Der Bürgermeister informiert, Folge 6, Dezember 2013 - in Laxenburg
Der Bürgermeister informiert, Folge 6, Dezember 2013 - in Laxenburg
Der Bürgermeister informiert, Folge 6, Dezember 2013 - in Laxenburg
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L A X E N B U R G<br />
E I N S T u n d J E T Z T<br />
Die verkehrstechnische Situation des Ortes <strong>Laxenburg</strong> sah<br />
um 1740 etwa so aus: Die Zufahrt von Wien war entweder<br />
durch die Triester Straße, dann die Neudorfer Straße (von<br />
Nordwesten) oder von Achau her kommend (von Nordosten)<br />
möglich. Die Route über die Neudorfer Straße führte dann<br />
um das Grätzel rechts herum, erreichte durch die damalige<br />
Schlossgasse das Vorschloss, fuhr an diesem außen entlang zum<br />
„Roten Brückel“ an der Südwestseite des Alten Schlosses, wo die<br />
Herrschaften aussteigen und direkt <strong>in</strong> ihre Appartements gehen<br />
konnten. Von Achau kommend fuhren die Wägen um das<br />
Grätzel (Anm. den verbauten Teil des Dorfangers durch Kirche,<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus etc.) l<strong>in</strong>ks herum, bogen <strong>in</strong> die Schlossgasse<br />
e<strong>in</strong> und folgten dann dem oben beschriebenen Weg. Die im<br />
Plan Mar<strong>in</strong>oni I im Umkreis des Schlossteiches deutlich e<strong>in</strong>gezeichneten<br />
Fahr wege beweisen, dass dies die Hauptroute<br />
für Kutschen war. <strong>Der</strong> Zugang durch das Vorschloss zur<br />
Hauptbrücke und zum Haupttor wurde wohl hauptsächlich<br />
von Fußgängern benützt.<br />
Die von Kaiser Leopold I. angelegte Straße von der Favorita<br />
her mündete vielleicht <strong>in</strong> Biedermannsdorf, machte aber dann<br />
e<strong>in</strong>en Bogen gegen die Achauer Straße mit dem „Krummen<br />
Biedermannsdorfer Weg“ und kam gleichfalls von Nordosten<br />
nach <strong>Laxenburg</strong>. Maria Theresia ließ 1745/46 e<strong>in</strong>e gerade<br />
Straße von Schönbrunn, dem kaiserlichen Lustschloss im<br />
Westen Wiens, nach <strong>Laxenburg</strong> anlegen, die aber vorläufig<br />
noch <strong>in</strong> Biedermannsdorf endete, gegenüber dem nördlichsten<br />
Punkt von <strong>Laxenburg</strong>; damals wie heute ist das bei der Dreifaltigkeits<br />
säule.<br />
Nach dem Bericht Johann Josef Khevenhüllers wurde diese<br />
Schönbrunner Allee 1747 zum ersten Mal offiziell befahren.<br />
Vom Ortsende von Biedermannsdorf bis zum Schloss <strong>in</strong><br />
<strong>Laxenburg</strong> musste man damals noch den alten Routen folgen.<br />
Erst ab etwa 1764 wurden die notwendigen Grundstücke e<strong>in</strong>gelöst,<br />
um diese Straße zu begradigen.<br />
Das Wegenetz im Raum <strong>Laxenburg</strong> wurde um diese Zeit<br />
überhaupt sorgfältig gepflegt. 1746 wurde die Vermessung des<br />
Geländes und die Vorlegung von Plänen und Mappen befohlen.<br />
In den Jahren bis 1755 betrafen diese Wege-Arbeiten vor allem<br />
die Reparatur der bestehenden Straßen und Reitstege, so 1750,<br />
1753 und 1754. Parallel dazu untersuchte Schlosshauptmann<br />
de Majo auch, ob die Brücken gemauert werden müssten oder<br />
ob die Unterlegung mit Holz ausreichen würde. Später wurde<br />
die Straßenplanung im äußeren Ortsbereich konsequent weiter<br />
ausgedehnt. 1761 wurde die Gegend zwischen Schönbrunn,<br />
Wien und <strong>Laxenburg</strong> nach dem von Joseph Liesganig entwickelten<br />
Triangulierungssystem vermessen und von J. F.<br />
D’Avrange die entsprechenden Pläne gezeichnet; bezeichnenderweise<br />
s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>er Übersicht kle<strong>in</strong>e Karten von Schönbrunn<br />
und <strong>Laxenburg</strong> angefügt.<br />
Joseph Liesganig stand auch <strong>in</strong> persönlichem Kontakt mit<br />
