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Rede vom 26.02.2013 [ PDF , 259.1 KB] - Landtag Brandenburg

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Dieser Bildungsauftrag ist von den Schulen allein nicht zu leisten. Denn es muss<br />

nicht nur vermittelt werden, wie die parlamentarische Demokratie funktioniert,<br />

sondern auch die Bereitschaft einer aktiven Beteiligung an demokratischen<br />

Entscheidungsprozessen geweckt und an die nachwachsende Generation die<br />

Erkenntnis weiter gegeben werden, dass die Demokratie keine ideale<br />

Regierungsform ist, es aber keine bessere gibt und sie deshalb verteidigt werden<br />

muss.<br />

Dazu gehört auch ein differenzierender Vergleich unserer heutigen Demokratie mit<br />

den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Dabei verbietet sich eine<br />

Gleichsetzung des NS- und des SED-Staates allein wegen des systematischen<br />

Völkermordes der Nationalsozialisten, dem die Leugnung der Gleichwertigkeit aller<br />

Menschen als Grundlage unserer Zivilisation zugrunde lag.<br />

Der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der „Stiftung zur Aufarbeitung des<br />

SED-Unrechts“ und Stiftungsratsmitglied der Stiftung <strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Gedenkstätten Bernd Faulenbach – der heute anwesend ist und auch noch zu uns<br />

sprechen wird – hat es auf den Punkt gebracht.<br />

Nach seinen Worten darf in der Bildungsarbeit weder eine Relativierung der<br />

nationalsozialistischen Verbrechen noch eine Bagatellisierung des SED-Unrechts<br />

erfolgen.<br />

Dies könnte vor allem an „Orten mit doppelter Diktaturvergangenheit“ gelingen. In<br />

<strong>Brandenburg</strong> an der Havel sind z.B. die Themenbereiche „NS-Justiz“ und „NS-<br />

Euthanasie“ sowie „SED-Justiz“ präsent. So war das Zuchthaus <strong>Brandenburg</strong>-<br />

Görden nicht nur Haftanstalt und Hinrichtungsort in der NS-Diktatur, sondern auch<br />

nach 1945 waren dort politische Gefangene inhaftiert.<br />

Diese Stätten der politischen Bildung bedürfen der besonderen Unterstützung durch<br />

die Politik. Das große Interesse zeigen auch die steigenden Besucherzahlen in den<br />

Gedenkstätten. So haben in den 20 Jahren fast 9 Millionen Menschen die<br />

Gedenkstätte in Sachsenhausen besucht.<br />

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