Herzliches Dankeschön: - Mühlheim an der Donau

Donnerstag, den 31. Januar 2013 Seite 2
Kommunale Kläranlagen vergleichen ihre Leistung
Der jährliche Leistungsvergleich der kommunalen Kläranlagen und aktuelle Entwicklungen in der Abwassertechnik waren Themen
einer eintägigen Fortbildungsveranstaltung, zu der sich am vergangenen Donnerstag knapp 20 Mitarbeiter kommunaler
Entsorgungsbetriebe der Kläranlagennachbarschaft des Landkreises Tuttlingen im Barocksaal des Vorderen Schlosses in Mühlheim
trafen.
Städte und Gemeinden haben in den letzten Jahrzehnten landesweit Milliarden ausgegeben, um ihre Kläranlagen auf dem
neuesten Stand zu halten und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Das hat zu einer deutlichen Verbesserung
der Wasserqualität geführt, wie der seit mehr als 40 Jahren von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall (DWA) in Abstimmung mit dem Umweltmini sterium jährlich durchgeführte Leistungsvergleich der kommunalen
Kläranlagen zeigt.
Grundlage dieses Vergleichs sind Messergebnisse, die vom Betriebspersonal im Rahmen der Eigenkontrolle ermittelt werden.
Dabei wird der Reinigungserfolg der Kläranlagen anhand der behandelten Abwassermengen sowie der Inhaltsstofe im Anlagenzu
und -ablauf gemessen. Auch der Stromverbrauch als wichtiger Betriebskostenfaktor geht in die Bewertung ein.
Die gemeinsame Auswertung der vorgelegten Daten zeigte, dass im Landkreis Tuttlingen 2012 die guten Ergebnisse des Vorjahres
gehalten und verschiedenen Orts sogar noch leicht verbessert werden konnten.
Der hohe Wirkungsgrad kommunaler Kläranlagen ist nicht nur ein Ergebnis hoher Investitionen der Kom munen für Abwassertechnik.
Die moderne Technik stellt auch ständig wachsende Anforderungen an das Fachwissen der Mitarbeiter in den Klärwerken.
Aus diesem Grund hat der DWA Landesverband Baden-Württemberg in einer bundesweiten Vorreiterrolle schon vor über
40 Jahren so genannte Kläranlagennachbarschaften gegründet. Deren Aufgabe ist es, das Betriebspersonal der abwassertechnischen
Anlagen bei den jährlich zwei- bis dreimal stattindenden Fortbildungsveranstaltungen mit dem neuesten Fachwissen
in technischer und umweltrechtlicher Hinsicht vertraut zu machen und Betriebserfahrungen auszutauschen.
Die Veranstaltung am vergangenen Mittwoch wurde von Frau Dipl. Ing. Irina Slawisch, der Lehrerin der Nachbarschaft im Landkreis
Tuttlingen geleitet. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bürgermeister Jörg Kaltenbach informierte Jürgen Hilscher,
Leiter des Wasserwirtschaftsamtes im Landkreis über aktuelle Themen der Wasserwirtschaftsverwaltung. Als Vertreter der Aufsichtsbehörde
berichtete er über den Stand der Abwassereinigung vor dem Hintergrund der Wasserrahmenrichtlinie und der
vom Landtag beschlossenen Maßnahmenpläne im Bereich der kommunalen Abwasserbeseitigung. Ferner ging Hilscher auf
das aktuelle Thema „Spurenstofe in der aquatischen Umwelt“ ein. Kläranlagen gelten hierfür als Hauptemittenten für diese
problematischen Stofe, welche aus Arzneimittelrückständen, Schwermetallen, Industriechemikalien etc. herrühren und bereits
in geringen Konzentrationen auf die Umwelt einwirken. Die amtlichen Probenahmen und deren rechtliche Bedeutung,
sowie die Rolle des Gewässerschutzbeauftragten rundeten den Themenkomplex ab.
Unterstützt wurde der Referent durch die Mitarbeiter Christine Schröder und Thomas Dreher. Es folgte durch die Lehrerin eine
intensive und konstruktive Diskussion der zahlreichen Daten zum Leistungsvergleich.
Am späteren Nachmittag wurde die Tagung mit einer Führung über die modernisierte und ausgebaute Verbandskläranlage
abgeschlossen. Betriebsleiter Thomas Buschle informierte die Teilnehmer sehr professionell und engagiert über die einzelnen
Ausbaumaßnahmen.