grossen Text in die Literatur<br />
hineinarbeiten und von ihm aus Fäden in die verschiedensten Richtungen zu ziehen - das ist das<br />
Konzept des Kurses.<br />
02 D Fe Liebe und Ehe in der Literatur<br />
Kursleiter: Thomas Fries<br />
Liebe und Ehe gehören zu den grossen Themen der Literatur (und natürlich nicht nur der Literatur).<br />
Literatur zeigt, wie verschiedene Zeiten und Kulturen Liebe und Ehe vorgestellt und erlebt<br />
haben, sie vermittelt aber auch Modelle für die Verbindung von verschiedenartigen Strebungen<br />
(Emotion, Vernunft, Leidenschaft, Ordnung, Neugier...) im menschlichen Leben, sie ist Experiment<br />
und öffnet den Raum für neue Erfahrungen. Die Literatur geht also davon aus, dass es Sinn<br />
macht, über Liebe und Ehe zu lesen, zu diskutieren, zu lernen, dass sie dem Menschen nicht<br />
einfach zufallen als Natur oder als Schicksal. –<br />
In einem ersten Teil interessieren uns aktuelle Vorstellungen von Liebe und Ehe aus den Massenmedien<br />
(z.B. Heftchenromane, TV-Serien), aber auch aus den Wissenschaften (einfache Modelle<br />
aus Philosophie, Psychologie, Recht, Soziologie). In einem zweiten Teil beschäftigen wir uns mit<br />
berühmten Vorbildern (Mythen) aus verschiedenen Kulturkreisen (wie z.B. das Hohelied, Bergpredigt,<br />
Platons Symposion, Tristan und Isolde, Romeo und Julia...). In einem dritten Teil lesen wir<br />
(auch im Hinblick auf die mündliche Maturprüfung) vor allem deutschsprachige Texte aus verschiedenen<br />
Zeiten und Gattungen (über die Auswahl wird gemeinsam entschieden). Im letzten<br />
Teil wird das Behandelte nochmals überdacht und verglichen und mit eigenen Textexperimenten<br />
zum Abschluss gebracht.<br />
03 D Kd Familienkonflikte in der Literatur<br />
Kursleiterin: Dorothee Kohler<br />
Familienkonflikte sind ein zentrales Thema in der Literatur, und dies nicht erst seit die Form der<br />
Familie dabei ist, sich radikal zu verändern.<br />
Immer wieder geht es dabei um Fragen von Eigenständigkeit und Anpassung, von Bindung und<br />
Ausbruch aus der Unmündigkeit, um Rivalität unter Geschwistern. Autoritäre Väter, hilflose Mütter,<br />
aufbegehrende Töchter, verlorene Söhne, Vatertöchter, Muttersöhne, starke Mütter und entmachtete<br />
Väter sind nur einige der möglichen Rollen in diesen Dramen und Romanen.<br />
Bei der Auswahl der Texte können die Interessen der Teilnehmenden berücksichtigt werden. Die
Möglichkeiten reichen von "Jakob und Esau" aus dem Alten Testament über Schillers "Räuber",<br />
Thomas Manns "Buddenbrooks" und Birgit Vanderbekes "Muschelessen" bis zu Thomas Hürlimanns<br />
Roman "Vierzig Rosen", der im Sommer 2006 erschienen ist.<br />
In der psychologischen Diskussion gebräuchliche Familienmodelle sollen für die Konfliktanalyse<br />
beigezogen werden. Methoden der szenischen Interpretation werden dabei ebenfalls hilfreich<br />
sein.<br />
04 D Na Grenzerfahrungen<br />
Kursleiter: Freddy Nadler<br />
Was das Leben verwehrt, erlaubt die Literatur. Dem Motto von „no risk – no fun“ unzählige Male<br />
nachkommen, vorbehaltlos Erfahrungen machen, Extreme ausloten, an Grenzen gehen und diese<br />
überschreiten.<br />
Wenn literarische Figuren sich von angepassten Bürgern in reissende Werwölfe oder in ein Schiff<br />
verwandeln, an der Wand eines Achttausenders ihre physische und psychische Leistungsfähigkeit<br />
erproben, im Drogenrausch die Fesseln des Bewusstseins sprengen, aus der Normalität in den<br />
Wahn abgleiten oder das biologische Geschlecht wechseln – dann vollzieht der offene Leser diese<br />
Grenzerfahrungen auch selbst. Dabei ergeben sich Fragen: Was fühlen und denken Menschen<br />
beim „ultimativen Kick“? Wie fügen sie diese Begegnungen ins eigene Leben ein? Wie geht die<br />
Gesellschaft mit heldenhaften Grenzgängerinnen bzw. zaudernden Umkehrern um? Mit welchen<br />
Intentionen und welchen gestalterischen Mitteln bilden Erlebnisberichte, literarische und wissenschaftliche<br />
Texte Grenzerfahrungen ab?<br />
Eine erste Phase des Kurses dient dem Einarbeiten ins allgemeine Thema (Was macht eine Grenze<br />
aus? Welche Funktionen können ihr zukommen? usw.). Anschliessend soll gemeinsam eine<br />
Grenzübertretung, und zwar die radikalste: das Sterben, an Hand von Mythen, hochliterarischen<br />
Texten (Barock bis Gegenwart), Protokollen von Nahtoderfahrungen und ihren medizinischen<br />
Erklärungsversuchen ausführlich untersucht werden. Die Auswahl der weiteren Schwellenphänomene,<br />
die im dritten Kursteil in Gruppen erarbeitet werden, bestimmen die Teilnehmenden selbst.<br />
Um das Zusammenstellen der individuellen Maturbücher zu erleichtern, speisen alle eine nach<br />
Unterthemen geordnete Literaturliste.<br />
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.<br />
05 D Ww Kommunikation<br />
Kursleiterin: Andrea Weber<br />
Kommunikation hat in unserem modernen Leben eine grosse Bedeutung: In Wirtschaft und Politik<br />
gibt es Kommunikationsfachleute, Kommunikationspapiere, Kommunikationsstrategien,<br />
Kommunikationskonzepte und vieles mehr. Die Bundesverwaltung beschäftigt gegenwärtig rund<br />
300 Kommunikationsexpert/inn/en.<br />
Kommunikation ist im zwischenmenschlichen Bereich sehr wichtig. Nicht nur der Inhalt einer<br />
Aussage zählt bei Gesprächen, sondern auch die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern.<br />
Dazu kommen noch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Vorwissen. Sprache selbst ist nicht immer<br />
eindeutig, dies führt oft zu problematischen Gesprächssituationen.<br />
Im Kurs werden Grundlagentexte aus Linguistik und Psychologie gelesen und diskutiert. Ausserdem<br />
werden Situationen analysiert, in denen die Kommunikation eine grosse Rolle spielt, hier eine<br />
mögliche Auswahl: Wirkung von politischen Reden und Texten oder von Werbetexten, Gesprächssituationen<br />
in Fernseh- oder Radiodiskussionen, Paargespräche, Theaterstücke. Die Kursteilnehmer/innen<br />
sollen zudem möglichst immer wieder Gelegenheit haben, ihr theoretisches<br />
Wissen in praktischen Situationen (Podiumsdiskussionen beispielsweise) oder in Rollenspielen<br />
umzusetzen. An der 15-minütigen mündlichen Matura wird ein Text im Zentrum stehen, in dem<br />
das im Projektkurs erworbene Wissen angewendet werden kann.<br />
06 D Zm/Wl Herrschaft und Widerstand<br />
Kursleiter: Martin Zimmermann und Michael Weilenmann<br />
Literarische Texte beschreiben häufig eine Gegenwelt. Sie zeigen auf, dass man die "Wirklichkeit"<br />
anders sehen kann, als sie beispielsweise in Alltagserzählungen oder in Zeitungsartikeln dargestellt<br />
wird. Dies gilt auch in einem politischen Sinn. Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen von<br />
Menschen, die sich gegebenen Ordnungen widersetzen.<br />
Im Kurs lesen wir Texte und besprechen sie unter zwei Aspekten: als literarische Werke und als<br />
Spiegel einer historischen Wirklichkeit.
Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler natürlich auch einen Einblick in die geschichtliche<br />
Dimension des jeweiligen Themas. Aus diesem Grund führen ein Geschichts- und ein Deutschlehrer<br />
den Kurs gemeinsam durch. Es geht uns darum, die verschiedenen Sichtweisen der Geschichtsschreibung<br />
und der Literatur zu verstehen.<br />
Zur Sprache kommen Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Revolutionen am Anfang<br />
des Jahrhunderts, Krieg und Shoah, DDR).<br />
Die SchülerInnen müssen bei der Anmeldung angeben, ob sie den Kurs als Projektkurs Deutsch<br />
oder als Wahlfach Geschichte belegen wollen. Entsprechend findet die Matur bei Zm (D) oder Wl<br />
(G) statt. SchülerInnen des Profils WR müssen den Kurs als Projektkurs Deutsch wählen, wenn sie<br />
zum Kursinhalt geprüft werden wollen.<br />
Der Kurs wird nur einfach geführt.<br />
07 F Jg Contes et Nouvelles<br />
Kursleiter: Michael Jäger<br />
Kurze literarische Texte, die auf einigen wenigen Seiten von tragischen, amüsanten, unheimlichen<br />
oder absurden Begebenheiten berichten, waren und sind bis heute sehr beliebt. Wir lesen und<br />
besprechen in diesem Kurs viele Erzählungen und Novellen aus verschiedenen Epochen und aus<br />
den unterschiedlichsten französischsprachigen Regionen der Welt. Dabei haben die Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, aus der Fülle von gesellschaftskritischen, skurrilen, ernsten, politisch-historischen etc.<br />
Texten auszuwählen und somit die thematischen Schwerpunkte z. T. auch selber zu setzen.<br />
Diese vermehrte Beschäftigung mit kürzeren französischen Texten und die daraus entstehenden<br />
Diskussionen sind auch als Vorbereitung für die mündliche Maturitätsprüfung äusserst hilfreich.<br />
08 F Pi (Sav) Le DELF (Diplôme d'études de langue française)<br />
Kursleiter: Stella Picht (bei Doppelführung Philippe Savaria)<br />
Ce cours s'adresse aux élèves qui aimeraient préparer les examens du DELF,un diplôme<br />
international reconnu dans plus de 150 pays. La préparation au diplôme du DELF est aussi une<br />
révision approfondie de la grammaire et du vocabulaire pour l'expression écrite et orale. Voici<br />
quelques informations importantes sur ce diplôme délivré par le Ministère de l'Éducation<br />
Nationale:<br />
- Il existe 6 diplômes DELF indépendants les uns des autres qui correspondent aux 6 niveaux du<br />
Cadre européen commun de référence pour les langues: niveau A1, A2, B1, B2, C1 et C2. Pour<br />
les quatre premiers niveaux (A1 jusqu'à B2),une version adaptée aux jeunes scolarisés est prévue: il<br />
s'agit du DELF scolaire.<br />
- Chaque diplôme évalue les quatre compétences: compréhension et expression orales et écrites.<br />
- Chaque niveau teste des connaissances et des compétences linguistiques qui peuvent être<br />
utilisées aussi bien dans le domaine professionnel que privé.<br />
- La KZO a pour objectif de préparer les élèves à l'examen DELF B1, ou dans l'idéal B2 qui<br />
correspond au niveau maturité et plus.<br />
- Les examens du DELF se passent à Zürich. Le droit d'inscription pour B1 s'élève à Fr. 280.-, et<br />
pour B2 à Fr. 320.-<br />
Wer sich für einen Sprachdiplomkurs anmeldet, hat die Anmeldegebühr von CHF 280.- als<br />
Kaution auf dem Sekretariat zu hinterlegen. Diese verfällt zu Gunsten des Lämpefonds, wenn<br />
jemand nicht an der Prüfung teilnimmt.<br />
Mündliche Matur im Klassenunterricht
09 E An London<br />
Kursleiter: Ueli Annen<br />
We will focus on London as a City that is synonymous with excitement, energy and glamour. Yet<br />
it can also be a place of vice, fear and alienation.<br />
This course is an exploration into urban life in all its variety. We will read novels, stories, songs,<br />
poems, newspaper articles (maybe even watch serials) that help us discuss the chances and<br />
perplexities of metropolitan life in a wider context. We will do historical texts, but there will be an<br />
emphasis on contemporary material.<br />
Those taking part in the course will have priority for the London project in the project week 2007.<br />
10 E Kue Modern Drama<br />
Kursleiterin: Nicole Küpfer<br />
This course focuses on highlights of dramatic work written in the 20th and 21st century. We will<br />
read, act out and discuss plays and, as far as possible, watch them in performance.<br />
Those taking part in the course will have priority for the London project in the project week 2007<br />
– a unique chance to see more plays performed on the stages of London.<br />
11 E Rc (Kv) Exam Preparation for FCE (First) and CAE (Advanced Certificate)<br />
Kursleiterinnen: Eveline Reichel (bei Doppelführung Eva König)<br />
This course prepares you for the Cambridge Exams FCE and CAE and concentrates on language<br />
work at levels B2 and C1 of the European Frame of Reference for language skills (European<br />
Language Passport). It comprises regular practice in reading and writing, listening and speaking,<br />
as needed for success in the Cambridge examinations for FCE (First Certificate in English) and CAE<br />
(Certificate of Advanced English). Note that it does not prepare for level C2 (very advanced –<br />
Cambridge Certificate of Proficiency in English).<br />
The course will probably be run in parallel groups preparing for different exam levels. Group<br />
membership will be determined by means of an assessment in our first lesson. Course participants<br />
are expected to do regular homework in order to reach the level of language competence needed<br />
to perform well in the exam. They are to enroll for one of the two examinations in June 2008.<br />
Wer sich für einen Sprachdiplomkurs anmeldet, hat die Anmeldegebühr von CHF 360.- als<br />
Kaution auf dem Sekretariat zu hinterlegen. Diese verfällt zu Gunsten des Lämpefonds, wenn<br />
jemand nicht an der Prüfung teilnimmt.<br />
Für Schülerinnen/Schüler mit Schwerpunktfach Englisch: Mündliche Matur im Klassenunterricht<br />
12 IT Jg La letteratura italiana del 900<br />
Kursleiter: Michael Jäger<br />
Die bewegte Geschichte Italiens findet ihren Niederschlag auch in literarischen Texten. Wir wollen<br />
versuchen, anhand von Erzählungen, Romanen und Gedichten die Befindlichkeit der Menschen in<br />
den verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts (Erster Weltkrieg – Wirtschaftskrise - Faschismus<br />
und Niedergang der Monarchie - politische Wirren nach 1945 usw. ) zu erspüren und auch zu verstehen.<br />
Vielleicht gelingt es uns, auf diese Weise der viel zitierten "italianità" etwas näher zu kommen.<br />
Teilnahme: nur neusprachliches Profil mit IT als Grundlagen- oder Schwerpunktfach
13 M Kl Verstehen mathematischer Konzepte an Hand anschaulicher Problemstellungen<br />
Kursleiter: Hansueli Keller<br />
In den ersten beiden Semestern jedes Studiums der technischen, naturwissenschaftlichen, medizinischen<br />
und ökonomischen Richtung werden viele neue und abstrakte mathematische Konzepte<br />
eingeführt. Dies geschieht meist in einem ziemlich hohen Lehrtempo, mit dem nur mitgehalten<br />
werden kann, wenn die mittelschulgemässen Voraussetzungen dazu in Musse erarbeitet werden<br />
konnten.<br />
In diesem Kurs nehmen wir uns darum ausreichend Zeit, um diese Voraussetzungen anhand anschaulicher<br />
Problemstellungen praktisch zu bearbeiten und damit verständlich zu machen: Wir<br />
werden Funktionen mehrerer Variablen besser kennen lernen, wichtige Näherungsverfahren verstehen,<br />
ausreichende Sicherheit im Umgang mit komplexen Zahlen gewinnen und der Matrizenrechnung<br />
ihre Unnahbarkeit nehmen und so solide Grundlagen für die wichtige Lineare Algebra<br />
schaffen. Dabei werden wir bei passenden Gelegenheiten Computer-Algebra-Systeme (im TI-89,<br />
