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2013-07-nkb - Neustadt an der Orla

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<strong>07</strong> /<strong>2013</strong> Neustädter Krei#bote Seite 11<br />

Steingräber und muss zwischen 1830 und 1840 dort gefertigt<br />

worden sein. Es ist ein quergesp<strong>an</strong>ntes Klavier mit einem Dämpferpedal<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Lyra <strong>an</strong>gehängt mit einem Tonumf<strong>an</strong>g von mehr<br />

als sechs Oktaven. Der <strong>der</strong>zeitige Zust<strong>an</strong>d ist weniger erfreulich.<br />

Das Instrument bedarf nun einer gründlichen Restaurierung und<br />

ist <strong>der</strong>zeit nicht bespielbar. Glücklicherweise sind alle Teile im<br />

Original vorh<strong>an</strong>den, dass auf eine solide Subst<strong>an</strong>z zurückgegriffen<br />

werden k<strong>an</strong>n. Nun soll in den kommenden Jahren versucht<br />

werden, das Instrument ausschließlich mit Spenden wie<strong>der</strong><br />

herzustellen. Ein guter Grundstock konnte hierfür zur L<strong>an</strong>gen<br />

Nacht <strong>der</strong> (Rat) Hausmusik bereits gelegt werden. An diesem<br />

Abend wurden 410,90 EUR gespendet, die <strong>der</strong> Restaurierung<br />

des Instrumentes zu Gute kommen.<br />

Glückwünsche zur<br />

Diam<strong>an</strong>tenen Hochzeit<br />

Das Fest <strong>der</strong> Diam<strong>an</strong>tenen Hochzeit konnten am 21. März <strong>2013</strong><br />

die Eheleute Gerda und Ernst Prause feiern .<br />

Zu den Gratul<strong>an</strong>ten gehörte neben <strong>der</strong> Beigeordneten des<br />

L<strong>an</strong>drates, Anette Feike auch ein Vertreter <strong>der</strong> Stadtverwaltung.<br />

Bürgermeister Arthur Hoffm<strong>an</strong>n übermittelte die herzlichsten<br />

Glückwünsche.<br />

Interess<strong>an</strong>tes aus<br />

früheren Zeiten<br />

April 1913<br />

Frauenabteile, (3. April)<br />

„Von <strong>der</strong> Eisenbahn. Die Stationen<br />

und Zugpersonale sind neuerdings<br />

<strong>an</strong>gewiesen worden, ihr beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk darauf zu richten, daß alleinreisenden Frauen und Mädchen stets<br />

Gelegenheit gegeben wird, in Frauenabteilen unterzukommen, nötigenfalls<br />

sind die Frauenabteile zu vermehren, wozu in erster Linie <strong>an</strong> den Quartalstagen<br />

Anlaß vorliegen wird.“<br />

Karpfenschwund, (11. April)<br />

„Einen ‚reichen‘ Fischzug sollen kürzlich einige hiesige Herren gemacht<br />

haben. M<strong>an</strong> zog, wie das so üblich ist, zum Teichfischen mit etlicher M<strong>an</strong>nschaft<br />

aus, nahm auch fürsorglich Geschirr und Wagen nebst großem Faß,<br />

das zur Aufnahme <strong>der</strong> schönen Karpfen dienen sollte, mit. Daheim machten<br />

die teuren Gattinnen einstweilen alles zum sofortigen Fischesieden zurecht.<br />

Soweit war alles in schönster Ordnung und m<strong>an</strong> harrte nun <strong>der</strong> Dinge, die da<br />

kommen sollten. Mit großem Geschick zogen die glücklichen Teichbesitzer<br />

den Zapfen. Aber ach, das Wasser lief gar zu l<strong>an</strong>gsam ab und bald war m<strong>an</strong><br />

des Wartens müde. Um die L<strong>an</strong>geweile zu vertreiben, ging m<strong>an</strong> in eine nicht<br />

zu entfernte Gastwirtschaft und stärkte sich <strong>der</strong>weilen für die kommenden<br />