dem Kaiserpaar; am 6. Juni 1761 war er mit dem französischen<br />
Geodäten Cass<strong>in</strong>i de Thury <strong>in</strong> <strong>Laxenburg</strong>, um geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem Hof den Durchgang der Venus vor der Sonne<br />
zu beobachten. Kaiser Franz I. Stephan war an allen naturwissenschaftlichen<br />
Neuerungen <strong>in</strong>teressiert, und so g<strong>in</strong>g die<br />
Anregung zu den Vermessungen <strong>in</strong> Österreich vielleicht von<br />
ihm aus. Als Nächstes wurde nun daran gearbeitet, e<strong>in</strong>e möglichste<br />
gerade und repräsentative Zufahrt von der erwähnten<br />
Dreifaltigkeitssäule bis zum Zentrum, dem Schloss, anzulegen.<br />
E<strong>in</strong>e erste Erwähnung „des geraden Weges“ erfolgte schon<br />
<strong>Der</strong> gerade Weg zum Schloss<br />
1755 und betraf <strong>in</strong>teressanterweise den südlichsten Abschnitt davon.<br />
Im Haus des Herzogs Karl Alexander von Lothr<strong>in</strong>gen musste<br />
der Polier e<strong>in</strong>e andere Wohnung beziehen, weil dieser Flügel des<br />
Hauses nach den Anträgen des Architekten Pacassi abgerissen<br />
werden sollte, um nach dem Wunsch der Kaiser<strong>in</strong> den Weg vom<br />
Schloss (= Altes Schloss) zum S<strong>in</strong>zendorfischen, jetzt kaiserlichen<br />
Garten begradigen zu können.<br />
<strong>Der</strong> nächste Schritt bezog sich auf den Ortskern, die Anlegung<br />
e<strong>in</strong>er Allee vom Marktplatz (= Schlossplatz) bis zu den Wiesen h<strong>in</strong>aus.<br />
Dies konnte nur durch die E<strong>in</strong>lösung e<strong>in</strong>iger Häuser erreicht<br />
werden, die mitten im Grätzel lagen. So wurde 1763 das Haus von<br />
Anton Lahner „zwischen Gundacker Colloredos und Zacharias<br />
Toiffls Haus gelegen“ angekauft, weil es wegen des Weges weggerissen<br />
werden musste. 1764 wurde dann auch das erwähnte Haus<br />
des Zacharias Toiffl angekauft und ebenfalls wegen des Weges<br />
niedergerissen. Lahner und Toiffl erhielten Ersatzbaustellen an<br />
der neu vermessenen Wiener Straße. Dafür fertigte der Ingenieur<br />
Franz Anton Gruß 1764 und 1765 zwei Pläne für das Hofbauamt<br />
an, das e<strong>in</strong>e entsprechende Vermessung für die neuen Baugründe<br />
vornahm. <strong>Der</strong> zweite Plan bezog sich auch auf die Weiterführung<br />
der geraden Straße nach Wien. Dort standen zwar ke<strong>in</strong>e Häuser im<br />
Weg, aber quer durch alle Fluren mussten Grundstücke e<strong>in</strong>gelöst<br />
werden.<br />
Im folgenden Jahr 1766 wurde der Durchbruch der Hofstraße<br />
durch das geschlossene Areal der Falkenmeisterei geplant; heute ist<br />
das der Teil der Hofstraße von der Kreuzung bis zur E<strong>in</strong>mündung<br />
<strong>in</strong> die Wiener Straße. Während nach dem ursprünglichen Projekt,<br />
wie es die Pläne von Gruß wiedergeben, der Straßenzug völlig gerade<br />
geführt wurde, ergab sich <strong>in</strong> der Praxis der Knick nach Osten<br />
südlich des Kriegerdenkmals. Durch diese Änderung war es allerd<strong>in</strong>gs<br />
notwendig, das Haus des Oberstfalkenmeisters St. Julien<br />
teilweise abzureißen; später wurde aus dem restlichen Gebäude e<strong>in</strong><br />
Restaurant oder Hotel unter wechselnden Namen. Graf St. Julien<br />
erhielt als neuen Wohnsitz das heutige Haus Schlossplatz 14, das<br />
Doktorhaus. Bis etwa 1770 waren die beiden neuen Straßenzüge<br />
(heute Hofstraße und <strong>in</strong>nere Wiener Straße) durchgehend verbaut;<br />
auch das Wiesengelände zwischen der Wiener Straße und<br />
der Hofstraße wurde parzelliert.<br />
Dr. Elisabeth Spr<strong>in</strong>ger<br />
Wie es mit den kaiserlichen Straßenplänen rund um den Schloss platz<br />
weiterg<strong>in</strong>g, lesen Sie ausführlich <strong>in</strong> „<strong>Laxenburg</strong> – Juwel vor den<br />
Toren Wiens“, dem auch diese Passage entnommen ist. Erhältlich im<br />
Rathaus um E 39,90.<br />
Vermessung der Grundstücke wegen Anlegung der Hofstraße und<br />
Parzellierung der Wiener Straße, Plan 1765 (HHStA-KS,<br />
aus „<strong>Laxenburg</strong> – Juwel vor den Toren Wiens, S. 130)<br />
Aus der Geme<strong>in</strong>deratssitzung vom 24. September <strong>2013</strong><br />
In dieser Geme<strong>in</strong>deratssitzung standen <strong>in</strong> öffentlicher und nichtöffentlicher<br />
Sitzung <strong>in</strong>sgesamt 20 Tagesordnungs- und Unterpunkte<br />
auf dem Programm.<br />
Weiters wurde e<strong>in</strong> Dr<strong>in</strong>glichkeitsantrag der Grünen <strong>Laxenburg</strong> zum<br />
Thema Ortsentwicklungskonzept e<strong>in</strong>gebracht, dem aber die Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />
von der Mehrheit der Geme<strong>in</strong>deräte nicht zuerkannt wurde.<br />
Wesentliche Berichte der Sitzung:<br />
(Berichte: <strong>Bürgermeister</strong> Ing. Robert Dienst)<br />
Die Marktgeme<strong>in</strong>de <strong>Laxenburg</strong> freut sich sehr, anlässlich der Eröffnung<br />
des neuen Ärztezentrums am Schlossplatz e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />
Tag der offenen Tür mit den nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Partnern<br />
abhalten zu können. Das IIASA wird se<strong>in</strong>e Räume und Forschungen<br />
im Blauen Hof der Öffentlichkeit vorstellen, das Conference Center<br />
führt mit Schauspieler<strong>in</strong> Gigga Neunteufel durch die Geschichte des<br />
Schlosstheaters und des ehemaligen Speisesaaltrakts und auch das<br />
Rathaus wird allen Interessierten offen stehen. Im Ärztezentrum<br />
selbst werden künftig e<strong>in</strong> Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong> Zahnarzt und<br />
Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, e<strong>in</strong>e Hautärzt<strong>in</strong>,<br />
e<strong>in</strong> Internist und e<strong>in</strong>e Orthopäd<strong>in</strong> ord<strong>in</strong>ieren. Am 26. Oktober <strong>2013</strong><br />
s<strong>in</strong>d sie alle vor Ort, um sich den BesucherInnen vorzustellen.<br />
In den vergangenen fünf Jahren wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dafür gegründeten<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft „Thermenradweg“ die Strecke zwischen<br />
Vösendorf und Schönau an der Triest<strong>in</strong>g errichtet und ausgebaut. Als<br />
Obmann der ARGE wurde <strong>Bürgermeister</strong> Ing. Robert Dienst bestellt.<br />
Nach Abschluss des Projektes und Auflösung der Geme<strong>in</strong>schaft<br />
wurden jetzt die Kosten zusammengestellt. Für die Marktgeme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Laxenburg</strong> konnten so Fördermittel <strong>in</strong> der Höhe von E 160.808,64<br />
erreicht werden.<br />
Das Projekt des <strong>Laxenburg</strong>er Badeteichs kann auf e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />
Start und e<strong>in</strong>e geglückte erste Saison verweisen. Über<br />
22 000 Gäste haben den Badeteich besucht, 1147 Saisonkarten wurden<br />
an <strong>Laxenburg</strong>erInnen und auswärtige Gäste verkauft. Mit e<strong>in</strong>em<br />
Fragebogen an die Saisonkartenbesitzer werden derzeit die Wünsche<br />
und Anregungen der Badegäste evaluiert und f<strong>in</strong>den E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die<br />
Diskussionen und Planungen der zuständigen Gremien für das kommende<br />
Jahr.<br />
Die Arbeiten rund um das geplante Hotelprojekt am Grund der<br />
ehemaligen Klosterwirtschaft laufen derzeit zufriedenstellend. Die<br />
von der Marktgeme<strong>in</strong>de <strong>Laxenburg</strong> zu erfüllenden Milestones s<strong>in</strong>d<br />
erledigt (Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan), die Investoren und<br />
Hotelbetreiber erarbeiten das Projekt. In der <strong>Dezember</strong> GR-Sitzung<br />
wird über die nächsten Schritte berichtet.<br />
Die Vorbereitungen zur Erstellung des neuen örtlichen Entwicklungskonzepts<br />
wurden abgeschlossen. E<strong>in</strong>ige Änderungen und<br />
Anmerkungen wurden nach der Bürger<strong>in</strong>formation im Juni e<strong>in</strong>gearbeitet<br />
und den gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen angepasst. <strong>Der</strong><br />
Entwurf wurde bereits an die zuständige Abteilung des Amts der NÖ<br />
Landesregierung zur Begutachtung weitergeleitet. Nach der öffentlichen<br />
Auflage im Bauamt im Oktober/November über <strong>in</strong>sgesamt sechs<br />
Wochen kommt es am Donnerstag, den 21. 11. <strong>2013</strong>, um 19 Uhr noch<br />
e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>er Bürger<strong>in</strong>formation im Kaiserbahnhof. Danach soll das<br />
neue Entwicklungskonzept im Geme<strong>in</strong>derat beschlossen werden.<br />
Wesentliche Beschlüsse der Sitzung:<br />
Fragen Sie das<br />
Naheliegende:<br />
Ihr Kundendienstzentrum.<br />
Kundendienstzentrum Mödl<strong>in</strong>g<br />
Achsenaugasse 8<br />
2340 Mödl<strong>in</strong>g<br />
Telefon: +43 (0)2236 225 26-0<br />
Fax: +43 (0)2236 225 26-49399<br />
<strong>in</strong>fo@wienenergie.at<br />
www.wienenergie.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo–Fr 08:00–15:00 Uhr<br />
Wien Energie Vertrieb, e<strong>in</strong> Unternehmen der EnergieAllianz Austria.<br />
Geme<strong>in</strong>de aktuell<br />
Prüfungsausschuss; Gebarungsprüfung vom 17. Juni <strong>2013</strong><br />
(Bericht: GR Walter Ru<strong>in</strong>er)<br />
Am 17. Juni <strong>2013</strong> fand e<strong>in</strong>e nicht angesagte Gebarungsprüfung statt,<br />
wobei die Gegenüberstellung der Soll- und Ist-Bestände ke<strong>in</strong>erlei Differenz<br />
ergab. Auch die Barkassa wurde überprüft und für <strong>in</strong> Ordnung<br />
befunden. Die Belege aus dem Monat Mai wurden stichprobenartig<br />
überprüft und es wurden ke<strong>in</strong>e Abweichungen festgestellt.<br />
Regionale Leitplanung Mödl<strong>in</strong>g<br />
(Bericht: GfGR Ing. Robert Merker)<br />
Bei der Verbandsversammlung des Geme<strong>in</strong>deverbands für Abgabene<strong>in</strong>hebung<br />
und Umweltschutz im Bezirk Mödl<strong>in</strong>g (GVA Mödl<strong>in</strong>g) wurde<br />
am 11. 12. 2012 beschlossen, dass die Ge me<strong>in</strong>devertreterInnen,<br />
geme<strong>in</strong>sam mit dem Land Niederösterreich e<strong>in</strong> regionales Raumordnungskonzept<br />
erarbeiten werden. E<strong>in</strong> ähnliches Projekt, das derzeit<br />
im Norden Wiens als Pilotversuch läuft, versucht auf diese Weise<br />
bereits die Kompetenzen des Landes und der Geme<strong>in</strong>den überregional<br />
zu bündeln.<br />
Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em entwicklungsstarken Bezirk wie Mödl<strong>in</strong>g,<br />
gleich zeitig ausgestattet mit hochwertigem Naturraum, macht<br />
es S<strong>in</strong>n, sich geme<strong>in</strong>sam Ziele für e<strong>in</strong>e regional abge stimmte und<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
4<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bürgermeister</strong> <strong><strong>in</strong>formiert</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Bürgermeister</strong> <strong><strong>in</strong>formiert</strong><br />
001089T3_WE_KDZ_Moedl<strong>in</strong>g_frau_GZ_Laxenb_91x120_i5_iWC.<strong>in</strong>dd<br />
5 <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
1 09.01.13 14:18