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Neues Kinderpaket geschnürt / 4-5 Vorarlberger Kinderrechtepreis ...

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obWOHL<br />

ZEITSCHRIFT<br />

für Kindergarten<br />

und Kinderbetreuung<br />

in Vorarlberg<br />

Nr. 7<br />

September 2008<br />

P.b.b.<br />

Plus.Zeitung 07Z037212P<br />

Verlagspostamt<br />

6960 Wolfurt<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Kinderpaket</strong> geschnürt / 4-5<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Kinderrechtepreis</strong> / 7<br />

Frühe Sprachförderung und Mehrsprachigkeit / 8-11<br />

WIFI – Lehrgang KLIPP und KLAR®<br />

/ 16<br />

ARBEITERKAMMER VORARLBERG -<br />

Regeln fürs Einspringen / 18<br />

Keine Zustellmöglichkeit:<br />

Zurück an<br />

obWOHL<br />

Mähdlestraße 31a<br />

6922 Wolfurt<br />

FREIE MONTESSORI SCHULE ALTACH<br />

Spezial / 26-28


Sitzen nach<br />

Maß<br />

Sitzkissen<br />

Sitzsäcke<br />

Maßarbeit<br />

Reparatur<br />

Nachfüllservice<br />

Als Kindergärtnerin n und Mutter ist mir bewusst, dass Sitzgelegen-<br />

heiten für Kinder viel aushalten müssen. Sie werden zum Spielen,<br />

Relaxen und<br />

Toben verwendet. Sie werden überall hin mit men, egal wie der Boden aussieht und je bunter desto beliebter<br />

sind sie.<br />

Meine Sitzkissen sen und –säcke sind aus<br />

diesem Grund doppelt genäht aus<br />

robusten kunterbunten Stoffen.<br />

Jedes Kissen und jeder Sack ist mit<br />

einem Reißverschluss versehen,<br />

damit der Bezug gewaschen werden<br />

kann. Auch das Inlett hat einem<br />

Reißverschluss, s, damit es problemlos<br />

nachgefüllt werden kann.<br />

Ich freue mich, wenn ich etwas zur<br />

Verschönerung eurer Häuser und<br />

Arbeitsstätten tun genom-<br />

kann.<br />

Anita Ayodeji<br />

Hasenfeld 16, A-6972 Fußach<br />

Tel: +43 (0) 0664 735755135513<br />

E-Mail: anita@ayodeji.at<br />

Internet: www.ayodeji.at


INHALT<br />

Scotty - Energie!<br />

3<br />

Großes Paket ist geschnürt<br />

4-5<br />

Hort - eine Einrichtung mit Zukunft 6<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Kinderrechtepreis</strong> 2008 7<br />

Gastkommentar Mag. Gerhard Frontull 7<br />

Frühe Sprachförderung<br />

8-9<br />

Interview mit Mag. Dr. H. J. Krumm 10-11<br />

Sprachfreude<br />

12<br />

Gastkommentar Ulrich Braun<br />

12<br />

Plattform EduCare<br />

13<br />

Der Wert von Büchern im Kleinkindalter 14<br />

obWOHL Buchseite<br />

15<br />

Damit Lernen wieder Spaß macht 16<br />

>Interpädagogica< 2008 in Graz<br />

17<br />

Regeln fürs Einspringen<br />

18<br />

Talentierter Elternverein KIB<br />

19<br />

Erziehung ist kein Spaziergang<br />

20<br />

“Rettendet Engel” im Familien-Notfall 21<br />

Kinder ins Leben begleiten - gewaltfrei 22<br />

Elternbildung auf neuen Wegen<br />

23<br />

Interview mit Hubert Löffler,<br />

IfS-Familienarbeit<br />

24-25<br />

Freie Montessori Schule<br />

26-28<br />

Fortbildung, Urlaub und noch mehr... 28<br />

“Kinder in die Mitte” auch in Salzburg 29<br />

Kinderspielgruppe Rumpelstilzchen -<br />

ein Resümée<br />

30<br />

obWOHL<br />

obWOHL<br />

Scotty - Energie!<br />

Mit dieser Aufforderung erhielt<br />

der Chefingenieur Montgomery<br />

Scott des Raumschiffs Enterprise<br />

den Befehl seine Crewmitglieder<br />

in andere Gefilde zu<br />

beamen. Entfernungen spielten<br />

dabei praktisch keine Rolle. Und<br />

natürlich konnte er Captain James<br />

T. Kirk, Commander Spock,<br />

Lt. Cmdr. Dr. Leonard McCoy<br />

oder Lieutenant Nyota Uhura, wenn es für sie zu gefährlich<br />

wurde, im letzten Moment auf das Raumschiff<br />

zurückzubeamen.<br />

Wir merken: Die Zukunft kann nostalgisch sein. Raumschiff<br />

Enterprise - eine meiner Lieblingsserien in meiner<br />

Kindheit. Kurz zur Geschichte: Im 23. Jahrhundert<br />

haben die Menschen auf der Erde soziale und wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten überwunden. Die Erkundung<br />

