Energieratgeber "Bauen und Sanieren" - Landkreis Mainz-Bingen
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Beispiele Grüne Hausnummer -<br />
2011 Energiesparhaus Weiler<br />
Auch etliche Neubauten im <strong>Landkreis</strong> ziert eine grüne<br />
Hausnummer neben ihrer Eingangstür, so auch das<br />
Energiesparhaus der Familie Jacoby & Monteil in<br />
Weiler. Bereits bei der architektonischen Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Planung standen energetische Aspekte im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Das Pultdach fällt zum Norden hin ab <strong>und</strong><br />
eröffnet damit große Fensterflächen nach Süden, wo<br />
sich die Wohnbereiche des Hauses befinden. Dreifach<br />
verglaste Fenster im Passivhausstandard heizen bei<br />
schönem Wetter im Winter das Haus auf, im Sommer<br />
bricht sich das Sonnenlicht bei hochstehender Sonne.<br />
Auch die Ausführung – Ziegelbau mit WDVS, Perimeterdämmung<br />
unterhalb der Bodenplatte, Dach mit<br />
Zellulose-Zwischensparrendämmung <strong>und</strong> zusätzlicher<br />
Aufdachdämmung mit Holzfaserweichplatten –<br />
erreicht nahezu den Passivhausstandard. Der Endenergiebedarf<br />
des Hauses liegt bei gerade einmal<br />
13,6 kWh/(m²a).<br />
Die Wohnbereiche sind allesamt mit geöltem Vollholzparkett<br />
aus heimischer Eiche ausgestattet.<br />
Die ökologische Ausgestaltung setzt sich auch im<br />
Außenbereich fort. Die Mauern zum Abfangen der<br />
Geländeneigung sind ebenso wie das Pflaster aus<br />
Naturstein. Die Pflastersteine wurden mit Splitt<br />
verfugt, so dass der Regen komplett versickern kann.<br />
Die Gartenbewässerung läuft über eine groß dimensionierte<br />
Zisterne.<br />
„Das Wichtigste jedoch ist, dass auch eine energiesparende<br />
<strong>und</strong> ökologische Bauweise bezahlbar ist! Von<br />
entscheidendem Vorteil war das Hinzuziehen eines<br />
unabhängigen Energieberaters bereits während der<br />
Planungsphase. Das dort investierte Geld hat sich sofort<br />
wieder bezahlt gemacht <strong>und</strong> verhilft nun zu dauerhaftem<br />
Sparen bei den Unterhaltungskosten“, so<br />
die Hauseigentümer. „Geplant ist noch ein Doppelcarport<br />
mit Photovoltaik-Anlage. Damit wird unser Haus<br />
rechnerisch betrachtet zu einem Nullenergiehaus.“<br />
„Wir wollten dennoch auf eine konventionelle Heizung<br />
nicht verzichten“, so die Hausbesitzer. „Die Erdwärmepumpe<br />
liefert die nötige Wärme für die Wandheizung<br />
<strong>und</strong> das Warmwasser. Die Heizkosten liegen<br />
gerade einmal bei 500 € jährlich.“ Die notwendigen<br />
Erdkollektoren sind als Flächenkollektoren im Garten<br />
verlegt. Ergänzt wird diese Heiztechnik durch eine<br />
zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.<br />
Sowohl Wärmepumpenstrom als auch Haushaltsstrom<br />
sind ökologisch zertifiziert. „In der Übergangszeit<br />
nutzen wir unseren Kamin. Dank großer Speichermasse<br />
strahlt er auch noch morgens Wärme ab, selbst<br />
wenn nachts kein Holz nachgelegt wird“, freut sich die<br />
Familie.<br />
Im Innern des Gebäudes legten die Eigentümer Wert<br />
auf eine möglichst ökologische Gestaltung: „Wir haben<br />
uns ganz bewusst für Kalk- <strong>und</strong> nicht für Gipsputz<br />
entschieden <strong>und</strong> genießen nun das gute Raumklima.<br />
Selbst im Winter laufen die Spiegel im Bad nicht an.“<br />
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