Steirisches Kürbiskernöl ggA - Landentwicklung - Steiermark
Steirisches Kürbiskernöl ggA - Landentwicklung - Steiermark
Steirisches Kürbiskernöl ggA - Landentwicklung - Steiermark
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Das kulinarische i-Tüpferl<br />
<strong>Steirisches</strong> Kürbiskernöl g.g.A<br />
Das Original mit der Banderole<br />
<br />
www.steirisches-kuerbiskernoel-gga.at
EDITORIAL<br />
Landesrat Johann Seitinger<br />
Die Lebenschancen …<br />
… künftiger Generationen müssen gewahrt<br />
bleiben. Erreicht wird dies durch<br />
ressourcenschonendes Wirtschaften,<br />
durch Rücksichtnahme auf die Umwelt<br />
und nicht zuletzt durch Vermeidung<br />
sozialer Ungerechtigkeiten.<br />
Das ist das Prinzip der Nachhaltigkeit –<br />
und es bedeutet, über den eigenen<br />
Tellerrand hinauszuschauen und kreative<br />
Lösungen auf die Fragen unserer Zeit zu<br />
entwickeln.<br />
Das Lebensressort des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
unterstützt nachhaltige Entwicklung<br />
in unserem Land mit dem Ziel, die<br />
Lebensqualität der Menschen langfristig<br />
zu sichern und zu erhalten.<br />
Teilen Sie uns mit …<br />
… wenn in Ihrem Bereich, verehrte Leserinnen<br />
und Leser, etwas Interessantes<br />
geschieht. Sie können sich hier mit Ihrer<br />
Initiative, mit Ihrem Verein oder Ihrer<br />
Gemeinde einer breiteren Öffentlichkeit<br />
vorstellen. Dieses Magazin berichtet<br />
über diese Aktivitäten ebenso wie über<br />
andere zukunftsträchtige Entwicklungen<br />
im sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Bereich.<br />
Kostenlos anfordern …<br />
… können Sie »LEBENSWERT« unter<br />
Tel. 0316/82 48 46 (Fax DW 4)<br />
beziehungsweise per E-Mail unter<br />
»office@landentwicklung.com«.<br />
Mobilität – kaum ein Begriff schildert die Freuden und Leiden des modernen<br />
Menschen besser. Wer an Fortschritt denkt, landet ebenso bei<br />
diesem Wort wie einer, der die Zerstörung unserer Umwelt im Blickwinkel<br />
hat. Gemeinsam mit „Individualität“ und „Flexibilität“ ist die<br />
„Mobilität“ längst zur eiligen Dreifaltigkeit unserer Zeit geworden.<br />
Räumlich von A nach B zu kommen ist ebenso wichtig, wie gedanklich<br />
ständig auf Neues vorbereitet zu sein. Wir sind unterwegs und meinen<br />
immer öfter, dass der Weg auch schon wirklich das Ziel sei.<br />
Zugleich heißt Mobilität aber auch Lebensqualität. Wenn wir den Begriff<br />
„Welterfahrung“ wörtlich nehmen, sind wir ziemlich genau beim<br />
innersten Kern der Sache angelangt. Nur weil wir beweglich sind, bleiben<br />
wir für alles Neue offen, sind wir zur Veränderung bereit.<br />
Andererseits: Die Grenzen unserer Mobilität sind unübersehbar. In den<br />
Städten staut es sich, in den Lufträumen über den Flughäfen drehen die<br />
Maschinen immer mehr Kerosin vergeudende Runden, im ländlichen<br />
Raum nimmt die Raumordnung noch immer zu wenig Rücksicht auf eine<br />
Mobilität des menschlichen Maßes.<br />
Ein Letztes: Als das Team von der <strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong> diese<br />
Nummer des Magazins „LEBENSWERT“ konzipiert hat, wussten wir<br />
noch nicht, dass dies die letzte Ausgabe dieser Zeitschrift sein sollte.<br />
Aber Mobilität bedeutet eben auch das Akzeptieren rascher Veränderungen.<br />
Ich darf daher dies zum Anlass nehmen, mich bei Ihnen, sehr geehrte<br />
Leserinnen und Leser, für Ihre Treue und Ihr Interesse herzlich zu bedanken.<br />
Zugleich gilt dieser Dank auch den Gestaltern des Magazins<br />
Mag. Sandra Höbel und Mag. Helmut Römer. Siegfried Kerstein hat als<br />
kundiger Grafiker unser „LEBENSWERT“ als unverwechselbare Marke<br />
entwickelt.<br />
Ihr Johann Seitinger<br />
Coverfoto: Begsteiger<br />
1
impressum<br />
Inhalt<br />
Thema<br />
Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz:<br />
Vierteljährlich erscheinende Druckschrift<br />
über nachhaltige Zukunftsthemen.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
müssen nicht mit der Meinung der<br />
Redaktion übereinstimmen.<br />
Die aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit<br />
in den Artikeln gewählte Schreibweise<br />
wie Bürger, Leser etc. bezieht sich selbstverständlich<br />
auf beide Geschlechter.<br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
<strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
8010 Graz, Hans-Sachs-Gasse 5/3<br />
Mitherausgeber:<br />
Ökosoziales Forum <strong>Steiermark</strong><br />
Redaktion:<br />
Mag. Sandra Höbel,<br />
Mag. Helmut Römer (Chefredakteur)<br />
<strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
Tel. 0316/82 48 46 (Fax DW 4)<br />
redaktion@landentwicklung.com<br />
Gestaltung:<br />
grafik kerstein werbung&design<br />
8103 Rein, Hörgas 138<br />
Tel. 03124/54 8 58<br />
grafik.kerstein@inode.at<br />
www.grafik-kerstein.at<br />
Druck:<br />
Medienfabrik Graz<br />
8020 Graz, Dreihackengasse 20<br />
Tel. 0316/8095-0<br />
office@mfg.at<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
MEMA, Wolfgang Garofalo<br />
8010 Graz, Reitschulgasse 5<br />
Tel. 0316/817090-54<br />
garofalo@mema.at<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
Die Fotos stammen, wenn nicht extra ausgewiesen,<br />
von der <strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
bzw. vom jeweiligen Autor.<br />
Über das persönliche Mobilitätsverhalten … 4<br />
Anstöße zum Umdenken 5<br />
Donnersbach: Wohnen mit Betreuung 6<br />
KB5: Bildung, Business und Kommunikation 6<br />
Ökoregion Kaindorf 8<br />
Fastenzeit 2008: Autofasten 9<br />
Regionen<br />
Wärmeliefergemeinschaft St. Lambrecht 10<br />
Gemeindeinitiative Bergregion Koralm 11<br />
Hohenbrugg-Weinberg: Stärken stärken 12<br />
Lokale Agenda in Limberg bei Wies 12<br />
Mürztaler Streuobstregion 13<br />
Flussbauprojekt Enns 13<br />
Wettbewerb GemeindeZUSAMMENarbeit 14<br />
Im Porträt<br />
Bgm. Erwin Marterer, Pischelsdorf 14<br />
Bildung<br />
Mobile Bildungsberatung 16<br />
Landwirte lernen online 16<br />
Erfolg am Land<br />
Unternehmenserfolg durch WIN-Strategien 17<br />
Vereine<br />
Worauf es künftig ankommt 18<br />
Steuertipp 19<br />
Kulinarik<br />
Junge kochen für Junge 20<br />
Ökologie<br />
Ökologischer Fußabdruck 21<br />
Bio<br />
Landkarte für gentechnikfreie <strong>Steiermark</strong> 22<br />
Bio-Symposium der Bio Alpe Adria 22<br />
Verschiedenes<br />
Maschinenring <strong>Steiermark</strong> 23<br />
Rezension/ Leserbriefe 24<br />
2
VORWEG<br />
Foto: www.globalchange.at<br />
„Mobilität ist für mich Bewegung<br />
und Bewegung ist Gehen.<br />
Im Gehen entsteht Neues, weiß<br />
ich doch nie, was mich nach<br />
der nächsten Kurve erwartet.<br />
So wandere ich und die Veränderung<br />
ist Teil des Lebens. Ich<br />
bin offen für Begegnungen, bereit,<br />
Altgewohntes ,gehen‘ zu<br />
lassen, und freue mich über<br />
neue Erkenntnisse. So bin ich<br />
nicht nur physisch in Bewegung,<br />
sondern mein Geist<br />
kommt auch in Schwung. Das<br />
ist die Magie des Gehens“, sagt<br />
Mag. Gregor Sieböck, Weltenwanderer<br />
und Umweltaktivist.<br />
Sieböck ist in den letzten drei<br />
Jahren 15.000 Kilometer gewandert<br />
– auf dem Jakobsweg<br />
von Österreich nach Portugal,<br />
durch die einsame Wüste Patagoniens,<br />
auf den Spuren der Inkas<br />
über die Anden, entlang<br />
der Küste Kaliforniens, zu den<br />
alten Tempeln Japans und<br />
durch die Wildnis Neuseelands.<br />
Es war, wie er sagt, eine<br />
Reise durch Kultur-Welt, Um-<br />
Was es bedeutet,<br />
mobil zu sein …<br />
Welt, Konsum-Welt und Natur-Welt.<br />
Er habe den Konsumrausch<br />
in Japan erlebt, den<br />
Lärm der Autobahnen in den<br />
USA und das Meeresrauschen<br />
in Neuseeland. In Anlehnung<br />
an den Grundsatz von Mahatma<br />
Gandhi „Sei die Veränderung,<br />
die du in der Welt sehen<br />
möchtest“ stand die Reise im<br />
Zeichen des Ökologischen<br />
Fußabdruckes. Sieböck hat<br />
Umweltinitiativen in der<br />
ganzen Welt besucht und durch<br />
Vorträge und eine weltweite<br />
Medienkampagne versucht er<br />
möglichst vielen Menschen das<br />
Bewusstsein für ein nachhaltiges<br />
Leben nahezubringen.<br />
www.globalchange.at<br />
So wie Gregor Sieböck durch<br />
das Gehen, durch seine persönliche<br />
Mobilität, ein politisches<br />
Zeichen setzt, so ist unser<br />
Umgang mit der Mobilität<br />
ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.<br />
Mobil zu sein steht für<br />
Unabhängigkeit, für Individualität<br />
– die allerdings spätestens<br />
dann zu Ende ist, wenn wir alle<br />
im Stau stehen. Gerade die Diskussion<br />
um den Klimaschutz<br />
in den letzten Monaten hat gezeigt,<br />
dass die Mobilität buchstäblich<br />
alle Lebensbereiche<br />
berührt. Es geht um Umweltfragen,<br />
um Mobilitätsmanagement<br />
in Betrieben, um alternative<br />
Kraftstoffe und um neue<br />
Informationstechnologien. Die<br />
Frage, warum jeden Tag zigtausend<br />
Menschen zur Arbeit<br />
in die Ballungszentren fahren,<br />
wenn gleichzeitig über Breitbandinternet<br />
die Daten, mit<br />
denen gearbeitet wird, zu den<br />
Menschen transportiert werden<br />
könnten, ist immer noch<br />
unbeantwortet. Das Thema<br />
„Mobilität“ stellt sich auch für<br />
Stadtbewohner und Landmenschen<br />
gänzlich anders dar. Für<br />
Landleute ist es oft überlebenswichtig,<br />
mobil zu sein; die Städter<br />
stöhnen unter der Pendlerbelastung,<br />
wobei es in der Stadt<br />
wiederum wesentlich bessere<br />
Mobilitätsmöglichkeiten gibt.<br />
Und nicht zuletzt geht es auch<br />
um Nahversorgung, Regionalität<br />
und regionale Lebensmittel,<br />
also darum, seine Bedürfnisse<br />
im unmittelbaren Lebensbereich<br />
decken zu können. Es<br />
liegt letztlich an jedem von uns,<br />
den Umgang mit seiner persönlichen<br />
Mobilität verantwortungsbewusst<br />
zu gestalten.<br />
HR<br />
3
Thema<br />
Über das persönliche<br />
Mobilitätsverhalten ...<br />
Fakten, Trends und Tipps<br />
Mobilität …<br />
Die Veränderungen …<br />
… ist für mich eng verknüpft mit unserem ökologischen<br />
Fußabdruck. Was immer wir tun, ob wir essen,<br />
wohnen, Rad fahren oder mit dem Flugzeug fliegen, alles<br />
hat Auswirkungen auf unsere Natur. Anders gesagt: jede<br />
unserer Entscheidungen, die weit in unseren persönlichen<br />
Lebensbereich hineinreichen, sind für den Klimaund<br />
Umweltschutz relevant. Am Beispiel des Verkehrs:<br />
Wir sollten uns überlegen, statt dem Auto öfters mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu fahren oder anstelle einer<br />
Fernreise den Urlaub in der Nähe zu verbringen. Unser<br />
Freizeitverhalten hat übrigens den größten Einfluss auf<br />
unsere persönliche Umweltbilanz.<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Narodoslawsky<br />
Institut für Ressourcenschonende und<br />
Nachhaltige Systeme, TU Graz<br />
… der Gesellschaft und die Zunahme an Singles<br />
und kurz dauernden Partnerschaften sind die<br />
treibende Kraft für den Trend zur Individualität<br />
und Mobilität. Auch die berufliche Mobilität, basierend<br />
auf der zunehmenden Vernetzung von Unternehmen und<br />
der allgegenwärtigen IT-Dienste, wird künftig zunehmen.<br />
Die Mitarbeiter von morgen arbeiten nach ihrem individuellen<br />
Rhythmus und haben immer ihr mobiles Büro dabei.<br />
Einerseits wird man dadurch den Beruf und die Familie<br />
wesentlich besser miteinander vereinbaren können, andererseits<br />
wird von den Menschen eine große Flexibilität<br />
verlangt werden.<br />
Dr. Sophie Karmasin<br />
Trend- und Motivforscherin, Wien<br />
Seit mehr als …<br />
Unser Motto heißt …<br />
… einem Jahrzehnt beschäftige ich mich mit meiner<br />
Firma mit erneuerbaren Energien und habe<br />
nun auch meine drei Firmenautos auf Pflanzenölbetrieb<br />
umgestellt. Die zirka 120.000 Kilometer pro<br />
Jahr werden nun mit CO 2 -neutralem Treibstoff zurückgelegt,<br />
was mir ein persönliches Anliegen war. Grundsätzlich<br />
versuchen wir aber, die Termine so zu legen, dass unnötige<br />
Fahrten vermieden werden. Die Fernwartung der<br />
Anlagen per PC ist sowieso schon selbstverständlich und<br />
künftig könnte auch der Kunde vor Ort, der per Headset<br />
und Webcam mit unserem Servicemitarbeiter verbunden<br />
ist, die Anlagen weitgehend selbst warten.<br />
Ing. Leo Riebenbauer<br />
Büro für erneuerbare Energie, Pinggau<br />
… „Wir machen Sie mobil“ – und das ist durchaus<br />
umfassend zu sehen. Seit fast 30 Jahren produzieren<br />
wir Elektrofahrzeuge, die führerschein- und zulassungsfrei<br />
im öffentlichen Verkehr benutzt werden können, und<br />
haben dadurch unseren mehr als 4000 Kunden, die vorwiegend<br />
bewegungseingeschränkt sind, zu einer besseren<br />
Mobilität und höherer Lebensqualität verholfen. Ein<br />
neuer vielversprechender Geschäftszweig (GRAF transport<br />
solutions) ist der Bereich Transportlogistik vor allem<br />
im innerstädtischen Bereich mit Elektro-Kleintransportern,<br />
Allradfahrzeugen und Niederflurtransportern, die<br />
auch Euro-Paletten führen können.<br />
Richard Graf<br />
Graf Elektrofahrzeuge, Nestelbach im Ilztal<br />
4
Mobilität bewegt<br />
Anstöße zum Umdenken<br />