des Weltraums führt zu Allianzen mit außerirdischen<br />

Lebensformen. Die Besatzung des Raumschiffs<br />

Enterprise von der Vereinten Föderation der Planeten<br />

soll sich der Entdeckung bislang unbekannter Lebensformen<br />

widmen.<br />

Mir scheint, es gibt Parallelen von dieser Geschichte<br />

zur jetzigen Situation in der Kinderbetreuung - im<br />

Kindergarten. Es ist unheimlich viel Energie zu spüren.<br />

Das neue Kindergartengesetz in Vorarlberg - speziell<br />

die dazu gehörenden unterstützenden Bestimmungen<br />

im Bildungs- und Erziehungsplan scheinen uns fast in<br />

eine neue Welt zu beamen. Ich kann mir beinahe vorstellen,<br />

wie diese ferne Zukunft aussehen kann, in der<br />

wir alle sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

überwunden haben. Der vorschulische Bereich ist gesellschaftlich<br />

anerkannt, trägt wesentlich zur Stabilität<br />

von Familien bei, legt ein gutes Fundament in der<br />

Entwicklung der Kinder und die Pädagoginnen und<br />

Pädagogen (ihr Anteil beträgt jeweils 50%) setzen<br />

sich ähnlich bunt gemischt zusammen wie die Crew<br />

der Enterprise. Alle mit dem gleichen Ziel: sich immer<br />

weiter zu entwickeln und <strong>Neues</strong> und Gutes für die<br />

Menschheit zu entdecken. So wie die Plattform<br />

EduCare es proklamiert und auch das Projekt “mehr<br />

Sprache“ von „okay.zusammen leben“ uns vor Augen<br />

führt. Es gibt schon so Vieles und Tolles, auf dem wir<br />

aufbauen können. Die Rahmenbedingungen werden<br />

immer besser - also wie gesagt: Scotty - Energie!<br />

Andreas Holzknecht<br />

obWOHL 3<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

OBHUT Beratungsservice für Kinderbetreuung<br />

Andreas Holzknecht, Mähdlestraße 31a, 6922 Wolfurt<br />

T +43(0)650/6416211<br />

E buero@obhut.at<br />

I www.obhut.at<br />

Grafik-Design: Ernst Steininger, Bregenz<br />

Druck: Wälderdruck Verlag, Egg


obWOHL<br />

Großes <strong>Kinderpaket</strong> ist geschnürt<br />

In den letzten Monaten wurden in Vorarlberg auf verschieden<br />

Ebenen zahlreiche und weitreichende Veränderungen<br />

im Bereich des Kindergartens vorgenommen.<br />

Mit diesem sehr umfangreichen <strong>Kinderpaket</strong> wurde<br />

nun eine hervorragende Ausgangsbasis geschaffen,<br />

die bisherige Qualität im Kindergartenwesen weiterzuentwickeln.<br />

Es sind Verbesserungen für alle Beteiligten<br />

erreicht worden: Für die Eltern, für das pädagogische<br />

Personal, und stets im besonderen Augenmerk sind viele<br />

Verbesserungen für die Kinder beschlossen worden. Zahlreiche<br />

dieser Neuerungen finden österreichweit große<br />

Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aber nun schön der<br />

Reihe nach:<br />

Kindergarten und die Novelle<br />

Im Juni wurde die novellierte Form des Kindergartengesetzes<br />

im Landtag beschlossen. Dieses Gesetz hat zum<br />

Ziel,<br />

die hohe pädagogische vorschulische Bildungsqualität<br />

sicherzustellen,<br />

das Kinderbetreuungsangebot durch qualifizierte<br />

Bedarfserhebung und Bedarfsplanung weiterzuentwickeln,<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch ein ausreichendes<br />

