27.04.2014 Aufrufe

Folder Steirische Wahrzeichen 2013 - Landentwicklung - Steiermark

Folder Steirische Wahrzeichen 2013 - Landentwicklung - Steiermark

Folder Steirische Wahrzeichen 2013 - Landentwicklung - Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong><br />

<strong>2013</strong><br />

Lebensressort


<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

Sixt-Mühle in Wittmannsdorf 2<br />

Marktgemeinde St. Peter am Ottersbach<br />

Bauernhaus in Graßnitz 3<br />

Gemeinde Aflenz Land<br />

Hofanlage in Bergegg 14<br />

Marktgemeinde Bad Gams<br />

Filialkirche St. Anna am Lindenberg 5<br />

Marktgemeinde Passail<br />

Wohnhaus, vlg. „Kaltenhof“ 6<br />

Marktgemeinde St. Lambrecht<br />

Bürgerhaus mit Nebengebäude 7<br />

Marktgemeinde Pöllau<br />

Barockhaus mit Nebengebäude 8<br />

Marktgemeinde St. Veit am Vogau<br />

Stadthaus Färbergasse 7 9<br />

Stadtgemeinde Graz<br />

Reihenhausobjekt mit Jugendstilfassade 10<br />

Stadtgemeinde Graz<br />

Wehrkirche St. Oswald 11<br />

Stadtgemeinde Eisenerz<br />

4


Wertvolles erhalten<br />

Die Bewahrung wertvoller Bausubstanzen ist<br />

ein wesentlicher Bestandteil einer guten regionalen<br />

Entwicklung. Das baukulturelle Erbe und<br />

die regionalen Identitäten werden bewahrt<br />

und traditionelle Handwerkstechniken unterstützt,<br />

womit ein wesentlicher wirtschaftlicher<br />

Faktor für Planer und für das Handwerk geschaffen<br />

wird. Auf der anderen Seite trägt die<br />

Revitalisierung traditioneller Baukultur einen<br />

wesentlichen Beitrag zu einem positiven Erscheinungsbild<br />

der Orts- und Stadtkerne bei.<br />

Erfreulicherweise können auch in diesem Jahr<br />

zahlreiche vorbildliche Revitalisierungsprojekte<br />

als „<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong>“ ausgezeichnet<br />

werden. Jedes einzelne Objekt von Hofanlagen<br />

über Stadthäuser bis hin zur Filialkirche,<br />

das in dieser Broschüre abgebildet ist, steht für<br />

das leidenschaftliche Bemühen engagierter<br />

Menschen, für bewahrte traditionelle Handwerkskunst<br />

und nicht zuletzt auch als Symbol<br />

für die Idee der Revitalisierung insgesamt. Die<br />

Revitalisierung in der <strong>Steiermark</strong> stellt ebenso<br />

in Zukunft eine große Herausforderung dar<br />

und ist mir ein besonderes Anliegen.<br />

Ich gratuliere allen Prämierten sehr herzlich<br />

zur Auszeichnung „<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong>“.<br />

Landesrat<br />

Johann Seitinger<br />

1


Sixt-Mühle in Wittmannsdorf<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Südoststeiermark<br />