aber auch das noch effizientere "Mathematica") einsetzen und schätzen lernen.<br />
Beeinflussen sich verschiedene zeitabhängige Grössen wechselseitig, so lässt sich eine solche<br />
Situation am einfachsten als dynamisches System beschreiben. Mit Tools wie z.B. dem Computerprogramm<br />
"STELLA" ( = "Structural Thinking Experiential Learning Laboratory with Animation")<br />
werden wir solche Systeme (beispielsweise das Mathematische Pendel; Jäger und ihre Beute; Ausbreitung<br />
von Krankheiten; Bevölkerungsentwicklung; Fondswertzunahme und andere) spielerisch<br />
modellieren und in einfachsten Fällen auch die dem System zu Grunde liegenden Differentialgleichungen<br />
verstehen und sogar exakt lösen lernen.<br />
Von den KursteilnehmerInnen wird, neben dem Wunsch nach einem bezüglich Mathematik vereinfachten<br />
Einstieg in die ersten beiden Studiensemester, Neugierde hinsichtlich der oben skizzierten<br />
Themenkreise und die Bereitschaft zur gelegentlichen Arbeit mit dem CAS-System "Mathematica"<br />
sowie einem Programm zur Simulierung dynamischer Systeme erwartet.<br />
Teilnahme: alle Profile, ausser MN mit Schwerpunktfach P/AM<br />
WAHLFACH NATURWISSENSCHAFTEN<br />
14 B Ha/Fk Moderne Medizin<br />
Kursleiter: Marcel Hatt und Karl Fent<br />
Die heutige Medizin und Pharmazie stützt sich auf das Verständnis der molekularen Vorgänge in<br />
der menschlichen Zelle, in Organen und im Körper ab. Dabei geht es um die Frage, welche<br />
Prozesse in der Zelle beim kranken Menschen verändert sind und wie sich Krankheiten aus den<br />
zellulären Vorgängen verstehen lassen. Dabei spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle.<br />
Infektionskrankheiten und deren Therapie beschäftigen uns in diesem Kurs ebenso wie Einflüsse<br />
von schädigenden Chemikalien auf den Körper. Wir untersuchen die Funktion und Krankheiten<br />
verschiedener Organe, insbesondere des Gehirns. Der Mensch hat überraschend wenig Gene, nur<br />
etwa 20‘000-25‘000, so wie ein Wurm oder eine Pflanze. Wir beschäftigen uns mit dem menschlichen<br />
Erbgut, betrachten wie die Gene angeordnet sind und welche Funktion sie haben und wie<br />
Gene bei Fehlfunktionen Krankheiten verursachen. So wollen wir verstehen, wie Krebs entsteht,<br />
worauf diese Krankheit beruht und welche Therapien bestehen. Zudem betrachten wir auch Erbkrankheiten.<br />
Einige der Themen sind:<br />
- Krankheitserreger: Wie sieht ihr Erbgut aus und weshalb machen sie krank?<br />
- Immunsystem<br />
- Wie sieht das menschliche Erbgut aus und welche Gene gibt es?<br />
- Krebs: Krebsgene, Ursachen und Therapien<br />
- Erbkrankheiten<br />
- Gehirnkrankheiten<br />
- Wirkungen von Giftstoffen auf den Menschen<br />
- Schmerzen und ihre Linderung<br />
- Wirkungsweise von Medikamenten<br />
Dieser Kurs wird im ersten Semester von Marcel Hatt (Ha), im 2. Semester von Karl Fent (Fk) erteilt.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C
15 B Hl Medizinische Biologie<br />
Kursleiter: Christian Heller<br />
In diesem Wahlkurs befassen wir uns mit den normalen Funktionen und mit aufschlussreichen<br />
Erkrankungen des menschlichen Körpers. Eine wichtige Grundlage bildet die Kenntnis des Immunsystems<br />
mit seiner Palette von möglichen Abwehrmassnahmen. Welches sind die typischen Eigenschaften<br />
von Krankheitserregern, wie können sie vom Organismus bekämpft werden und wie<br />
wirken spezifische Medikamente? Interessant ist auch die Auseinandersetzung mit Phänomenen,<br />
bei denen das Immunsystems versagt oder falsch reagiert (z.B. Allergien, AIDS, Autoimmunkrankheiten<br />
wie Rheuma oder Zuckerkrankheit bei Jugendlichen). Weitere Themen sind: Störungen der<br />
Embryonalentwicklung (offener Rücken, siamesische Zwillinge, Rauchen und Trinken während der<br />
Schwangerschaft), Kreislaufsystem (Herzanatomie, EKG, Herzmissbildungen), Gelenke (degenerative<br />
Gelenkerkrankungen), Geschlechtsbestimmung während der Entwicklung.<br />
Die Themenauswahl kann bei entsprechendem Interesse der Teilnehmenden angepasst werden.<br />
Neben gängigen Unterrichtsmethoden sind auch praktische Arbeiten (z.B. Präparieren) und Fragestunden<br />
bei einem Schularzt vorgesehen.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
16 B Kg Warum sind wir so wie wir sind?<br />
Kursleiterin: Gaby Keller<br />
Durchgehendes Thema des Kurses ist die Verknüpfung des Verhaltens von Tier und Mensch mit<br />
dem genetischen Programm, dem Gehirn, der Umwelt und dem, was uns Fossilfunde erzählen.<br />
In diesem Zusammenhang gehen wir einer Vielfalt von Fragen nach: Wie werden Verhaltensweisen<br />
gesteuert? Wie kooperieren Männchen und Weibchen? Welche Konflikte tragen die beiden<br />
Geschlechter aus? Wie kommunizieren sie? Weshalb betrügen sich Fortpflanzungspartner?<br />
Wieso unterscheiden sich Mütter und Väter in der elterlichen Fürsorge? Warum töten Gorillas<br />
manchmal Säuglinge? Wie haben unsere Vorfahren gelebt? Welche Entwicklungsschritte führten<br />
vom baumlebenden Säugetier zum aufrecht gehenden Menschen? Ist der moderne Mensch das<br />
einzige Kulturwesen? Handeln wir in Freiheit oder sind wir Marionetten der Gene?<br />
Vor dem Hintergrund von Ökologie, Evolution und Genetik wollen wir mit modernen Konzepten<br />
zum einen versuchen, für allgemeine, aber auch für spezielle und bisher rätselhaft erscheinende<br />
Verhaltensweisen Erklärungen zu finden und zum anderen mögliche Entwicklungswege zum modernen<br />
Menschen zu diskutieren.<br />
Wir verarbeiten Literatur-, Bild- und Filmdokumente aus der Tierwelt (v.a. von Vögeln und Säugetieren<br />
- insb. Primaten), aus verschiedenen menschlichen Kulturen und aus der Forschung über<br />
unsere Vorfahren. Dabei werden wir lernen, wie man beantwortbare Fragen stellt und Hypothesen<br />
prüft. Es soll auch erkennbar werden, was wir gerne wissen möchten, aber nicht wissen können.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
17 B Rs<br />
Biologie als Schicksalsfrage? - Fortpflanzung, Entwicklung und Vererbung beim<br />
Menschen<br />
Kursleiterin: Maja Roost<br />
Seit Jahrzehnten ist eine technologische Entwicklung im Gang, die alle Bereiche des menschlichen<br />
Lebens erfasst. Gen- und Reproduktionstechnologien eröffnen ganz neue Dimensionen des Eingriffs<br />
in den Bereichen Fortpflanzung und Gesundheit. Bisher konstante Bezugspunkte wie<br />
Schwangerschaft, Elternschaft oder Geschlecht werden nun variabel gesetzt. Unser Körper scheint<br />
zunehmend zum Gegenstandsbereich von Wahlmöglichkeiten zu werden. Ist Biologie nun nicht<br />
mehr Schicksal, sonder Ausgangsmaterial? Werden wir mittels technischer Manipulationen unsere<br />
eigenen biologischen Grundlagen verbessern können?<br />
Die Bearbeitung dieser Fragen ist zum Gegenstand zahlreicher Diskussionen in Wissenschaft und<br />
Politik geworden. Es ist Aufgabe der naturwissenschaftlichen Bildung, sich mit diesen Themen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Zuerst geht es um die Entwicklung des Menschen von der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt.<br />
Wir befassen uns mit der Festlegung des biologischen Geschlechts, der Rolle der natürlichen und<br />
medizinisch eingesetzten Hormone, der künstlichen Befruchtung und der vorgeburtlichen Diagnostik.<br />
Weiter fragen wir nach der Bedeutung des sozialen Umfeldes für die Entwicklung des Kleinkindes.<br />
Wir lernen verschiedene Volksgruppen aus Nepal, Indien und Tansania kennen und vergleichen
deren Sitten in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinderziehung. Welche Vor- und<br />
Nachteile haben sie für Mutter, Kind und Familie?<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
18 B Sq Hirn und Verhalten<br />
Kursleiter: Felix Stauffer<br />
