Energieratgeber "Bauen und Sanieren" - Landkreis Mainz-Bingen
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Optimale Heizungsregelung<br />
Viel Energie lässt sich mit einer optimalen Heizungsregelung<br />
einsparen. Beispiel Vorlauftemperatur: Der<br />
Kessel sollte das Heizungswasser nicht stärker erwärmen<br />
als nötig, <strong>und</strong> zwar abhängig von der Außentemperatur.<br />
Die meisten Heizungsanlagen sind zu hoch<br />
eingestellt. Das verschwendet viel Energie. Gerade<br />
wenn die Heizsaison startet <strong>und</strong> die Anlage wieder auf<br />
Winterbetrieb läuft, sollte die Heizkurve nicht höher<br />
als nötig gestellt sein. Werden die Wohnräume nachts<br />
nicht benutzt, empfiehlt sich zudem eine Nachtabsenkung,<br />
die den Brenner ausschaltet <strong>und</strong> die Heizung<br />
herunterfährt.<br />
Die Heizkörperventile müssen dafür voreinstellbar<br />
sein. Sind die vorhandenen Ventile nicht voreinstellbar,<br />
müssen sie ausgetauscht werden. Die Regelung<br />
der Heizung muss genau eingestellt werden.<br />
Als Letztes erfolgt die Einstellung der Pumpe. Die Förderhöhe<br />
wird auf den zuvor mit dem Optimierungs-<br />
Programm berechneten Wert eingestellt. Meist ist<br />
auch der Einbau einer neuen, sparsameren Heizungspumpe<br />
empfehlenswert <strong>und</strong> rentabel.<br />
Alte ungeregelte Heizungspumpen ziehen pro Jahr<br />
bis zu 700 Kilowattst<strong>und</strong>en Strom. Eine neue Hochleistungseffizienzpumpe<br />
benötigt nicht einmal 100<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en. Durch intelligente Steuerung läuft<br />
die Pumpe nur dann, wenn sie benötigt wird. Die Kosten<br />
für Anschaffung <strong>und</strong> Einbau einer neuen Pumpe<br />
amortisieren sich nach 2-4 Jahren.<br />
Ein Pumpentausch für ein Einfamilienhaus kostet inklusive<br />
einer halben St<strong>und</strong>e Arbeitszeit zwischen 300<br />
<strong>und</strong> 400 Euro (ohne Anfahrt). Eine Hocheffizienzpumpe<br />
mit einer Leistungsaufnahme von ca. 15 W kann<br />
gegenüber einer alten Pumpe mit einer Leistungsaufnahme<br />
von ca. 90-100 W im Jahr bis zu 130.- € an<br />
Stromkosten einsparen. In der Regel haben Pumpen<br />
eine Lebenszeit von 15-20 Jahren.<br />
Über einen Pumpencheck online z.B. unter<br />
www.energiesparaktion.de/wai1/showcontent.<br />
asp?ThemaID=5121 können Sie ermitteln, ob bzw.<br />
wie sich Ihr Pumpentausch finanziell lohnt <strong>und</strong> um<br />
wie viel Sie Ihren CO 2 -Ausstoß verringern können.<br />
Heizungsanlagen optimieren<br />
Eine Heizungsanlage optimiert man, in dem man alle<br />
Bauteile genau aufeinander <strong>und</strong> auf den Gebäudebedarf<br />
abstimmt. Konkret begrenzt man beispielsweise<br />
den Durchfluss von Heizwasser durch die Heizkörper<br />
sowie die Förderhöhe der Pumpe auf ein ausreichendes<br />
Maß <strong>und</strong> erniedrigt die Temperaturen in den<br />
Heizungsleitungen, um überflüssige Wärmeverluste<br />
zu vermeiden.<br />
Die Optimierung erfolgt in mehreren Schritten:<br />
Vorbereitung der Optimierung mit Gebäudebegehung<br />
<strong>und</strong> Aufnahme wichtiger vorhandener<br />
Komponenten<br />
Berechnung der notwendigen Einstellwerte<br />
durch den Handwerker im Büro<br />
Optimierung vor Ort mit Einstellung der<br />
berechneten Werte.<br />
Förderung<br />
Seit 1. April 2012 wird über das KfW-Programm<br />
„Energieeffizient Sanieren“ auch die Optimierung der<br />
Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen,<br />
die älter als zwei Jahre sind, bezuschusst. Ebenso<br />
kann hierzu eine Förderung über einen Kredit gewählt<br />
werden. Die Optimierung umfasst unter anderem die<br />
Neueinstellung der Heizungsregelung, die Abstimmung<br />
einzelner Heizungskomponenten, den hydraulischen<br />
Abgleich <strong>und</strong> den Austausch alter Pumpen<br />
gegen Hocheffizienzpumpen. Voraussetzung für eine<br />
Förderung ist die Einhaltung bestimmter technischer<br />
Anforderungen. Weitere Auskünfte erteilt die KfW-<br />
Bank.<br />
<strong>Bauen</strong> <strong>und</strong> Sanieren<br />
40<br />
Durch die Optimierung werden alle Teile der Heizungsanlage<br />
aufeinander hydraulisch abgestimmt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.vdzev.de/kategorie/Brosch%C3%BCren<strong>und</strong>-Materialien<br />
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/<br />
web/brennwertcheck.html