Energieratgeber "Bauen und Sanieren" - Landkreis Mainz-Bingen
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Bild © © Gerhard Seybert<br />
Anlagen werden Hackschnitzelheizungen im jährlichen<br />
Turnus gewartet.<br />
Vor allem kleinere Anlagen benötigen für einen<br />
störungsfreien Betrieb trockene, gesiebte Ware mit<br />
definierten Größen der einzelnen Schnitzel, üblich<br />
sind hierfür Brennstoffe mit einer Teilchenlänge der<br />
Hauptfraktion von 3,15 bis 30 mm <strong>und</strong> einer Restfeuchte<br />
von weniger als 30 %. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal<br />
für die Verbrennung ist der Aschegehalt der<br />
Hackschnitzel, der maßgeblich durch den Rindenanteil<br />
beeinflusst wird. Bei hohen Aschegehalten, wie<br />
z.B. bei Material von Kurzumtriebsplantagen oder aus<br />
der Landschaftspflege (Hecke- <strong>und</strong> Strauchschnitt),<br />
erfordert der höhere Ascheanfall eine häufige<br />
Leerung des Aschekastens oder eine automatische<br />
Ascheaustragung.<br />
Bild © Bosch Thermotechnik GmbH<br />
Einfache Kaminöfen von bis zu 10 kW führen wegen<br />
schlechter Wärmedosierbarkeit oft zu großer Hitzeabgabe<br />
in den Raum. Um die Hitzeabgabe zu reduzieren,<br />
wird die Luftzufuhr gedrosselt. Dies führt zu unsauberer<br />
Verbrennung, die Folge ist ein stinkender Schwelbrand<br />
mit schlechten Abgaswerten. Der Einsatz von<br />
feuchtem Holz verschlimmert diese Situation <strong>und</strong> ist<br />
verboten. Der Wirkungsgrad sinkt auf 20-35%.<br />
Moderne Holzöfen verfügen über einen schamottierten,<br />
optimal dimensionierten Brennraum <strong>und</strong> erzielen<br />
hohe Temperaturen <strong>und</strong> ausreichend lange Ausbrandzeiten.<br />
Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärluftzufuhr sollten<br />
getrennt regelbar sein.<br />
Heizen mit Stückholz<br />
Die Palette der Systeme reicht vom kostengünstigen,<br />
industriell hergestellten Einzelofen über verschiedene<br />
Formen von Kaminöfen, Kachelöfen <strong>und</strong> Küchenherden<br />
bis hin zur Zentralheizungsanlage.<br />
Einzelöfen<br />
Bei Einzelöfen steht die Wärmequelle im zu erwärmenden<br />
Raum. Es erfolgt kein Wärmetransport über<br />
Leitungen <strong>und</strong> Schächte, sondern die Wärme wird<br />
ausschließlich direkt in die Umgebung abgegeben.<br />
Diese Öfen sind ohne besonderen Aufwand zu betreiben.<br />
Diese Heizform wird auch zukünftig ihre Bedeutung<br />
bei der Zusatzbeheizung von Räumen behalten.<br />
Einzelraumfeuerungen haben in der Regel eine<br />
natürliche Luftzufuhr. Die Entnahme der Brennluft<br />
erfolgt aus dem zu beheizenden Raum, deshalb muss<br />
für eine ausreichende Luftzufuhr zum Ofen gesorgt<br />
werden. Energiesparende, dichte Türen <strong>und</strong> Fenster,<br />
zusätzliche Unterdrucksysteme wie Küchenabzug oder<br />
kontrollierte Luftventilation erfordern im Einzelfall<br />
eine gesteuerte Frischluftzufuhr zur Feuerstätte.<br />
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Erneuerbare Energien