Angebot - auch für dreijährige Kinder - zu<br />

verbessern; wobei die Eltern den Bedarf definieren.<br />

Für die Gemeinden ergeben sich noch zwei wesentliche<br />

Neuerungen. Jede Gemeinde wird ab 2009 jährlich eine<br />

Bedarfserhebung durchführen. Diese frühzeitige Information<br />

über den wirklichen Bedarf an Kindergartenplätzen<br />

soll es möglich machen, den Familien möglichst<br />

bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten. Da können<br />

auch gemeindeübergreifende Lösungen gute Dienste<br />

tun. Weiters sieht das Gesetz eine Mindestöffnungszeit<br />

von 30 Stunden pro Woche und vormittags von mindestens<br />

7.30 Uhr bis 12.30 Uhr vor.<br />

Kindergarten und die Kraft der Sprache<br />

Wie schon erwähnt hat das novellierte Kindergartengesetz<br />

die Sprachförderung der Kinder besonders betont.<br />

Dies wird im neuen Bildungs- und Erziehungsplan<br />

(Download auf der Homepage des Landes unter<br />

www.vorarlberg.at) unterstrichen und detaillierter beschrieben.<br />

Schon beim Eintritt in den Kindergarten wird<br />

jedes Kind in seiner altersgemäßen Entwicklung genau<br />

beobachtet - insbesondere die Sprachentwicklung. Die<br />

standardisierte Dokumentation mit Sprachstandfeststellung<br />

hat bei den vierjährigen Kindern ab Beginn des<br />

Kindergartenjahres zu erfolgen. Bei Kindern mit einem<br />

Sprachförderbedarf wird eine intensive Kooperation<br />

mit den Eltern gesucht und eine gezielte Sprachförderung<br />

im Kindergarten angeboten. Ziel ist es, dass möglichst<br />

alle Kinder bis zum Schuleintritt die Unterrichtssprache<br />

Deutsch beherrschen.<br />

obWOHL 4<br />

Diese Zielsetzungen weisen schon deutlich auf die<br />

wesentlichen inhaltlichen Neuerungen des Gesetzes hin.<br />

Die Öffnung der Kindergärten für Dreijährige: Nun wird<br />

also auch Vorarlberg als letztes Bundesland in Österreich<br />

die Kindergärten für dreijährige Kinder öffnen.<br />

Diese Maßnahme verspricht aufgrund der gemachten<br />

Erfahrungen in anderen Ländern zahlreiche Verbesserungen<br />

im Bereich der Familienfreudlichkeit und der<br />

Bildungsentwicklung der Kinder. Pädagogische Veränderungen<br />

in der täglichen Arbeit in den Kindergärten<br />

werden anfangs eine notwendige Aufgabe für das Personal<br />

sein.<br />

Kindergarten und der goldene Schlüssel<br />

Der goldene Schlüssel im Kindergarten ist einer, der pädagogische<br />

Türen leichter öffnet. Dieser Schlüssel wird<br />

auch Betreuungsschlüssel genannt - dieser ist ab nun in<br />

Vorarlberg so geregelt: in einer Gruppe mit einer<br />

Pädagogin dürfen nun mehr nach einem kurzen Übergang<br />

maximal 16 Kinder sein (früher 20), bei zwei<br />

Pädagoginnen oder einer Pädagogin und einer Helferin<br />

dürfen es maximal 23 Kinder sein (früher 28). Hier muss<br />

auch erwähnt werden, dass im Gegensatz zu vielen<br />

Bundesländern in Österreich in Vorarlbergs Kindergärten<br />

fast immer zwei ausgebildete Kindergartenpädago-<br />

Als eine wichtige Begleitmaßnahme für diesen Schritt<br />

sieht das Gesetz eine deutliche Reduzierung der<br />

Gruppengröße vor. Bis Herbst 2010 soll diese auf maximal<br />

23 Kinder pro Gruppe schrittweise gesenkt werden.<br />

Bisher lag die maximale Gruppengröße bei 28 Kindern<br />

(wobei diese nur sehr selten erreicht wurde).<br />

Im Rahmen der Förderung der kindlichen Gesamtpersönlichkeit<br />

wird als besonders bedeutsamer pädagogischer<br />

Auftrag im Gesetz die Sprachförderung der Kinder<br />

herausgehoben. Alle Kinder sollen ab Eintritt in den<br />

Kindergarten in der Sprachentwicklung bewusst gefördert<br />

werden. Dies stellt nicht nur bei Kindern mit nichtdeutscher<br />

Muttersprache eine sehr bedeutsame Maßnahme<br />

dar und unterstreicht die Aufgabe des Kindergartens<br />

als vorschulische Bildungseinrichtung.


