Volksbühnen-Spiegel 1/2013 - Freie Volksbühne Berlin
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nenzeitschrift geworbenen Mitarbeiter, die besten, wie<br />
ich fand - Schulze Vellinghausen, Melchinger, Weigel,<br />
Joachim Kaiser fürs Schauspiel, H. H. Stuckenschmidt<br />
für die Oper, Horst Koegler fürs Ballett -, waren im ersten<br />
Heft von »Theater heute« vertrten.“<br />
Seit über 40 Jahren<br />
Emblem der Gemeinsamkeit<br />
Einige <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>, die seit 41 Jahren das Emblem der<br />
Gemeinsamkeit des ehemaligen Bundesverbandes der<br />
deutschen <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereine weiterhin benutzen<br />
haben gebeten, etwas über die Entstehung dieses Zeichens<br />
zu erfahren. Dazu eignet sich ein Text, der 1972<br />
in Nummer 9 des <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-<strong>Spiegel</strong>s BÜHNE UND<br />
PARKETT erschienen ist. Er musste nur geringfügig für<br />
das Verständnis heute aktualisiert werden.<br />
Aus der Vorarbeit dreier Arbeitstagungen unterschiedlicher<br />
Größe und Regionen erwuchs der Plan, ein gemeinsames<br />
Zeichen zu finden, „mit dem ale Aussagen<br />
des Verbandes und seiner Vereine gekennzeichnet<br />
werden können". So stand es in den Bedingungen eines<br />
engen Wettbewerbs, der vom Verband der deutschen<br />
<strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereine Ende Mai 1972 ausgeschrieben<br />
wurde. Zahlreiche Vereine hatten durch finanzielle Beiträge<br />
eine Verwirklichung dieser Idee der Gemeinsamkeit<br />
ermöglicht. Das gesuchte Zeichen durfte sich nicht<br />
alein aus Buchstaben des Wortes „<strong>Volksbühne</strong>" ableiten,<br />
denn in den Bedingungen stand weiter: „Das gemeinnützige<br />
Wirken wird überregional durch den Verband<br />
gesteuert... Die Eigenverantwortung der einzelnen<br />
Vereine wird u. a. dadurch sichtbar, dass etwa ein Viertel<br />
aller <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong> andere Namen führen: Theaterring,<br />
Kulturgemeinschaft, Theatergemeinde usw.".<br />
Am 20. Juli 1972 tagte in Stuttgart das Kollegium<br />
von Sach- und Fachpreisrichtern, das die eingegangenen<br />
Entwürfe zu bewerten hatte. Die Jury tagte unter<br />
dem Vorsitz von Prof. Kurt Weidemann, Stuttgart. Karl<br />
Kötter, der als einer der Geschäftsführer des Verbandes<br />
zum Kollegium der Sachpreisrichter gehörte, schilderte<br />
das Ergebnis folgendermaßen:<br />
„Dieses Zeichen fülte in farbiger und in schwarzweißer<br />
Darstellung etwa zwei Drittel des Plakatformates<br />
DIN A1. Es war eine Darstellung von sechs mit farbigen<br />
Streifen versehenen und ineinander übergehenden<br />
Halbbögen, die in bewegter, beschwingter Harmonie<br />
(Weidemann) eine universelle Deutung der Zusammengehörigkeit,<br />
der Partnerschaft erkennen ließen.<br />
Sehr wirksam war außerdem die verkleinerte Wiedergabe<br />
auf einem Briefkopf und in einer Zeitungsanzeige.<br />
Dieses Zeichen ließe sich natürlich auch für andere,<br />
ähnliche Organisationen oder ganz andere Partnerschaften<br />
verwenden. Dies ist jedoch nicht das Kriterium.<br />
Wer als erster und einziger dieses Zeichen zu seinem<br />
Symbol macht, wird nach einer Reihe von Jahren spontan<br />
damit identifiziert.<br />
Bei der Schwere der Aufgabe ist mit diesem Zeichen<br />
eine kaum zu erhoffende Lösung gefunden. In eingehender<br />
Beurteilung aller Arbeiten wurde es einstimmig<br />
für die Prämiierung ausgewählt."<br />
Die Kreisinhalte bewegen<br />
sich in der farbigen Ausführung<br />
der Plakate und Prospekte<br />
von außen nach innen<br />
in Blau-, Violett- und Türkistönen.<br />