Marktgemeinde St. Peter am Ottersbach<br />

Wittmannsdorf 14<br />

Eigentümer:<br />

Mag. Heidemarie Strohmaier<br />

Ing. Rudolf Strohmaier<br />

Der Standort der sog. „Ottersbachmühle“ wurde<br />

bereits 1650 urkundlich erwähnt; in mehreren Entwicklungsschritten<br />

wurde sie bis 1857 (Datierung<br />

über dem Mühleneingang) in jene Form gebracht,<br />

in welcher sie bis 1976 in Betrieb war. Sowohl diverse<br />

Veränderungen (Dach, Fenster, Zubauten),<br />

aber vor allem der jahrelange, funktionslose Stillstand<br />

haben der Qualität der historischen Substanz<br />

geschadet.<br />

Daher ist es sehr begrüßenswert, dass die nunmehrigen<br />

Eigentümer große Investitionen getätigt<br />

haben, um das seit 2005 unter Denkmalschutz stehende<br />

Objekt von störenden Veränderungen zu befreien,<br />

die bereits sehr gefährdete Substanz zu retten<br />

und den Fortbestand des Gebäudes durch neue<br />

Funktionen (Schaumühle, Ölmühle, Brotbackstube,<br />

Mühlenladen und Schänke) zu sichern. In weiterer<br />

Folge sollen noch das ehem. Wohnhaus und ein dazugehörendes<br />

Wirtschaftsgebäude saniert und in<br />

ein Gesamtkonzept einbezogen werden.<br />

2


Bauernhaus in Turnau<br />

<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Bruck-Mürzzuschlag<br />

Gemeinde Aflenz-Land<br />

Au bei Turnau,<br />

Grassnitz 11<br />

Eigentümer:<br />

Dr. Franz Kroißenbrunner<br />

Die Ausgangssituation bestand aus einem 2-geschoßigen<br />

bäuerlichen Wohnhaus in Mischbauweise<br />

(EG teils gemauert und teils gezimmert, OG zur<br />

Gänze gezimmert), welches nicht nur bauliche Mängel<br />

aufgewiesen hat, sondern auch hinsichtlich des<br />

Standards in keiner Weise mehr zeitgerecht war.<br />

Um das Objekt im Rahmen der „Umfassenden Sanierung“<br />

mit neuem Leben zu erfüllen, war die Unterbringung<br />

von mind. 3 Wohneinheiten erforderlich,<br />

was durch den Einbau einer Wohnung über<br />

das gesamte EG und von 2 Maisonette-Wohnungen<br />

im OG-DG-Bereich gelöst wurde. Dabei haben nicht<br />

nur zeitgemäße Grundrisslösungen, sondern auch<br />

eine neu konzipierte Vertikalerschließung sowie die<br />

detailgetreue Erhaltung der hauseigenen Charakteristika<br />

zu einem in vieler Hinsicht positiven Ergebnis<br />

geführt.<br />

3


Hofanlage in Bad Gams<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Deutschlandsberg<br />

Marktgemeinde Bad Gams<br />

Bergegg 14<br />

Eigentümer:<br />

Dipl.-Ing. Franz Bauer<br />

Am Anfang war außer der traumhaften Aussichtslage<br />

nichts wirklich schön am Bestand. Das Wohngebäude<br />

war durch unzählige Fehlmaßnahmen in der<br />

Vergangenheit nicht nur ästhetisch entstellt, sondern<br />

auch durch zum Teil daraus resultierende<br />

Schäden sowie Erhaltungsdefizite in seiner Substanz<br />

äußerst gefährdet; fast könnte man sagen,<br />

dass auf den ersten Blick nichts mehr Erhaltenswertes<br />

festzustellen war. Das Nebengebäude ist in<br />

seiner „Qualität“ um nichts nachgestanden. Nur<br />

durch einen überdurchschnittlichen Einsatz des Eigentümers,<br />

hohe fachliche Kompetenz der Ausführenden<br />

und viel Einfühlungsvermögen war es möglich,<br />

die Bausünden der Vergangenheit zu beseitigen,<br />

die historische Bausubstanz zu retten. Durch<br />

geschickte Ergänzungen wurde eine Situation geschaffen,<br />

die sowohl heutige Wohnbedürfnisse in<br />

vollem Umfang zufrieden stellt als auch ästhetischatmosphärische<br />

Wünsche erfüllt, wobei sich das gelungene<br />

Ergebnis auch bei den Nebengebäuden<br />

der Hofanlage und der Gestaltung der Außenanlagen<br />

zeigt.<br />

4


<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

Filialkirche St. Anna am Lindenberg<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Weiz<br />

Marktgemeinde Passail<br />

Am Lindenberg<br />

Eigentümer:<br />

Röm.-kath. Pfarre Passail<br />

Die Votivkirche im spätgotischen Stil (1510) erfuhr<br />

im Laufe der Zeit eine Reihe von Ergänzungen und<br />

Veränderungen wie z. B. 1558 den Einbau des Renaissance-Hauptaltars,<br />

1648 den Zubau der südseitigen<br />

Sakristei und 1657 die hölzerne Orgelempore.<br />

Im 19. Jahrhundert erhielt die Kirche den blechverkleideten<br />

Dachreiter. In den Jahren 1965 bis 1972<br />

und 1993/1994 wurden wiederholt Renovierungen<br />

vorgenommen, bei denen u. a. auch die für diese<br />

Zeit häufig feststellbaren Fehler begangen wurden<br />

(Zementputze, sperrende Fußbodenschichten, unvorsichtige<br />

Elektrifizierungsmaßnahmen u. Ä.).<br />

Es ist daher sehr erfreulich, dass sich die Pfarre<br />

Passail unter reger Beteiligung der Bevölkerung<br />

entschlossen hat, anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums<br />

im Jahre 2010 die inzwischen aufgetretenen Schäden,<br />

aber auch die fehlerhaften Maßnahmen der<br />

Vergangenheit zu beseitigen.<br />

Trotz knapper Mittel wurden alle notwendigen Instandsetzungen<br />

unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten<br />

durchgeführt, sodass sich das Kirchlein<br />

in attraktiver Aussichtslage auf einem Hügel<br />

über Passail wieder in neuem Glanz zeigt.<br />

5


Wohnhaus vlg. „Kaltenhof“ in St. Lambrecht<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Murau<br />