obWOHL<br />

ginnen in einer Gruppe zusammenarbeiten. Im Kindergartenjahr<br />

2006/2007 arbeiteten in 456 Kindergartengruppen<br />

914 Personen, davon hatten 726 eine pädagogische<br />

Fachausbldung. Das alles würde den besagten<br />

Betreuungsschlüssel vielleicht silbern machen, aber<br />

noch nicht golden.<br />

Kindergarten und besondere zusätzliche Ressourcen<br />

In gemeinsamen Verhandlungen mit dem Gemeindeverband<br />

hat die <strong>Vorarlberger</strong> Landesregierung sich mit<br />

den besonderen neuen Herausforderungen in vielen<br />

Kindergartengruppen im Land befasst und dabei eine<br />

sehr tragfähige und zukunftsweisende Lösung gefunden.<br />

Die Aufnahme von Dreijährigen und die Begleitung<br />

von Kindern mit Sprachförderbedarf wurden hier<br />

besonders berücksichtigt. Wenn in einer Gruppe 4 oder<br />

mehr Kinder mit Sprachförderbedarf sind, soll eine<br />

Zusatzkraft für mindestens drei Stunden pro Woche in<br />

die Gruppe kommen.<br />

Wenn aber mehr als ein Drittel der Kinder entweder<br />

Dreijährige oder Kinder mit Sprachförderbedarf sind,<br />

soll die Gruppe fix zusätzliches Personal erhalten. Bei<br />

einer Gruppe mit zwei Pädagoginnen sind 320 Stunden<br />

pro Jahr und bei Gruppen mit einer Pädagogin sogar<br />

640 Stunden Zusatzunterstützung vorgesehen, was<br />

einer zusätzlichen „50%-Kraft“ entspricht.<br />

Kindergarten und die Zeit<br />

Viele dieser bisher angesprochenen Aufgaben sind fachlich<br />

unumstritten und deren Lösungen werden von allen<br />

Seiten als dringlich und notwendig angesehen. Aber<br />

vielfach fehlt es an der dafür notwendigen Zeit. Die Reaktionen<br />

des betroffenen Personals waren bisher allzu<br />

verständlich oftmals einer Überforderungstendenz<br />

nahe. Aber auch hier hat der neue Bildungs- und Erziehungsplan<br />

wirklich bemerkenswerte Festlegungen getroffen.<br />

So wird die Vor- und Nachbereitungszeit für<br />

jede vollzeitbeschäftigte gruppenleitende Kindergartenpädagogin<br />

acht bis zehn Stunden pro Woche betragen<br />

(Teilzeitbeschäftigte mindestens ein Viertel ihrer<br />

Dienstzeit). Darüber hinaus sind für die einzelkindbezogene<br />

Arbeit (Dokumentation, Förderplanung, Elterngespräche,<br />

etc.) für jedes Kind zusätzlich zwei Stunden pro<br />

Kind und Jahr kinderdienstfrei zur Verfügung zu stellen.<br />

Bei einer Gruppengröße von 23 Kindern sind das nochmals<br />

46 Stunden pro Jahr zusätzliche Zeit.<br />

Kindergarten und das Geld<br />

So wichtig wie die Regelung der Gruppengröße, der<br />

fachlichen Anforderungen und der Dienstvereinbarungen<br />

- so wichtig ist im Bereich des Kindergartens und im<br />

Bereich der Kinderbetreuung das Geld. Hier setzte das<br />

Land in zwei Bereichen ein deutliches Signal, dass die<br />

beschlossenen Anliegen ernstgemeint sind und die Gemeinden<br />

in der Umsetzung die dafür notwendige finanzielle<br />

Unterstützung bekommen.<br />

Die Personalkosten für das Kindergartenpersonal (auch<br />

die der zusätzlich angestellten Pädagoginnen für die<br />

Dreijährigen oder zusätzliche Unterstützungskräfte für<br />

die Sprachförderung) werden in Zukunft zu 60% vom<br />

Land getragen.<br />

Eine besonders schnelle aber auch notwendige Fördermaßnahme<br />

wird es ab September 2008 im Bereich der<br />

Elterntarife für Dreijährige geben. Die Eltern sollen eine<br />

wirkliche Wahlfreiheit bekommen, wo sie ihr dreijähriges<br />

Kind anmelden wollen: In den Kindergarten (wenn<br />

die Gemeinde schon die Möglichkeit anbietet) oder in<br />

eine Kleinkindbetreuung oder in eine Spielgruppe. Doch<br />

war bisher die Tarifgestaltung in diesen unterschiedlichen<br />

Angebotsbereichen stark abweichend. Für das<br />

kommende Jahr hat die <strong>Vorarlberger</strong> Landesregierung<br />

beschlossen, diesen Tarifunterschied auszugleichen. Die<br />

Elterntarife werden bei 3-jährigen bis auf Euro 25,-<br />

(oder maximal auf den ortsüblichen Kindergartentarif)<br />

für bis zu 25 Stunden wöchentlich herabgestützt.<br />

Für die Kinderbetreuungseinrichtung und Spielgruppe<br />

bedeutet dies, dass diese die Betreuung zukünftig bis zu<br />

25 Betreuungsstunden vormittags pro Woche für einen<br />

Tarif von Euro 25,- pro Monat anbieten können. Der<br />

Restbetrag zum kalkulierten Betrag wird von der<br />

Einrichtung per Förderantrag bei der Standortgemeinde<br />

eingereicht und in weiterer Folge vom Land Vorarlberg<br />

übernommen. Diese Förderregelungen gelten für alle<br />

Kinder, die in Spielgruppen und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

betreut werden, das 3. Lebensjahr mit<br />

Schuljahresbeginn vollendet haben und sind unabhängig<br />

vom Wohnort des Kindes.<br />

obWOHL 5<br />

LR Siegi Stemer: “Wir haben große<br />

Anstrengungen unternommen,<br />

alle Etappen, einschließlich des<br />

neuen Kindergartenbildungsplanes,<br />

noch vor der Sommerpause<br />

zu bewältigen, damit die Kindergärten<br />

im Herbst einen möglichst<br />

reibungslosen Start unter den<br />

neuen Rahmenbedingungen hinlegen<br />

können.”<br />

Nähere Informationen zu diesen Neuerungen erhalten<br />

Sie bei<br />

Kindergarteninspektorin Margot Thoma<br />

(margot.thoma@vorarlberg.at oder 05574/511-22115)<br />

und bezüglich der Förderung bei<br />

Frau Dipl. Pol. Silvia Roth<br />

vom Familypoint der Landesregierung<br />

(silvia.roth@vorarlberg.at oder 05574/511-24153).


obWOHL<br />

Hort – eine Einrichtung mit Zukunft<br />

von Porod Ulrike, Lehrerin in der BaKiP für Didaktik,<br />

Kindergarten- und Hortpraxis<br />

obWOHL 6<br />

Die Entstehung des Hortes<br />

Die Ursprünge des heutigen Hortes liegen in der Zeit<br />

der Industrialisierung. Kinder berufstätiger Eltern aus<br />

sozial schwachen Schichten waren mehr und mehr sich<br />

selbst überlassen. Um diese Kinder vor Verwahrlosung<br />

zu bewahren und von der Straße wegzuholen, wurden<br />

sie nachmittags in sogenannten Industrieschulen betreut,<br />

wo ihnen sinnvolle Aufgaben gestellt und praktische<br />

Arbeitskenntnisse vermittelt wurden.<br />

Der Begriff „Hort“ bedeutet eigentlich „Schatz“ und<br />

„Schutz“. In Hinblick auf die Einrichtung Hort kann die<br />

Bezeichnung so interpretiert werden, dass Kinder ein<br />

„Schatz“ sind und „Schutz“, Geborgenheit, Rückhalt und<br />

Sicherheit brauchen!<br />

Der Hort heute<br />

Hortpädagoginnen und -pädagogen sind heute mit einer<br />

Vielfalt an Aufgaben konfrontiert, die weit über die der<br />

gewöhnlichen Schülerbetreuung hinausgehen.<br />

Der Hort ist eine Ergänzung zur Familie. Kinder im Alter<br />

von 6 – 14 Jahren erfahren hier ein Zusammenleben und<br />

Zusammenarbeiten in der Gruppe mit anderen Kindern<br />

und Erwachsenen. Die Hortpädagogin/der Hortpädagoge<br />

soll den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht<br />

werden. Zusätzlich zur Elternarbeit pflegt die<br />

Hortpädagogin/der Hortpädagoge die Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrpersonen der Kinder. Sie/Er begleitet und<br />

unterstützt die Kinder bei den täglichen Hausübungen<br />

und gibt Lernhilfe.<br />

Das Angebot einer pädagogisch geführten Freizeitgestaltung<br />

ist ein wesentlicher Teilbereich der Hortarbeit:<br />

Die Hortpädagogin/der Hortpädagoge bietet Spiel- und<br />

Beschäftigungsmaterial und von ihr/ihm geplante und<br />

geleitete Aktivitäten, Ausflüge und Exkursionen an, die<br />

sowohl auf alters- als auch geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