Den Hintergrund bildet<br />
ein Silberraster.<br />
In Schwarzweiß eignet sich<br />
das Emblem sowohl mit als<br />
auch ohne Rasterhintergrund<br />
für die Verwendung<br />
aller Art.<br />
Peter Steiner aus Stuttgart entwarf das neue Zeichen<br />
der <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereine. 1926 in Lochen (Österreich)<br />
geboren, studierte er nach seiner Lehre als Dekorateur<br />
an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in<br />
Stuttgart bei Professor Brudi. Er war 1972 Mitglied von<br />
ICTA und als Dozent für Schrift an der Akademie in<br />
Stuttgart tätig. Zu seiner daneben ausgeführten freiberuflichen<br />
Tätigkeit gehörte auch, dass er das überall<br />
bekannte co op-Zeichen und, gemeinsam mit Professor<br />
Weidemann (Stuttgart), das Zeichen der Ruhrfestspiele<br />
entworfen hatte.<br />
Ein auf den genannten Arbeitstagungen gewählter<br />
Werbeausschuss empfahl den <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereinen<br />
die Verwendung dieses Zeichens mit starkem Nachdruck<br />
für alle Drucksachen und Veröffentlichungen.<br />
Auch BÜHNE UND PARKETT hatte dieses Emblem der<br />
Gemeinsamkeit auf der Titelseite verwendet.<br />
Theater und Politik<br />
Zur Situation und zu den Theatergesprächen<br />
des Bundes der Theatergemeinden <strong>2013</strong> in Köln<br />
Von Dieter Hadamczik<br />
Die nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentstandene<br />
Schwesterorganisationen der <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>, die Theatergemeinden,<br />
sind seit 1951 als Bund der Theatergemeinden<br />
zusammengeschlossen. Der Bund trat seit<br />
1952 jährlich, seit 1971 alle zwei Jahre mit einer kulturpolitischen<br />
Tagung an die Öffentlichkeit. Im Mai <strong>2013</strong><br />
geschah es in Köln, und die Kölner Theatergemeinde<br />
unter ihrem Vorsitzenden Franz-Josef Knieps hatte<br />
zusammen mit dem Bundesgeschäftsführer Norbert<br />
Reiche die Hauptlast der Organisation übernommen.<br />
Die Zusammenarbeit der <strong>Freie</strong>n <strong>Volksbühne</strong> Köln<br />
unter ihrem früheren Vorsitzenden Franz Irsfeld und<br />
seinem Nachfolger Prof. Hans-Georg Bögner sowie die<br />
Theatergemeinde Köln in ihrem gemeinsamen politischen<br />
Einsatz für den Erhalt ihrer städtischen Theatergebäude<br />
ist das wahre Musterbeispiel, wie Einheit<br />
stärkt.<br />
Es ist eine jahrzehntelange Tradition, dass die beiden<br />
Besucherorganisationen <strong>Volksbühne</strong> und Theatergemeinde<br />
zwar getrennt um Publikum werben, auf der<br />
höheren Ebene ihrer Bundesorganisationen aber auch<br />
einen ständigen harmonischen Arbeitskontakt pflegen.<br />
Ich habe das Anfang der 1970er-Jahre aus dem damaligen<br />
Bundesverband der deutschen <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-<br />
Vereine übernommen und bis heute, jetzt unter dem<br />
Namen der Arbeitsgemeinschaft deutschen <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereine,<br />
kontinuierlich fortgeführt. Der Plan eines<br />
gemeinsamen kulturpolitischen Auftritts des Bundes der<br />
Theatergemeinden (20 Vereine in 23 Orten) und der<br />
Arbeitsgemeinschaft der deutschen <strong><strong>Volksbühne</strong>n</strong>-Vereine<br />
(60 Vereine) war bisher nicht zu verwirklichen.<br />
Die Tagung vom 9. bis 11. Mai <strong>2013</strong> war für den<br />
Bund der Theatergemeinden mit einem Einschnitt verbunden.<br />
In der abschließenden Mitgliederversammlung<br />
wurde die langjährige Vorsitzende Ingeborg Bogner<br />
(München) verabschiedet. Sie trat nicht zur Wiederwahl<br />
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