Für uns alle ist es selbstverständlich, überall<br />
hinfahren zu können. Dadurch steigen<br />
die Umweltbelastungen wie Feinstaub und<br />
Lärm, aber auch die Kosten und selbstverständlich<br />
der Energieverbrauch.<br />
Die Feistritzwerke Gleisdorf streben an, alle Diesel-PKW mit Pflanzenöl zu<br />
betreiben. Der Firmenfuhrpark besteht aus Elektro- und Hybridautos<br />
sowie aus Planzenöl- und Biogas-PKW. Für die Mitarbeiter werden Spritspar-Seminare<br />
angeboten und mittels eines Mobilitätskonzepts werden<br />
die Arbeitswege und Betriebsfahrten minimiert.<br />
„Das Bedürfnis zu schnelleren<br />
und längeren Ortsveränderungen<br />
steigt ständig“, erklärt<br />
Christian Luttenberger vom<br />
Regionalmanagement Oststeiermark:<br />
„Neben Kostendruck,<br />
enormer Energieabhängigkeit<br />
und Klimabelastung steht man<br />
auch weiteren Auswirkungen<br />
des ,Verkehrs‘ oft wie ohnmächtig<br />
gegenüber.“ Diese Situation<br />
nahm das Regionalmanagement<br />
Mitte November<br />
2007 zum Anlass für eine Tagung<br />
zum Thema „Mobilitäts-<br />
Management in Unternehmen<br />
und Gemeinden“. Dabei wurden<br />
Ansätze und Handlungsimpulse<br />
vorgestellt und intensiv<br />
diskutiert. Als Referenten<br />
traten dabei bereits vielfach<br />
Umweltfreundliche Alternative:<br />
Mehr als ein Viertel des in<br />
Österreich verfahrenen Treibstoffes<br />
könnte durch Biogas ersetzt<br />
werden.<br />
ausgezeichnete Leitbetriebe<br />
und Mustergemeinden der<br />
„Energieregion Oststeiermark“<br />
auf und wurden durch überregionale<br />
Experten unterstützt:<br />
• „Mobilitätskonzepte“ bei<br />
„KWB Biomasseheizungen“<br />
und „Technischem Büro<br />
Riebenbauer“ zeigten den<br />
Ablauf einer Mobilitäts-Erhebung<br />
und abgeleitete<br />
Maßnahmen wie Pflanzenöl-Umrüstungen,<br />
Motivation<br />
für Öffentliche und vieles<br />
mehr.<br />
• Satellitengestütztes Flottenmanagement<br />
und wahre<br />
Maßnahmen-Pakete sorgen<br />
bei den „Feistritzwerken<br />
Steweag GmbH Gleisdorf “<br />
für minus 77.000 km pro<br />
Jahr.<br />
• Über Vorteile von Elektrofahrzeugen<br />
in der kommunalen<br />
Verwaltung und in<br />
Unternehmen sprach „Graf<br />
Carello“, während Flottenumstellung<br />
auf Gas und Biogas<br />
Thema der „Grazer Energieagentur“<br />
und der „Lokalen<br />
Energieagentur Oststeiermark“<br />
war.<br />
• Dem Pflanzenölbetrieb von<br />
KFZ und Nutzfahrzeugen<br />
sowie dem oststeirischen<br />
Pflanzenöltankstellennetzwerk<br />
widmeten sich „Ökocluster“<br />
und „AKREMI“.<br />
• Die energieaktive „Marktgemeinde<br />
Hartmannsdorf “<br />
berichtete über ihr Projekt<br />
der Photovoltaik-Ökostromtankstelle,<br />
die „Energie-Stadt<br />
Weiz“ von einem<br />
Bündel an Aktivitäten wie<br />
Sammeltaxi, Carpool, 1.<br />
Ökologischer Autosalon<br />
und weiteren Aktionen.<br />
• Die Wirkung von steirischen<br />
„Mobilitätszentralen“<br />
stellte die „Forschungsgesellschaft<br />
Mobilität“ als<br />
einen möglichen regionalen<br />
Ansatz vor.<br />
„Es geht nicht nur um das Aufzeigen<br />
von Lösungsansätzen<br />
im persönlichen Bereich, in<br />
dem der Einzelne oft machtlos<br />
Strukturen gegenübersteht,<br />
sondern auf der Ebene von Gemeinden<br />
und Firmen“, sagt<br />
Luttenberger. „Es gibt hier sehr<br />
viel Potenzial. Gemeinden<br />
können in den Bau von Siedlungen<br />
und Einkaufszentren<br />
das Thema Mobilität mit einbeziehen<br />
oder ihren Fuhrpark<br />
entsprechend adaptieren. Und<br />
Firmen könnten für ihre Mitarbeiter<br />
Möglichkeiten der Anund<br />
Abfahrt organisieren.“<br />
Fakten zum Verkehr<br />
• Seit 1990 stiegen die CO 2 -Emissionen des motorisierten<br />
Verkehrs um mehr als 90%<br />
• Einkaufszentren am Ortsrand verursachen immer<br />
längere Einkaufswege. Allein die Shopping<br />
City Süd verbucht 300 Millionen Autokilometer<br />
pro Jahr auf sich.<br />
• In 35 Jahren wuchs die Autobahn um 1200 km,<br />
die Bahn schrumpfte um 260 km.<br />
• Auch deshalb fahren nur 17,5% der Berufstätigen<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit.<br />
• Bau (13) und Verkehr (7) verbrauchen täglich (!)<br />
20 Fußballfelder an Fläche.<br />
• Arbeit ist immer weiter vom Wohnen weg.<br />
Der Arbeitsweg stieg um 80% in 30 Jahren.<br />
• Der KFZ-Bestand stieg in 35 Jahren von 791.000<br />
auf 4.097.000 PKWs an.<br />
• Österreichs Autoflotte wuchs seit 1990 fünfmal<br />
stärker als seine Bevölkerung!<br />
5
Thema<br />
Wohnen in fortgeschrittenem<br />
Alter<br />
„Wohnen mit Betreuung“ wird ab<br />
Herbst kommenden Jahres auch in<br />
Donnersbach möglich sein.<br />
Bildung, Business<br />
und Kommunikation<br />
Haus KB5 in Kirchbach/<strong>Steiermark</strong><br />
KB5 ist mehr als nur ein Haus im Globalen<br />
Dorf Kirchbach in der Südoststeiermark,<br />
mehr als nur ein Verein unter vielen und<br />
mehr als nur eine Adresse.<br />
Vertreter von Gemeinde, Diakonie und GWS beim Spatenstich<br />
zum betreuten Wohnen in Donnersbach. Im Spätherbst 2008<br />
werden die Wohnungen bezugsfertig sein.<br />
6<br />
„Betreutes Wohnen ist eine zukunftsweisende Wohnform,<br />
die bestens geeignet ist, möglichst lange in seinen<br />
„eigenen vier Wänden“ zu bleiben und nicht vorzeitig<br />
Heimpflege in öffentlichen oder privaten Einrichtungen in<br />
Anspruch nehmen zu müssen“, ist der Donnersbacher<br />
Bürgermeister LAbg. Karl Lackner überzeugt. Deshalb hat<br />
die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Diakonie den<br />
mehrfach geäußerten Wunsch von Mitbürgern aufgegriffen,<br />
die für ihre Alterszeit eine geeignete Wohnmöglichkeit<br />
suchten, in der ihnen ein gewisses Maß an Betreuung<br />
mitangeboten wird. Bis Herbst 2008 wird von der GWS<br />
ein Gebäude mit zwölf Kleinwohnungen zu je 48 m 2 und<br />
zwei Mittelwohnungen zu je knapp 64 m 2 errichtet, die<br />
alle senioren- und behindertengerecht ausgestattet sind<br />
und ihren Bewohnern individuelle Betreuung durch beauftragte<br />
Mitarbeiter von Seiten der Diakonie bieten.<br />
„Die angebotenen Dienstleistungen für die künftigen<br />
Bewohner gliedern sich in ein Grundservice und in ein<br />
Wahlservice“, erläutert Elke Merl, die Geschäftsführerin<br />
der Diakonie-„Miteinander leben“-GmbH. Im Grundservice<br />
sind beispielsweise enthalten: Information, Beratung<br />
und Unterstützung bei organisatorischen Angelegenheiten,<br />
Gestaltung gemeinsamer Aktivitäten, ein Abwesenheitsdienst<br />
und Aktivierungsangebote wie etwa<br />
Mobilisation und Animation. Darüber hinaus kann im<br />
Wahlservice eine ganze Reihe persönlicher Dienste gegen<br />
Entgelt in Anspruch genommen werden, die das Betreuungspersonal<br />
organisiert.<br />
Franz Suttnig<br />
KB5 (Kirchbach Nr. 5) steht für<br />
Mut, Engagement und Innovation.<br />
Hinter KB5 stehen Menschen,<br />
denen ihr Ort und seine<br />
Weiterentwicklung im kulturellen,<br />
wirtschaftlichen und sozialen<br />
Kontext wichtig sind.<br />
Die vielen – zum Teil einzigartigen<br />
– Veranstaltungen zeugen<br />
vom Erfolg dieser Vision<br />
und Idee. Ein wesentlicher<br />
Punkt im und für den Verein<br />
ist die Förderung von Kultur<br />
und die Stärkung der Bildung<br />
im ländlichen Raum.<br />
Eine Bereicherung für<br />
die ganze Region<br />
Zahlreiche Kabarett-Abende,<br />
Musikveranstaltungen, Ausstellungen<br />
und Lesungen fanden<br />
bereits statt und solche<br />
Veranstaltungen werden auch<br />
in Zukunft fortgesetzt. Auch<br />
im Bildungsbereich blickt KB5<br />
auf Erfolge zurück. So wurden<br />
und werden durch Kooperationen<br />
mit der TU Graz und diversen<br />
Fakultäten der UNI<br />
Graz Veranstaltungen wie die<br />
„Montagsakademie“ oder die<br />
Vortragsreihe „Religion am<br />
Donnerstag“ nach Kirchbach<br />
übertragen. Besonders stolz<br />
sind die Betreiber, die „Tage der<br />
Utopie“ – die alle zwei Jahre in<br />
Vorarlberg stattfinden – mittels<br />
modernster Videokonferenztechnik<br />
nach Kirchbach zu<br />
übertragen. Nur dadurch ist es<br />
möglich, mit Wissenschaftern<br />
und Theoretikern über die<br />
Weiterentwicklung der Gesellschaft<br />
zu diskutieren. Neben<br />
diesen Aktivitäten setzt der<br />
Verein und das Haus KB5 Akzente<br />
im wirtschaftlichen Kontext.<br />
Das Regionalmedium<br />
„Kirchbacher Berichte“ wird<br />
vom Verein KB5 herausgegeben<br />
und informiert über 11.000
Franz Nahrada ist einer der<br />
Vordenker von KB5: „Es ist eine<br />
ideale Kombination der Welt der<br />
städtischen Wissensbasen mit<br />
der Welt des ländlichen Lebensraums.“<br />
Haushalte über interessante,<br />
beliebte und kuriose Ereignisse<br />
und Persönlichkeiten aus der<br />
Region. Daneben hat sich das<br />
Haus KB5 als Business- und<br />
Dienstleistungszentrum etabliert.<br />
Durch eine Initiative von<br />
fünf Privatinvestoren wurde<br />
das über 150 Jahre alte Bezirksgerichtsgebäude<br />
revitalisiert<br />
und steht nun namhaften Unternehmen<br />
der Region als Firmensitz<br />
zur Verfügung.<br />
MIR – Motivation, Integration<br />
und Ressourcen<br />
Das Haus KB5 in Kirchbach<br />
wird langsam zur internationalen<br />
Pilgerstätte. Vertreter von<br />
Erwachsenenbildungsinstitutionen<br />
aus 4 europäischen Ländern<br />
trafen sich am 17. und 18.<br />
November 2007 erstmals in<br />
Kirchbach. Thema war, wie<br />
modernes dezentrales Lernen<br />
mit neuen Medien sich für eine<br />
gesunde Dorfentwicklung einsetzen<br />
lässt. Das Projekt heißt<br />
MIR, diese Buchstaben stehen<br />
für Motivation, Integration<br />
und Ressourcen. „Die Verzahnung<br />
von lokaler und regionaler<br />
Entwicklung und Bildungsinstitutionen<br />
wird immer<br />
wichtiger, die Bildung soll<br />
die jungen Menschen nicht<br />
mehr aus dem Dorf hinauskatapultieren,<br />
sondern ihnen Impulse<br />
für neue Möglichkeiten<br />
im Dorf geben“, sagt Franz<br />
Steinwender vom KB 5, das<br />
hier mit gutem Beispiel vorangeht.<br />
Die beteiligten Bildungsinstitutionen<br />
verfolgen ähnliche<br />
Ziele in ganz verschiedenen<br />
Situationen; eine Frauenorganisation<br />
im armen Norden<br />
von Dublin, eine Gemeinde<br />
am Sonnengürtel von Zypern,<br />
die einen sanften Tourismus<br />
anstrebt und eine Mittelstadt<br />
in Nordbayern, die sich<br />
auf die Zeit nach der Abwanderung<br />
der Industriebetriebe vorbereitet:<br />
sie alle wollen ein Maximum<br />
an Bildung für ein<br />
enges geographisches Gebiet,<br />
in dem Zusammenarbeit und<br />
gemeinsames Lernen die neuen<br />
Quellen des Reichtums sind.<br />
Die Zusammenkunft zog auch<br />
weitere Teilnehmer aus Österreich,<br />
Ungarn und Slowenien<br />
an – fasziniert waren sie vor<br />
allem von den Kirchbacher Bildungsveranstaltungen<br />
und den<br />
praktischen Erfahrungen in<br />
der Zusammenarbeit mit Grazer<br />
Universitäten.<br />
Die Veranstaltungen<br />
wie die<br />
„Montagsakademie“<br />
oder die<br />
Vortragsreihe<br />
„Religion am<br />
Donnerstag“ sind<br />
gut besucht.<br />
Kabarett-Abende,<br />
Musikveranstaltungen,<br />
Ausstellungen<br />
und<br />
Lesungen runden<br />
das Programm ab.<br />
BemerkensWERT<br />
Margreth Huber ist Regionsbetreuerin<br />
der <strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong> für die<br />
Bezirke Feldbach und Radkersburg.<br />
margreth.huber@landentwicklung.com<br />
Die eigene Region<br />
stärken<br />
Jeder Mensch ist für seinen<br />
Lebensraum mitverantwortlich.<br />
Es geht nur darum, die Verantwortung<br />
wahrzunehmen.<br />
Die Ausrede, ohnedies nichts tun zu können,<br />
ist nichts weiter als eine Flucht vor der<br />
Eigenverantwortung. Was kann jeder Einzelne<br />
von uns nun tatsächlich tun, um die<br />
regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />
in der Region zu erhöhen? Täglich treffen<br />
wir Kaufentscheidungen, mit jeder Auswahl<br />
über ein Möbelstück, eine Dienstleistung<br />
oder ein Glas Wein treffen wir eine Entscheidung.<br />
Und wir können uns zigmal täglich<br />
vor dem Zücken unserer Brieftasche für eine<br />
wirtschaftlich dynamische Region entscheiden.<br />
Aber nicht nur Kaufentscheidungen wirken<br />
sich positiv oder negativ auf die ländlichen<br />
Regionen aus – auch alle anderen<br />
Entscheidungen in unserem Leben haben<br />
eine Wirkung. Nehmen wir Kultur- und Bildungsangebote<br />
in der Region an?<br />
Wir sollten daran denken, dass die Nachfrage<br />
das Angebot bestimmt. Wenn Weiterbildungsangebote<br />
gut besucht sind, wird es<br />
sich lohnen, das Angebot auszuweiten.<br />
Wenn Kulturveranstaltungen von der Bevölkerung<br />
angenommen werden, wird sich<br />
das Angebot erweitern und wir können uns<br />
lange Anfahrtswege in die Stadt sparen.<br />
Wenn Kinder- und Jugendbetreuungseinrichtungen<br />
angenommen werden, Erwachsene<br />
sich in der Gemeinschaft um Kinder-,<br />
Schul- und Jugendprojekte kümmern, werden<br />
sich bereits unsere Kinder und später<br />
Jugendliche in der Region wohlfühlen und<br />
hier bleiben wollen.<br />
Wenn wir unser Geld in der Region ausgeben,<br />
gibt es neue Arbeitsplätze ... und so<br />
schließt sich der Kreis.<br />
7
Thema<br />
Wo wir in 20 Jahren<br />