Rücksicht nehmen und den aktuellen Interessen<br />

der Kinder entsprechen. Die Kinder gestalten<br />

diese Angebote aktiv und nach eigenen Wünschen mit.<br />

ist und den Kinder im Volksschulalter besuchen. Als<br />

Übungshort steht das Kaleidoskop auch angehenden<br />

Hortpädagoginnen/Hortpädagogen als Praxisstätte zur<br />

Verfügung.<br />

Das Hortjahr 2007/08 stand unter dem Jahresthema<br />

„Die Geschichte des Schreibens und der Schrift“. Die<br />

vielfältigen Angebote reichten vom Kennenlernen,<br />

Herstellen und Ausprobieren verschiedener Schreibutensilien<br />

(Federn, Griffel, Tontafeln, Papier, etc.) über<br />

das Erfinden und Entschlüsseln von Geheimschriften bis<br />

hin zu interessanten Exkursionen ins Landesmuseum<br />

und in die Landesbibliothek.<br />

Hortkinder erzählen…<br />

„Unser Thema ist „Schreiben“. Von den Hieroglyphen.<br />

Wir haben mit den Federn geschrieben. Wir haben mit<br />

Ton gearbeitet. Am Anfang haben wir Höhlenmalerei<br />

gelernt. Wir haben unter dem Tisch gegessen. Der Tisch<br />

war die Höhle.“ Gizem, 10 Jahre<br />

„Da waren viele Bücher. Da waren alte Bücher. Die<br />

Landesbibliothek ist ein großes Haus und hat eine schöne<br />

Kuppel. Wir haben alte Zeitungen auf dem<br />

Bildschirm angeschaut.“ Can, 8 Jahre<br />

Hortpädagoginnen/Hortpädagogen<br />

Die Ausbildung zur Hortpädagogin/ zum Hortpädagogen<br />

kann von Schülerinnen und Schülern einer Bildungsanstalt<br />

für Kindergartenpädagogik ab der 3. Klasse<br />

im Rahmen einer Zusatzausbildung absolviert werden.<br />

In den Unterrichtsgegenständen Didaktik der Horterziehung,<br />

Hortpraxis, Pädagogik der Horterziehung und<br />

Lernhilfe Deutsch, Mathematik und Englisch werden die<br />

Schülerinnen und Schüler auf die vielfältigen und<br />

anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet. Im Schuljahr<br />

2007/08 schlossen in Vorarlberg an der BAKIP Feldkirch<br />

die ersten Maturantinnen mit der Zusatzausbildung<br />

Hortpädagogik ab!<br />

Horte in Vorarlberg<br />

In Vorarlberg gibt es derzeit (Stand Juli 2008) einen<br />

Hort, in dem eine ausgebildete Hortpädagogin tätig ist<br />

- der Übungshort „Kaleidoskop“ der BAKIP Feldkirch,<br />

der in der Volksschule Feldkirch/Tosters untergebracht


<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Kinderrechtepreis</strong> 2008<br />

Kinder in die Mitte und der Kinder- und<br />

Jugendanwalt gemeinsam für Kinderrechte<br />

Am 19. November 2008 wird zum zweiten Mal der<br />

„<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Kinderrechtepreis</strong>“ verliehen.<br />

Kinder haben Rechte! Dieser Grundsatz ist in der UN-<br />

Konvention über die Rechte des Kindes festgelegt.<br />

Diese trat am 5. September 1992 auch in Österreich in<br />

Kraft. Existenzsicherung, Nicht-Diskriminierung, das<br />

Wohl des Kindes und die Beteiligung (Partizipation) sind<br />

die zentralen Kinderrechte. Diese Rechte der Kinder<br />

werden immer noch verletzt, missachtet und in der<br />

Öffentlichkeit zu wenig thematisiert. Deshalb ist es<br />

besonders wichtig positive Beispiele öffentlich zu<br />

machen und auszuzeichnen.<br />

Der <strong>Kinderrechtepreis</strong> richtet sich vor allem auch an<br />

Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen, die<br />

die Umsetzung der Kinderrechte in vorbildlicher Weise<br />

betreiben. Alle die mutig, engagiert und nachhaltig für<br />

die Interessen von Kindern eintreten sind angesprochen.<br />

Die Projekteinreichung ist mit wenig Aufwand verbunden,<br />

wichtig sind Inhalt und Umsetzung und nicht so<br />

sehr eine aufwendige Projekteinreichung. Alle Unterlagen<br />

und Infos auf www.kija.at.<br />

> Als Preisgeld winken im Gesamten Euro 4.500 für jene<br />

Projekte, die ausgezeichnet werden.<br />

> Über die Vergabe des <strong>Kinderrechtepreis</strong>es entscheidet<br />

eine Kinder- und Jugendjury, welche von zwei erwachsenen<br />

Fachleuten ergänzt wird.<br />

> Einreichfrist ist der 16. Oktober 2008.<br />

> Die Verleihung der Preise findet am 19. November 2008<br />

statt.<br />

Informationen und Infomaterial (kostenlos) zu den<br />

Kinderrechten und dem <strong>Kinderrechtepreis</strong> erhalten Sie<br />

beim Kinder- und Jugendanwalt.<br />

DSA Michael Rauch, Kinder- und Jugendanwalt<br />

6800 Feldkirch, Schießstätte 12 (Ganahl-Areal)<br />

T 05522 84900<br />

I www.kija.at<br />

E kija@vorarlberg.at<br />

obWOHL<br />

GASTKOMMENTARh<br />

a u t n a h<br />

Auf den Anfang kommt es an…!<br />

von Mag. Gerhard Frontull, Direktor der BAKIP Feldkirch<br />

Das neue <strong>Vorarlberger</strong> Kindergartengesetz und der reformierte<br />