Ausgehend von Forschungsarbeiten aus der Biologie, Medizin und Neuropsychologie und Beobachtungen<br />
an Patienten sowie eigenen Versuchen unternehmen wir eine Reise durch eine Reihe<br />
von Themen (Gewichtung aufgrund der Interessen der Kursteilnehmer/-innen):<br />
- Welche Informationen aus der Umwelt wählt unser Gehirn aus, verarbeitet sie und kreiert<br />
daraus unsere „Realität“ und Bewusstsein?<br />
- Wie entstehen Angst und Glücksgefühle? Wie spielen Intellekt und Gefühle zusammen?<br />
- Welche zentralen Erkenntnisse über Suchtverhalten liefert die Erforschung der Heroinsucht?<br />
- Wie wirken andere Drogen, Medikamente und Gifte auf das Nervensystem?<br />
- Was geschieht, wenn wir schlafen, was, wenn wir gestresst sind?<br />
- Was geschieht, wenn wir sprechen und Sprache verstehen?<br />
- Wie kann unser Hirn die Erfahrungen eines ganzen Lebens speichern und im richtigen Moment<br />
verfügbar machen?<br />
- Was treibt uns an und wie treffen wir verhaltensrelevante Entscheidungen?<br />
- Wir besprechen Kräfte, die das Leben in Gemeinschaften formen wie Konkurrenz, Aggression,<br />
Kooperation, Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Sexualität sowie die Bedeutung von elterlicher<br />
Fürsorge und von Vertrautheit.<br />
- In der Menschheitsgeschichte hat sich eine enorme Kluft aufgetan zwischen der Welt, an die<br />
wir physisch und psychisch angepasst sind und der Welt, in der wir leben. Was können Folgen<br />
dieser Diskrepanz sein?<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
19 C Kr Gesunde Ernährung: Welches sind die geeigneten Molekülcocktails?<br />
Kursleiter: Thomas Kradolfer<br />
Ein „Durchschnittsmensch“ braucht etwa 2200 Kilokalorien pro Tag, ein Profiradsportler an der<br />
Tour de France bis zu 10'000. Für eine gesunde Ernährung und eine gute Leistungsfähigkeit ist<br />
jedoch nicht nur der Energiegehalt der Nahrung ein wichtiger Faktor, auch auf die Wahl der<br />
richtigen Nährstoffe kommt es an. So isst der „Durchschnittsmensch“ in westlichen Ländern<br />
generell eher zuwenig Ballaststoffe und „komplexe“ Kohlenhydrate, jedoch zuviel Fett, Zucker<br />
und Salz.<br />
Nach der Einführung in die wichtigsten chemischen Grundlagen werden wir uns mit der Ernährung<br />
des Menschen befassen und unter anderem auf folgende Fragen eingehen: Was ist nach<br />
heutigem Erkenntnisstand eine gesunde Ernährung? Welche Rolle spielen dabei Obst, Fleisch,<br />
Teigwaren und functional food? Sie werden ihre eigenen Ernährungsgewohnheiten genauer<br />
untersuchen, allfällige Mängel feststellen und Möglichkeiten zu deren Behebung kennen lernen.<br />
Ein Teil der Zeit steht zur Verfügung, damit Sie sich projektartig individuell in ein selbst gewähltes<br />
Thema aus dem Bereich Ernährung vertiefen können. Ergänzt wird der Kurs durch Arbeit im<br />
Praktikum.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
20 C Ws Moleküle: Wie sie sich verraten, was sie bewirken und wie sie nachgewiesen werden.<br />
Kursleiter: Peter Waser<br />
Moleküle haben so etwas wie ein Innenleben. Sie zeigen bei Reaktionen Verhaltensweisen, die mit<br />
der Kenntnis des genaueren Molekülaufbaus verstehbar werden.<br />
Moleküle können vieles: die Kommunikation zwischen Lebewesen beeinflussen, andere Moleküle<br />
beeinflussen, sich an einem erwünschten oder unerwünschten Ort durch ein auffälliges Verhalten<br />
verraten oder ganz einfach durch ihre Anwesenheit an einem bestimmten Ort brillieren oder eben<br />
durch Abwesenheit glänzen.<br />
Folgende Fragen sollen beantwortet werden: Wie kann man sie auch im Gemisch nachweisen?<br />
Welche wichtigen Stoffflüsse gibt es? Wie wird ihr chemisches Verhalten durch andere Moleküle<br />
beeinflusst? Wie kann man sie auf künstlichem Wege herstellen oder wie werden sie auf natür-
lichem Wege gebildet? Sind Künstlichkeit und Natürlichkeit einander ausschliessende Prinzipien?<br />
Dies führt zu einer Betrachtung der Stoffvielfalt, die uns und unsere Umwelt prägt.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
21 P Gr Feuer, Wasser, Erde, Luft<br />
Kursleiter: Wolfgang Grentz<br />
Erbeben, Vulkane und Stürme gehören zu den energiereichsten Vorgängen auf der Erde. Der<br />
Tsunami 04 im Indischen Ozean, die Hurrikane der Saison 04 und 05 (Ivan, Wilma, …) in der<br />
Karibik, das Erdbeben 05 in Indien und Pakistan sind uns aus den Medien bekannt. Wer zufällig<br />
als Bewohner oder Tourist von der elementaren Gewalt solcher Naturereignisse betroffen wurde<br />
und das überlebt hat, wird es wohl sein Leben lang nicht vergessen.<br />
Erdbeben gibt es auch in der Schweiz, die nächsten Vulkane liegen in Italien und Island und sogar<br />
Tornados gibt es in Europa jedes Jahr. Was unter, auf und über der Erdoberfläche passiert, ist<br />
spannend und kann uns ganz persönlich betreffen. Die grösste Gefahr droht der Erde und der<br />
Menschheit (und vielen anderen Spezies) jedoch aus dem All. Die Vergangenheit zeigt, dass die<br />
Einschläge grosser Asteroiden immer wieder Teile des Lebens auf der Erde ausgelöscht haben.<br />
Die Beschreibung, Untersuchung und Vorhersage von katastrophalen Naturereignissen bedient<br />
sich physikalischer Methoden und Modelle. Vieles lässt sich so recht einfach verstehen. Es werden<br />
aber auch die Grenzen der Naturbeherrschung deutlich. So faszinierend kann Physik sein!<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach P/AM<br />
WAHLFACH GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN<br />
22 G Bk „Geschichte, die nicht vergehen will“<br />
Kursleiterin: Karin Beereuter<br />
Wenn<br />
• der Holocaust auch noch 60 Jahre danach ein Dauerthema ist,<br />
• staatlich in Auftrag gegebene Darstellungen über die Schweiz im 2. Weltkrieg (z.B. der<br />
Bergier-Bericht) Anlass zu heftigen Diskussionen geben,<br />
• die Türkei sich bis heute weigert, den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen,<br />
• in Argentinien und Chile nach jahrzehntelangem Schweigen die Folterknechte der Militärdiktaturen<br />
verurteilt werden,<br />
• die sterblichen Überreste der Zarenmutter von Kopenhagen nach St. Petersburg übersiedelt<br />
werden und Präsident Putin die alte sowjetische Hymne (mit neuem Text) wieder einführt,<br />
• wenn dem Papst und der katholischen Kirche vorgeworfen wird, „dunkle“ Kapitel der eigenen<br />
Geschichte auszublenden,<br />
dann zeugt dies davon, dass Verdrängen und Erinnern mehr denn je Politik und Gesellschaft prägen.<br />
Wir werden in diesem Wahlkurs "Vergangenheiten" einzelner Staaten unter dem Blickwinkel der<br />
nationalen und individuellen Aufarbeitung untersuchen und uns mit unterschiedlichen Praktiken<br />
der Weitergabe von Geschichte beschäftigen (z.B. Dokumentarfilmen, Geschichtslehrmitteln,<br />
Gedenkstätten und -reden, Biographien). Schiesslich interessiert uns auch, welche Bedeutung<br />
Geschichte im Rahmen staatlichen und globalen Handelns (z.B. militärischer Interventionen,<br />
Kriegsverbrechertribunalen, EU-Beitrittsverhandlungen, Versöhnungsprozessen) erlangt.<br />
23 G Mt Schweiz und Sklaverei<br />
Kursleiter: Thomas Müller<br />
Seit einigen Monaten erlebt die Schweiz eine weitere historisch-politische Debatte zu einem dunklen<br />
und bisher wenig aufgearbeiteten Kapitel der Schweizer Geschichte. Diesmal geht es um die<br />
Rolle der Schweiz im Kolonialismus und damit auch um das Thema Sklaverei. Dazu waren hierzulande<br />
schon im UNO-Jahr der Sklaverei (2004) Fragen aufgeworfen worden. In der Folge er-
schienen neue Forschungsergebnisse und Publikationen. Weiter angeheizt wurde die Kontroverse<br />
durch das Buch „Eine Reise in Schwarz-Weiss, Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei“ von<br />
Hans Fässler.<br />