wohnen, leben,<br />
arbeiten … ?<br />
Stolz auf das Erreichte: Die Bürgermeister von Ebersdorf, Dienersdorf, Hartl, Hofkirchen, Kaindorf und<br />
Tiefenbach mit den Initiatoren und Partnern aus der Wirtschaft.<br />
„Die Zukunft des ländlichen Raumes<br />
steht und fällt damit, wie wir die Mobilität<br />
unserer Gesellschaft leben“, ist<br />
Gerlinde Weber überzeugt. Die Professorin<br />
an der Universität für Bodenkultur<br />
befasst sich mit den Wechselwirkungen<br />
des Mobilitätsverhaltens im<br />
Verhältnis zwischen Stadt und Land.<br />
„Der mehrheitliche Wunsch aller Österreicher,<br />
in ruhiger Grünlage zu wohnen,<br />
in riesigen Geschäften zu shoppen<br />
und natürlich mit dem Auto die<br />
täglichen Versorgungswege zurückzulegen,<br />
geht klar zu Lasten der Nahversorgungsangebote<br />
vor Ort und jener,<br />
die eben tagsüber über kein Auto verfügen.“<br />
Diese Zahl ist nicht gering zu<br />
veranschlagen. Es sind zum Beispiel<br />
die Frauen, deren Partner tagsüber<br />
das Auto auf seinem Arbeitsweg verwendet,<br />
genauso wie die nicht mehr<br />
Fahrtüchtigen oder Leute, die sich kein<br />
Auto leisten können oder wollen, und<br />
natürlich auch die Kinder und Jugendlichen.<br />
Gerade hinsichtlich der demografischen<br />
Entwicklung und der zunehmenden<br />
Zahl an älteren, nicht<br />
mehr so mobilen Menschen, geht es<br />
darum, die Rahmenbedingungen so zu<br />
gestalten, dass der ländliche Raum als<br />
wertvoller Lebens-, Lern- und Arbeitsraum<br />
erhalten bleibt. Positive Beispiele<br />
gibt es genug, etwa das globalregionale<br />
Bildungszentrum KB5 in<br />
Kirchbach, die Aktivitäten vieler Unternehmer<br />
und Gemeinden im Bereich<br />
umweltfreundlicher Mobilität oder die<br />
Initiative „Betreubares Wohnen“ des<br />
Lebensressorts <strong>Steiermark</strong> und natürlich<br />
die Ökoregion Kaindorf. Unterschiedlichste<br />
Initiativen also, die zeigen,<br />
dass die Richtung des Weges<br />
stimmt. Jetzt geht es noch darum, dass<br />
ihn möglichst viele beschreiten.<br />
8<br />
Helmut Römer<br />
Ökoregion Kaindorf<br />
Die Umwelt-Muster-Region<br />
Die Ökoregion Kaindorf wird<br />
in den nächsten vier Jahren<br />
ihren CO 2 -Ausstoß halbieren<br />
und innerhalb von acht Jahren<br />
um 80 Prozent reduzieren.<br />
„Nur wer etwas tut, kann etwas verändern“,<br />
ist Rainer Dunst überzeugt. Der Obmann<br />
der Ökoregion Kaindorf ist sichtlich stolz<br />
auf das Erreichte. „Laut dem UN-Klimaschutzbericht<br />
bleiben uns noch etwa<br />
acht bis zehn Jahre, um einen Klima-Kollaps<br />
zu verhindern, und bis 2050 muss der<br />
CO 2 -Ausstoß um 50 bis 80 Prozent reduziert<br />
werden. Vor einem Jahr haben wir uns<br />
entschlossen, einen aktiven Beitrag zum<br />
Klimaschutz zu leisten.“ Gesagt, getan. Anfang<br />
2007 wurde die Ökoregion Kaindorf<br />
als Zusammenschluss der sechs oststeirischen<br />
Gemeinden Ebersdorf, Dienersdorf,<br />
Hartl, Hofkirchen, Kaindorf und Tiefenbach<br />
gegründet. Auf einer Gesamtfläche<br />
von rund 7000 Hektar leben hier rund 5400<br />
Einwohner.<br />
Ziel: CO 2 -neutrale Region<br />
Mehr als hundert Personen arbeiten in acht<br />
verschiedenen Arbeitsgruppen (Mobilität,<br />
Heizen/Strom, Wohnbau und Sanierung,<br />
Landwirtschaft, Abfallwirtschaft, Energiesparen,<br />
Kaufverhalten und Bewusstseinsbildung<br />
sowie Förderungen und Finanzierung)<br />
intensiv an den Vereinszielen. „Wir<br />
wollen als Vorbildregion eine ökologische<br />
Kreislaufwirtschaft betreiben und uns weitgehend<br />
mit erneuerbarer Energie versorgen“,<br />
erläutert Bürgermeister Gerald Maier<br />
aus Ebersdorf stellvertretend für seine fünf<br />
Amtskollegen. Innerhalb von acht Jahren<br />
soll der CO 2 -Ausstoß um vier Fünftel zurückgehen<br />
und in weiterer Folge soll die Region<br />
durch Humusaufbau und andere Maßnahmen<br />
CO 2 -neutral bilanzieren. Auf Initiative<br />
des Vereins wurde mit den beiden<br />
Stromlieferanten Feistritzwerke-STE-<br />
WEAG und E-Werk Stubenberg eine in Österreich<br />
einzigartige Kooperation vereinbart.<br />
Die Geschäftsführer der beiden Stromlieferanten,<br />
Dir. Ing. Walter Schiefer und<br />
Ing. Johann Pfeifer, garantieren, dass die gelieferte<br />
Strommenge ausschließlich aus erneuerbaren,<br />
CO 2 -neutralen Energiequellen<br />
wie Wasser, Wind, Sonne und Biomasse<br />
stammt. Bei 22 Millionen Kilowattstunden<br />
Strombedarf bedeutet dies für die Ökoregion<br />
Kaindorf eine jährliche Verminderung<br />
des Treibhausgases CO 2 von 8.800 Tonnen.<br />
Für diese einzigartige Initiative wurde die<br />
Ökoregion Kaindorf Anfang November unter<br />
mehr als 300 Bewerbern von Landeshauptmannstellvertreter<br />
Hermann Schützenhöfer<br />
mit dem Titel „Steirische Zukunftsgemeinde<br />
2007“ ausgezeichnet.
Fastenzeit 2008:<br />
Autofasten<br />
Ein Verzicht der etwas anderen Art<br />
Es ist ein Gebot der Stunde, dem Klimawandel<br />
aktiv gegenzusteuern. Wie wäre es damit, „anders“<br />
zu fasten – nämlich auf das Auto zu verzichten<br />
und stattdessen sanft mobil zu sein?<br />
Die Aktion „Autofasten“ ruft<br />
heuer wieder dazu auf, während<br />
der Fastenzeit die Autofahrten<br />
einzuschränken und<br />
stattdessen mehr zu Fuß zu gehen,<br />
mit dem Fahrrad zu fahren,<br />
öffentliche Verkehrsmittel<br />
zu nutzen oder Fahrgemeinschaften<br />
zu gründen. Die Aktion<br />
verbietet das Autofahren<br />
nicht. Sie regt dazu an, in der<br />
Fastenzeit, also zwischen 6. Februar<br />
und 22. März 2008, mit<br />
dem Privatauto gefahrene Kilometer<br />
einzusparen und das<br />
eigene Verhalten im Straßenverkehr<br />
zu überdenken.<br />
Jeder Beitrag zählt<br />
„Autofasten ist ein Experiment:<br />
Kann ich ein paar Wochen<br />
ohne Auto oder zumindest<br />
mit weniger Auto auskommen?“,<br />
erklärt Mag. Hemma<br />
Opis-Pieber, Umweltbeauftragte<br />
der Diözese Graz-Seckau<br />
und Autofasten-Frontfrau. Bewusstseinsbildung<br />
und Schadstoffreduktion<br />
sind dabei die<br />
Grundanliegen: Wir alle, aber<br />
der Verkehr im Besonderen<br />
sind für das Ozonloch, den Klimawandel<br />
und die Feinstaubbelastung<br />
verantwortlich. Ein<br />
Beispiel:<br />
Aus einem Liter<br />
Benzin entsteht bei<br />
der Verbrennung<br />
2,3 kg CO 2 .<br />
Wir können aber – auch als<br />
Einzelne – etwas dagegen tun.<br />
Opis-Pieber: „Autofasten ist<br />
ein Beitrag zu besserer Lebensqualität<br />
– weniger Feinstaub,<br />
weniger Lärm und Gefahr,<br />
mehr Platz für Kinder und<br />
nicht zuletzt ein positiver Beitrag<br />
gegen den Klimawandel.<br />
Autofasten ist eine Initiative der Umweltbeauftragten<br />
der katholischen und evangelischen<br />
Kirche, zusammen mit vielen<br />
Kooperationspartnern und Unterstützern<br />
– vor allem dem Land <strong>Steiermark</strong>.<br />
Wer sich anmeldet, erhält ein Aktionsheft mit<br />
näheren Informationen und vielen Gewinnmöglichkeiten<br />
– zum Beispiel zehn Fahrrädern, Bio-<br />
Esskörbe oder Verbund-Fahrscheine im Wert<br />
von 6000 Euro.<br />
Zugleich ist es ein Signal der<br />
betroffenen Bevölkerung an<br />
die Verantwortungsträger, über<br />
die Wahlen hinaus zu denken<br />
und sich für ein zukunftsfähiges<br />
Verkehrskonzept stark zu<br />
machen.“<br />
Die Initiative Autofasten<br />
wird seit drei Jahren durchgeführt<br />
und die Bilanz ist durchaus<br />
positiv: Insgesamt haben<br />
rund 7300 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mitgemacht,<br />
davon rund 4000 in der <strong>Steiermark</strong>.<br />
Rückmeldungen der<br />
letzten Jahre zeigten viel Handlungsbedarf<br />
für den öffentlichen<br />
Verkehr, besonders in<br />
ländlichen Regionen. Rückgemeldet<br />
wurde aber auch viel<br />
Positives – etwa, dass man ohne<br />
Auto den Weg zur Arbeit bewusster<br />
erlebt habe, entspannter<br />
dort angekommen sei oder<br />
in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und Fahrgemeinschaften<br />
neue Kontakte gefunden habe.<br />
Nicht zuletzt schont Autofasten<br />
auch die Brieftasche: Wer<br />
berechnet für eine Autofahrt<br />
schon anteilig Anschaffungskosten,<br />
Reparaturen, Versicherung,<br />
Treibstoff und Parkgebühren?<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter„www.autofasten.at“<br />
bzw. unter Tel. 0676/8742-2612<br />
Inbegriff<br />
der Freiheit?<br />
Mobil zu sein gilt als Inbegriff<br />
der Freiheit. Schade nur, dass<br />
diese Freiheit dort endet, wo<br />
sie die Freiheit der anderen beeinträchtigt.<br />
Eine Erfahrung, die<br />
(fast) jeder/jede von uns schon<br />
im täglichen Verkehrsstau gemacht<br />
hat. Warum sich also<br />
nicht einmal die Freiheit nehmen,<br />
auf das Auto zu verzichten<br />
und stattdessen mit dem Fahrrad,<br />
zu Fuß oder mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln unterwegs<br />
zu sein? Vielleicht ist es<br />
einmal einen Versuch wert, keinen<br />
Beitrag zur allgemeinen<br />
Feinstaubbelastung, Luftverschmutzung<br />
und Lärmbelästigung<br />
anderer zu leisten. Und<br />
vielleicht kosten Sie dann ein<br />
ganz neues Gefühl der Freiheit<br />
aus.<br />
HR<br />
9
Regionen<br />
Murau, Judenburg,<br />
Knittelfeld<br />
Die Energie-Profis<br />
Die Wärmeliefergemeinschaft St. Lambrecht<br />
ist nach Jahren erfolgreichen Heizens immer<br />
noch ganz vorne dabei.<br />
10<br />
„Heizen mit Hackgut ist die<br />
Zukunft“, ist Michael Wallner<br />
überzeugt. Der Obmann der<br />
Naturwärme St. Lambrecht ist<br />
seit vielen Jahren Wegbereiter<br />
für erneuerbare Energie im Naturpark<br />
Grebenzen und der Bioregion<br />
Murau. Die Fakten liegen<br />
auf dem Tisch: Während<br />
Hackgut der Naturwärme St.<br />
Lambrecht bis zum Kunden<br />
rund 50 km transportiert wird,<br />
„reist“ Heizöl rund 24.000 km,<br />
ehe es in den Tank am Kunden<br />
eingepumpt werden kann. Hier<br />
bleibt nur eine Frage offen:<br />
Wen wollen wir als Wärmekonsumenten<br />
unterstützen?<br />
Entweder unsere heimischen<br />
Betriebe in unserer Region<br />
oder große Konzerne bzw. anonyme<br />
Ölbarone irgendwo auf<br />
der Welt bzw. in kriegsgefährdeten<br />
Gebieten? Und da ist ja<br />
noch die Frage des Klimaschutzes<br />
…<br />
Heimisches Holz<br />
Die Wärmeliefergemeinschaft<br />
St. Lambrecht wurde 1993 gemeinsam<br />
mit dem Benediktinerstift<br />
gegründet. Das damalige<br />
Ziel war die Beheizung des<br />
Ortes St. Lambrecht mit Fernwärme.<br />
Seit damals wird St.<br />
Lambrecht nun biologisch beheizt<br />
– über 80 % jener Wärme,<br />
die St. Lambrecht das Jahr über<br />
benötigt, wird aus heimischem<br />
Holz – aus bestem Hackgut –<br />
erzeugt. Die Teilhaber der Genossenschaft<br />
besitzen 4.600 ha<br />
Forst. Auf dieser Fläche beträgt<br />
der jährliche Zuwachs rund<br />
20.000 Festmeter. Davon können<br />
ca. 6.000 Schüttraummeter<br />
Hackgut verarbeitet werden.<br />
Heute ist die Naturwärme St.<br />
Lambrecht ein führender Anbieter<br />
von erneuerbarer Energie<br />
in der Bioregion Murau.<br />
Nicht nur den Menschen in St.<br />
Lambrecht wird „eingeheizt“,<br />
auch das Veranstaltungszentrum<br />
Pabstin, das Fußballstadion<br />
des Ortes und das Vivarium,<br />
die Was(s)erlebniswelt des<br />
Naturparks Grebenzen hängen<br />
an der Bio-Nahwärme.<br />
Staubfrei und lärmarm<br />
Eine eigene Hackschnitzelheizung<br />
rechnet sich ab einem<br />
Anschlusswert von etwa 30 Kilowatt.<br />
Sie ist also ab einem<br />
Zweifamilienhaus, einem Reihenhaus<br />
oder einer Siedlung<br />
mit einem sogenannten „Mikronetz“<br />
die ideale Wärmeversorgung.<br />
Die Naturwärme St.<br />
Lambrecht errichtet und betreibt<br />
die Heizanlage – der<br />
Kunde bezahlt lediglich die<br />
Wärme ab Zähler. Übrigens:<br />
Der neueste Hackschnitzelpumpwagen<br />
der Naturwärme<br />
ermöglicht eine völlig staubfreie<br />
und lärm arme Einbringung<br />
von Hackgut in die Lagerräume.<br />
Und nach jahrelanger<br />
Erfahrung sind die St.<br />
Lambrechter natürlich Beratungs-Profis<br />
für Hackgut-<br />
Heizanlagen.<br />
Harald Kraxner<br />
Tel. 0676/86643755<br />
harald.kraxner@landentwicklung.com<br />
Michael Wallner: „Beim Start 1993 hatten wir neun<br />
Kunden, jetzt beliefern wir 65 Kunden mit umweltfreundlicher<br />
Bioenergie.“<br />
Wärme, die bei uns<br />
wächst …<br />
Den Aktivisten der „Naturwärme St. Lambrecht“ ist<br />
wirklich zu gratulieren. Schon im Jahr 1992 haben die<br />
Verantwortlichen der Naturwärme St. Lambrecht den<br />
Zug der Zeit erkannt und vorbildliche Pionierarbeit<br />
geleistet. Und vor einigen Jahren waren es wieder die<br />
„St. Lambrechter“, die mit dem einzigartigen Hackgutpumpwagen<br />
mit trockenem Qualitätshackgut auf<br />
den Markt gegangen sind und mittlerweile zu einem<br />
erfolgreichen Unternehmen auf dem Bioenergiemarkt<br />
herangewachsen sind. Anhand der großen<br />
Vorhaben in den nächsten Jahren sieht man, dass die<br />
Entwicklung der Naturwärmegemeinschaft von St.<br />
Lambrecht noch lange nicht abgeschlossen ist.<br />
Harald Kraxner
Deutschlandsberg,<br />
Leibnitz<br />
Von der Bergregion zur<br />
„Lebensregion“<br />
