Schafe-aktuell, Heft 3/2013 (September)/ 1602 kB
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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband<br />
bieten konnten oder ziehen täglich 10–15 Kilometer mit ihren Lämmern bei<br />
Fuß. Dass dabei die Zunahme bei den Mastlämmern leidet ist off ensichtlich.<br />
Durch die Nutzung der Ausweichfl ächen kann auf diesen kein Heu gewonnen<br />
werden und das Winterfutter für die <strong>Schafe</strong> wird diesen Schäfereien<br />
fehlen. Es muss Futter zugekauft werden. Außerdem befürchten die Schäfer,<br />
dass mögliche Deichpfl egegelder verloren gehen, wenn die vertraglichen<br />
Verpfl ichtungen zur Deichpfl ege nicht eingehalten werden können. Sorge bereitet<br />
auch die Frage, in welchem Zustand die Flächen nach dem Rückgang<br />
des Hochwassers sind und ab wann sie wieder problemlos genutzt werden<br />
können, ohne dass eine Kontaminierung befürchtet werden muss.<br />
Der LSZV hat bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Juni ein gemeinsames<br />
Vorgehen mit Bauernverband und VDL angeregt. Gegenüber dem Landwirtschaftsministerium<br />
wurde ein Gespräch angeboten, um kurzfristig mit den<br />
Betroff enen über die Auswirkungen und über angemessene und notwendige<br />
Hilfsmöglichkeiten zu sprechen. In einem Schreiben an den Landwirtschaftsminister<br />
wurde insbesondere auf eine möglichst schnelle fi nanzielle Unterstützung<br />
gedrängt, da die Liquidität der Betriebe durch die hohen Zusatzkosten<br />
überfordert sei. Außerdem gelte es, länderübergreifende Lösungen für die<br />
Fälle zu fi nden, in denen Flächen in mehreren vom Hochwasser betroff enen<br />
Bundesländern bewirtschaftet werden.<br />
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat<br />
als Soforthilfe 500 Euro pro Hektar gefordert. Seitens des Bauernverbandes<br />
wurde auch festgestellt, dass in diesem Fall eine Naturkatastrophe vorliege<br />
und daher die EU-Vorschrift nicht gilt, nach der Entschädigungen nur erfolgen<br />
dürfen, wenn der Schaden mindestens 30 Prozent des wirtschaftlichen<br />
Ertrages des Betriebes betriff t.<br />
Bundestag und Bundesrat haben Anfang Juli einen Sonderfonds beschlossen.<br />
Bund und Länder beraten nun (Stand: Mitte Juli) über Verwaltungsvereinbarungen,<br />
wie dieses Geld verteilt werden soll. Erst dann können<br />
die Fachbehörden der Länder die erforderlichen Frage- und Antragsformulare<br />
fertigen, mit denen die Betroff enen ihre Ansprüche anmelden können.<br />
22 <strong>Schafe</strong>-<strong>aktuell</strong> • 3/<strong>2013</strong>