Bildungs- und Erziehungsplan sind wegweisende<br />

Schritte in die richtige Richtung. Natürlich haben<br />

sich viele - auch ich - noch mehr Reformwillen und -<br />

bereitschaft von den politisch Verantwortlichen erwartet.<br />

Aber Politik ist nun einmal die Kunst des Machbaren,<br />

und so gab es schließlich einen Kompromiss.<br />

Wer jetzt aber in Jubel und Begeisterung ausbricht, hat<br />

nicht erkannt, dass noch vieles zu tun sein wird. Die Botschaft<br />

jeder Bildungspolitik muss lauten: Auf den Anfang<br />

kommt es an!<br />

Im Kindergarten muss ein ganzheitliches Bildungsverständnis<br />

Platz haben, müssen die soziale und emotionale<br />

Bildung gefördert werden, müssen Basisfähigkeiten<br />

wie Selbst- und Fremdwahrnehmung, Einfühlungsvermögen,<br />

Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Wahrnehmung<br />

von Selbstwirksamkeit und Eigenkompetenz,<br />

Motivations- und Leistungsfähigkeit, Beziehungsfähigkeit<br />

usw. trainiert und erlebt werden. Die moderne<br />

Gehirnforschung lehrt uns seit Jahren, „dass sich viele<br />

Schaltkreise des Gehirns beim Menschen innerhalb der<br />

ersten vier bis sechs Lebensjahre optimieren. Dies impliziert,<br />

dass der vorschulischen Bildung eine viel größere<br />

Bedeutung zukommt als bisher angenommen, denn sie<br />

kann sich massiv in die Gehirnentwicklung einmischen.“1<br />

Für diese grundlegenden pädagogischen Fertigkeiten<br />

brauchen wir qualifiziertes Fachpersonal und Menschen,<br />

die diesen Bildungsanspruch in den Kindergärten<br />

für die Kinder erlebbar machen. Ob knapp über 1.000,-<br />

Euro Anfangsgehalt im Monat aber für eine diplomierte<br />

Kindergartenpädagogin das richtige Zeichen ist, dass<br />

der Öffentlichkeit diese Arbeit tatsächlich etwas Wert<br />

ist, bleibt sehr fraglich. Hier sind alle Verantwortlichen<br />

aufgerufen, rasch zu handeln und endlich auch ein<br />

finanzielles Zeichen der Wertschätzung zu setzen.<br />

Kurzvita:<br />

Mag. Gerhard Frontull, geb. 1955,<br />

verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft<br />

in Altach.<br />

Germanistik und Geschichte an der Uni<br />

Innsbruck studiert. Bis 2000 Lehrer für<br />

Deutsch und Geschichte am Bundesgymnasium<br />

Feldkirch. ARGE-Leiter für<br />

Deutsch – Lehrerfortbildung. Mehrere<br />

Jahre Lehrauftrag am Institut für LehrerInnenbildung<br />

und Schulforschung der<br />

Uni Innsbruck. Studieneingangsphase<br />

für LehramtsstudentInnen.<br />

Seit Herbst 2000 Direktor der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik,<br />

Institut St. Josef, Feldkirch.<br />

obWOHL 7<br />

1 Anna Katharina Braun: Zum Lernen geboren. Optimierung<br />

des Gehirns durch frühe Bildung.<br />

In : Frühe Kindheit. Die ersten sechs Jahr. Heft 03 / 2008, S. 6.).


obWOHL<br />

Zum aktuellen Stand des Projektes “mehr Sprache.<br />

Frühe Sprachförderung und Mehrsprachigkeit -<br />

eine Herausforderung für Familien und Institutionen früher Bildung”<br />

Seit Beginn dieses Jahres läuft in Vorarlberg das<br />

Programm “mehr Sprache”. Der Fokus liegt bei der Förderung<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund, die in<br />

einem mehrsprachigen Umfeld aufwachsen und für die<br />

der Erwerb der Landes- und der Herkunftssprache deshalb<br />

sowohl eine besondere Herausforderung als auch<br />

Chance darstellt. Insgesamt vier Programmschienen zielen<br />

darauf ab, die ersten Lebensjahre besser als bisher<br />

für die Entwicklung der Muttersprache und der Landessprache<br />

zu nützen.<br />

Im Herbst startet die Vortragsreihe „mehr sprachig.<br />

Wegweiser zur Kommunikation im 21. Jahrhundert“. In<br />

einer Reihe von sieben Vorträgen setzen WissenschaftlerInnen,<br />

Wirtschaftstreibende und Sprach-KünstlerInnen<br />

Wegweiser für die Gestaltung und Orientierung<br />

in einer zeitgemäßen Sprach- und Bildungspolitik.<br />

Die Vortragsreihe soll zum Diskurs über Chancen und<br />

Risiken von Mehrsprachigkeit in einer global vernetzten<br />

Gesellschaft einladen. Am 23. Oktober (19.30 Uhr,<br />

Salomon Sulzer Saal Hohenems) findet unter dem Titel<br />

„Treffpunkt Babylon. Chancen, Risiken und Grenzen der<br />

Mehrsprachigkeit“ der erste Vortrag von Prof. Dr. Hans<br />

Krumm vom Institut für Germanistik der Universität<br />

Wien statt.<br />

obWOHL 8<br />

Das erste halbe Jahr diente vor allem der Konzipierung,<br />

Planung und Umsetzung der Programmschienen. Mit<br />

dem ersten Durchgang des Kompetenztrainings für<br />

Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen „Deutsch<br />

als Zweitsprache unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit“<br />