Eine intakte Infrastruktur, eine offene Kulturlandschaft<br />
und die Stärkung der regionalen<br />
Identität – das sind die Ziele der „Gemeindeinitiative<br />
Bergregion Koralm“ von zwölf Berggemeinden<br />
in der Weststeiermark.<br />
„Die größten Herausforderungen<br />
in der Region Koralm<br />
sind einerseits der Erhalt der<br />
Infrastruktur mit Nahversorgern<br />
oder Gasthäusern, welche<br />
die Basis für das gesellschaftliche<br />
Leben in den Gemeinden<br />
bilden“, sagt Mag. Andrea Muster,<br />
Regionsbetreuerin der<br />
<strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong>,<br />
„und andererseits die weitläufigen<br />
Gemeindegebiete und die<br />
damit verbundene Wegerhaltung.“<br />
Tatsächlich wohnen in<br />
den zwölf Berggemeinden<br />
knapp 7000 Leute auf einer Fläche<br />
von 39.250 Hektar. Die Gemeindewege<br />
belasten die Budgets<br />
enorm, wodurch die finanziellen<br />
Spielräume für weitere<br />
Entwicklungen eng werden.<br />
Die Region hat jedoch gewaltige<br />
natürliche Ressourcen:<br />
Eine wunderschöne Naturund<br />
Kulturlandschaft, hervorragendes<br />
Wasser, gute Luft, gesunde<br />
Grundnahrungsmittel<br />
und viele Rohstoffe. Kurz gesagt,<br />
bietet die Koralm den<br />
Gäs ten optimale Erholungsmöglichkeiten.<br />
Unterschiedliche Projekte<br />
Mit dem neuen Wanderreitwegenetz von über 250 km steht zukünftig<br />
den Wanderreitern ein einzigartiges touristisches Angebot in der Südweststeiermark<br />
zur Verfügung.<br />
Naturerlebnis Koralm: Neben einem Höhenpanoramaweg wird die geplante<br />
Walderlebniswelt eine Riesenwaldrutsche, Baumhäuser, pädagogisch<br />
wertvolle Naturerlebnisstationen und vieles mehr bieten.<br />
Beispielgebend: Die Bürgermeister der Gemeinden Aibl, Freiland,<br />
Garanas, Gressenberg, Großradl, Kloster, Osterwitz, Soboth, St. Oswald<br />
ob Eibiswald, Trahütten, Wernersdorf und Wielfresen wurden für ihre<br />
Gemeindekooperation von LHStv. Schützenhöfer ausgezeichnet.<br />
Im letzten Jahr haben sich die<br />
zwölf Gemeinden zusammengeschlossen<br />
und mit Unterstützung<br />
von Andrea Muster eine<br />
„Regionale Agenda“ gestartet.<br />
Als erster Schritt wurde ein Zukunftsworkshop<br />
durchgeführt;<br />
in fünf Arbeitsgruppen (Politik,<br />
Gesellschaft, Kultur-<br />
Brauchtum, Landwirtschaft-<br />
Umwelt, Wirtschaft) wurden<br />
unter reger Mitarbeit der Bevölkerung<br />
regionale Rahmenbedingungen,<br />
Visionen und<br />
konkrete Leitziele ausgearbeitet.<br />
Projekte wie die gemeinsame<br />
Regionszeitung „Koralm-<br />
News“ stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Menschen<br />
ebenso wie die Koralm-<br />
Erlebnis(fest)tage im August,<br />
wo es neben fundierten Informationen<br />
zu Nischenbereichen<br />
in der Landwirtschaft auf der<br />
Koralm, etwa zur Haltung alter<br />
Nutztierrassen, auch viel Spaß<br />
und Zeit zum Gedankenaustausch<br />
gab. Unmittelbar vor<br />
der Umsetzung steht auch das<br />
Projekt „Grenzüberschreitendes<br />
Wanderreiten Koralm –<br />
Kozjak“. Mit dem neuen Wanderreitwegenetz<br />
von über<br />
250 km steht zukünftig den<br />
Wanderreitern ein einzigartiges<br />
touristisches Angebot in<br />
der Südweststeiermark zur<br />
Verfügung.<br />
Ein touristisches Leitprojekt<br />
soll die „Walderlebniswelt<br />
Bergregion Koralm“ am Radlpass<br />
werden. Es geht darum,<br />
das enorme Potenzial „Wald“<br />
touristisch zu nutzen. „Durch<br />
dieses Projekt entsteht ein einzigartiges<br />
touristisches Highlight<br />
in der Bergregion Koralm<br />
und für die periphere Region<br />
wichtige Arbeitsplätze werden<br />
neu geschaffen“, erläutert<br />
MMag. Michael Maritschnegg,<br />
zuständig für die Koordination<br />
und Projektentwicklung der<br />
Bergregion Koralm. Das „Zusammenrücken“<br />
der Berggemeinden<br />
auf der Koralm hat<br />
bereits Spuren hinterlassen.<br />
Das wurde kürzlich auch durch<br />
eine Prämierung offensichtlich:<br />
Beim Gemeindewettbewerb,<br />
der vom Volksbildungswerk<br />
<strong>Steiermark</strong> durchgeführt<br />
wurde, konnte die Gemeindeinitiative<br />
Bergregion Koralm<br />
in der Kategorie „Beste Gemeindekooperation“<br />
den zweiten<br />
Platz erreichen.<br />
Mag. Andrea Muster<br />
Tel. 0676/86643757<br />
andrea.muster@landentwicklung.com<br />
11
Regionen<br />
Feldbach,<br />
Radkersburg<br />
Stärken stärken …<br />
Liezen<br />
Lebensraum Enns<br />
Spatenstich zum Flussbauprojekt<br />
LA21-Gemeinde Hohenbrugg-Weinberg<br />
In der Gemeinde sind hervorragende<br />
Handwerker und innovative<br />
Buschenschenken, Weinbaubetriebe<br />
und Gastronomen. Künftig<br />
sollen diese Unternehmer noch<br />
stärker vernetzt werden.<br />
Spatenstich zum Rückbau<br />
und zur Renaturierung<br />
der Enns.<br />
Innovative Wirtschaftsbetriebe,<br />
landwirtschaftliche erfolgreiche<br />
Direktvermarkter,<br />
besondere Beherbergungsangebote<br />
– Qualitätsweinbau –<br />
vieles ist in der Gemeinde vorhanden.<br />
Trotzdem oder gerade<br />
deshalb hat sich der Gemeinderat<br />
von Hohenbrugg-Weinberg<br />
entschlossen, eine „Lokale<br />
Agenda“ umzusetzen. Warum<br />
geht eine Gemeinde diesen<br />
Weg ? „Wir wollen unsere<br />
Betriebe und Angebote miteinander<br />
vernetzen, auf die Bedürfnisse<br />
der Bürgerinnen und<br />
Bürger eingehen, aber auch<br />
über nachhaltige Projekte<br />
nachdenken und so unsere Positionierung<br />
in der Kleinregion<br />
finden“, umreißt Bürgermeister<br />
Wielfried Prasch die Gründe<br />
der Gemeindeverantwortlichen<br />
für diesen Entschluss.<br />
Ein Beispiel aus dem Gewerbe:<br />
In der Tischlerei Gross<br />
arbeiten 20 Mitarbeiter unter<br />
dem Motto „Ideen gegen Normen“.<br />
So wurde unter dem Projekt<br />
„Schlafen ohne Strahlen“<br />
ein Bett entwickelt, das nur in<br />
Holz und ohne Metall gefertigt<br />
ist. Durch die spezielle Konstruktion<br />
ist es möglich, die negative<br />
Strahlung außerhalb des<br />
Bettes aufschwingen zu lassen.<br />
Im Jahre 2004 wurde dem Betrieb<br />
für dieses Bett der Innovationspreis<br />
verliehen. Ein wei-<br />
teres Beispiel aus der Landwirtschaft:<br />
Der Kürbishof Koller<br />
produziert besondere Kürbiskernspezialitäten,<br />
aber auch<br />
innovative neue Produktideen<br />
finden den Weg zu Konsumenten.<br />
So wurde das Trüffelschmalz<br />
kreiert – „Kürbischutney“<br />
ist mittlerweile ein<br />
Verkaufshit. Besondere Beherbergungsbetriebe<br />
wie der Kürbishof<br />
Gartner und das Haus<br />
Weinberg 12 sind Vorzeigehäuser<br />
für den Tourismus in<br />
der Gemeinde.<br />
Margreth Huber leitet den<br />
Agenda-Prozess. „Es wird darum<br />
gehen, Buschenschenken,<br />
Weinbaubetriebe, Gastronomie<br />
zu vernetzen und eine gemeinsame<br />
Marketing-Strategie<br />
aufzustellen“, sagt sie, „den<br />
sanften Tourismus, für den die<br />
Struktur grundsätzlich vorhanden<br />
ist, gilt es in Form von Projekten<br />
zu fördern. Als weiterer<br />
Schritt im Agenda-Prozess<br />
werden die Strukturen analysiert<br />
und es geht um die Schärfung<br />
des Bewusstseins der Bürger,<br />
was sie haben und was besser<br />
genützt werden könnte und<br />
sollte.“<br />
Margreth Huber<br />
Tel. 0676/86643759<br />
margreth.huber@landentwicklung.com<br />
Diese Tatsache ist vielen Leuten<br />
nicht bewusst. Die Enns ist<br />
mit einer freien Fließstrecke<br />
von rund 100 Kilometern, einer<br />
der wenigen Binnenflüsse<br />
in Europa, die über eine so weite<br />
Distanz barrierefrei sind und<br />
nicht durch Kraftwerke oder<br />
sonstige Einbauten unterbrochen<br />
sind. Diesen Zustand galt<br />
es zu erhalten und bereits vor<br />
sechs Jahren wurde von der aktiven<br />
„Lokale-Agenda-Gruppe“<br />
in der Marktgemeinde<br />
Haus überlegt, wie man den<br />
Fluss in bestimmten Bereichen<br />
wieder in einen naturnahen<br />
Zustand bringen könnte. Seit<br />
damals wurde gemeinsam mit<br />
der Wasserbauverwaltung und<br />
der Universität für Bodenkultur<br />
der Ist-Zustand der Enns<br />
im Projektgebiet erfasst, dargestellt<br />
und darauf aufbauend ein<br />
Maßnahmenkonzept entwickelt.<br />
„Die Enns besitzt noch<br />
ein enormes Entwicklungspotenzial,<br />
wenn man dem Fluss<br />
den erforderlichen Raum zur<br />
Verfügung stellt“, erklärt Manfred<br />
Marko von der Baubezirksleitung<br />
Liezen. Im letzten<br />
Herbst ist nun unter Anteilnahme<br />
von viel Prominenz aus<br />
Politik und Wirtschaft der Spatenstich<br />
zu weiteren Renaturierungsmaßnahmen<br />
der Enns<br />
erfolgt.<br />
Vor mehr als 100 Jahren wurde<br />
nämlich der Bereich unterhalb<br />
der Oberhauser Ennsbrücke<br />
reguliert und nun soll der Fluss<br />
auf einer Länge von etwa 800<br />
Metern ökologisch abgestimmt<br />
aufgeweitet werden. Im Zuge<br />
der „Aufweitung“ werden Arbeiten<br />
zur Senkung der Hochwasserspiegellagen<br />
durchgeführt.<br />
Dies wird zu einer neuen<br />
Strukturierung des Ufers und<br />
zur Schaffung naturnaher Gewässerlebensräume<br />
für Fauna<br />
und Flora führen. Manfred<br />
Marko: „Schon die bisherigen<br />
Maßnahmen im Rahmen der<br />
Lokalen Agenda in Haus haben<br />
gezeigt, dass in der Bevölkerung<br />
eine hohe Akzeptanz für<br />
diese Art des Wasserbaues gegeben<br />
ist. Als Lebensader und<br />
Namensgeber eines nahezu<br />
einzigartigen Tales spielt daher<br />
die weitere Entwicklung des<br />
Flusses auch in Hinblick auf<br />
Naturraum und Tourismus<br />
eine große Rolle.“ Die Gesamtkosten<br />
des Aufweitungsprojektes<br />
von rund 140.000 Euro<br />
teilen sich Bund, Land und die<br />
Gemeinde.<br />
Gudrun Gruber<br />
Tel. 0676/86643754<br />
gudrun.gruber@landentwicklung.com<br />
12
Leoben, Bruck/Mur,<br />
Mürzzuschlag<br />
Alles Streuobst,<br />
oder was?<br />
Mürztaler Streuobstregion<br />
Deutschlandsberg,<br />
Leibnitz<br />
Limberg bei Wies<br />
„Lokale Agenda 21“ beschlossen<br />
Foto: Teubenbacher<br />
Aktive Kinder- und Jugendarbeit:<br />
Nachhaltige Entwicklung braucht<br />
die Beteiligung aller gestaltenden<br />
Kräfte in einer Gemeinde – von der<br />
Politik bis zur Wirtschaft, von den<br />
Senioren bis zur Jugend.<br />
Alte Streuobstsorten, aber auch<br />
schon fast in Vergessenheit<br />
geratene Wildfrüchte bekommen<br />
in unserer „Mürztaler<br />
Streuobst region“ wieder den<br />
Wert geschenkt, den diese Raritäten<br />
verdienen. Die „Mürztaler<br />
Streuobstregion“ ist ein<br />
Zusammenschluss von Bauern,<br />
Gastronomen, Schnapsbrennern,<br />
Imkern, Most- und<br />
Safterzeugern, Kunst- und<br />
Handwerksbetrieben und anderen<br />
wichtigen Institutionen<br />
und Persönlichkeiten des öffentlichen<br />
Lebens. Die erste<br />
Präsentation fand im September<br />
2007 bei einem der Streuobstwirte<br />
im Rahmen von „Region<br />
in Aktion“ mit der Raiffeisenbank<br />
Mittleres Mürztal als<br />
Partner statt. Bei diesem Anlass<br />
wurden die Homepage<br />
„www.streuobstregion.at“ und<br />
der erste Streuobstfolder vorgestellt.<br />
Zurzeit wird an mehreren<br />
Projekten intensiv gearbeitet,<br />
etwa ein Streuobst- und<br />
Wildfruchtschaugarten gemeinsam<br />
mit der Volksschule<br />
Allerheiligen oder der nächste<br />
größere Auftritt beim <strong>Steiermark</strong>-Frühling<br />
vom 10. bis 13.<br />
April 2008 am Wiener Rathausplatz.<br />
Bei diesem Anlass<br />
wird sich die „Mürztaler Streuobstregion“<br />
mit all ihren kulinarischen<br />
und landschaftlichen<br />
Kostbarkeiten zeigen.<br />
Die „Mürztaler Streuobstregion“<br />
umfasst zurzeit die Steuobstgemeinden<br />
Allerheiligen,<br />
Kindberg, Stanz und Mürzhofen<br />
mit ihren Streuobstbauern,<br />
Streuobstwiesen, Streuobstwirten,<br />
Streuobstimkern,<br />
Streuobstdestillerien, Streuobstsuiten,<br />
Streuobstfloristik,<br />
Streuobstmenü, Streuobstgeschenken<br />
und vielen weiteren<br />
Streuobstprodukten. Bemerkenswert<br />
an der „Mürztaler<br />
Streuobstregion“ ist, dass jede<br />
Person, die sich mit den Aktivitäten<br />
des Vereines identifiziert,<br />
Mitglied werden und so zum<br />
Erfolg beitragen kann. Der Verein<br />
setzt sich für den Erhalt und<br />
die Neuanlage von Streuobstwiesen<br />
und Wildfrüchten, für<br />
einen sanften Tourismus und<br />
den verbesserten Absatz wertvoller<br />
regionaler Produkte in<br />
der ganzen Region ein – frei<br />
nach dem Motto „ohne Wertschätzung<br />
keine Wertschöpfung<br />
und umgekehrt“.<br />
www.streuobstregion.at<br />
Mag. Martina Bayer<br />
Tel. 0676/86643753<br />
martina.bayer@landentwicklung.com<br />
Die Werte der Nachhaltigkeit<br />
können wir am besten im unmittelbaren<br />
Lebensumfeld der<br />
Menschen mit deren Unterstützung<br />
umsetzen. In „Lokale-Agenda-21“-Prozessen<br />
werden<br />
die Menschen vor Ort zu<br />
Beteiligten. Sie erkennen dabei<br />
sehr genau, wo die Stärken und<br />
Schwächen der Gemeinde oder<br />
der Region liegen. Zusammenhänge,<br />
aber auch Handlungsmöglichkeiten<br />
werden sichtbarer.<br />
Nachhaltige Entwicklung<br />
braucht die Beteiligung<br />
aller gestaltenden Kräfte in einer<br />
Gemeinde, von der Politik<br />
bis zur Wirtschaft, von den Senioren<br />
