Das Wildschwein - besuchen
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<strong>Wildschwein</strong><br />
Informationsteil<br />
Kapitel 13:<br />
Populationdynamik<br />
Arbeitsblatt 7<br />
Die Bache beginnt nun, trockenes Material für den Wurfkessel zu sammeln und<br />
türmt es zu einem fast meterhohen Haufen auf. Stundenlang arbeitet sie an dem<br />
Nest, bis sie zufrieden ist. Dann schiebt sie sich von unten in das Nest, die Geburt<br />
beginnt.<br />
Die Dauer des Geburtsvorgangs ist abhängig vom Alter der Bache und der Anzahl<br />
jungen, doch dauert er mehrere Stunden. Frischlingsbachen, deren Becken noch<br />
eng ist, haben beim Gebären oft Mühe, und nicht selten sterben sie dabei.<br />
Nach der Geburt<br />
Die Neugeborenen werden sehend geboren und sind voll behaart. Schon nach<br />
kurzer Zeit sind sie recht beweglich. Bei schönem Wetter öffnet die Bache den<br />
Wurfkessel. Sie steht auf und verteilt den Haufen nach rechts und links. Geben<br />
die jungen durch Laute und Zusammenkuscheln bekannt, daß sie frieren,<br />
schließt die Mutter das Nest wieder und schiebt sich vorsichtig kopfvoran ein.je<br />
nach Witterung bleibt sie einige Tage bis Wochen mit den<br />
jungen im WurfkesseL.<br />
In dieser Zeit können sie sich in Ruhe kennenlernen. Dies geschieht anfangs<br />
hauptsächlich geruchlich, später auch über Laute. Geht die Mutter auf<br />
Nahrungssuche,<br />
läßt sie die Kleinen im Wurfkessel zurück.<br />
Erst im Alter von 8 Tagen folgen die Neugeborenen der Mutter nach. Nun ist es<br />
auch bald Zeit, daß die Rotte wieder zusammenfindet. Verläßt die Bache mit ihrer<br />
kleinen Schar endgültig den Wurfkessel, wird sie von ihren älteren Kindern<br />
freudig begrüßt. Gemeinsam ziehen sie zu einem Sammelplatz, wo nach und<br />
nach auch die anderen Bachen mit ihrem Nachwuchs eintreffen.<br />
12. Mutter-KInd-Verhalten undjugendentwicklung<br />
Arbeitsblatt 7<br />
Anfangs macht eine Mutter noch keine Unterschiede zwischen ihren eigenen<br />
Kindern und jenen anderer Bachen. Ist ein Frischling hungrig, macht er die<br />
nächststehende Bache darauf aufmerksam. Sie legt sich hin, und im Nu sind ihre<br />
Zitzen von den Frischlingen besetzt. Da auch die anderen Bachen diesem Verhalten<br />
folgen, liegt die quirlige Schar bald ruhig saugend an den Bäuchen der<br />
Mütter. jedes hat eine Zitze gefunden, doch muß sie nicht unbedingt zur eigenen<br />
Mutter gehören.<br />
Saugordnung<br />
Erst etwa 2 - 3 Wochen nach der Geburt bildet sich eine Saugordnung unter den<br />
Frischlingen. Bis dahin erkennen die jungen ihre Mutter nicht nur am Geruch,<br />
sondern auch an ihrer Stimme. Lockt eine Bache zum Saugen, beachten dies nur<br />
noch ihre eigenen Kinder. Zusätzlich erkämpft sich jeder der Frischlinge eine bestimmte<br />
Zitze. <strong>Das</strong> ist nicht unbedeutend, denn beim <strong>Wildschwein</strong> ist die Milchproduktion<br />
der hinteren Zitzen größer als die der vorderen. Von nun an trinkt<br />
jeder Frischling bei seiner Mutter an seiner Zitze. Schon im Alter von etwa<br />
2 Wochen beginnen die Frischlinge, auch feste Nahrung aufzunehmen. obwohl<br />
sie etwa 3 % Monate gesäugt werden.<br />
Verteidigug der Jungen<br />
Auf einen Warnlaut hin drücken sich die Frischlinge flach auf den Boden. Dank<br />
ihrer Tarnfarben und -zeichnung werden sie fast unsichtbar. Führende Bachen bewachen<br />
ihren Nachwuchs äußerst aufmerksam und greifen Störenfriede, gleichgültig<br />
ob Tier oder Mensch, vehement an.<br />
Weist dagegen eine Bache einen Frischling einer anderen zurecht, was zuweilen<br />
recht schmerzhaft sein kann, duldet dies die Mutter ohne weiteres.<br />
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