Verkehrsgutachten Teil I Verkehrsuntersuchung - Meinerzhagen
Verkehrsgutachten Teil I Verkehrsuntersuchung - Meinerzhagen
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• Die Gesamtfahrleistung der Pkw steigt dagegen von heute 588 Mrd.-<br />
Fahrzeugkilometer bis zum Jahr 2020 auf 595 Mrd. an und geht dann leicht<br />
auf 590 Mrd. Kilometer zurück.<br />
Entsprechend den Ergebnissen der Shell-Studie bleibt die Nachfrage nach<br />
Auto-Mobilität trotz demographischen Wandels bis zum Betrachtungsjahr 2025<br />
hoch. Allerdings sind auf den Verkehrsstraßennetzen – mit Ausnahme des<br />
Autobahnnetzes – kaum weitere Zunahmen zu erwarten. Untersuchungen in<br />
Nordrhein-Westfalen 8 zeigen für die letzten Jahre deutliche Verkehrszuwächse<br />
auf den Autobahnen bei Rückgängen im Bundes- und Landesstraßennetz außerhalb<br />
der Ortslagen. Von 2000 bis 2009 stieg die Fahrleistung auf den Autobahnen<br />
von 45,6 auf 47,3 Mrd. Kilometer, während sie auf Bundes- und Landesstraßen<br />
von 32,8 auf 31,5 Mrd. Fahrzeugkilometer sank. Tabelle 2-6 (auf<br />
Seite 7) belegt auch für <strong>Meinerzhagen</strong> einen Rückgang der Verkehrsstärken<br />
im Bundes- und Landesstraßennetz.<br />
Für den Straßengüterverkehr sagen die Prognosen 9 bis zum Jahr 2025 überproportionale<br />
Zuwächse der Verkehrsleistung voraus. Die Shell-Studie geht<br />
von einem Anstieg der Güterverkehrsleistung von rund 670 Mrd. Tonnenkilometer<br />
auf über 1.000 Mrd. Tonnenkilometer bis zum Jahr 2030 aus. Bis zum<br />
Jahr 2025 muss somit auch mit einem Anstieg der Verkehrsleistung um 40%<br />
bis 45% gerechnet werden. Aber auch diese Entwicklung betrifft insbesondere<br />
die Fernverkehrsstraßen sowie die Zulaufstrecken.<br />
Für die Verkehrsbeziehungsmatrix im Untersuchungsgebiet <strong>Meinerzhagen</strong><br />
wird für die allgemeine Verkehrsentwicklung kein Zuwachs im Kfz-Verkehr<br />
aber auch keine Verkehrsabnahme unterstellt. Es wird vom „worst-case“-Fall<br />
einer Konstanz der durch <strong>Meinerzhagen</strong> verlaufenden regionalen Verkehrsbeziehungen<br />
ausgegangen.<br />
3.2 Demographische Entwicklung mit Auswirkungen auf die Fahrtenzahl<br />
Der demographische Wandel wird im Märkischen Kreis im Vergleich zum bundesdeutschen<br />
Durchschnitt besonders deutlich. Die Tatsache einer älter werdenden<br />
Bevölkerung ist dabei mittelfristig unumkehrbar. Eine steigende natürliche<br />
Bevölkerungsentwicklung würde auch durch sehr stark steigende Geburtenraten<br />
erst sehr langfristig spürbar werden. Zusätzlich wirkt sich die negative<br />
Wanderungsbilanz aus und verstärkt durch mehr Fort- als Zuzüge den Bevölkerungsrückgang<br />
im Märkischen Kreis.<br />
Hier setzt das Regionale Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept<br />
(RIEHK) mit der Zielsetzung an, dass die Anzahl der Fortzüge vermindert wird<br />
und die Zuzüge ansteigen. Dabei wird unterstellt, dass die Region „Oben an<br />
der Volme“ (OadV) durch die getroffenen Maßnahmen attraktiver wird und das<br />
große bestehende Wohnbauflächenpotenzial sowohl für die eigene Bevölkerung<br />
als auch die Zuzugwilligen aktiviert wird. Das RIEHK definiert für <strong>Meinerzhagen</strong><br />
eine Bevölkerungszielzahl von 21.700 Einwohnern im Jahr 2020. 10<br />
Bei der Bevölkerungsprognose, die im Rahmen der Erstellung des RIEHK vorgenommen<br />
wurde, muss allerdings kritisch angemerkt werden, dass die tatsächliche<br />
Bevölkerungsentwicklung in den letzten 5 Jahren die Erreichung des<br />
Prognoseziels unwahrscheinlich werden lässt. Die Bevölkerungsprognose des<br />
RIEHK baut auf der Datengrundlage des Jahres 2008 auf, mit 22.622 Einwohnern<br />
mit Haupt- und Nebenwohnsitz in <strong>Meinerzhagen</strong>. Ende des Jahres 2012<br />
sollte (entsprechend RIEHK) die Bevölkerungszahl um nur knapp 150 auf<br />
22.475 Einwohner gesunken sein, um Ende des Jahres 2020 die Bevölkerungszielzahl<br />
von 21.700 Einwohnern zu erreichen. Tatsächlich beträgt die<br />
Bevölkerungszahl von <strong>Meinerzhagen</strong> zum Analysezeitpunkt (Anfang 2013) nur<br />
noch 21.600 Einwohner (vgl. Tabelle 2-1 auf Seite 2) und ist somit deutlich<br />
stärker gesunken als vom RIEHK angenommen. Bis zum Jahre 2020 könnte<br />
nur noch eine enorme Anzahl von Zuzügen den natürlichen Bevölkerungsverlust<br />
aufgrund der Alterung und des Versterbens, bei gleichzeitiger deutlicher<br />
Reduzierung der Fortzüge, kompensieren.<br />
8 Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen: Mobilität in Nordrhein-Westfalen, Daten und Fakten 2010<br />
9 Shell Deutschland Oil GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Shell<br />
Lkw-Studie, Fakten, Trends und Perspektiven im Straßengüterverkehr bis 2030<br />
10 Stadt <strong>Meinerzhagen</strong>, Stadt Kierspe, Stadt Halver, Gemeinde Schalksmühle: Oben an<br />
der Volme, Regionales, Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept, 2011<br />
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