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Aktuelle Ausgabe "mitmenschlich" als pdf - Landentwicklung ...

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You;-)gend<br />

Christine Rossegger<br />

| 22 |<br />

Weltweit bei „fremden Freunden“<br />

auf der Couch<br />

Internetbasierte Plattform<br />

Die Internetplattform „Couchsurfing“<br />

ermöglicht es Menschen<br />

aus allen Teilen der Welt,<br />

gratis Unterkünfte – ihre Couch<br />

oder andere Schlafgelegenheiten<br />

– für Reisende anzubieten<br />

und auch selbst in Anspruch zu<br />

nehmen. Das Motto lautet: „Es<br />

gibt keine Fremden, nur Freunde,<br />

denen man noch nicht<br />

begegnet ist.“<br />

Hintergrund<br />

Kostenlose Unterkunft und kultureller Austausch<br />

<strong>als</strong> spezielle Zusatzleistung sind zwei<br />

Merkmale, die bei der internetbasierten<br />

Plattform herausstechen. Dennoch steht bei<br />

dem im Jahre 2004 gegründeten „Gastfreundschaftsnetzwerk“<br />

nicht der Kostenpunkt<br />

im Vordergrund. Die Möglichkeit, bei<br />

Reisen in unterschiedliche Länder nicht nur<br />

die typisch-touristischen Sehenswürdigkeiten<br />

zu besichtigen, auch das Alltagsleben<br />

kennen zu lernen und eventuell ein paar „Insider-Tipps“<br />

der lokalen Bevölkerung zu erhalten,<br />

entsprechen eher den Zielen der Initiatoren<br />

Casey Fenton und seinen Kollegen.<br />

Vertrauen, Großzügigkeit und kultureller<br />

Austausch sollen die Basis des Netzwerkes<br />

bilden, um die Welt in einer Art zu erkunden,<br />

wie es Geld nicht möglich machen kann.<br />

Laut eigenen Angaben umfasst Couchsurfing<br />

mittlerweile weltweit sechs Millionen<br />

Mitglieder in 100.000 Städten. Die kostenlos<br />

zu benutzende Plattform basiert auf Freiwilligkeit.<br />

Es ist somit weder zwingend, eine<br />

Übernachtungsmöglichkeit anzubieten,<br />

noch andere Angebote zu nutzen. Alternativ<br />

dazu können beispielsweise Spaziergänge<br />

oder kurze Treffen organisiert werden, um<br />

Reisenden einen kleinen Einblick des Lebens<br />

vor Ort zu ermöglichen. Weiters bietet diese<br />

Plattform auch Vernetzungsmöglichkeiten<br />

für lokale CouchsurferInnen, bei denen Treffen<br />

arrangiert werden können, um sich auszutauschen<br />

und Aktivitäten wie Sport,<br />

Sprachaustausch, gemeinsames Kochen<br />

oder Feiern zu organisieren.<br />

Die Welt in einer Art zu<br />

erkunden, wie es Geld nicht<br />

möglich machen kann …<br />

Neben diesen positiven Aspekten gibt es allerdings<br />

auch Kritik an der Plattform. Die Datenschutzbestimmungen<br />

werden häufig <strong>als</strong><br />

fragwürdig eingestuft und auch der Status<br />

der Plattform <strong>als</strong> Non-Profit-Organisation<br />

wird hinterfragt.<br />

Teilnahme<br />

Erster Schritt ist die Erstellung eines persönlichen<br />

Profils, das einen Überblick über die<br />

eigene Person geben soll und Fragen zu Interessen,<br />

dem Lebensstil etc. beinhaltet. Sobald<br />

ein eigenes Profil vorhanden ist, können<br />

sowohl Unterkünfte gesucht <strong>als</strong> auch selbst<br />

Übernachtungsmöglichkeiten angeboten<br />

werden. Einfach das Ziel der nächsten Reise<br />

eingeben und an Personen, die sympathisch<br />

erscheinen, eine Anfrage für eine mögliche<br />

Unterkunft senden. Hier kommt der wesentliche<br />

Faktor Vertrauen ins Spiel, der in die<br />

Wahl der GastgeberInnen mit einbezogen<br />

werden muss. Um nicht gänzlich nach der<br />

eigenen Einschätzung urteilen zu müssen,<br />

bieten die gegenseitig veröffentlichten Referenzen<br />

Unterstützung. Diese nicht löschbaren<br />

Einträge werden verfasst, wenn sich<br />

Personen bereits getroffen haben, und sind<br />

auf den Profilen der Beteiligten sichtbar. Das<br />

Schreiben von Referenzen bedeutet Verant-<br />

wortung gegenüber der Couchsurfing-Gemeinschaft,<br />

denn dies trägt dazu bei, dass<br />

sich negative Erfahrungen mit Mitgliedern<br />

nicht wiederholen. Die Verifizierung der eigenen<br />

Adresse ist auch eine Möglichkeit, für<br />

mehr Sicherheit im Netzwerk zu sorgen. Dies<br />

ist zwar kostenpflichtig, aber nicht verpflichtend<br />

und soll die Identität der Mitglieder bestätigen.<br />

Weiters können Personen andere<br />

kennzeichnen und damit zeigen, dass sie dieser<br />

Person vertrauen und für sie bürgen würden.<br />

Ansonsten basiert dieses Netzwerk rein<br />

auf Vertrauen und Gastfreundschaft, was<br />

auch gewisse Risiken mit sich bringt. Wie<br />

aber in vielen Reiseberichten zu lesen ist, unter<br />

anderem in einem, dessen Verfasser in 80<br />

Tagen „per Couch“ um die Welt reiste, ist dies<br />

ein Netzwerk, das sich durch Mitmenschlichkeit<br />

und Altruismus auszeichnet, aus dem<br />

viele positive Erfahrungen hervorgehen.<br />

Wer sich grundsätzlich für diese Art von Reisen<br />

interessiert, kann sich auch auf einer der<br />

kleineren Plattformen registrieren und auf<br />

Abenteuer einlassen.<br />

Info<br />

www.couchsurfing.org<br />

Andere Gastfreundschaftsnetzwerke:<br />

BeWelcome: www.bewelcome.org<br />

Hospitalityclub: www.hospitalityclub.org<br />

GlobalFreeLoaders:<br />

www.globalfreeloaders.com<br />

Warm Showers: www.warmshowers.org<br />

Ländliche Entwicklung

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