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Oktober - Märkischer Bogen

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HEIMATVEREIN E.V. MICHENDORF<br />

Ausflug in den Spreewald nach Dissen, Burg und Raddusch<br />

Am Samstag, den 31.08.2013 trafen sich Mitglieder<br />

und Freunde des Heimatvereins um<br />

7.45 Uhr am Parkplatz. Der bestellte Bus kam<br />

pünktlich und so konnten wir uns um 8.00 Uhr<br />

auf die Reise in Richtung Spreewald machen.<br />

Auch diesmal chauffierte uns der Busfahrer<br />

„Elvis“. Verena Hiller begrüßte erst einmal<br />

alle Teilnehmer recht herzlich und machte uns<br />

wunderschöne Orgel, hin. Mit sorbischen<br />

Anekdoten und kleinen Liedern lockerte er<br />

seinen Vortrag auf. Wir erfuhren von den<br />

Schwierigkeiten der Sorben und den Versuchen<br />

zum Erhalt der sorbischen Sprache.<br />

Inzwischen werden auch wieder Gottesdienste<br />

in sorbischer Sprache gehalten. Seit 2007<br />

gibt es wieder ein Gesangbuch auf Sorbisch,<br />

Im ersten Ausstellungsraum erfuhren wir von<br />

der schweren Arbeit auf den Feldern, konnten<br />

Arbeitsgeräte, vom Pflanzstock bis zur Mausefalle,<br />

Webstühle und Mobiliar aus dieser<br />

Zeit bewundern. Der Flachsanbau und die Herstellung<br />

von Leinenstoff waren eine Lebensgrundlage<br />

der Sorben.<br />

Da auch damals nicht nur gearbeitet wurde,<br />

mit dem Tagesablauf bekannt. Ein ganz schön<br />

strammes Programm. Unsere Reise sollte uns<br />

zuerst nach Dissen ins Heimatmuseum führen,<br />

danach Weiterfahrt nach Burg mit Mittagessen<br />

und anschließender Kahnfahrt und als<br />

Abschluss noch ein Besuch auf der Slawenburg<br />

Raddusch.<br />

Frohgelaunt ging es auf die Reise.<br />

Gegen 10.00 Uhr kamen wir in Dissen an, wo<br />

wir bereits zur Führung durch das Heimatmuseum<br />

erwartet wurden. Den Mittelpunkt<br />

des Ortes bildet die 1772 erbaute evangelische<br />

Kirche. Herr Büdkow erzählte über Sorben,<br />

Wenden und Slawen, wies uns auf die Schönheiten<br />

im Kircheninneren, die rundumlaufende<br />

Empore, die Deckenmalereien und die<br />

auch Lieder und Gebete wurden übersetzt. Die<br />

Kinder haben seit einigen Jahren die Möglichkeit<br />

die alte Sprache, ihre eigentliche Muttersprache,<br />

zu erlernen. Auch Orts- und<br />

Straßenschilder sind inzwischen zweisprachig<br />

beschriftet.<br />

Im Heimatmuseum sollten wir noch viel von<br />

den Anstrengungen zum Erhalt und der Pflege<br />

der sorbischen Bräuche erfahren.<br />

Seit dem 7. Jahrhundert wurde die Region von<br />

slawischen Stämmen besiedelt. Sorben und<br />

Wenden prägten über Jahrhunderte die Kultur<br />

und Lebensweise der Region. Während des 2.<br />

Weltkrieges und danach verloren sich soziale<br />

Bindungen und Strukturen der örtlichen<br />

Gemeinschaft sowie Sprache und Kultur.<br />

hat man im Heimatmuseum Interessantes über<br />

die Sitten, Bräuche und Feste der dörflichen<br />

Bevölkerung zusammengetragen. Staunend<br />

konnten wir eine vollständige Sammlung niedersorbischer<br />

Trachten bewundern. Ein Blick<br />

in die Küche mit den alten Gerätschaften ließ<br />

uns nachdenklich werden, wie leicht doch heute<br />

unser Leben ist. Im Keller des Museums<br />

fanden wir eine Spinnstube, hier trafen sich<br />

die Frauen und Mädchen, um Flachs zu Fäden<br />

zu verspinnen. Dorfklatsch, Gesang und Frohsinn<br />

waren eine kleine Abwechslung im Alltag.<br />

Als Abschluss konnten wir noch eine kleine<br />

Sammlung von einheimischen Märchen und<br />

Sagen und Kinderspielzeug aus dem 19. Jahr-<br />

10 · <strong>Oktober</strong> · MÄRKISCHER BOGEN

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