Marktgemeinde St. Lambrecht, Vogeltenn 5<br />

Eigentümer:<br />

Benediktinerstift St. Lambrecht<br />

Nutzungsberechtigter:<br />

Andreas Polz<br />

Da erste urkundliche Erwähnungen des unter<br />

Denkmalschutz stehenden Gebäudes auf das 13.<br />

Jahrhundert zurückgehen, kann angenommen werden,<br />

dass es bereits zur Gründungszeit des Stiftes<br />

St. Lambrecht als Meierhof desselben errichtet<br />

wurde. In der heutigen Form (2-geschoßiger, nicht<br />

unterkellerter Bau mit Walmdach) dürfte der<br />

„Kaltenhof“ um 1800 entstanden sein und einer<br />

landwirtschaftlichen Wohnnutzung gedient haben.<br />

Leerstand und Wartungs- bzw. Adaptierungsdefizite<br />

haben das schon auf Grund seines Standortes<br />

herausragende Objekt nicht nur unansehnlich, sondern<br />

nach heutigen Maßstäben auch unbenützbar<br />

gemacht.<br />

Es ist daher hoch anzurechnen, dass die derzeitigen<br />

Bestandsnehmer sowohl durch intensivsten persönlichen<br />

Einsatz als auch durch Einbindung von<br />

Restauratoren und anderen Fachkräften ein beispielhaftes<br />

Zeichen einer gelungenen Revitalisierung<br />

geschaffen haben.<br />

6


<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

Bürgerhaus mit Nebengebäude in Pöllau<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Hartberg-Fürstenfeld<br />