von Mai bis Oktober ist bereits das erste<br />

Angebot angelaufen. Das Kompetenztraining richtet<br />

sich an Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen, die<br />

in ihrer Bildungseinrichtung mit dem Themenbereich<br />

“frühe Sprachförderung von Kindern nichtdeutscher<br />

Muttersprache” befasst sind. Ziel des Kompetenztrainings<br />

ist der sichere Umgang mit der Sprachvermittlung<br />

und der bewussten Sprachförderung für Kinder nichtdeutscher<br />

Muttersprache. Dabei wird ausgehend von<br />

der Praxis der PädagogInnen die Verbindung mit der<br />

Theorie geschaffen. Das Training vermittelt die fachliche<br />

Kompetenz für eine gute frühe Sprachförderung<br />

von Kindern nichtdeutscher Muttersprache unter der<br />

Bedingung von Mehrsprachigkeit. Die Nachfrage ist mit<br />

33 TeilnehmerInnen erfreulich groß und die<br />

Rückmeldungen bisher durchwegs positiv. Gelobt werden<br />

vor allem die positive, konstruktive Stimmung in<br />

der Gruppe, die Vernetzung der PädagogInnen und die<br />

guten Inhalte. Eine Teilnehmerin hebt konkret die<br />

angenehme Gruppe, das gute Arbeitsklima, den<br />

Austausch und die Diskussion unter und mit den<br />

TeilnehmerInnen und ReferentInnen als sehr wertvoll<br />

hervor. Die Infrastruktur und das ganze “drumherum”<br />

lasse eine Anerkennung und Wertschätzung der<br />

Pädagoginnen erkennen. Für sie war bisher der Teil<br />

“Kommunikation und Sprache” sehr wichtig und vom<br />

“Kommunikationspsychologischen Werkzeugkoffer”<br />

vor allem das Innere Team – was höre ich und wer wird<br />

in mir am schnellsten angesprochen!<br />

Weiters wird im Herbst unter dem Titel „Wörter wie<br />

Honig“ Elternbildung für den frühen Spracherwerb<br />

unter besonderer Berücksichtigung der zwei- und<br />

mehrsprachigen Entwicklung von Kindern” der erste<br />

Lehrgang zum Thema Elternbildung für den frühen<br />

Spracherwerb durchgeführt. Der Lehrgang dient der<br />

Ausbildung von Elternbegleiterinnen und –begleitern,<br />

um Wissen an die Eltern weiter zu vermitteln und deren<br />

Kompetenz für die Förderung der Sprachentwicklung<br />

ihrer Kinder zu stärken. Die Konzentration der Inhalte<br />

liegt auf Fragen des Spracherwerbs in den ersten<br />

Lebensjahren, in denen die Eltern die wichtigsten<br />

Bezugspersonen der Kinder sind. Was kann Eltern vermittelt,<br />

geraten und empfohlen werden, um die<br />

Sprachentwicklung ihrer Kinder, insbesondere unter<br />

den Bedingungen von Zwei- und Mehrsprachigkeit,<br />

bestmöglich zu fördern und zu unterstützen?<br />

Der Weiterbildungslehrgang wird für Personen angeboten,<br />

die Eltern in den Fragen des frühen Spracherwerbs,<br />

insbesondere unter den Bedingungen von Zwei- und<br />

Mehrsprachigkeit, begleiten und unterstützen möchten.<br />

Dies sind einerseits BeraterInnen und Pädagog-<br />

Innen in bestehenden Einrichtungen (Elternberatung,<br />

Kinderbetreuung etc.), die sich in diesem Lehrgang spezifisches<br />

Wissen über frühe Sprachförderung unter den<br />

Bedingungen von Mehrsprachigkeit oder die besondere<br />

Situation von Eltern mit Migrationshintergrund aneignen<br />

können und weiters Personen, die sich für die<br />

Aufgabe einer niedrigschwelligen Begleitung von<br />

Eltern interessieren und sich dafür engagieren möchten.<br />

Das Angebot richtet sich insbesondere auch an<br />

Menschen mit Migrationshintergrund in Vorarlberg<br />

(Akteure in Migrantenvereinen, DolmetscherInnen im<br />

öffentlichen Bereich etc.), die mehrsprachig sind und<br />

Das Kompetenztraining wird von Oktober 2008 bis<br />

März 2009 mit denselben Inhalten und Themen ein<br />

zweites Mal angeboten. Es gibt bereits 20 Anmeldungen,<br />

es sind aber noch Plätze verfügbar. Die Teilnahme<br />

am Kompetenztraining ist kostenlos. (Anmeldung unter<br />

office@okay-line.at oder 05572-398102).<br />

Simon Burtscher


obWOHL<br />

lüber Sprachkompetenz in den Sprachen der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Migrantengruppen verfügen. Der erste Lehrgang ist<br />