bis zur Jugend. Nachhaltige<br />
Entwicklungen beruhen<br />
nicht nur auf Fragen der<br />
Ökologie und Ökonomie, sondern<br />
vor allem auch in der sozialen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Verantwortung. Eine der Gemeinden,<br />
die das erkannt haben,<br />
ist Limberg bei Wies, eine<br />
Wohngemeinde, die sich durch<br />
ein reges Vereinsleben und ein<br />
reiches Sport- und Freizeitangebot<br />
auszeichnet. Bekannt ist<br />
die Gemeinde, ein ehemaliges<br />
Bergbaugebiet nahe der Koralm<br />
mit rund 1000 Einwohnern,<br />
durch das Bergbaumuseum<br />
und nicht zuletzt durch das<br />
Schloss Limberg.<br />
In der Gemeinde wurde im<br />
Frühjahr 2007 nach einem einstimmigen<br />
Gemeinderatsbeschluss<br />
mit der Lokalen Agenda<br />
begonnen. Die Bevölkerung<br />
soll noch stärker in die Entwicklung<br />
der Gemeinde einbezogen<br />
werden. In den Agenda-<br />
Versammlungen, zahlreichen<br />
Diskussionsrunden und einer<br />
im Sommer durchgeführten<br />
Bürgerbefragung in der Gemeinde<br />
wurde von den Bürgern<br />
und den Verantwortungsträgern<br />
aus der Politik an Zielen<br />
und zentralen Themen für<br />
Limberg gearbeitet. In den<br />
nächsten Monaten ist geplant,<br />
gemeinsam mit der Bevölkerung<br />
Projekte und Maßnahmen<br />
zum verstärkten Zusammenwachsen<br />
der Ortsteile zu<br />
entwickeln, eine Gemeindekarte<br />
zu erstellen sowie eine<br />
zentrale Informationsstelle<br />
und ein Verkehrsleitsystem<br />
einzurichten, Projekte zum<br />
Thema „Erneuerbare Energie“<br />
zu konzipieren, ein Wanderwegekonzept<br />
zu erarbeiten und<br />
ein Maßnahmenpaket zu einer<br />
verbesserten Verkehrsanbindung<br />
an das öffentliche Verkehrsnetz<br />
zu erstellen.<br />
FL Astrid Holler<br />
Tel. 0676/86643758<br />
astrid.holler@landentwicklung.com<br />
13
Regionen<br />
Zukunftsgemeinden<br />
prämiert<br />
Unsere BürgermeisterInnen<br />
„Ich habe meine<br />
Leidenschaft zum<br />
Beruf gemacht.“<br />
14<br />
Wettbewerb des Steirischen<br />
Volksbildungswerkes<br />
Einer von drei Siegern: Die zwölf Gemeinden des Almenlandes belegten<br />
in der Kategorie „Gemeindekooperationen“ den ersten Platz.<br />
Anfang November 2007 wurden<br />
in Graz durch LHStv. Hermann<br />
Schützenhöfer die „Steirischen<br />
Zukunftsgemeinden“<br />
ausgezeichnet. Der bereits zum<br />
dritten Mal vom Steirischen<br />
Volksbildungswerk veranstaltete<br />
Wettbewerb stand diesmal<br />
unter dem Motto der besten<br />
„GemeindeZUSAMMENarbeit“.<br />
Insgesamt bewarben sich<br />
321 Gemeinden aus 38 Regionen<br />
um die Auszeichnung<br />
und präsentierten sich damit<br />
mit ihren Kleinregionen und<br />
Gemeindekooperationen als<br />
zukunftsstarke und innovative<br />
Kommunen. Der Hintergrund<br />
des Wettbewerbes: Gemeindekooperationen<br />
ab zwei Gemeinden<br />
erhöhen die Wirtschaftskraft<br />
der Kommunen<br />
und vergrößern deren Spielraum;<br />
Kleinregionen mit vier<br />
bis 14 Gemeinden sind die<br />
ideale Struktur, um im noch<br />
überschaubaren Rahmen Projekte<br />
zugunsten der Lebensqualität<br />
der Bevölkerung umzusetzen.<br />
In der Kategorie „Kleinregionen“<br />
belegte die „Ökoregion<br />
Kaindorf “ den ersten Platz,<br />
eine Region, in der sechs Gemeinden,<br />
die Wirtschaftstreibenden,<br />
die Bevölkerung und<br />
die Arbeitsgruppen einen gemeinsamen<br />
ökologischen und<br />
nachhaltigen Weg bestreiten.<br />
Das Projekt ist so konzipiert,<br />
dass das Grundschema auf andere<br />
Gemeinden bzw. Regionen<br />
übertragbar ist. In der<br />
Sparte „Gemeindekooperationen“<br />
siegte das Almenland,<br />
wo sich bereits 1995 zwölf Gemeinden<br />
zusammengeschlossen<br />
haben, um gemeinsam<br />
viele Ideen umzusetzen. Die<br />
erfolgreiche Regionsentwicklung,<br />
die von der <strong>Landentwicklung</strong><br />
<strong>Steiermark</strong> begleitet wurde,<br />
ist gekennzeichnet von einer<br />
Vielfalt von Kooperationen<br />
von Gemeinden, Landwirten,<br />
Gewerbetreibenden und etlichen<br />
weiteren Wirtschaftsbetrieben.<br />
Und in der Kategorie<br />
„Volkskulturinitiativen“ haben<br />
sich die Museen und Sammlungen<br />
im Vulkanland durchgesetzt,<br />
wo sich 35 große und<br />
kleine, öffentliche und private<br />
Museen und Sammlungen in<br />
einer einzigartigen bunten<br />
Vielfalt präsentieren.<br />
Erwin Marterer,<br />
Bürgermeister von Pischelsdorf<br />
Die Arbeit als Gemeindepolitiker ist zweifellos<br />
anstrengend und fordernd. „Gestern<br />
zum Beispiel“, sagt Bürgermeister Marterer<br />
zur Begrüßung beim Interviewtermin um<br />
acht Uhr früh, „habe ich bis Mitternacht<br />
Gemeinderatssitzung gehabt und mit der<br />
Nachbesprechung hat es bis zwei Uhr früh<br />
gedauert.“ Er habe aber das Glück gehabt,<br />
seine Leidenschaft zu seinem Beruf zu machen.<br />
„Schon von Jugend an habe ich mich<br />
für Kommunalpolitik interessiert und als<br />
Bürgermeister ist man einfach näher dran<br />
an den Menschen als andere Politiker.“ Erwin<br />
Marterer ist Bürgermeister der Marktgemeinde<br />
Pischelsdorf, „mitten im Kulmland“,<br />
wie er nicht ohne Stolz betont. Anfang<br />
2006 wurde im Rahmen der Landesinitiative<br />
Regionext und des Zukunftsmodells<br />
<strong>Steiermark</strong> die Kleinregion Kulmland<br />
gegründet und Gerald Falkner von der<br />
<strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong> mit der Betreuung<br />
beauftragt. Die Region besteht aus<br />
acht Gemeinden (Gersdorf, Hirnsdorf, Ilztal,<br />
Kulm, Oberrettenbach, Pischelsdorf,<br />
Pressguts und Reichendorf).<br />
„Die Herausforderung bei der Bildung einer<br />
Kleinregion ist sicher die Gleichbehandlung<br />
aller Gemeinden“, erläutert Bgm.<br />
Marterer, „Pischelsdorf zum Beispiel hat<br />
als größte Gemeinde knapp 2500 Einwohner,<br />
die kleinste Gemeinde Pressguts hat<br />
nur 390 Einwohner. In diesem Spannungsfeld<br />
muss man schauen, dass sich niemand<br />
benachteiligt fühlt – und das ist, wie ich<br />
glaube, recht gut gelungen.“ Ein Vorteil sei<br />
sicher auch gewesen, dass die Region eine<br />
historisch gewachsene Struktur hat, und<br />
bereits seit Jahren treffen sich die Bürgermeister<br />
der Region vierteljährlich zum Erfahrungsaustausch.<br />
Bgm. Marterer: „Es ist<br />
eine Zusammenarbeit, die auf Handschlagsbasis<br />
funktioniert, und nicht eine,<br />
die von oben aufgezwungen ist. Bereits vor<br />
der offiziellen Gründung der Kleinregion<br />
wurden gemeinsame Projekte umgesetzt.<br />
Pischelsdorf etwa hat den höchsten Kirchturm<br />
in der Oststeiermark und es ist 2003<br />
die Idee entstanden, für Gäste Führungen<br />
in den Turm anzubieten. Alle Gemeinden
IM PortrÄt<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit: Bürgermeister Marterer (re.)<br />
im Gespräch mit dem <strong>Landentwicklung</strong>s-Regionsbetreuer<br />
Gerald Falkner (li.).<br />
„Wir haben uns dann Anfang<br />
2006 entschlossen, gemeinsam<br />
mit Gerald Falkner eine<br />
Kleinregionale Agenda umzusetzen<br />
und der Erfolg gibt uns<br />
recht. Sicher haben wir zwischendurch<br />
harte Kämpfe<br />
ausgefochten. Heute kann<br />
man nur sagen: „Gott sei<br />
Dank haben wir diesen Weg<br />
gewählt.“<br />
Regionale Marken-Produkte überregional vermarkten: Die „Steirischen<br />
Kulmlandmarillen“ werden durch die Firmen Spar und Futura vertrieben.<br />
Fünf Kulmland-Bauern produzieren jährlich etwa 50 Tonnen Früchte.<br />
im Kulmland haben dann entsprechend<br />
ihrer Bevölkerungszahl zusammengezahlt,<br />
um den Kirchturm begehbar zu machen.<br />
Es war das erste gemeinsame Projekt<br />
und im weiteren Sinn ein Symbol gegen<br />
das Kirchturmdenken.“<br />
Von vertrauensbildenden Maßnahmen …<br />
Falls die anderen Gemeinden Bedenken<br />
hätten bei bestimmten Projekten, gelte es<br />
diese zu zerstreuen. Beispiel „Betreutes<br />
Wohnen“ im alten Pfarrhof. Dieses Projekt<br />
wurde von der Gemeinde Pischelsdorf im<br />
Alleingang umgesetzt, nachdem manche<br />
Nachbargemeinden Bedenken gehabt hätten,<br />
mitzuzahlen, und dass dann keiner ihrer<br />
Gemeindebürger einen Platz bekommen<br />
könnte. Konkret wurden im Pfarrhof<br />
im Ortszentrum zwölf behindertengerechte<br />
Wohnungen errichtet und nun kämen<br />
„sämtliche Bewohner aus den umlie-<br />
genden Kulmland-Gemeinden“. Es sind<br />
vertrauensbildende Maßnahmen, die zeigen,<br />
dass die Marktgemeinde Pischelsdorf<br />
auch etwas für die Region leistet. Angesichts<br />
der zunehmenden Zahl von älteren<br />
Menschen müsse man einfach etwas tun.<br />
.… und Netzwerken<br />
www.kulmland.at<br />
Ein wichtiges Projekt, welches vom gesamten<br />
Kulmland angenommen wird, ist das<br />
„Netzwerk Hilfsdienste Kulmland“. Das<br />
Netzwerk wurde erstmals in der Lokale-<br />
Agenda-Gemeinde Ilztal umgesetzt und<br />
ist auf alle Kulmland-Gemeinden übertragen<br />
worden. Pflegenden Angehörigen<br />
wird dabei Unterstützung angeboten, sei<br />
es durch Beratung, Schulungen oder entsprechende<br />
Geräte und es gibt Vorträge,<br />
Hilfsdienst-Stammtische und viele Aktivitäten<br />
für Interessierte. Finanziert werden<br />
die Projekte durch das Kulmland – jede<br />
Gemeinde zahlt einen bestimmten Betrag<br />
pro Einwohner in einen gemeinsamen<br />
Topf. „Gute Ideen werden aufgenommen<br />
und von allen gemeinsam getragen“, erläutert<br />
Bgm. Marterer die Philosophie des<br />
Kulmlandes. Vor drei Jahren wurde etwa<br />
die Altenpflegefachschule in der Lokale-<br />
Agenda-Gemeinde Pressguts gegründet<br />
und „es steht außer Streit, dass wir unseren<br />
Beitrag dafür leisten“.<br />
Zusammenarbeit bringt ja auch handfeste<br />
finanzielle Vorteile. Angedacht ist etwa<br />
eine engere Kooperation im Bereich der<br />
Abfallwirtschaft. Pischelsdorf hat ein<br />
neues und gut funktionierendes Abfallwirtschaftszentrum<br />
und es gibt schon konkrete<br />
Anfragen von Nachbargemeinden,<br />
ihren Müll dorthin zu liefern. Das Pischelsdorfer<br />
Abfallzentrum wird so besser ausgelastet<br />
und die Nachbargemeinden ersparen<br />
sich den Bau eines eigenen Sammelzentrums.<br />
Bgm. Marterer: „Wir versuchen<br />
die bestehenden Strukturen möglichst optimal<br />
zu nutzen und wir werden auch ein<br />
regionales Sportzentrum errichten – die<br />
Mitglieder des Pischelsdorfer Sportvereines<br />
kommen ja auch aus dem ganzen<br />
Kulmland.“<br />
Gerald Falkner<br />
Tel. 0676/86643640<br />
gerald.falkner@landentwicklung.com<br />
15
Bildung<br />
Mobile Bildungsberatung<br />
In der zunehmenden Vielfalt<br />
der Angebote zu Aus- und<br />
Weiterbildung wird es für den<br />
Einzelnen/die Einzelne immer<br />
schwieriger, die persönlich<br />
passende und neutrale Weiterbildung<br />
zu finden.<br />
Das Bildungsnetzwerk <strong>Steiermark</strong><br />
informiert und berät in<br />
Bildungsfragen kostenlos.<br />
Lernen und Bildungsberatung den Lernenden<br />
räumlich näher bringen und zu einer<br />
leicht zugänglichen Dienstleistung zu<br />
machen: das sind zentrale Botschaften des<br />
EU-Memorandums für lebenslanges Lernen<br />
und das ist auch die Basis für die Arbeit<br />
des Bildungsnetzwerks <strong>Steiermark</strong>,<br />
der Koordinationsstelle der steirischen Erwachsenenbildungseinrichtungen.<br />
Eine<br />
zentrale Dienstleistung des Netzwerkes ist<br />
die mobile Bildungsinformation und -beratung.<br />
Nach einem Überblick über die<br />
Möglichkeiten wird der jeweils individuell<br />
passende Bildungsweg geplant.<br />
Unterwegs in der <strong>Steiermark</strong><br />
Um auch Personen beraten zu können, die<br />
weit entfernt von Ballungszentren leben,<br />
sind mobile Beraterinnen und Berater mit<br />
folgenden Leistungen in der ganzen <strong>Steiermark</strong><br />
unterwegs: Bei 25 Infostellen für<br />
Weiterbildung in den steirischen Bezirken<br />
gibt es die Möglichkeit, sich selbst über die<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten in der Regi-<br />
Alle Infostellen und die Termine für Beratungstage<br />
sowie Veranstaltungen finden Sie auf<br />
„www.bildungsnetzwerk-stmk.at“.<br />
Für jene, die sich von zu Hause aus informieren<br />
möchten, gibt es die Weiterbildungsdatenbank<br />
unter „www.weiterbildung.steiermark.at“.<br />
56 Einrichtungen präsentieren hier ihre Angebote<br />
auf einen K(B)lick.<br />
Für Anfragen am Telefon oder per E-Mail<br />
steht Ihnen der Bildungsberater<br />
Stefan Csacsinovits gerne zur Verfügung<br />
(<strong>Steirisches</strong> Bildungstelefon: 0810-900-320,<br />
Mail: bildungsinformation@eb-stmk.at).<br />
on, aber auch steiermarkweit, zu informieren.<br />
Bildungsprogramme und Informationsmaterial<br />
liegen dort zur freien Entnahme<br />
bereit. Bei diesen Infostellen gibt es<br />
auch die Möglichkeit, sich persönlich beraten<br />
zu lassen. Gut ausgebildete Bildungsberaterinnen<br />
und -berater stehen persönlich,<br />
kostenlos und vertraulich für Gespräche<br />
zur Verfügung. In den nächsten<br />
drei Jahren ist geplant, weitere 15 Infostellen<br />
für Weiterbildung zu errichten, um die<br />
Information über Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