Marktgemeinde Pöllau,<br />

Ortenhoferstraße 63<br />

Eigentümer:<br />

Dr. Martin Kaiba<br />

Silvia Schweiger<br />

Inmitten der Perle der Oststeiermark – im historischen<br />

Pöllau – in unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />

hochbarocken Stiftsanlage steht das beschriebene<br />

Ensemble, bestehend aus einem Bürgerhaus mit<br />

angrenzendem Wirtschaftsgebäude und großer<br />

Holzlage.<br />

Im Ursprung auf das 17. Jahrhundert zurückgehend,<br />

zeigt sich heute wieder das Bild der letzten<br />

großen Umgestaltung von 1870. Entworfen noch im<br />

Geiste des Spätbiedermeiers, aber mit deutlichen<br />

Anleihen an der damals aufkommenden eklektischen<br />

englischen Architektur-Mode. Die Gebäudeanordnung<br />

ergibt einen geschlossenen Innenhof,<br />

welcher sich – wohl angelehnt an die Vorauer Stiftsgärten<br />

– in einen Stauden- und Rosengarten gliedert<br />

und deutliche barocke Züge aufweist. Dieses<br />

imaginäre Idyll war der Anstoß für den Erwerb dieses<br />

einst äußerst desolaten Objektes.<br />

Besonderes Augenmerk wurde neben dem Bürgerhaus<br />

auf die Revitalisierung des Wirtschaftsgebäudes<br />

gelegt, betonend auch die Wertigkeit eines untergeordneten<br />

Baukörpers im Gesamtensemble.<br />

Um dem Gemäuer Leben einzuhauchen, entschlossen<br />

sich die Eigentümer, eine Arztpraxis zu integrieren.<br />

So fällt beispielsweise beim Betreten der Blick<br />

auf eine streng kubistische Innenraumgestaltung<br />

nach Walter Gropius’schem Vorbild, über welche<br />

die alten Gewölbekappen gleichsam hinwegfliegen.<br />

Im Zuge der aufwändigen Revitalisierung ist es so<br />

beispielhaft gelungen, die eigentliche Funktionalität<br />

wieder herzustellen, die letztendlich zum Erhalt des<br />

Ensembles beitragen wird.<br />

7


Barockhaus mit Nebengebäude in St. Veit am Vogau<br />

neu<br />

alt<br />

Bezirk Leibnitz<br />

Marktgemeinde St. Veit am Vogau,<br />

Am Kirchplatz 4<br />

Eigentümer:<br />

Norbert Thaller<br />

Als Ort zum Einkehren war der „Gasthof zur Traube“<br />

immer schon eine besondere Adresse. Vor<br />

allem die mit 1778 datierte barocke Fassade, die<br />

ein wesentliches Element des Kirchenvorplatzes<br />

darstellt, ist von auffallender Bedeutung. In direktem<br />

Zusammenhang zum Gasthaus steht das<br />

südlich befindliche Wirtschaftsgebäude, welches<br />

mit Ersterem eine charmante Hof-Garten-Situation<br />

entstehen lässt.<br />

Sowohl die Fassade des Hauptgebäudes als auch<br />

der Zustand des Nebengebäudes haben in den letzten<br />

Jahren immer dringender nach Instandsetzung<br />

und/oder Rückführung verlangt.<br />

So wurde in den Jahren 2007/2008 das Wirtschaftsgebäude<br />

generalsaniert, von Fehlern der Vergangenheit<br />

befreit und in diesem Zusammenhang der<br />

Vorplatz mit Einfahrt neu gestaltet. Im Jahre 2012<br />

wurde die barocke Fassade instandgesetzt, sodass<br />

Gasthaus und Nebengebäude als gelungenes Ensemble<br />

auch einen bedeutenden Beitrag für das<br />

Ortsbild ergeben.<br />

8


Stadthaus in Graz<br />

<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

neu<br />

alt<br />

Stadtgemeinde Graz<br />

8010 Graz,<br />

Färbergasse 7<br />

Eigentümer:<br />

LIC Leitner Immobilien &<br />

Consulting GmbH & Co KG<br />

Das geschichtsträchtige Haus mitten im Herzen der<br />

Grazer Altstadt geht auf den Besitz eines Hofschusters<br />

(1661 – 1674) zurück. Auf den Stichen aus<br />

1635 und 1695 ist das Haus mit seinem straßenseitigen<br />

Giebel deutlich ausnehmbar. In den Jahren<br />

1785 – 1796 war das Haus im Besitz des damaligen<br />

Bürgermeisters und Stadtschreibers Dr. Ambros<br />

Knabl. Im Jahr 1839 erfolgte ein Gesamtumbau<br />

sowie die Aufstockung von zwei auf drei Etagen.<br />

Danach erfolgten immer wieder kleinere Umbauten.<br />

In den Jahren vor der Revitalisierung wurde<br />

das Erdgeschoß für Gastronomiezwecke genutzt,<br />

die darüber liegenden Geschoße bestanden großteils<br />

aus Wohnungen.<br />

Hinter der Fassade verbirgt sich inmitten des städtischen<br />

Treibens ein absolut ruhiger Innenhof, der<br />

sich bei Bedarf sogar mit der Nebenliegenschaft<br />

Färbergasse 9 vereinigen ließe – auch dieses Haus<br />

wurde erst vor kurzer Zeit revitalisiert und beherbergt<br />

nun ebenfalls überwiegend Wohnungen.<br />

Damit bietet das Haus für seine Bewohner optimale<br />

Rückzugsbereiche in ruhiger Innenstadtlage. Errichtet<br />

wurden vom Land <strong>Steiermark</strong> geförderte Mietwohnungen<br />

in den Größen zwischen 40 m 2 und<br />

90 m 2 Wohnfläche.<br />

Im Erdgeschoß wird eine attraktive innerstädtische<br />

Gewerbefläche angeboten, die sowohl für Gastronomiezwecke<br />

als auch für Geschäfte bestens geeignet<br />

ist.<br />

9


Reihenhausobjekt mit Jugendstilfassade in Graz<br />

neu<br />

alt<br />

Stadtgemeinde Graz<br />

8051 Graz,<br />

Grafenbergstraße 56<br />

Eigentümer:<br />

Dipl.-Ing. Bernhard und Astrid Teuffenbach<br />

Das Haus Grafenbergstraße 56 bildet das nördliche<br />

Ende einer aus 4 Einheiten bestehenden, aus dem<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts stammenden Reihenhausanlage.<br />

Obwohl in der Vergangenheit durch diverse,<br />

zum Teil fehlerhafte Maßnahmen (Eternitverkleidungen,<br />

Belichtungsöffnungen, Zementputze)<br />

etwas verändert, sind Elemente des Jugendstils<br />

nach wie vor prägend und charakterisieren auch<br />

sonstige Qualitäten des Einfamilienwohnhauses. Da<br />

durch die oben erwähnten Fehler nicht nur das ästhetische,<br />

sondern auch das bauphysikalische<br />

Gleichgewicht gestört war, mussten neben formalen<br />

Rückführungen (Dachdeckung, Fassade, Öffnungen)<br />

und grundrisslichen Adaptierungen auch<br />

Maßnahmen zur Trockenlegung und Energieeffizienz<br />

unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten<br />

getroffen werden. Durch Anwendung diffusionsoffener<br />

Bauweisen und traditioneller Materialien<br />

sowie den Einbau einer Bauteilheizung konnten<br />

diese Zielsetzungen in optimaler Form erreicht<br />

werden.<br />

10


<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong> <strong>2013</strong><br />