Die Schweiz war im 18./19. Jahrhundert stark in den Überseehandel integriert und hat davon in<br />
verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen (z.B. Textilindustrie, Banken, Versicherungen) stark<br />
profitiert. Schweizer Unternehmen waren am Dreieckshandel beteiligt. So wurden in der Schweiz<br />
produzierte Textilien per Schiff nach Afrika ausgeführt und dort gegen Sklaven eingetauscht, die<br />
für die Karibik und Nordamerika bestimmt waren. Zudem arbeiteten schwarze Sklaven auf<br />
Plantagen, die Schweizern gehörten. Und nicht zuletzt halfen Schweizer Söldner und Offiziere<br />
Sklavenaufstände in der Karibik niederzuschlagen.<br />
Im Wahlkurs untersuchen wir einerseits verschiedene Aspekte dieses brisanten und dunklen Kapitels<br />
der Schweizer Geschichte. Andererseits diskutieren wir die Frage des Umgangs mit der Vergangenheit<br />
und setzen uns mit der historischen Verantwortung nachgeborener Generationen und<br />
der Wiedergutmachung historischen Unrechts auseinander. Schliesslich werden auch die heutigen<br />
Formen des Menschenhandels und der Sklaverei thematisiert werden.<br />
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.<br />
24 G Sy „Meh Dräck!?“ Eine kleine Geschichte der Hygiene<br />
Kursleiter: Dieter Schindler<br />
Brosamen auf dem Brotbrett sind Nahrung, auf den Boden gewischt werden sie sofort zu<br />
„Dreck“. Diese alltägliche Verwandlung von Materie in „Schmutz“ ist ein kulturgeschichtlich<br />
höchst interessanter Vorgang: Er zeigt, dass die Unterscheidung zwischen „schmutzig“ und<br />
„rein“ keine objektive Gegebenheit ist, sondern eine Frage der kulturellen Definition. Doch wer<br />
bestimmt die „richtigen“ und die „falschen Orte“, definiert „Wertstoffe“ und „Abfall“, umschreibt<br />
„Anstand“?<br />
Die Geschichte der Hygiene können wir auf diesem Hintergrund als Geschichte kultureller Grenzziehungen<br />
betrachten. Studieren lassen sich die scheinbar willkürlichen Grenzen im historischen<br />
Alltag:<br />
• Nahrungstabus: Schweinefleisch gilt im Judentum als unrein, Alkohol ist Muslimen verboten;<br />
in Indien ist Rindfleisch tabu, anderswo sind es Tomaten und bei uns Insekten.<br />
• Toilettengeschichten: Die Römer sassen öffentlich und gemeinsam auf dem Topf, 2000 Jahre<br />
später macht der private „Closomat“ jene zu Gestrigen, die noch immer WC-Papier benutzen.<br />
• Krankheiten: AIDS/HIV verlor erst mit hilfreichen Medikamenten den Charakter der<br />
„schmutzigen Krankheit“; die Entdeckung, dass der Tuberkulose-Erreger auch im trockenen<br />
Zustand aktiv bleibt, machte das Spucken erst vor gut 100 Jahren zum Vergehen.<br />
• „Anstand“: Ein nacktes Hinterteil zu zeigen kann je nach Situation „unanständig“ oder höchst<br />
attraktiv sein; am weiss gedeckten Tisch beidhändig einen Knochen abzunagen gilt bei uns<br />
noch immer als unfein.<br />
Wer zog bei diesen Beispielen jeweils die Grenzen – aus welchen Gründen? Und wie kommt es<br />
eigentlich, dass die anderen diese Grenzen auch akzeptieren?<br />
25 G Wl/Zm Herrschaft und Widerstand<br />
Kursleiter: Michael Weilenmann und Martin Zimmermann<br />
Literarische Texte beschreiben häufig eine Gegenwelt. Sie zeigen auf, dass man die "Wirklichkeit"<br />
anders sehen kann, als sie beispielsweise in Alltagserzählungen oder in Zeitungsartikeln dargestellt<br />
wird. Dies gilt auch in einem politischen Sinn. Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen von<br />
Menschen, die sich gegebenen Ordnungen widersetzen.<br />
Im Kurs lesen wir Texte und besprechen sie unter zwei Aspekten: als literarische Werke und als<br />
Spiegel einer historischen Wirklichkeit.<br />
Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler natürlich auch einen Einblick in die geschichtliche<br />
Dimension des jeweiligen Themas. Aus diesem Grund führen ein Geschichts- und ein Deutschlehrer<br />
den Kurs gemeinsam durch. Es geht uns darum, die verschiedenen Sichtweisen der Geschichtsschreibung<br />
und der Literatur zu verstehen.<br />
Zur Sprache kommen Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Revolutionen am Anfang<br />
des Jahrhunderts, Krieg und Shoah, DDR).
Die SchülerInnen müssen bei der Anmeldung angeben, ob sie den Kurs als Projektkurs Deutsch<br />
oder als Wahlfach Geschichte belegen wollen. Entsprechend findet die Matur bei Zm (D) oder Wl<br />
(G) statt. SchülerInnen des Profils WR müssen den Kurs als Projektkurs Deutsch wählen, wenn sie<br />
zum Kursinhalt geprüft werden wollen.<br />
Dieser Kurs wird nur einfach geführt.<br />
26 G Wr<br />
"Hängt die Wäsche rein, die Zigeuner kommen!" Zur Geschichte der Roma und Sinti in<br />
Europa<br />
Kursleiterin: Yvonne Weissberg<br />
Schon seit dem Mittelalter gelten „die Zigeuner“ als „asoziale Elemente“, als Diebe, ihre Kinder<br />
als nicht schulfähig, als „schmutziges Gesindel“, als Schmarotzer auf Kosten unserer Sozialsysteme.<br />
Die Berichterstattung in den europäischen Medien erwähnt Roma und Sinti quasi ausnahmslos<br />
in Verbindung zu Taschendiebstahl, körperlicher Gewaltanwendung, Sozialhilfebetrug,<br />
etc.<br />
Roma und Sinti sind aber auch zu allen Zeiten romantisch verklärt worden: das „lustige Zigeunerleben“,<br />
„rassige“ Frauen, Flamenco, Geigenvirtuosen. „Zigeuner“ sprechen geheime Sehnsüchte<br />
in vielen Menschen an, Sehnsüchte nach Freiheit, Ungebundenheit, Musikalität, Wildheit,<br />
Nonkonformität, Aufbegehren gegen Institutionen. Man denke nur an die "Carmen" in der<br />
gleichnamigen Oper von Bizet.<br />
Wir werden uns in diesem Kurs anhand von schriftlichen Zeugnissen, Bildern, Filmen, Musik und<br />
Kunst mit der Geschichte des aus Indien stammenden „Volkes“ der Roma und Sinti beschäftigen.<br />
27 G Wy Der Islam und der Westen<br />
Kursleiterin: Ursulina Wyss<br />
„Der Islam“ und „der Westen“ – sind das wirklich zwei getrennte Welten?<br />
Der Kurs umfasst einen historischen Überblick von der Entstehung des Islams bis zur Entwicklung<br />
moderner islamischer Staaten und Gesellschaften. Besonders zur Sprache kommen dabei auch die<br />
unterschiedlichen Begegnungen zwischen christlicher und islamischer Welt (Kulturaustausch im<br />
mittelalterlichen Spanien, Kreuzzüge, Imperialismus). Wichtige Bestandteile bilden die Lektüre<br />
theoretischer Texte und die Diskussion von folgenden Fragen: Sind Islam und Demokratie vereinbar?<br />
In welchem Verhältnis stehen Islam und Fundamentalismus? Treiben wir auf einen „Kampf<br />
der Kulturen“ (Huntington) zu?<br />
Schliesslich sollen auch Debatten zu aktuellen Aspekten des Zusammenlebens und der Integration<br />
von Muslimen in westlichen Ländern Europas geführt werden.<br />
28 GG Br Inselwelten<br />
Kursleiterin: Andrea Buner<br />
Vom eisigen Archipel Spitzbergen über die vulkanische Inselkette Hawaii nach Australien, dem<br />
Kontient der Extreme. Von der atlantischen Insel Irland über die Zürichseeinsel Ufenau zur politischen<br />
Insel Schweiz innerhalb der EU - der Begriff "Insel" kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
betrachtet werden.<br />
Wir werden in diesem Kurs in die Faszination der Inselwelten eintauchen und verschiede Aspekte<br />
aus naturgeografischen, wirtschaftlichen und kulturellen Perspektiven beleuchten.<br />
Es können, je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch eigene Schwerpunkte<br />
gesetzt werden.<br />
29 GG Mr Lateinamerika<br />
Kursleiterin: Verena Meier Kruker<br />
„Um zwei Uhr morgens kam Land in Sicht …“ Wie Kolumbus, oder doch eher wie Alexander von<br />
Humboldt, werden wir in diesem Wahlkurs Lateinamerika entdecken und erforschen, vom Orinoco<br />
zum Amazonas und in die Anden, nach Rio de Janeiro, Bogotá und Mexico City.<br />
Der Schwerpunkt liegt bei wirtschaftlichen, politischen und sozialen Themen.