noch näher „an die Haustüren“<br />
zu bringen. Darüber hinaus gibt es in vielen<br />
Gemeinden der <strong>Steiermark</strong> zahlreiche<br />
Veranstaltungen und Informationstage<br />
zu unterschiedlichen Weiterbildungsthemen<br />
wie beispielsweise Wiedereinstieg,<br />
Elternbildung oder Gesundheit.<br />
Manuela Burger<br />
Die mobilen Bildungs beraterinnen<br />
und Bildungsberater<br />
in der <strong>Steiermark</strong>:<br />
Bezirke Murau, Judenburg,<br />
Knittelfeld, Leoben<br />
Mag. a Marlene Aichholzer-Pahr<br />
Tel. 0664/8346175<br />
marlene.aichholzer@eb-stmk.at<br />
Bezirke Bruck, Mürzzuschlag,<br />
Hartberg<br />
Maximilian Handlos<br />
Tel. 0664/8346176<br />
maximilian.handlos@eb-stmk.at<br />
Bezirke Weiz, Feldbach,<br />
Fürstenfeld, Radkersburg<br />
Mag. a Susanne Zierer<br />
Tel. 0664-8347156<br />
susanne.zierer@eb-stmk.at<br />
Bezirke Leibnitz,<br />
Deutschlandsberg, Voitsberg,<br />
GU-Süd-West<br />
Mag. a Manuela Nusshold<br />
Tel. 0664/8347159<br />
manuela.nusshold@eb-stmk.at<br />
Landwirte<br />
lernen online!<br />
Anhand neuer Lernmethoden ist es<br />
möglich, in nur 46 Stunden, davon 24<br />
Stunden im EDV-Raum, die Inhalte des<br />
ECDL (Europäischer Computerführerschein)<br />
zu erlernen. Wie das geht?<br />
Durch „Blended Learning“: Die Teilnehmer<br />
treffen sich regelmäßig im Schulungsraum<br />
und im Internet und erarbeiten<br />
Inhalte und Beispiele gemeinsam.<br />
Ein Großteil wird zu Hause erarbeitet.<br />
Unterstützt von Lern-CDs und speziellen<br />
Unterlagen wird jedes der sieben<br />
Module selbständig von den Teilnehmern<br />
vorbereitet. Im Unterricht wird<br />
das Erlernte vertieft und gefestigt. Die<br />
Teilnehmer sind sowohl örtlich als auch<br />
zeitlich unabhängig. Voraussetzungen<br />
um den Kurs zu besuchen, sind EDV-<br />
Grundkenntnisse, ein PC/Notebook mit<br />
Internetanschluss und ein Headset, um<br />
über Internet kommunizieren zu können.<br />
Blended Learning („Gemischtes<br />
Lernen“) ist die Kombination von „Klassenzimmer-Lernen“<br />
und neuen Medien.<br />
Neben dem Lernen im Schulungsraum<br />
bewältigen die Teilnehmer Kursinhalte<br />
über CD-ROM, im Selbststudium<br />
und durch Lernübungen im Internet.<br />
Die Teilnehmer werden vom Trainer<br />
betreut, als wären sie die ganze Zeit im<br />
Kursraum. Niemand ist vollkommen auf<br />
sich gestellt und erhält in jeder Phase,<br />
auch im Selbststudium, Hilfe.<br />
Weitere Infos über die Kurse des LFI<br />
zum Europäischen Computerführerschein:<br />
LFI <strong>Steiermark</strong> (Tel. 0316/8050-1357 bzw.<br />
Mail: martina.weinzettl@lfi-steiermark.at).<br />
16
Erfolg am land<br />
Weiter denken als<br />
die anderen<br />
Unternehmenserfolg durch WIN-Strategien<br />
Die steirischen Betriebe agieren heute im<br />
globalen Wettbewerb. Umso wichtiger sind nachhaltige<br />
zukunftsfähige Unternehmensstrategien.<br />
Die WIN-Konsulenten unterstützen dabei.<br />
Hohes Lohnniveau, steigende Energiepreise,<br />
Konkurrenzdruck durch globalen<br />
Wettbewerb. Die Bedingungen für die steirischen<br />
Unternehmen sind nicht gerade<br />
einfach. Um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />
setzen immer mehr Betriebe auf die Verknüpfung<br />
von sozialer Verantwortung,<br />
umweltgerechtem Handeln und wirtschaftlichem<br />
Erfolg. Um die Unternehmen<br />
dabei zu unterstützen, steht ihnen im Rahmen<br />
der „Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit“<br />
(WIN) ein Pool von Konsulenten zur<br />
Verfügung. Die WIN-KonsulentInnen unterstützen<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
dabei, ihren Erfolg durch eine Verbesserung<br />
der Kostenstruktur bzw. die Erschließung<br />
neuer, attraktiver Geschäftsfelder<br />
systematisch zu steigern. Im Kern<br />
geht es um dynamische Wettbewerbsvorteile<br />
– also darum, Wettbewerbsvorteile<br />
auf- und auszubauen.<br />
Nachhaltig erfolgreich wirtschaften<br />
Leo Riebenbauer, Geschäftsführer eines Technischen<br />
Büros für Erneuerbare Energie: „Die<br />
WIN-Beratung hat sich ausgezahlt.“<br />
Einbau eines Diesel-Partikelfilters. Das Autohaus<br />
Uitz setzt auch auf Altstoffrecycling und<br />
Energieeinsparmaßnahmen.<br />
Ing. Leo Riebenbauer beispielsweise betreibt<br />
ein Technisches Büro in Pinggau und<br />
ist überzeugt, dass sich die Beratung bezahlt<br />
gemacht hat. „Wir haben unser Mobilitätsmanagement<br />
neu ausgerichtet und<br />
eine nachhaltige, langfristige Personalentwicklung<br />
eingeführt“, umreißt er die Ergebnisse<br />
der WIN-Beratung durch die<br />
Konsulentin Mag. Birgit Neges. Gerhard<br />
Uitz, den Geschäftsführer des gleichnamigen<br />
Autohauses in Feldbach, hat die<br />
WIN-Beratung geholfen, „entscheidende<br />
Schritte in Hinblick auf Energieverbrauch,<br />
Recycling und Abfallbehandlung zu setzen“.<br />
Ing. Walter Schiefer ist Geschäftsführer<br />
der Feistritzwerke in Gleisdorf. „Durch<br />
die Unterstützung von WIN bzw. durch<br />
unseren WIN-Berater Dr. Michael Schaller<br />
wurden wir auf unserem nachhaltigen<br />
Unternehmensweg bestätigt, erhielten<br />
aber auch Impulse für Verbesserungen“,<br />
erklärt er. Die Feistritzwerke investieren<br />
beispielsweise in photovoltaische und<br />
thermische Sonnenkraftwerke und betreiben<br />
eine öffentliche Pflanzenöltankstelle<br />
in Gleisdorf.<br />
„In den letzten Jahren haben wir mehrere Dutzende<br />
Unternehmen aus unterschiedlichsten<br />
Branchen beraten. Im Grund geht es darum,<br />
wie sich ein Unternehmen am Markt positionieren<br />
muss, um erfolgreicher als die anderen<br />
zu sein. Es bedeutet, zukunftsgerichtet und<br />
verantwortungsbewusst zu handeln – und dadurch<br />
einen echten Mehrwert zu erreichen.<br />
Wir wollen nicht nur kurzfristig eine Veränderung<br />
bewirken, die dann wieder verpufft, sondern<br />
wir wollen Veränderungen anstoßen, die<br />
das Potenzial haben, auch längerfristig eine<br />
neue Basis zu schaffen, und die es ermöglichen,<br />
für die Menschen ein anderes Führungsgefühl<br />
und Lebensverständnis zu bekommen.“<br />
WIN …<br />
Dr. Kurt Schauer<br />
WIN-Konsulent<br />
… ist eine Gemeinschaftsinitiative<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong> (FA 19D, Abfall-<br />
und Stoffflusswirtschaft), der<br />
Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
SFG und der steirischen<br />
Wirtschaftskammer. Ein Kernbereich<br />
von WIN sind die Beratungsdienstleistungen<br />
der WIN-Konsulenten in<br />
folgenden drei Kernbereichen:<br />
• Entwicklung von nachhaltigen<br />
Strategien (um für Unternehmen<br />
und Organisationen auch in Zukunft<br />
ihren Geschäftserfolg zu sichern)<br />
• Entwicklung von (Umwelt-)Managementsystemen<br />
(als Basis der<br />
Erfolgssicherung)<br />
• Verbesserung des Ressourceneinsatzes<br />
(Entwicklung neuer Lösungen<br />
in Unternehmen und Organisationen)<br />
Strenge Qualitätskriterien, ständige<br />
Weiterbildung und der Erfahrungsaustausch<br />
unter den Konsulenten<br />
stellen sicher, dass die Beratung auch<br />
tatsächlich zum gewünschten Erfolg<br />
führt.<br />
www.win.steiermark.at<br />
17
Vereine<br />
18<br />
Worauf es künftig<br />
ankommt<br />
Über die Mobilität des Geistes<br />
Viel Mobilität werden Führungskräfte in Vereinen in<br />
Zukunft brauchen. Neben der Mobilität, für die man<br />
Füße, Rad, Auto oder Flugzeug braucht, wird es<br />
eher die Mobilität des Geistes sein, die für Führungsleute<br />
ganz allgemein wichtiger wird.<br />
Entscheidende Änderungen in<br />
der Erwartungshaltung und im<br />
Gefühls- und Meinungsklima<br />
der Gesellschaft sind am Horizont<br />
schon erkennbar und bedingen<br />
Mobilität im Denken<br />
und Verhalten von Vereinsverantwortlichen.<br />
Einige der großen<br />
Veränderungen der Mentalitäten<br />
seien hier kurz angesprochen.<br />
1. Wertorientierung<br />
Unter der oberflächlichen Decke<br />
unserer Gesellschaft brodelt<br />
es ordentlich. Bewusst und<br />
noch mehr unbewusst spielt<br />
die Sinnfrage eine immer größere<br />
Rolle. Kurzfristig wird sie<br />
noch niedergehalten mit Einkaufstempeln,<br />
Events und Sensationsmedien.<br />
Mittelfristig<br />
werden sich immer mehr Menschen<br />
die Frage stellen, ob die<br />
perfekte Befriedigung der<br />
Oberfläche schon ein erfülltes<br />
Leben abgibt. Vereine, die jetzt<br />
mühsam auf den Hochgeschwindigkeitszug<br />
der täglichen<br />
Berauschung aufgesprungen<br />
sind und Event um<br />
Event und Sensation um Sensation<br />
anbieten, werden nicht<br />
mehr Partner für die Menschen<br />
sein, die tiefer hinein wollen<br />
ins Leben, die Sinn suchen, für<br />
www.vereine.st<br />
die Spiritualität wichtiger wird,<br />
die intensiver leben möchten.<br />
2. Differenzierung und<br />
Diversifikation<br />
Die Gruppen, die ein gemeinsames<br />
Interesse vereint, werden<br />
kleiner, dafür wird es mehr<br />
von ihnen geben. Diese Szenen<br />
der Gesellschaft werden bestimmter<br />
auftreten und die Erfüllung<br />
ihrer ganz speziellen<br />
Wünsche einfordern. Eine Herausforderung<br />
für viele Vereine,<br />
die zwar in einem ganz<br />
bestimmten Lebensbereich angesiedelt<br />
sind, aber nicht gewohnt<br />
sind, Vereinsleistungen<br />
wie auch Mitarbeitsmöglichkeiten<br />
zu differenzieren. Je globaler<br />
das Weltgeschehen zusammenwächst,<br />
umso mehr<br />
scheinen die kleinen Heimaten,<br />
die Szenen und kleinen Gruppen<br />
ihre Bedeutung zu gewinnen.<br />
3. Wertschätzung<br />
Ludwig Kapfer<br />
Schon abertausendmal ist die<br />
Zukunftswährung der Vereinsarbeit,<br />
die Wertschätzung, in<br />
verschiedensten Formen dargestellt<br />
worden. Wertschätzung<br />
steigt unaufhörlich im<br />
Wert. Geht man bei Motivuntersuchungen<br />
in die Tiefe, wird<br />
immer mehr als stärkste, aber<br />
auch als am wenigsten erfüllte<br />
Sehnsucht die nach Anerkennung,<br />
nach Akzeptanz, nach<br />
Liebe, nach Wertschätzung<br />
sichtbar. Menschen wollen als<br />
einmalige Marken erkannt und<br />
angenommen werden. Auch<br />
Einfluss nehmen können und<br />
gefragt werden wird als Wertschätzung<br />
empfunden.<br />
4. Qualität<br />
Das Beste ist gerade gut genug.<br />
Nach diesem Motto werden<br />
nicht nur Produkte eingekauft,<br />
nach diesem Grundsatz werden<br />
auch Vereine als Partner<br />
ausgesucht. Der Drang zum<br />
„Besten“ wird zunehmen, der<br />
neueste Stand der Technik ist<br />
selbstverständlich, bester Service<br />
ebenso. Vorne dabei sein<br />
durch Qualität in jeder Dimension<br />
bringt Image und Sicherheit.<br />
5. Klima und Stimmung<br />
Erwünscht sind in Zukunft<br />
zwanglose Gemeinschaften, in<br />
denen man so sein darf, wie<br />
man eben ist, und keine künstlichen<br />
körperlichen wie geistigen<br />
Verrenkungen ausführen<br />
muss, in der Freude erlebt<br />
wird, in der man „gut“ miteinander<br />
umgeht. Gefragt ist ein<br />
Klima der Akzeptanz und Toleranz.<br />
Spaß haben steht schon<br />
heute ganz oben in den<br />
Wunschlisten junger Menschen.<br />
6. Ambivalenzen und Balancen<br />
Die Zukunft wird uns einen<br />
äußerst schwierigen Gang in<br />
der Vereinsarbeit abverlangen.<br />
Die Ambivalenzen werden immer<br />
ausgeprägter und die Balance<br />
von Qualitäten, die völlig<br />
konträr zu einander zu stehen<br />
scheinen, wird eine der wichtigsten<br />
Herausforderungen.<br />
Bewahrung von gutem Alten<br />
und Erneuerung aller Lebensbereiche,<br />
Wertorientierung<br />
und einfach Spaß haben, Leistungsorientierung<br />
und der<br />
Weg als Ziel, Authentizität und<br />
trendy sein, viele Ambivalenzen<br />
werden stärker werden.<br />
Die Balancen der Zukunft haben<br />
nichts mit Durchschnitt zu<br />
tun, sondern mit Gleichzeitigkeiten<br />
von scheinbaren Widersprüchen.<br />
Je stärker die einzelnen<br />
Pole ausgeprägt sind, desto<br />
stärker das Spannungsfeld und<br />
desto stärker auch das Interesse<br />
am Verein.<br />
7. Führungsmenschen<br />
Die „Führungskräfte“ sind<br />
schon out, viele wissen es nur<br />
nicht. Gefragt sind Führungsmenschen,<br />
die authentisch sind<br />
und eben Menschen und nicht<br />
nur Kräfte. Menschen sind gefragt<br />
und nicht Produkte von<br />
Modellen, Menschen mit<br />
Hausverstand, mit einem natürlichen<br />
Zugang zum Leben.<br />
In der Bildung der Führungsmenschen<br />
wird es ganz stark<br />
darum gehen, den vorhandenen<br />
Potenzialen und Stärken<br />
zum Durchbruch zu verhelfen<br />
und weniger künstliche Instrumente<br />
anzutrainieren. Führungsmenschen<br />
werden stärker<br />
auf ihre individuelle natürliche<br />
Kraft vertrauen.<br />
8. Highlights<br />
Das Ereignis von gestern ist<br />
vorbei. Die Genussphase aus<br />
einem Erlebnis wird immer<br />
kürzer. Immer schneller verlangen<br />
die Menschen nach
neuen Höhepunkten. Das Heute<br />
wird stärker im Mittelpunkt<br />
stehen. Es muss sich heute was<br />
tun im Verein und es muss ein<br />
bisschen größer und sensationeller<br />
sein als gestern.<br />
Steuertipp<br />
Was kann ich als Vereinsobmann meinen<br />
Mitgliedern steuerfrei auszahlen?<br />
9. Freiheit<br />