Wehrkirche St. Oswald in Eisenerz<br />

Bezirk Leoben<br />

Stadtgemeinde Eisenerz<br />

Kirchstiege 4, 5<br />

Eigentümer:<br />

Stadtgemeinde Eisenerz<br />

alt<br />

Die Geschichte der Stadt Eisenerz ist aufs Engste<br />

mit dem Eisenbergbau am <strong>Steirische</strong>n Erzberg verwoben,<br />

und dies spiegelt sich auch in der Entwicklung<br />

der Gotteshäuser wider: Eine erste Kirche auf<br />

dem Vogelbichl, einem hügeligen Ausläufer des Erzberges,<br />

wurde um 1279 erbaut und dem heiligen<br />

Oswald geweiht. An ihrer Stelle wurde ab 1470<br />

unter Kaiser Friedrich dem Dritten die imposante<br />

Wehrkirchenanlage im spätgotischen Stil errichtet.<br />

Am 2. Juli 1512 wurde die Kirche geweiht und 1530<br />

zur Pfarrkirche erhoben. Nach der ersten Türkenbelagerung<br />

Wiens 1529 wurde die Wehranlage verstärkt<br />

und zur Fluchtburg ausgebaut. Heute ist der<br />

Eisenerzer Tabor die größte erhaltene Kirchenburg<br />

Österreichs. In den folgenden Jahrhunderten fanden<br />

weitere Veränderungen und Rückführungen<br />

statt, wodurch die Kirche vor rund 100 Jahren ihre<br />

heutige unverwechselbare Silhouette erhielt.<br />

Die Sanierung dieses einzigartigen Baudenkmales<br />

war auch unter dem Aspekt einer künftigen touristischen<br />

Entwicklung der Region um den Erzberg zu<br />

sehen. Um derartige Impulse in der Region um den<br />

Erzberg zu setzen, wurde im Jahr 2003 der Verein<br />

zur „Rettung der Wehranlage und der Pfarrkirche<br />

St. Oswald“ gegründet.<br />

In den Jahren 2004 bis <strong>2013</strong> konnten die Dächer<br />

der Mauerkronen der Wehranlage und des Kirchenschiffes<br />

sowie der angrenzenden Bauwerke erneuert<br />

sowie Fenster und Wandmalereien und die Außenmauern<br />

der Wehrkirche St. Oswald, der Johanniskapelle<br />

und des Mesnerturmes saniert werden.<br />

Im Bereich der Wehranlage wurde das Mauerwerk<br />

von Bewuchs gereinigt und eine Unmenge von<br />

Mauerausbrüchen beseitigt, die gesamte Wasserableitung<br />

erneuert und die Stiegenaufgänge wieder<br />

instandgesetzt.<br />

neu<br />

11


<strong>Steirische</strong><br />

<strong>Wahrzeichen</strong><br />

Die Auszeichnung „<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong>“ ist<br />

eine Anerkennung, die seit zwei Jahrzehnten an<br />

vorbildlich restaurierte und vom Revitalisierungsfonds<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong> geförderte<br />

Bauwerke verliehen wird. Zwischen 2003 und<br />

2012 wurden 1.850 Revitalisierungsprojekte gefördert.<br />

Die Revitalisierung (REVI) historisch bedeutender<br />

Baudenkmäler bietet nur einen kleinen<br />

Anreiz; wesentlich ist dabei, die Eigeninitiative<br />

der BesitzerInnen der erhaltenswerten Gebäude<br />

zu wecken. Um das öffentliche Bewusstsein<br />

für die Baukultur hochzuhalten, werden<br />

alle zwei Jahre besondere Projekte mit dem<br />

Titel „<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong>“ ausgezeichnet.


Impressum:<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Amt der Steiermärkischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung 15 – Energie, Wohnbau,<br />

Technik; FA Energie und Wohnbau<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Landentwicklung</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

www.landentwicklung.com<br />

Herstellung:<br />

Fotos: Dipl.-Ing. Johann S. Rathmanner<br />

Gestaltung: www.kerstein.at<br />

Druck: www.rehadruck.at


<strong>Steirische</strong> <strong>Wahrzeichen</strong><br />

<strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!