Der Blick in die Vergangenheiten der verschiedenen Länder (präkolumbianische Kulturen, Conquista,<br />
Plantagenwirtschaft, Einwanderung, Unabhängigkeitskämpfe) hilft, das Gegenwärtige zu<br />
verstehen. Bei der aktuellen Situation beschäftigen wir uns vor allem mit den wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen in verschiedenen Ländern - wie sie sich in Subsistenz- und Exportlandwirtschaft, in<br />
der Massenproduktion der Sonderproduktionszonen für den Weltmarkt, im Tourismus und im<br />
grossen informellen Sektor der Städte zeigen. Wir analysieren aber auch politische, soziale und<br />
kulturelle Dynamiken: alte und neue Revolutionäre, Superman in der Favela, hören Salsa, Son und<br />
Merengue.<br />
30 GG My Was ist mit dem Wetter los?<br />
Kursleiter: Stephan Marty<br />
Spielt das Wetter verrückt? Wie entstehen Wetterextreme? Beispiele: der Jahrhundertsommer<br />
<strong>2003</strong>, Hurrikan Katrina im August 2005 usw.<br />
Dem Wetter können wir uns nicht entziehen! Tagtäglich beeinflusst es unsere Entscheidungen.<br />
Das beginnt schon am Morgen früh bei der Kleiderwahl und endet am Abend bei der Frage, ob<br />
die Gartenparty stattfinden soll oder nicht.<br />
In diesem Kurs soll das Phänomen "Wetter" verständlicher gemacht und das Interesse an eigenen<br />
Wetterbeobachtungen geweckt werden. Die im Stammunterricht erworbenen Kenntnisse über die<br />
Vorgänge in der Atmosphäre werden vertieft und erweitert. Ein wichtiger Bestandteil des Kurses<br />
ist das praktische Beobachten, Beurteilen und Interpretieren des Wetters. Wir erstellen eigene<br />
Kurzzeitprognosen und vergleichen sie mit den offiziellen Prognosen/Wetterkarten von Meteo-<br />
Schweiz oder SF DRS.<br />
Wie entsteht eine professionelle Wetterprognose? Im Verlaufe des Kurses ist eine Exkursion in<br />
unterrichtsfreier Zeit zur MeteoSchweiz in Zürich (evtl. auch zur Flugwetterdienst-Zentrale in<br />
Zürich-Kloten) vorgesehen.<br />
Bei Interesse kann auch die Flugmeteorologie verstärkt miteinbezogen werden (im Hinblick auf die<br />
Ausbildung zum Gleitschirm-, Segel- oder Motorflugbrevet).<br />
31 GG My Landschaften<br />
Kursleiter: Stephan Marty<br />
Im Lexikon steht:<br />
„Landschaften sind das Objekt der Geographie. Sie bilden einen bestimmten Teil der Erdoberfläche,<br />
der nach seinem äusseren Bild und dem Zusammenwirken verschiedener Naturfaktoren<br />
und der menschlichen Tätigkeit eine charakteristische Prägung bekommt.“<br />
So entstehen Agrarlandschaften (Beispiel: die Reisterrassenlandschaften Monsunasiens), Bergbaulandschaften<br />
(Beispiel: Chuquicamata, Chile), Industrielandschaften (Beispiel: Manufacturing<br />
Belt, USA), Stadtlandschaften (Beispiel: Mega-Städte wie Tokio oder Mexiko City), Tourismus- und<br />
Erholungslandschaften (Naturlandschaften als Touristen-Magnete, Beispiel: Wüste Namib) u.a.m.<br />
Beispiele solcher Landschaftstypen finden wir auf allen Kontinenten. In diesem Kurs werden sie in<br />
ihrem Wesen und in ihrer Entwicklung betrachtet und untersucht. Die Ästhetik einer Landschaft<br />
soll ebenso thematisiert werden wie problematische Entwicklungen innerhalb eines geografischen<br />
Raumes. Unser Fokus richtet sich vor allem auf jene Landschaften und jene aktuellen geographischen<br />
Themen, welche im Stammunterricht aus Zeitmangel nicht behandelt oder nur angeschnitten<br />
werden konnten.<br />
Nebst der Lehrervorgabe von Themen, in welche Eindrücke und Erfahrungen von eigenen Studienreisen<br />
einfliessen werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit eigenen Arbeiten persönliche<br />
Schwerpunkte setzen.<br />
32 WR Aj Strafrecht und Recht im Alltag<br />
Kursleiterin: Jane Abbühl<br />
Zu "Strafrecht":<br />
- Rechtliche Beurteilung von Straftaten und ihre Folgen (anhand realer Fälle)
- Gefängnis: Der Alltag in Schweizer Strafanstalten<br />
- Besuch einer Gerichtsverhandlung<br />
- Ursachen von kriminellem Verhalten, Täterprofile<br />
- Wann und wie können Jugendliche bestraft werden? Der Jugendanwalt antwortet.<br />
- Geschichte der Todesstrafe, Pro und Contra<br />
- Opferhilfegesetz<br />
- Philosophische Aspekte: Gerechtigkeit, Schuld, Vergeltung etc.<br />
Zu "Recht im Alltag":<br />
- Worauf muss man achten, wenn man einen Vertrag unterschreibt (z.B. beim Kauf eines<br />
Handys)?<br />
- Wann darf man eine gekaufte Ware zurückgeben?<br />
- Wann erhält man Schadenersatz?<br />
- Welche Rechte und Pflichten habe ich als Arbeitnehmer?<br />
- Sozialversicherungsrecht: AHV/IV, BVG und ALV (Arbeitslosenversicherung)<br />
Teilnahme: alle Profile ausser WR<br />
33 WR Kp Globalisierung: Sicherung unseres Wohlstandes oder sinkende Löhne?<br />
Kursleiter: Roland Kappeler<br />
Zu Globalisierung kann man nicht ja oder nein sagen. Globalisierung ist ein unumkehrbarer Trend,<br />
eine nicht mehr weg zu diskutierende Realität, zu der niemand gefragt wird. Eine wesentliche<br />
Frage ist aber diejenige nach Gewinnern und Verlieren, sei es weltweit oder in der Schweiz.<br />
Exportfirmen, für die China der Nabel der neuen Welt ist, beurteilen dies anders als Working-Poors<br />
in der Schweiz - und Anti-WTO-Demonstranten sehen es wiederum anders als die meisten Regierungen<br />
(auch solche aus armen Ländern).<br />
Dieser Kurs ist zu begrenzt, um Globalisierung umfassend zu behandeln und zu beurteilen. Wir<br />
beschränken uns auf die ökonomische Perspektive und wollen uns mit den wichtigsten Gewinnerund<br />
Verlierer-Optiken auseinandersetzen. Dabei richten wir den Fokus vor allem (aber nicht nur)<br />
auf innerschweizerische Gegensätze.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser WR<br />
34 WR Sz Gründung einer Unternehmung<br />
Kursleiterin: Réanne Salzgeber<br />
Wie wurde Bill Gates vom Tüftler in der Garage zum Milliardär?<br />
Träumen auch Sie davon, reich und erfolgreich zu werden? Haben auch Sie den Wunsch, eines<br />
Tages eine eigene Firma zu gründen und Ihre Träume zu verwirklichen?<br />
Viele träumen, doch nur wenige erzielen erfolgreiche Resultate. Viele Scheitern an kleinen Fragen<br />
wie<br />
• „kann ich mit meinem Produkt überhaupt Geld verdienen?“<br />
• „gibt es einen Markt für mein Produkt/meine Dienstleistung?“<br />
• „was habe ich zu verlieren?“<br />
• „wie kann ich gegen die grosse Konkurrenz bestehen?“<br />
• „wie beschaffe ich mir mein Startkapital?“<br />
• „aus was für Personen setzt sich mein Team zusammen?“<br />
• „wie kann ich mein Produkt erfolgreich an den Mann bringen?“<br />
• „wie sollte ich meine Unternehmung organisieren?“<br />
Dieser Kurs ist für alle geeignet, die sich den Traum von einem eigenen Geschäft eines Tages<br />
erfüllen möchten. Er soll Ihnen das nötige Management-Rüstzeug vermitteln, damit die Idee nicht<br />
nur ein Traum bleibt.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser WR
ERGÄNZUNGSFACH<br />
35 AM Tl Ergänzungsfach Anwendungen der Mathematik<br />
Programmieren mit Java<br />
Kursleiter: Beat Trachsler<br />
Im Kurs lernen Sie die Funktionsweise eines Personal Computers mit den Augen eines Programmierers<br />
kennen. Sie werden anhand der modernen, objektorientierten Programmiersprache Java in<br />
die Geheimnisse der Applikations- und Webprogrammierung eingeführt. Einige Anwendungen für<br />
letztere finden Sie auf meiner Homepage: www.beat-trachsler.ch.<br />
Neben dem Programmieren vermittelt der Kurs auch einen Einblick in einige grundlegenden<br />
Fragestellungen der Informatik wie z.B. die Grenzen der Berechenbarkeit, Laufzeitanalyse und<br />
-optimierung, P/NP-Problematik, Kryptographie, etc.<br />
Im Kurs werden Sie das Programmieren von Grund auf lernen. Es werden keine Vorkenntnisse<br />
vorausgesetzt, ausser natürlich den grundlegenden Computerfertigkeiten, welche Sie im ICT-Kurs<br />
gelernt haben. Damit Sie die selbst erstellten Programme auch zuhause ausprobieren und<br />
weiterentwickeln können, arbeiten wir mit der Open Source Umgebung eclipse, welche sich im<br />
AM-Unterricht bewährt hat.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN<br />
36 B Sq Ergänzungsfach Biologie<br />
Sportbiologie<br />
Kursleiter: Felix Stauffer<br />
Ausgehend von eigenen Sporttests zu Ausdauer und Kraft, einem Versuch zum möglichen Einfluss<br />
von mentalem Training auf Bewegungsabläufe und zur Wirkung von Alkohol auf unsere Reaktionszeit<br />
besprechen wir grundlegende Vorgänge in unserem Körper.<br />
Wir behandeln Bau und Funktionsweise von Muskeln, Herz, Kreislauf, Lunge sowie deren Zusammenspiel,<br />
den Einfluss von Training und Doping auf die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die<br />
Bedeutung körperlicher Betätigung für unsere Gesundheit.<br />
Am Beispiel verschiedener Sportverletzungen besprechen wir chirurgische Arbeitstechniken und<br />
die Rolle der Physiotherapie für die Rehabilitation.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
37 C Ga Ergänzungsfach Chemie<br />
Schokolade und andere Köstlichkeiten<br />
Kursleiter: Renato Galli<br />
Schokolade ist eine wahre Köstlichkeit. Die Schweiz gilt dabei als das Land, welches die Schokolade<br />
in ihrer heutigen Form erfunden hat. So erstaunt uns kaum, dass wir in der Schweiz mit fast<br />
zwölf Kilogramm pro Kopf jährlich den weltweit höchsten Verbrauch an Schokolade aufweisen.<br />
Sie werden nicht nur Schokoladen der Spitzenklasse degustieren können, sondern auch selbst<br />
Schokolade herstellen.<br />
Aus der Sicht der Chemie ist die Schokolade sehr interessant. Bis anhin wurden über sechshundert<br />
Inhaltsstoffe darin gefunden. Wie das geht und wie die Strukturen der Stoffe aufgeklärt werden,<br />
erfahren Sie in diesem Kurs.<br />
Neben der Schokolade werden uns aber auch andere Köstlichkeiten interessieren: Zucker, Honig,<br />
Tee, Kaffee, Coca-Cola, Gummibären, Süsswein, Champagner, Milch, Käse, Kuchen, Gewürze<br />
und Früchte. Diese Liste lässt sich von Ihnen beliebig ergänzen.
Die Hälfte dieses Ergänzungsfaches wird nach Möglichkeit im Labor stattfinden. Sie werden<br />
selbständig nach einer Anleitung experimentieren. Dabei können Sie zum Beispiel Zucker aus<br />
Zuckerrüben gewinnen, künstlichen Honig herstellen oder Coffein aus Schwarztee isolieren.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach B/C<br />
38 P Gr Ergänzungsfach Physik<br />
Die lebendige Physik<br />
Kursleiter: Wolfgang Grentz<br />
Zu verstehen, wie die Welt funktioniert ist ein Bedürfnis der Menschen seit Urzeiten. Die<br />
europäische Entwicklung der Naturerforschung lässt sich mindestens bis in das antike<br />
Griechenland zurückverfolgen. Sowohl die Gegenstände des Interesses als auch die Methoden der<br />
Erkenntnisgewinnung haben sich dabei zum Teil grundlegend geändert. Dieser Prozess ist eine der<br />
grossen Kulturleistungen der Menschheit. Die Physik mit ihren grundlegenden Fragen hat dabei<br />
stets eine wichtige Rolle gespielt. An Beispielen werden wir Forscherinnen und Forscher aus den<br />
letzten 2500 Jahren kennen lernen. Wir werden über ihre Entdeckungen, Zweifel, Streitigkeiten<br />
und Irrtümer in ihren eigenen Worten lesen und sie ein Stück weit auf dem Weg der Erkenntnis<br />
begleiten. Wenn Sie die „lebendige“ Seite der Physik kennen lernen wollen, dann sind Sie richtig<br />
in diesem Kurs.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser MN mit Schwerpunktfach AM/P<br />
39 G Bd Ergänzungsfach Geschichte<br />
Aktuelle Konflikte der Weltpolitik: Vom Staatenkonflikt zu den "neuen Kriegen"<br />
Kursleiter: Paul Brändli<br />
Als die Sowjetunion 1989 zusammenbrach, sahen darin nicht wenige eine Art Happy End der<br />
Menschheitsgeschichte, das aufklärerische Ideal einer neuen, friedlichen Weltordnung schien<br />
greifbar nah. Inzwischen ist die Ernüchterung gross, und die Welt kaum sicherer geworden.<br />
Verändert haben sich die Konfliktformen. Intrastaatliche Auseinandersetzungen stehen nicht mehr<br />
im Vordergrund, dafür die so genannt "neuen Kriege" (Herfried Münkler), die weit schwieriger<br />
fassbar sind. Wird in Zukunft der "Kampf der Kulturen / civilizations" (Samuel Huntington) die<br />
Staatenkonflikte ablösen? Haben die traditionellen Nationalstaaten ausgedient? Welche Rolle<br />
spielt der internationale Terrorismus? u.a.m.<br />
Im Mittelpunkt des Kurses stehen aktuelle Konflikte, bekannte wie z.B. der Konflikt um Palästina,<br />
aber auch solche, welche in den Medien nur wenig Beachtung finden, z.B. in Afrika oder in Asien.<br />
Welche Konfliktformen unterscheiden die Politikwissenschaftler? Welche Ursachen führen zu den<br />
Auseinandersetzungen? Gibt es irgendwelche Gesetzmässigkeiten?<br />
Neben den konkreten Konflikten und den theoretischen Ansätzen von Hypothesen und Kategorien<br />
wird die Berichterstattung in Medien und Film untersucht. Welche Ziele leiten die<br />
Medienschaffenden, wie geht der Konsument damit um? Wie viele Gräuelbilder erträgt/braucht<br />
die Welt?<br />
Alle Teilnehmer partizipieren an der gründlichen Untersuchung eines gewählten Beispiels.<br />
40 GG Hf/Kt Ergänzungsfach Geografie<br />
Blickpunkte Schweiz<br />
Kursleiter: Beat Häfliger und Urs Knecht<br />
In diesem Kurs soll der Blick auf die Schweiz fokussiert werden. Er greift aktuelle Themen der<br />
Schweiz auf, informiert, hinterfragt und analysiert.<br />
Die natürlichen Grundlagen der Schweiz, die heutige Situation in Gesellschaft, Wirtschaft und<br />
Umwelt sind die vorgegebenen Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entwicklung.<br />
Das Ziel dieses Kurses ist mögliche Wege und Zukunftsszenarien in den Bereichen
• Mobilität<br />
• Energieversorgung<br />
• Raumplanung, Siedlungsentwicklung<br />
• Wirtschaft<br />
• Tourismus<br />
• Kultur und Gesellschaft<br />
zu erarbeiten und zu diskutieren.<br />
Innerhalb dieser Themenbereiche können je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
auch eigene Schwerpunkte gesetzt werden.<br />
Dieser Kurs wird nur einfach geführt. Er wird im ersten Semester von Beat Häfliger (Hf), im<br />
zweitenSemester von Urs Knecht (Kt) erteilt.<br />
41 WR Kp Ergänzungsfach Wirtschaft und Recht<br />
Kursleiter: Roland Kappeler<br />
Themen:<br />
- Recht im Alltag (Strafrecht, Haftpflichtrecht, Vertragsrecht)<br />
- Aktuelle volkswirtschaftliche Probleme<br />
- Bilanzen lesen und verstehen (z.B. warum Börsenkurse bei Entlassungen steigen oder<br />
warum die Swissair grounden musste)<br />
Beispiele aus dem Programm:<br />
- Strafrecht am Beispiel aktueller Gerichtsfälle (aus den Medien)<br />
- Vertragsrecht und Haftpflichtrecht am Beispiel von Alltagsfällen (Kauf, Miete, Arbeit, Schadenfälle<br />
in Verkehr und Freizeit etc.)<br />
- Konjunktur und Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit und staatliche Massnahmen dagegen,<br />
Staatsfinanzen und Steuern<br />
- Aussenwirtschaft, Geld und Währungen, Globalisierung<br />
- Zustand einer Firma beurteilen, Finanzierungsfragen, Businessplan<br />
Der Kurs richtet sich nicht nur an SchülerInnen, die ein Jus- oder Wirtschaftsstudium aufnehmen<br />
möchten, denn z.B. auch Ärztinnen oder Journalisten sind froh um ein wirtschaftlich-rechtliches<br />
Grundwissen.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser WR<br />
42 BG Fs Ergänzungsfach Bildnerisches Gestalten<br />
Zeichnen, malen, modellieren<br />
Kursleiter: Hans Fischer<br />
Wir erarbeiten die Grundlagen für das bildnerische Gestalten und lernen u.a. die wichtigsten Gesetze<br />
der Perspektive und Farbenlehre kennen.<br />
Wir machen unterschiedliche Beobachtungsstudien und wagen uns auch an die Darstellung des<br />
Menschen. Daneben wird aber auch dem individuellen Arbeiten und dem Finden einer persönlichen<br />
Ausdrucksweise Raum gegeben.<br />
Teilnahme: alle Schülerinnen und Schüler mit Musik als Grundlagenfach (ausser Profil M)<br />
43 MU Te Ergänzungsfach Musik<br />
Musikszene Züri live<br />
Kursleiter: Marcus Tremmel<br />
Diese Ausschreibung richtet sich an SchülerInnen, die nach der 2. Klasse Musik abgewählt haben.<br />
Das Ergänzungsfach Musik möchte Euer musikalisches Interesse neu wecken.<br />
Wir beschäftigen uns mit der Musikszene Züri und behandeln hierzu nationale und internationale<br />
Interpreten, Bands, Konzerte und Veranstaltungsorte. Nach dem Besuch verschiedener Konzerte
(max. 3) betrachten wir Konzertkritiken (Rezensionen) und diskutieren unsere Erfahrungen. Bei der<br />
Konzertauswahl sollen alle Bereiche der Musik (Pop, Rock, Jazz, Klassik, Oper etc.) in Frage<br />
kommen. Einschränkungen bestehen nur bezüglich der Konzerttermine, finanzieller Mitteln (max.<br />
Fr 80.- pro Semester) und der Verfügbarkeit von Konzertkarten. Es werden keine Vorkenntnisse<br />
(z.B. Instrumentalunterricht) erwartet!<br />
Teilnahme: alle Schülerinnen und Schüler mit Bildnerischem Gestalten als Grundlagenfach (ausser<br />
Profil M)<br />
44 T Bli Ergänzungsfach Sport<br />
Volleyball: Trainieren - Spielen - Verstehen<br />
Kursleiter: Felix Brändli<br />
Inhalt:<br />
Im Zentrum des Kurses steht die Sportart "Volleyball". Der Kurs gibt vertieften Einblick in die<br />
Anforderungen, welche diese Sportart an einen Spieler/eine Spielerin stellt. Neben dem praktischen<br />
Training, wo es um die Verbesserung der persönlichen Fertigkeiten und dem Erarbeiten<br />
eines Spielsystems mit spezialisierten Positionen geht, beleuchten wir in Verbindung von Theorie<br />
und Praxis Aspekte, welche nötig sind um erfolgreich Volleyball spielen zu können: koordinative<br />
Fähigkeiten / mentale Anforderungen / Kondition etc.<br />
Voraussetzungen:<br />
Volle physische Belastbarkeit / Freude am Volleyballspiel / Wille zum kontinuierlichen Training und<br />
Interesse an sportspezifischem Hintergrundwissen.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser M<br />
45 T Dä Ergänzungsfach Sport<br />
Faszination Gleichgewicht<br />
Kursleiter: Alfred Dändliker<br />
Im Gleichgewicht sein ist die Voraussetzung für erfolgreiche, sportliche Bewegungen.<br />
Wir beschäftigen uns in der Theorie mit den hauptsächlich geforderten Sinnesorganen (visueller,<br />
vestibulärer, kinästetischer und taktiler Bereich). Im praktischen Teil balancieren wir auf dem Seil<br />
und bleiben im Gleichgewicht in der Fortbewegung (z.B. Einrad, Skateboard, Inline, Zirkuskugel,<br />
Rhönrad). Auf dem Trampolin versuchen wir die Kontrolle im Fliegen und Rotieren zu behalten.<br />
Bodenturnen, Partnerakrobatik, Schwebebalken oder Minitrampsprünge sind weitere<br />
Betätigungsmöglichkeiten.<br />
Voraussetzungen: Freude am Üben, Beharrlichkeit und Wille ein Ziel zu erreichen.<br />
Teilnahme: alle Profile ausser M<br />
46 PH Me Ergänzungsfach Philosophie<br />
Kursleiter: Marcel Meyer<br />
Der Kurs ist konzipiert als Einführung in die Philosophie: In der Auseinandersetzung mit ausgewählten<br />
Strömungen soll gezeigt werden, was das Besondere am philosophischen Denken ist.<br />
Dabei geht es ebenso um eine Begegnung und Auseinandersetzung mit wichtigen Texten wie um<br />
das gemeinsame philosophierende Gespräch.<br />
Im ersten Semester stehen ein Überblick über die Geschichte der Philosophie und eine Einführung<br />
in das philosophische Denken im Zentrum: in die philosophische Art, Fragen zu stellen, und in ihre<br />
Methoden, diese Fragen zu beantworten.<br />
Im zweiten Semester sollen die Teilnehmenden sich in ein selbst gewähltes Thema vertiefen.
47 RL Ro Ergänzungsfach Religionslehre<br />
Kursleiter: Beat Röösli<br />
Das "Religiöse" zeigt sich in einer Vielfalt von Inhalten und Formen. "Weltreligionen" beinhalten<br />
unterschiedliche Wertsysteme, Traditionen, Rituale und Symbole, Denk - und Kunstrichtungen.<br />
Oft begegnet uns "Religion" in festen kirchlichen bzw. Gemeinschaft stiftenden Strukturen,<br />
ebenso aber finden wir religiöses Verhalten und Sprechen in der Bewältigung persönlicher Grenzund<br />
Alltagserfahrungen und beim Begründen ethischer Entscheidungen.<br />
Es liegt in der Sache, dass Religion und Glaube sich der Religionskritik aussetzen und stellen muss.<br />
Nachdenken über eigene Aussagen und Grundlagen gehören dazu, wie auch die kritische und<br />
offene Auseinandersetzung mit anderen Wissengebieten(z.B. Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaften...).<br />
In einer Gesellschaft mit einem wachsenden religiösen Pluralismus wird es eine zunehmend<br />
wichtige Aufgabe, das gegenwärtige Erscheinungsbild von "Religion/Religionen" von den<br />
Wurzeln her zu sehen und differenziert zu verstehen. Auf dieser Grundlage sind wir befähigt, mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen und Weltanschauungen einen fruchtbaren<br />
Dialog zu führen und die Fallstricke von "Fundamentalismen" zu durchschauen und zu<br />
vermeiden.<br />
Wir werden eigene und uns fremde Fragestellungen an gemeinsam festgelegten Themen exemplarisch<br />
erarbeiten.