Eines der wichtigsten Güter<br />
der Menschen wird wieder belebt.<br />
Die Menschen werden<br />
sich noch mehr befreien von<br />
allen „Verpflichtungen“. Mitgliedschaften<br />
wird es eher als<br />
seltene Sonderform geben. Die<br />
Mobilität wird steigen, es muss<br />
nicht der örtliche Verein sein,<br />
der erwählt wird und nicht der<br />
Verein, der einem eigentlich<br />
von Berufs oder Alters wegen<br />
„zusteht“.<br />
10. Innovation<br />
Als wär´s noch nicht genug:<br />
Das Abbild der täglich neuen<br />
Welt will der Mensch der Zukunft<br />
im Verein wiederfinden.<br />
Die Zukunft wird jede Menge<br />
Mobilität von Vereinsverantwortlichen<br />
verlangen. Damit<br />
diese nicht zu abgehobenen<br />
„Flatterwesen“ werden, die sich<br />
zum Spielball der Trends entwickeln,<br />
werden sie wohl eine<br />
gute Verwurzelung und eine<br />
starke Standfestigkeit brauchen.<br />
Ludwig Kapfer ist Organisationsentwickler<br />
und Unternehmensberater.<br />
Die Übernahme ehrenamtlicher Vereinsfunktionen (wie zum Beispiel Obmann,<br />
Rechnungsprüfer, Kassier) ist für die Existenz eines Vereines von enormer Bedeutung.<br />
Da die Erfüllung dieser Funktionen mit zeitaufwendigem und selbstlosem<br />
Einsatz verbunden ist, ist es bedeutend, wie viel zumindest steuerfrei abgegolten<br />
werden kann. Dem Vereinsfunktionär und anderen aktiven Vereinsmitgliedern,<br />
die ihre Tätigkeit nicht im Rahmen eines Dienstverhältnisses durchführen,<br />
steht ein monatlich pauschalierter Aufwandsersatz in der Höhe von<br />
€ 75,00 pro Verein zu. Ebenso dürfen als Reisekosten bei Benützung eines PKW<br />
€ 0,282/km, die Kosten eines öffentlichen Verkehrsmittels sowie Verpflegungskosten<br />
in der Höhe von € 14,70 bei einer Tätigkeit unter vier Stunden und darüber<br />
€ 29,40 steuerfrei ausbezahlt werden. Beachtenswert ist, dass für die Auszahlung<br />
der Verpflegungskosten nur die Dauer (Anreise, Vereinstätigkeit, Heimfahrt),<br />
nicht aber die Entfernung bedeutend ist. Somit können etwa für einen<br />
Wettkampf im Nachbarort Verpflegungskosten in durchaus beachtlicher Höhe<br />
angesetzt werden.<br />
Derzeit sorgt allerdings eine Entscheidung des „Unabhängigen Finanzsenates“ in<br />
Tirol für großes Aufsehen. Laut diesem Erkenntnis über eine Beschwerde eines<br />
Hobbysportlers entspricht die derzeitig gehandhabte vereinsrechtliche Regelung<br />
der Auszahlung von steuerfreien Diäten und Reisekosten nicht dem Gesetz.<br />
Demgemäß muss eine Dienstreise im einkommenssteuerlichen Sinn vorliegen,<br />
daher können Reisekosten nur mehr steuerfrei ausbezahlt werden, wenn die Reise<br />
unter anderem mindestens drei Stunden dauert und ebenso eine größere Wegstrecke<br />
zurückgelegt wird (zumindest 25 km einfache Wegstrecke). Zurzeit liegen<br />
mehrere Anfragen beim Finanzministerium vor. Mit aller Wahrscheinlichkeit<br />
wird die begünstigte Regelung für echte freiwillige Mitarbeiter und unentgeltlich<br />
tätige Hobbysportler weiter gelten. Eine Klarstellung und eine Sicherung<br />
für die ehrenamtliche Tätigkeit sind absolut wünschenswert und erforderlich.<br />
Mag. Heike Stark ist Obfrau<br />
der Zukunftsplattform Steirische Vereine und<br />
Mitarbeiterin der Möstl & Pfeiffer Steuerberatung.<br />
Hätt’ ich mir ja<br />
denken können, …<br />
… wenn einer wie du<br />
von Mobilität redet …<br />
… bewegt sich halt<br />
nur der Mund.<br />
Nicht so schnell,<br />
bitte !<br />
KUHBERT reloaded<br />
Wiederkäuer unter sich<br />
©k.toon<br />
mail: k.toon@inode.at<br />
19
Kulinarik<br />
WeitAg’sogt<br />
STEIRISCHES SUSHI<br />
Junge kochen<br />
für Junge<br />
0,40 kg Kürbisrisotto<br />
0,20 kg Karpfenfilet<br />
0,08 kg Karotte<br />
0,08 kg Schafkäse<br />
0,08 kg Fenchelknolle<br />
0,08 kg Gurke<br />
3 Stk. Zucchini klein (für Hosomaki)<br />
0,05 kg Kürbiskerne (für Uramaki)<br />
Der Karpfen jung und modern – ein Projekt<br />
von SchülerInnen für SchülerInnen<br />
Ernährungsexperten empfehlen mindestens einmal<br />
wöchentlich (200 g) Fisch am Speiseplan. Der durchschnittliche<br />
Fischverbrauch von Frau und Herrn Österreicher<br />
liegt hingegen bei nur 450 g pro Kopf und<br />
Monat – von diesen Empfehlungen weit entfernt.<br />
Dabei sollte aber nicht nur an Thunfisch,<br />
Scholle & Co. gedacht werden, die heimischen<br />
Teichwirte produzieren ein breit<br />
gefächertes Angebot unter ökologischen<br />
Gesichtspunkten und in bester Qualität.<br />
SchülerInnen der Höheren Lehranstalt<br />
für Land- und Ernährungswirtschaft der<br />
Schulschwestern Graz-Eggenberg machten<br />
es sich zur Aufgabe, den heimischen<br />
Teichfisch – insbesondere den Karpfen –<br />
nicht nur zu Weihnachten auf die Teller<br />
zu bringen.<br />
Der Karpfen hat nach wie vor bei vielen<br />
Leuten ein schlechtes Image. Er sei fett,<br />
kompliziert zuzubereiten und man weiß<br />
nie im Voraus, ob er „lettln“, das heißt<br />
nach Schlamm schmecken wird.<br />
Im Rahmen des Projektes „Junge kochen<br />
für Junge“ räumten die SchülerInnen mit<br />
diesen Vorurteilen auf. Innovative Karpfen-Gerichte<br />
wurden kreiert und bei<br />
Workshops an Fachschulen für Landund<br />
Ernährungswirtschaft mit mehr als<br />
100 SchülerInnen gekocht, verkostet und<br />
bewertet.<br />
Fazit: „Fisch kochen macht Spaß und heimischer<br />
Fisch schmeckt auch!“<br />
Höhere Lehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft,<br />
8020 Graz, Georgigasse 84,<br />
Tel. (0316) 58 33 41-134, hla@schulschwestern.at,<br />
http://hla.schulschwestern.at<br />
Dipl.Päd in Barbara Leitner<br />
DI in Edith Schrank-Rescher<br />
TEICHFISCHPIZZA<br />
0,25 kg Topfen, mager<br />
2 Stk. Eier<br />
0,08 l Öl<br />
1 TL Salz<br />
0,30 kg Mehl glatt<br />
2 TL Backpulver<br />
Paradeisersauce<br />
0,25 kg Paradeiserpüree<br />
2 Stk. Knoblauchzehen<br />
1 TL Kapern<br />
1 Stk. Sardellenfilet<br />
Pfeffer, Salz, Pizzagewürz<br />
Belag<br />
0,25 kg Karpfenfilet<br />
3 Stk. Tomaten frisch<br />
1 Stk. Zwiebel<br />
0,40 kg Mozzarella<br />
HOSOMAKI<br />
Für die Hosomaki Zucchini schälen, mit Sparschäler<br />
Locken abziehen und in kochendem<br />
Salz-Zucker-Wasser blanchieren, eiskalt abschrecken.<br />
Zucchinilocken leicht überlappend auf die<br />
Bambusmatte legen, zu 2/3 mit Kürbisrisotto<br />
füllen, mittig Karpfenstreifen und Stäbe von<br />
Karotte, Schafkäse, Fenchel und Gurke einlegen.<br />
Mit Hilfe der Bambusmatte straff einrollen<br />
und gut andrücken. Einige Zeit gekühlt ruhen<br />
lassen und abschließend in sechs gleich große<br />
Stücke schneiden. Messer dafür in Wasser tauchen.<br />
URAMAKI<br />
Terrinenform (klein) mit Öl benetzen, mit<br />
Frischhaltefolie straff auslegen, mit Kürbisrisotto<br />
zu 2/3 füllen, Grube eindrücken, Stäbe<br />
von Karotte, Schafkäse, Fenchel und Gurke einlegen,<br />
mit Reis auffüllen, sehr gut andrücken<br />
und mit überstehender Folie abschließen. Einige<br />
Zeit gekühlt ruhen lassen, stürzen und in<br />
Stücke schneiden, in gerösteten, gehackten<br />
Kürbiskernen drehen.<br />
Topfen, Eier, Öl und Salz abrühren, mit<br />
Backpulver versiebtes Mehl unterkneten.<br />
Teig auf befettetem Blech verteilen<br />
oder Portionspizzen formen.<br />
Paradeiserpüree mit Zutaten aufkochen,<br />
sehr gut würzen, auf Teig verteilen.<br />
Karpfenfilet waschen, trocken tupfen,<br />
in Stücke schneiden, leicht salzen<br />
und pfeffern.Teig mit Karpfenstücken,<br />
Paradeiserscheiben, Zwiebelringen und<br />
abschließend mit Mozzarellascheiben<br />
belegen und im vorgeheizten Backrohr<br />
bei 200 °C ca. 30 Minuten backen.<br />
20
Ökologie<br />
Ökologischer<br />
Fußabdruck<br />
Wie viele Planeten würde<br />
ich benötigen?<br />
Wissen Sie, wie groß Ihr Fußabdruck<br />
ist? Nicht im Sinn der Größe<br />
Ihres Fußes, sondern Ihr ökologischer<br />
Abdruck. Nein? Dann<br />
könnte der Besuch der Homepage<br />
„www.mein-fussabdruck.at/footprint/info“<br />
sehr aufschlussreich<br />
für Sie sein.<br />
Ein Bild mit Symbolcharakter: Jeder Österreicher verbraucht derzeit so viel an<br />
Ressourcen, dass man dafür drei Planeten benötigen würde.<br />
Es ist leicht nachvollziehbar, dass für die Produktion<br />
von Nahrungsmitteln, von Biomasse<br />
zur Energiegewinnung oder von Naturfasern<br />
für die Herstellung von Kleidern oder Papier<br />
etc. biologisch produktive Flächen gebraucht<br />
werden. Bei der Nutzung von fossilen Energieträgern<br />
werden zwar keine großen produktiven<br />
Flächen gebraucht, jedoch werden für<br />
das bei der Verbrennung entstandene CO 2<br />
Pflanzen beziehungsweise Wälder gebraucht,<br />
um das Treibhausgas wieder zu binden. Ebenso<br />
werden für die Entsorgung von Abfällen<br />
Flächen gebraucht. Das ist das Prinzip zur Berechnung<br />
unseres ökologischen Fußabdrucks.<br />
Die gesamte Oberfläche unseres Planeten<br />
Erde umfasst etwa 510 Millionen km 2 , dies<br />
sind 51 Milliarden Hektar. Davon entfallen<br />
rund ein Drittel auf die Landfläche und zirka<br />
zwei Drittel auf die Wasserfläche. Abzüglich<br />
der Eisflächen auf den Polen, der Eismeere,<br />
Wüsten und Gebirge sind knapp 20 Prozent<br />
der Erdoberfläche als produktive Landflächen<br />
anzusehen, etwa fünf Prozent sind produktive<br />
Wasserflächen. Rund ein Viertel der Erdoberfläche<br />
ist also biologisch produktiv, das sind<br />
fast zwölf Milliarden Hektar.<br />
Umgerechnet auf die Weltbevölkerung<br />
von derzeit 6,6 Milliarden<br />
Menschen stehen pro Erdenbürger<br />
etwa 1,8 ha produktive Erdoberfläche<br />
zur Verfügung.<br />
Wenn man ein Fünftel davon für die anderen<br />
Lebewesen wegrechnet, verbleiben den Menschen<br />
1,4 ha pro Person. Und hier kommt der<br />
Ökologische Fußabdruck ins Spiel. Die Idee<br />
dahinter ist, zu bilanzieren, was wir verbrauchen<br />
und was nachwächst. Wo stehen die Österreicher<br />
heute? Wir verbrauchen im Mittel<br />
pro Person 4,9 ha. Dies ist Platz 15 im internationalen<br />
Vergleich (bei einem Ranking von<br />
155 Staaten). Dies ist das 2,7-fache von dem,<br />
was uns zusteht! Anders gesagt haben wir zu<br />
wenig biologisch produktive Flächen für österreichische<br />
Lebensgewohnheiten. Dazu<br />
kommt, dass wir täglich 22 ha Fläche versiegeln<br />
(22 Fußballfelder pro Tag!!). Wenn alle<br />
Menschen so leben wollten wie wir Österreicher,<br />
bräuchte man bereits jetzt schon drei Mal<br />
den Planeten Erde für die Deckung der Bedürfnisse.<br />
Der Flächenverbrauch im EU-Mittel<br />
beträgt übrigens 4,8 ha und jeder Amerikaner<br />
verbraucht 9,6 ha (dafür wären bereits<br />
sechs Planeten erforderlich).<br />
21
BIO<br />
Die <strong>Steiermark</strong><br />
ist dicht<br />
Aktualisierte Landkarte für eine<br />
gentechnikfreie <strong>Steiermark</strong><br />
Die Anti-Gentechnik-Initiative von<br />
Lebensressort, Landwirtschaftskammer<br />
und Bio Ernte <strong>Steiermark</strong> hat Erfolg –<br />
in der <strong>Steiermark</strong> gibt es keinen Platz<br />
mehr für Gentechnik.<br />
Kein Platz mehr für Gentechnik: Bio-Ernte-Obmann Herbert Kain, LR Johann<br />
Seitinger und LK-Präsident Gerhard Wlodkowski präsentieren die Landkarte.<br />
Im Dezember 2006 wurde von LR Johann<br />
Seitinger in Kooperation mit der Bio Ernte<br />
<strong>Steiermark</strong> und der Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Steiermark</strong> das Projekt „Landkarte für<br />
eine gentechnikfreie <strong>Steiermark</strong>“ ins Leben<br />
gerufen. Die gentechnikfreie Landkarte<br />
ist ein Schulterschluss zwischen konventioneller<br />
Landwirtschaft und Biolandwirtschaft<br />
und soll zeigen, dass eine Koexistenz<br />
– also das Nebeneinander von konventioneller<br />
Landwirtschaft, Biolandwirtschaft<br />
und GVO-Anbau (GVO =Ausbringen von<br />
gentechnisch veränderten Organismen) –<br />
in unserer klein strukturierten steirischen<br />
Landwirtschaft nahezu unmöglich ist. In<br />
der Landkarte wurden alle landwirtschaftlichen<br />
Betriebe mit ihren Flächen, die eine<br />
Verzichtserklärung unterschrieben haben,<br />
sowie alle naturschutzrelevanten Flächen<br />
(Europaschutzgebiete, Naturschutzgebiete,<br />
Naturparke und der Nationalpark<br />
Gesäuse) und die sie umgebenden Schutzzonen<br />
eingezeichnet.<br />
4.000 Betriebe, 100.000 Grundstücke<br />
„Die aktuelle Landkarte zeigt jene Betriebe,<br />
die mit Stand Oktober 2007 freiwillig<br />
auf den Anbau und die Aussaat verzichten.<br />
4.171 Betriebe mit über 101.000<br />
Grundstücken sind es bereits“, freut sich<br />
Landesrat Johann Seitinger. „Da die Landkarte<br />
laufend aktualisiert wird, haben alle<br />
Landwirte auch weiterhin die Möglichkeit,<br />
eine Verzichtserklärung zu unterschreiben.<br />
Jede Verzichtserklärung bringt uns<br />
unserem gemeinsamen Ziel einer flächendeckenden<br />
Gentechnikfreiheit in der <strong>Steiermark</strong><br />
einen Schritt näher und soll auch<br />
als Beispiel zur Nachahmung für andere<br />
Bundesländer dienen.“ „Die Gentechnik<br />
bringt der heimischen Landwirtschaft keine<br />
ökonomischen Vorteile. Mit dem strengen<br />
steirischen Gentechnik-Vorsorge-Gesetz<br />
sind trotz voraussichtlicher Aufhebung<br />
des Importverbotes durch die EU die<br />
