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Sprachmuster und Sprachsymbole in rechtsextremen Musikszenen<br />
DFG-Projekt 2006-2010<br />
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Schlobinski & Prof. Dr. Michael Tewes<br />
1. Duden – Herkunftswörterbuch<br />
PARASIT<br />
Parasit »[tierischer oder pflanzlicher] Schmarotzer«:<br />
Das seit dem 15. Jh. bezeugte Fremdwort ist aus lat. parasitus »Tischgenosse; Schmarotzer«<br />
(insbesondere als ausgeprägter Komödientyp) entlehnt, das seinerseits aus gleichbed. griech.<br />
pará-sītos stammt. Dies ist eigentlich ein Adjektiv und bedeutet wörtlich »neben oder mit<br />
einem anderen essend« (vgl. para..., Para...; Grundwort ist griech. sītos »Speise«). – Abl.:<br />
parasitisch »schmarotzerartig« (18. Jh.), parasitär »schmarotzerhaft« (vornehmlich<br />
fachsprachlich; Neubildung nach entsprechend frz. Parasitaire).<br />
2. Duden – Universalwörterbuch<br />
Pa|ra|sit, der; -en, -en [lat. parasitus < griech. parásitos = Tischgenosse; Schmarotzer, eigtl. =<br />
neben einem anderen essend, zu: pará = neben u. sĩtos = Speise]:<br />
1. (Biol.) tierischer od. pflanzlicher Schmarotzer; Lebewesen, das aus dem Zusammenleben<br />
mit anderen Lebewesen einseitig Nutzen zieht, die es oft auch schädigt u. bei denen es<br />
Krankheiten hervorrufen kann.<br />
2. (Literaturw.) (in der antiken Komödie) Figur des gefräßigen, komisch-sympathischen<br />
Schmarotzers, der sich durch kleine Dienste in reiche Häuser einschmeichelt.<br />
3. (Geol.) kleiner, am Hang eines Vulkans auftretender Krater.<br />
3. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm<br />
PARASIT, m., im 18. jahrh. aufgenommen aus franz. parasite, vom griech. παρασιτος<br />
mitesser, schmarotzer (der parasit, ein lustspiel SCHILLER 14, 189 ff.); auch von<br />
schmarotzerpflanzen und -thieren gebraucht, z. b. die parasiten- oder eingeweideschnecke.<br />
BREHM thierl. 6, 874; davon das adj. parasitisch J. PAUL flegelj. 2, 97.<br />
4. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus [beachte: aufgrund<br />
technischer Schwierigkeiten konnten die korrekten Schreibweisen mancher Buchstaben nicht<br />
übernommen werden]<br />
Parasit<br />
Schmähwort gegen die Juden.<br />
> Der Ausdruck Parasit wurde im 15. Jh. entlehnt aus gleichbedeutend lat. parasitus (auch: ‚Tischgenosse’),<br />
dieses aus gleichbedeutend griech. parásitos (wörtlich: ‚mit einem anderen essend’) zu griech. sitos ‚Speise’. Die<br />
wertfreie Bedeutung ‚Tischgenosse’ erhielt die pejorative Komponente durch solche Tischgenossen, die sich als<br />
Schmeichler oder Possenreißer eine freie Mahlzeit zu verschaffen suchten. Derartige Parasiten waren stehende<br />
Figuren der griechischen und römischen Komödie. Für das 18. Jahrhundert ist Parasit im Englischen als<br />
botanischer Fachausdruck belegt zur Bezeichnung von Pflanzen, die z.B. wie die Mistel, auf Bäumen leben und<br />
sich von ihnen ernähren. Das ‚Deutsche Wörterbuch’ weist eine solche Verwendung erst für die Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts nach, doch gebraucht Herder (1744-1803) bereits 1787 und 1791 (als erster?) „parasitische<br />
Pflanze“ metaphorisch für die Juden. „Das Volk Gottes, dem einst der Himmel selbst sein Vaterland schenkte, ist<br />
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