Strapazen. Endlich leerte sich <strong>der</strong> Teich; nun mit den l<strong>an</strong>gen Stiefeln rasch <strong>an</strong>s<br />

Werk. Wer beschreibt aber das Erstaunen, als nach gründlichem Absuchen<br />

des Teiches sage und schreibe g<strong>an</strong>ze zwei 1 ½ pfündige Fischlein, so m<strong>an</strong><br />

Karpfen nennt, die viele Mühe lohnten. Der Heimweg soll d<strong>an</strong>n ob <strong>der</strong> erlebten<br />

Enttäuschung in etwas gedrückter Stimmung <strong>an</strong>getreten worden sein.“<br />

Schul<strong>an</strong>bau in Molbitz, (12. April)<br />

Aus <strong>der</strong> Bezirksausschußsitzung vom 10. April: „Die Gemeinde Molbitz sieht<br />

sich ver<strong>an</strong>laßt, einen Schul<strong>an</strong>bau auszuführen. Dazu will sie ein Darlehn von<br />

16000 Mk. aufnehmen, das sie zu 4 Proz. verzinsen und mit 1 Proz. tilgen<br />

will. Die Genehmigung wird erteilt.“<br />

Übernahme Pößnecker Straße, (13. April)<br />

Aus <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>atssitzung vom 10. April: „8. Der wegen Übernahme <strong>der</strong><br />

Pößnecker Straße von <strong>der</strong> Bürgerschule bis zur Brücke bei <strong>der</strong> Erlsmühle<br />

vom Staate auf die Stadt aufgestellte Vertragsentwurf ist <strong>an</strong> die Stadt zurückgekommen.<br />

Das Staatsministerium hatte sich ursprünglich vorbehalten,<br />

den 25fachen Betrag <strong>der</strong> jährlichen Entschädigung als Abfindungssumme in<br />

Raten <strong>an</strong> die Stadt bezahlen zu können. Die Stadt will das gestrichen haben<br />

und be<strong>an</strong>sprucht weiter für sich das Recht, die Zahlung <strong>der</strong> Abfindungssumme<br />

ebenfalls be<strong>an</strong>tragen zu können. Mit <strong>der</strong> Streichung <strong>der</strong> ratenweisen<br />

Zahlung ist das Ministerium einverst<strong>an</strong>den, nicht aber damit, daß <strong>der</strong> Stadt<br />

das gleiche Recht zusteht, die Zahlung <strong>der</strong> Abfindungssumme verl<strong>an</strong>gen<br />

zu können. Das Recht, den Zeitpunkt hierfür bestimmen zu können, behält<br />

sich das Ministerium vor. Der Vertrag wird genehmigt. – Von G.=M. Hohl<br />

wird die Anregung gegeben, die Schleizer Straße bis zur weißen Mauer auf<br />

die Stadt zu übernehmen, um die Bautätigkeit zu heben.“<br />

Volksnaher König, (17. April)<br />

„Aus dem benachbarten Schloß Fröhlichenwie<strong>der</strong>kunft stammend, passierte<br />

heute vormittag König Friedrich August von Sachsen mit Herzog Ernst von<br />

S.=Altenburg unsere Stadt. Die Fürstlichkeiten hatten bek<strong>an</strong>ntlich in dem<br />

Fröhlichenwie<strong>der</strong>kunfter Reviere einige Tage <strong>der</strong> Auerhahnjagd abgelegen.<br />

Schon geraume Zeit vor Abg<strong>an</strong>g des Zuges trafen die hohen Herren nebst<br />

Gefolge auf dem Bahnhof ein. Dort ließ Hr. Pi<strong>an</strong>ostofffabrik<strong>an</strong>t Neum<strong>an</strong>n,<br />

ein sächsisches L<strong>an</strong>deskind, durch seinen Sohn dem König Friedrich August<br />

einen Blumenstrauß überreichen. Se. Majestät war sichtlich erfreut<br />

und unterhielt sich in leutseliger Weise mit Hrn. Neum<strong>an</strong>n längere Zeit über<br />

dessen persönliche Verhältnisse. Bis zur Ankunft des Zuges gingen darauf<br />

die beiden Fürsten in lebhafter Unterhaltung auf dem Bahnsteig auf und<br />

ab, die auch noch fortgesetzt wurde, als <strong>der</strong> König in seinen Salonwagen<br />

eingestiegen war. Nach herzlicher Verabschiedung fuhr Herzog Ernst nach<br />

Fröhliche Wie<strong>der</strong>kunft zurück.“<br />

Versteigerung <strong>der</strong> Klau<strong>der</strong>smühle, (26. April)<br />

„Gestern nachmittag kamen die auf den Namen des Gerbermeisters August<br />

Friedrich Schäfer hier und seiner acht Kin<strong>der</strong> eingetragenen Grundstücke,<br />

die sogen<strong>an</strong>nte Klau<strong>der</strong>smühle am Fußwege nach Neunhofen gelegen und<br />

Feldgrundstücke bei <strong>der</strong> Buteile bez. im Reitsch und am Weiraischen Wege,<br />

zwecks Aufhebung <strong>der</strong> Besitzgemeinschaft zur zw<strong>an</strong>gsweisen Versteigerung.<br />

Die Grundstücke kamen einzeln und zusammen zum Angebot. Beim Einzel<strong>an</strong>gebot<br />

wurden 7520 Mk. für die sog. Klau<strong>der</strong>smühle, 850 Mk. für das Feld<br />

bei <strong>der</strong> Buteile und 900 Mk. für das Feld im Reitsch und am Weiraischen<br />

Berge erzielt, während beim Gesamt<strong>an</strong>gebot 9700 Mk. erzielt wurden, also<br />

430 Mk. mehr als im Einzel<strong>an</strong>gebot. Meistbietende beim Gesamtausgebot<br />

blieb die Stadtgemeinde <strong>Neustadt</strong> (<strong>Orla</strong>). Am 30. d. M. soll <strong>der</strong> Zuschlag<br />

erteilt werden.“<br />

Schadenfeuer am Eiskellerplatz, (29. April)<br />

„Unsere infolge des herrlichen Wetters gestern nachmittag recht menschenleere<br />

Stadt wurde gegen 5 Uhr durch das Anschlagen <strong>der</strong> Feuerglocke<br />

in Aufregung versetzt. In dem am Eiskellerplatze belegenen Hause des<br />

Fleischermeisters und Materialwarenhändlers Hr. Walter Steenbock war<br />

auf unaufgeklärte Weise Feuer entst<strong>an</strong>den. Von den Bewohnern selbst war<br />

niem<strong>an</strong>d im Hause <strong>an</strong>wesend. Hr. Steenbock, <strong>der</strong> im Eiskeller beruflich beschäftigt<br />

war und kurz zuvor das Haus verlassen hatte, eilte, als er Kenntniß<br />

von dem Ausbruch des Br<strong>an</strong>des erhielt, rasch herbei. Durch hilfsbereite<br />

Hände konnte das Mobiliar und einige Warenvorräte in Sicherheit gebracht<br />

werden. Der Feuerwehr gel<strong>an</strong>g es bald, des Feuers Herr zu werden. Das<br />

Steenbock’sche Anwesen ist größtenteils zerstört, die benachbarten Häuser<br />

des Hrn. Rentier C. F. Oehlschlägel und von Meyers Erben wurden<br />

beschädigt. Hrn. Steenbock […] erwächst erheblicher Schaden, <strong>der</strong> um<br />

so empfindlicher ist, als <strong>der</strong> Geschäftsbetrieb durch das Br<strong>an</strong>dunglück<br />

eine Störung erleidet. […]“

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