Weichen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft<br />
gestellt“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident<br />
Gerhard<br />
Wlodkowski. Aus einer europaweiten Studie<br />
des Gallup-Instituts ist übrigens zu entnehmen,<br />
dass auch 82% der Bevölkerung<br />
in der EU gentechnisch veränderte Lebensmittel<br />
ablehnen und 92% eine klare<br />
Kennzeichnung fordern.<br />
Bio-Symposium der Bio Alpe Adria<br />
Umweltfreundliche Mobilität war ebenfalls ein Thema beim<br />
Symposium. LAbg. Ober, LR Wegscheider, ÖR Kain und Bgm. Stark<br />
vor einem mit Pflanzenöl betriebenen PKW.<br />
Ende November fand in Gleisdorf das 11. Bio-Symposium der Region<br />
Bio Alpe Adria statt. Dieser Verband der Bio-Bauern aus Slowenien,<br />
Kroatien (Istrien, Primorje-Gorski kotar), Italien (Veneto, Friaul-Julisch<br />
Venetien, Südtirol) und Österreich (Kärnten, <strong>Steiermark</strong>) tagt<br />
jährlich in einem anderen Mitgliedsland und versteht sich als schwerpunktorientierte<br />
Denkwerkstatt – so auch das heurige Symposium mit<br />
dem Titel „Bio-Landbau ist aktiver Klimaschutz“. Das große Thema<br />
Klimawandel war allgegenwärtig und die Lösungsmodelle waren klar –<br />
Biolandbau verbraucht weniger Energie und baut den wertvollen CO 2 -<br />
absorbierenden Humus auf. Vorträge von Wissenschaftlern und Klimatologen<br />
(Prof. Raggam, Prof. Kirchengast, Prof. Steininger) und Exkursionen<br />
zu den Feistritzwerken, zu einem Biobetrieb und zu KWB-Biomasseheizungen<br />
rundeten das Programm ab.<br />
www.ernte-steiermark.at www.bioalpeadria.info<br />
22
Verschiedenes<br />
Interview<br />
Für jedes Anliegen<br />
die richtige Leistung<br />
Maschinenring <strong>Steiermark</strong><br />
Eröffnung Don Bosco<br />
Am 7. September 2007 um 11<br />
Uhr erfolgte die feierliche Eröffnung<br />
des Nahverkehrknotens<br />
Don Bosco in Graz. Nach<br />
vielmonatiger Arbeitszeit ist<br />
auch dieses Nadelöhr Geschichte.<br />
Das Steirische Maschinenring-Service<br />
war nicht<br />
unbeteiligt an diesem Projekt<br />
und so ist die gesamte Grünraumgestaltung<br />
in den Händen<br />
des Maschinenringes gelegen.<br />
Prächtige Ziergräser, Katzenminzen,<br />
Linden und viele<br />
andere Gewächse wurden von<br />
unseren Landwirten fachgerecht<br />
gesetzt und gepflegt. Ein<br />
schönes Beispiel dafür, dass<br />
auch ein Verkehrsknotenpunkt<br />
eine grüne Oase sein kann. Die<br />
Wichtigkeit dieses Projektes<br />
unterstrichen auch geladene<br />
Baumbepflanzung ASFINAG Parkplatz<br />
beim Herzogbergtunnel<br />
Auch bei schwierigen Arbeiten<br />
ist das MR-Servie zur Stelle.<br />
Beim Autobahn-Parkplatz<br />
Herzogbergtunnel an der A2<br />
waren im Oktober dieses Jahres<br />
500 Gehölze zu pflanzen.<br />
Ein Großteil davon bestand aus<br />
Solitärbäumen mit großen Ballen,<br />
welche mit dem Kran gehoben<br />
werden mussten. Auch<br />
die Bearbeitung des durch die<br />
schweren Baumaschinen verdichteten<br />
Bodens gestaltete<br />
sich aufwendig. Ein händisches<br />
Arbeiten erschien hoffnungslos,<br />
wenn man vor Weihnachten<br />
fertig werden wollte und so<br />
musste ein Bagger her.<br />
Ende gut, alles gut. Die Bäume<br />
sitzen und wer in Richtung<br />
Kärnten fährt, sollte auf der<br />
Gäste wie Verkehrsminister<br />
Faymann, Landesrätin Edlinger-Ploder,<br />
Bürgermeister<br />
Nagl, Landeshauptmann Voves<br />
und viele andere Persönlichkeiten.<br />
An diesem Projekt lässt sich<br />
also leicht erkennen, zu welchen<br />
Leistungen die Landwirte<br />
des Steirischen Maschinenringes<br />
befähigt sind.<br />
Pack eine kurze Rast am Parkplatz<br />
einplanen, um die Arbeit<br />
des MR Voitsberg in Augenschein<br />
nehmen zu können.<br />
Maschinenring <strong>Steiermark</strong><br />
Hamerlinggasse 3, 8011 Graz<br />
Tel. 0316 / 8050-1415, Fax: 0316 / 8050-1316<br />
E-Mail: steiermark@maschinenring.at<br />
www.maschinenring.at<br />
„Wir sind für die Zukunft gerüstet.“<br />
Interview mit dem Maschinenring-<br />
Landesobmann Sepp Wumbauer<br />
Sie haben mit Ende August 2007 die Landesleitung<br />
übernommen. Wie etabliert ist die Marke<br />
Maschinenring zurzeit in der Gesellschaft?<br />
Der Maschinenring ist eine starke Organisation<br />
der Bauern. Wir haben steiermarkweit 16.700<br />
Bäuerinnen und Bauern als Mitglieder und die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Landwirten ist<br />
professionalisiert. Darüber hinaus gewährleisten<br />
die örtlichen Geschäftsstellen eine flächendeckende<br />
kompetente Betreuung der Mitglieder.<br />
Diesen persönlichen Kontakt und die<br />
Ansprechpartner vor Ort schätzen auch unsere<br />
Kundenpartner in der Abwicklung der gewerblichen<br />
Tätigkeiten.<br />
Welche Vorteile bringt der Maschinenring seinen<br />
Mitgliedern und welche Perspektiven werden<br />
zukunftsweisend sein?<br />
Die Vorteile in der Zusammenarbeit mit dem Maschinenring<br />
liegen klar auf der Hand. Zum einen<br />
ist es die Kosteneinsparung, die ein effizienter<br />
Einsatz des Maschinenringes nach sich zieht,<br />
zum anderen ist es die Chance, zusätzliches Einkommen<br />
für Landwirte zu ermöglichen.<br />
Auch laufende innovative Projekte, wie beispielsweise<br />
die Abwasserentsorgung oder das<br />
Güllemanagement, zeigen neben aller Bodenhaftung<br />
auch den zukunftsorientierten Weitblick<br />
unseres Unternehmens.<br />
Welche Geschäftsfelder sind im<br />
Maschinenring schon traditionell und<br />
wo gibt es noch Potenzial?<br />
Der ursprünglich klassische Bereich „MR-Agrar“<br />
wurde vor mehr als zehn Jahren durch die gewerblichen<br />
Töchter „MR-Service“ und „MR-Personalleasing“<br />
ergänzt. Diese Konstellation<br />
macht es möglich, eine breite Dienstleistungspalette<br />
anzubieten. Wir sind besonders im Winterdienst<br />
und in der Grünraumgestaltung bei unseren<br />
Kunden anerkannt. Auf alle Fälle werden<br />
wir in Zukunft verstärkt viel Kraft in den Bereich<br />
Energie und Forst legen, weil sich hier für den<br />
Maschinenring noch einiges an Potenzial ergibt.<br />
23
LESENSWERT<br />
LESERBRIEFE<br />
Informativ und ermutigend<br />
Ess-Störungen<br />
Ihre Zeitschrift lese ich schon seit Beginn<br />
ihres Erscheinens und deshalb wollte ich<br />
Ihnen einfach schreiben, wie gut sie mir<br />
gefällt. Die Artikel sind sehr informativ<br />
und immer ermutigend. Ich freue mich jedes<br />
Mal über Ihre positive Berichterstattung<br />
und während manche andere Zeitschriften<br />
ungelesen in den Müll wandern,<br />
hebe ich mir LEBENSWERT auf, bis ich<br />
Zeit zum Lesen habe. Ich schätze Ihre respektvolle<br />
Art den Menschen und unserer<br />
Umwelt gegenüber. Schade, dass es nicht<br />
mehr solcher Zeitungen gibt. Alles Gute<br />
weiterhin und DANKE für Ihre Arbeit!<br />
Essen kann gesundheitsgefährdend sein<br />
Mag. Sabine Schabler-Urban, Weiz<br />
Thilo Bode, früher Greenpeace-Geschäftsführer<br />
und nun an der Spitze der<br />
Verbraucherrechtsorganisation „foodwatch“,<br />
hat ein Buch mit ziemlich viel<br />
Schaum vor dem Mund geschrieben.<br />
Trotz mancher offensichtlicher Unsinnigkeiten<br />
lohnt sich die Lektüre; einen<br />
starken Magen vorausgesetzt. Sein Credo<br />
fasst er schon im Vorwort zusammen:<br />
„Beim Einkaufen von Lebensmitteln und<br />
beim Essen werden wir systematisch getäuscht<br />
uns betrogen.“ Die wahren –<br />
wohl aber auch vermeintlichen – Gegner<br />
der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
sind rasch ausgemacht: Unsere Supermärkte,<br />
die Lobby der Landwirtschaft<br />
und der Nahrungsmittelindustrie, vor<br />
allem aber die EU mit ihrem Unrecht<br />
stiftenden Fördersystem. Dass er dabei<br />
ziemlich ungeniert Fakten mit Behauptungen<br />
vermischt, darf nicht unerwähnt<br />
bleiben.<br />
Unbestreitbar ist allerdings, dass gerade<br />
der weitgehend gedankenlose Umgang<br />
der Konsumenten mit Lebensmitteln<br />
eine nicht zu unterschätzende Verlockung<br />
für die Anbieter darstellt, mit<br />
Halb- und Unwahrheiten am Markt zu<br />
operieren. Natürlich sind unsere Lebensmittelkennzeichnungen<br />
unverändert<br />
unbefriedigend, natürlich sind Warensauszeichnungen<br />
wie „Kommt von<br />
Land“ oder „Kontrollierter Anbau“ von<br />
nichtssagender Informationsqualität,<br />
denn von woher sollten Lebensmittel<br />
sonst kommen oder erwartet wirklich jemand,<br />
dass es im überregulierten Europa<br />
noch so etwas wie einen „unkontrollierten<br />
Anbau“ geben kann?<br />
Auch die Geschichte der europäischen<br />
Lebensmittelskandale von BSE bis zu<br />
den Dioxin-Eiern ist ja in der Tat kein<br />
Ruhmesblatt für die Union. Manches<br />
mag wohl nur für Deutschland Gültigkeit<br />
haben, etwa die enge Verflechtung<br />
von Bauernverbänden und den Handelsketten,<br />
manches ist schlichtweg Ausdruck<br />
eines intellektuell schwer fehlgeleiteten<br />
linken Bewusstseins (?), etwa die<br />
Behauptung, dass sich nur Reiche gute<br />
Lebensmittel leisten könnten. Am stärksten<br />
ist das Buch dort, wo Bode auf die<br />
negativen Auswirkungen der EU-Agrarpolitik<br />
auf die Lebensmittelproduzenten<br />
der so genannten Entwicklungsländer<br />
eingeht. Hier besteht auch hierzulande<br />
dringender Informations- und Nachdenkbedarf.<br />
Thilo Bode, Abgespeist:<br />
Wie wir beim Essen betrogen werden und<br />
was wir dagegen tun können,<br />
Fischer (ISBN 978-3-10-004307-8),<br />
€ 14,90<br />
Mag. Hans Putzer<br />
Zum Thema Karriere<br />
Die letzte Ausgabe von LEBENSWERT<br />
zum Thema Karriere hat mich besonders<br />
angesprochen. Aus meiner beruflichen<br />
und persönlichen Erfahrung weiß ich, wie<br />
schwierig es ist, Beruf und Familie unter<br />
einen Hut zu bringen beziehungsweise<br />
Karriere im Beruf zu machen. In unseren<br />
Kursen für Wiedereinsteigerinnen, die wir<br />
im Auftrag des AMS durchführen, erleben<br />
wir Tag für Tag die Problematik der fehlenden<br />
geeigneten Kinderbetreuungs-Einrichtungen.<br />
Österreich und im Speziellen<br />
die ländlichen Regionen der <strong>Steiermark</strong><br />
könnten sich diesbezüglich ein Beispiel an<br />
einigen anderen europäischen Ländern<br />
(Norwegen, Frankreich) nehmen, in denen<br />
das Kinderbetreuungsnetz sehr gut<br />
ausgebaut ist.<br />
Erst wenn die Rahmenbedingungen stimmen,<br />
werden sich die Chancen von Frauen<br />
auf dem Arbeitsmarkt verbessern, und<br />
dann könnte auch „Karriere“ ein Thema<br />
für Frauen werden.<br />
Stefanie Brottrager, Gleisdorf<br />
Geschäftsführerin des Zentrums für Ausbildungsmanagement<br />
ALTERNATIVE und Mutter<br />
einer Tochter<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Schreiben Sie uns:<br />
Redaktion LEBENSWERT<br />
c/o <strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
Hans-Sachs-Gasse 5/3, 8010 Graz<br />
oder: redaktion@landentwicklung.com<br />
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Foto: Begsteiger<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
danke für Ihr Interesse und Ihre Treue!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Gesundheit<br />
und Erfolg im Neuen Jahr!<br />
Ihre Lebenswert-Redaktion
Heizkosten sparen<br />
durch intelligentes Sanieren<br />
GZ 02Z034178 M<br />
P.b.b. Verlagspostamt 8010 Graz<br />
Nützen Sie die<br />
Thermografieaktion<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
und machen Sie Ihre<br />
Wärmeverluste<br />
sichtbar!<br />
EINFAMILIENHÄUSER<br />
MEHRFAMILIENHÄUSER<br />
Standardpaket:<br />
Thermografie und Beratung<br />
Paket<br />
Thermografie-light<br />
Beratungspaket der Thermografieund<br />
Beratungsaktion<br />
Vertiefte Beratung<br />
Das WIN-Sanierungskonzept<br />
Umfassende thermografische<br />
Analyse mit konkreten Maßnahmenvorschlägen<br />
und individuellem<br />
Beratungsgespräch<br />
Wert des Pakets: 700,-<br />
Förderung Land <strong>Steiermark</strong>: 450,-<br />
Kosten für Eigentümer: 250,-<br />
Vereinfachte thermografische<br />
Aufnahme mit Thermografie-<br />
Kurzbericht<br />
Wert des Pakets: 320,-<br />
Förderung Land <strong>Steiermark</strong>: 200,-<br />
Kosten für Eigentümer: 120,-<br />
Umfassende thermografische Analyse<br />
mit Maßnahmenvorschlägen, Beratungsgesprächen<br />
und Präsentation bei<br />
Hausversammlungen (optional)<br />
Wert des Pakets: 1.800,-<br />
Förderung Land <strong>Steiermark</strong>: 600,-<br />
Förderung klima:aktiv: 600,-<br />
Kosten für Eigentümer: 600,-<br />
Wirtschaftlicher und ökologischer<br />
Vergleich von Sanierungsoptionen als<br />
Entscheidungsgrundlage<br />
Förderung im Rahmen der Wirtschaftsinitiative<br />
Nachhaltigkeit – WIN: 50 %<br />
der externen Beratungskosten<br />
(maximal 2.500,-)<br />
Kosten:<br />
je nach Projekt<br />
A15 - Wohnbauförderung, Infostelle<br />
Amt der Stmk. Landesregierung<br />
Tel.: 0316/877-37 13 oder -37 69<br />
www.wohnbau.steiermark.at<br />
Grazer Energieagentur<br />
Tel. 0316/811848-24<br />
www.grazer-ea.at<br />
Eine Initiative des Landes <strong>Steiermark</strong>-Lebensressort<br />
und der Abteilung 15-Wohnbauförderung in<br />
Zusammenarbeit mit der Grazer Energieagentur<br />
In Kooperation mit: