Schafe-aktuell, Heft 3/2013 (September)/ 1602 kB

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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Nationale Ausgestaltung der Agrarreform 2014 bis 2020 LSZV schreibt offenen Brief an Agrarminister Dr. Till Backhaus Im Vorfeld der nationalen Beratung der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ GAP 2014 bis 2020 hat die VDL bereits Bundesministerin Aigner angeschrieben und ein Gespräch mit dem Staatssekretär im Bundesministerium, Dr. Robert Kloos, geführt. Rechtzeitig vor der Agrarministerkonferenz vom 28. bis 30. August 2013 hat der VDL-Vorstand den Landesverbänden ein Schreiben an ihre jeweiligen Agrarminister empfohlen, in dem auf die wesentlichen Punkte aus Sicht der Schafhaltung hingewiesen werden sollte. Der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband MV hat das folgende Schreiben an unseren Landwirtschaftsminister gesandt. Das Schreiben ging parallel auch an die agrarpolitischen Sprecher der demokratischen Fraktionen im Landtag und an den Präsidenten des Landesbauernverbandes, Herrn Rainer Tietböhl. Sehr geehrter Herr Minister Dr. Backhaus, nachdem nun auf europäischer Ebene die Agrarreform zum Abschluss gebracht wurde, kommt auch den Ländern eine besondere Verantwortung bei der Umsetzung in nationales Recht zu. Ich bitte Sie, bei dieser Umsetzung zu berücksichtigen, dass die Schafhaltung mit der von ihr für die Gesellschaft erbrachten Leistungen und dem damit verbundenen Verzicht auf Intensivierungs- und Automatisierungsabläufe in der Lammfl eischerzeugung eine angemessene Berücksichtigung erfährt. 24 Schafe-aktuell • 3/2013
Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband 1. Wenn der Rückgang der Schafbestände von ca. 20 % in den letzten vier Jahren nicht weiter hingenommen werden soll, ist die Einführung einer Teilkopplung mit dem Ziel einer zusätzlichen Mutterschafprämie von 20 EUR je Mutterschaf für die gesamte Schafhaltung zwingend notwendig. Auch wenn die Agrarminister der Länder sich in den vergangenen Jahren wiederholt gegen eine Wiedereinführung gekoppelter Zahlungen ausgesprochen haben, sollte – unter entsprechender Würdigung – eine Einzelfallentscheidung möglich sein. Die seinerzeit angewandte Tierprämie bei Schafen und Ziegen führte zu keinem Überangebot an Lammfl eisch. Vielmehr wurde erfolgreich diese ökologisch wertvolle Form der Weidetierhaltung gefördert. Insbesondere sind die fl ächenarmen und -losen Wanderschäfereien auf diese Koppelung angewiesen. 2. Die Finanzierung in Form einer Umverteilung innerhalb der I. Säule sollte vor dem Hintergrund des geringen absoluten Betrages zur Stärkung der Schafhaltung und ihrer gesellschaftlichen Leistung vertretbar sein. 3. Ferner bitte ich, bei Greening-Maßnahmen die Möglichkeit einzuräumen, dass Winterzwischenfrüchte, die durch Schafherden abgeweidet werden, wegen der wissenschaftlich nachgewiesenen bodenphysikalischen Vorteile eine besondere ökologische Wertigkeit und einen entsprechenden Stellenwert erhalten. 4. Über die II. Säule sollten Landschaftspfl egeprojekte, die einen Weidetierbezug zwingend beinhalten, primär gefördert werden. Anmerken darf ich noch, dass die „Kennzeichnung“ bei den CC-Kontrollen zukünftig ausgeklammert werden sollte, da der aktuell tolerierte Grenzwert Schafe-aktuell • 3/2013 25
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