Folge 6, Dezember - Österreichischer Landarbeiterkammertag
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Seite 18 – <strong>Dezember</strong> 2008<br />
Personen & Ereignisse<br />
Hofübergabe im Ökosozialen Forum Steiermark<br />
Vizekanzler DI Josef Riegler ein 70er<br />
Gleich zwei Anlässe galt es bei der 14. Jahreshauptversammlung des Ökosozialen<br />
Forum Steiermark zu feiern: den 70. Geburtstag des Präsidenten<br />
und die Übergabe der Präsidentschaft an den Grazer Bürgermeister<br />
Mag. Siegfried Nagl.<br />
Josef Riegler (links) übergab die Präsidentschaft des Ökosozialen Forums<br />
an den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.<br />
Kammeramtsdirektor a. D. Dr.<br />
Hans Hafner wurde am 3. November<br />
1938 in Graz geboren.<br />
Er absolvierte die Handelsakademie<br />
und in weiterer <strong>Folge</strong> das<br />
Studium der Rechtswissenschaften.<br />
Nach seiner Promotion<br />
zum Doktor der Rechte –<br />
mit 24 Jahren hatte er dieses<br />
Ausbildungsziel schon erreicht<br />
– begann er seine berufliche<br />
Laufbahn als Diözesan-Jugendführer<br />
und Generalsekretär der<br />
Katholischen Aktion in Graz.<br />
Mit Jahresbeginn 1968 führte<br />
ihn sein weiterer Berufsweg in<br />
die Steiermärkische Landarbeiterkammer.<br />
Mit 1. März des darauffolgenden<br />
Jahres wurde er<br />
unter der damaligen Präsidentschaft<br />
von Gottfried Brandl<br />
zum Kammeramtsdirektor bestellt.<br />
30 Lebensjahre hat er<br />
damals gezählt – genau noch<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
stand ganz im<br />
Zeichen des Wechsels an der<br />
Spitze des Ökosozialen Forum<br />
Steiermark! Der Gründungsvater<br />
der Ökosozialen Idee und<br />
Gründungspräsident des ÖSF<br />
Steiermark Vizekanzler a. D. DI<br />
Dr. h. c. Josef Riegler wurde<br />
zum Ehrenpräsidenten gewählt.<br />
Dr. Hans Hafner feierte seinen 70. Geburtstag<br />
Dazu wurde er mit dem „Goldenen<br />
Baum“, dem Umweltpreis<br />
der Stiftung für Ökologie und<br />
Demokratie e. V., durch den<br />
Stiftungsvorsitzenden Hans Joachim<br />
Ritter ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnung kann stellvertretend<br />
als symbolische Anerkennung<br />
für das Lebenswerk<br />
von Josef Riegler betrachtet<br />
werden, der wie selten ein Politiker<br />
vor ihm mit der Konzeption<br />
der Idee der Ökosozialen<br />
Marktwirtschaft und deren inhaltlicher<br />
Manifestierung eine<br />
bleibende Spur hinterlässt. Mit<br />
dem neu gewählten Präsidenten<br />
Siegfried Nagl und Vizepräsident<br />
Erwin Stubenschrott<br />
sieht Josef Riegler das Erbe in<br />
guten Händen weitergetragen.<br />
Kammerpräsident Ing. Christian<br />
Mandl überbrachte die<br />
Glückwünsche der Steiermärkischen<br />
Landarbeiterkammer, die<br />
sich bewusst ist, „dass Josef<br />
Riegler zu den wenigen Männern<br />
unseres Landes gehört,<br />
welche die Geschichte nachhaltig<br />
geprägt haben und auch<br />
weiterhin bestimmen werden.<br />
Das größtes Verdienst ist es<br />
wohl, dass es ihm gelungen ist,<br />
den Menschen die Idee der sozialen<br />
Marktwirtschaft nicht<br />
nur näher zu bringen, sondern<br />
sie auch dazu anzuregen, dieses<br />
Gedankengut in Staat, Wirtschaft<br />
und Politik auch umzusetzen.<br />
Besonders hoch ist ihm<br />
dabei anzurechnen, dass er<br />
trotz vieler Widerstände unbeirrt<br />
diesen Weg gegangen ist<br />
und wir es letztlich ihm verdanken<br />
können, dass diese Art der<br />
wirtschaftlichen Betrachtungsweise<br />
heute zum Allgemeingut<br />
geworden ist. Damit ist indirekt<br />
auch eine gewaltige Dynamik<br />
für das wirtschaftliche und soziale<br />
Fortkommen der Menschen<br />
entstanden, die nicht zuletzt<br />
auch unseren Kammermitgliedern<br />
zugute gekommen<br />
ist.“<br />
einmal so viele hatte er der Arbeit<br />
in diesem wichtigen Amt<br />
gewidmet.<br />
Diese drei Jahrzehnte hat Dr.<br />
Hafner mit den ihn auszeichnenden<br />
Eigenschaften Einsatz,<br />
Fleiß, Weitblick und soziales<br />
Engagement wesentlich mitgestaltet<br />
und mitgeprägt. Es war<br />
eine stolze Bilanz, die er im<br />
Rückblick auf seine Ära legen<br />
konnte. Schon am Beginn seiner<br />
Amtszeit gelang 1970 die<br />
gesetzliche Verankerung der<br />
Arbeitszeitverkürzung auf 40<br />
Wochenstunden auch für die<br />
Arbeiter und Angestellten in<br />
der Land- und Forstwirtschaft.<br />
1971 konnte erstmals der Abschluß<br />
eigener Kollektivverträge<br />
für die Beschäftigten in den<br />
landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />
erreicht werden.<br />
Im Mai 1974 übernahm Dr. Hafner<br />
für ein Jahr zusätzlich die<br />
Funktion des Leitenden Sekretärs<br />
des Österreichischen <strong>Landarbeiterkammertag</strong>es.<br />
1975<br />
wurde er als Abgeordneter in<br />
den Nationalrat gewählt. Zwanzig<br />
Jahre lang hatte der Jubilar<br />
in der <strong>Folge</strong> auf höchster gesetzlicher<br />
Ebene für die Anliegen<br />
der Kammermitglieder, vor<br />
allem aber der kinderreichen<br />
Familien, gearbeitet, gestritten<br />
und gekämpft. An Meilensteinen<br />
dieser ebenso fruchtbringenden<br />
wie fordernden Verbindung<br />
seiner Aufgabenbereiche<br />
als Kammeramtsdirektor und<br />
Parlamentarier seien aufgezählt:<br />
die Anerkennung der<br />
„Weißfingerkrankheit“ als Berufskrankheit<br />
der Forstarbeiter,<br />
die Verdoppelung der Abfertigungsansprüche<br />
der Arbeiter<br />
mit der Landarbeitsgesetz-Novelle<br />
1981, die Sicherstellung<br />
des verbesserten Abfertigungsanspruches<br />
auch für die landund<br />
forstwirtschaftlichen Arbeitnehmer<br />
des Bundes, die<br />
Verhinderung der Verbundlichung<br />
des Landarbeitsrechtes<br />
oder die Abwehr von Versuchen,<br />
die Landarbeiterkammern<br />
per Verfassungsgesetz<br />
aufzuheben.<br />
An weiteren markanten Inhalten<br />
seiner erfolgreichen Einflussnahme<br />
darf auf den lange<br />
Jahre gelungenen Erhalt der<br />
Bundesmittelförderung für den<br />
Landarbeiter-Eigenheimbau sowie<br />
auf das hervorragende Ergebnis<br />
bei der im Zuge der<br />
Kammerwahl 1994 durchgeführten<br />
Mitglieder-Befragung<br />
verwiesen werden. In Würdigung<br />
seiner Verdienste als Sozialpolitiker<br />
wurde Dr. Hafner