mit 25 Personen bereits ausgebucht und sehr bunt<br />

zusammengesetzt. Die Teilnehmerinnen kommen aus<br />

Elternberatungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

Migrantenvereinen und der Gemeinwesenarbeit in<br />

Wohnsiedlungen. Weiters nehmen individuelle Akteure<br />

mit Migrationshintergrund und auch Pädagoginnen<br />

teil. Der Lehrgang wird im Frühjahr 2009 mit den gleichen<br />

Inhalten ein weiteres Mal durchgeführt. Die<br />

Termine werden rechtzeitig im Winter 2008 angekündigt<br />

und beworben. Die Teilnahme am Lehrgang ist<br />

kostenlos.<br />

Detaillierte Informationen zu den Angeboten und<br />

Veranstaltungen im Programm “mehr Sprache.“ finden<br />

Sie unter www.okay-line.at im Modul Aktuelles unter<br />

“mehr Sprache.“<br />

Weitere Informationen bei Dr. Eva Häfele unter<br />

eva.haefele@okay-line.at bzw. Tel. 0676-4756580.<br />

FACTBOX<br />

Termine 2. Durchgang Kompetenztraining “Deutsch als<br />

Zweitsprache unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit“:<br />

Samstag, 4. Oktober 2008, 9.00 bis 14.30h<br />

Freitag, 21. November 2008 17.00 bis 20.30h und<br />

Samstag, 22. November 9.00 bis 14.30h<br />

Freitag, 23. Jänner 2009 17.00 bis 20.30h und Samstag,<br />

24. Jänner 9.00 bis 14.30h<br />

Freitag, 20. Februar 2009 17.00 bis 20.30h<br />

Veranstaltungsort: Junker Jonas Schlössle in Götzis.<br />

Das Abschlusswochenende findet am Freitag, den 20.<br />

März 2009 von 17.00 bis 20.30 Uhr, und Samstag, den<br />

21. März von 9.00 bis 14.30 Uhr im Kloster Viktorsberg<br />

statt.<br />

Termine Vortragsreihe “mehr sprachig.<br />

Wegweiser zur Kommunikation im 21. Jahrhundert”:<br />

Treffpunkt Babylon<br />

Chancen, Risiken und Grenzen der Mehrsprachigkeit<br />

Univ. Prof. Dr. Hans-Jürgen Krumm<br />

(siehe Interview ab Seite 10)<br />

Termin: Donnerstag, 23. Oktober 2008<br />

Ort: Salomon Sulzer Saal, Hohenems<br />

Fremde Sprache Dialekt?<br />

Die wechselvolle Beziehung von Hoch- und<br />

Alltagssprachen<br />

Univ. Prof. Dr. Beat Siebenhaar<br />

Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2008<br />

Ort. Pförtnerhaus, Feldkirch<br />

Sprachwelten der Wissensgesellschaft<br />

Denken und Sprechen in der globalisierten Welt<br />

Univ. Prof. Dr. Konrad Ehlich<br />

Termin: Donnerstag, 19. Februar 2009<br />

Ort: Kuppelsaal der <strong>Vorarlberger</strong> Landesbibliothek,<br />

Bregenz<br />

Vom Einschließen und Ausgrenzen<br />

Sprache, Bildung, soziale Zugehörigkeit<br />

Univ. Prof. Dr. Ingrid Gogolin<br />

Termin: Freitag, 17. April 2009<br />

Ort: Vereinshaus, Rankweil<br />

Was uns im Innersten zusammenhält<br />

Sprachen, Wir-Gefühle und Identitäten<br />

Univ. Prof. Dr. Inken Keim<br />

Termin: Mittwoch 17. Juni 2009<br />

Ort: Jugendzentrum Vismut, Dornbirn<br />

Wörter auf der Goldwaage<br />

Konjunkturen in der Bewertung von Sprachen<br />

Dr. Katharina Brizic<br />

Termin: Freitag 25. September 2009<br />

Ort: Remise, Bludenz<br />

Sprachwirtschaft<br />

Mehrsprachigkeit als Wirtschafts- und Standortfaktor<br />

Vortragende aus Unternehmen in Vorarlberg<br />

Termin: Donnerstag 12. November 2009<br />

Ort: Competence Center Rheintal, Milleniumspark,<br />

Lustenau<br />

obWOHL 9


obWOHL<br />

Wieviel Muttersprache braucht ein Kind zum Erwerb von Deutsch als Zweitsprache?<br />

Interview mit O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Hans-Jürgen Krumm zum Thema “Deutsch als Fremdsprache” vom Institut für Germanistik, Wien.<br />

obWOHL 10<br />

Ich würde die Frage gern umdrehen: ist es gut, einem<br />

Kind seine Mutter- bzw. Familiensprachen wegzunehmen?<br />

Wie entwickelt sich ein Kind, dessen Muttersprache<br />

eine Ruine bleibt (z.B. weil es in dieser nicht lesen<br />

und schreiben kann)? Stellt man die Frage so herum,<br />

wird deutlich, worum es geht: Mit unser Muttersprache<br />

oder unseren Familiensprachen wachsen wir in unsere<br />

eigene Persönlichkeit, in die Familie und in die Welt hinein.<br />

Ohne das Netzwerk der Familie, ohne den vertrauten<br />

Klang der Sprache verlieren viele Kinder auch ihr<br />

Selbst-Bewusstsein, fühlen sich nicht anerkannt, werden<br />

(nicht nur sprachlich) heimatlos. Unter diesem Gesichtspunkt<br />

ist es wichtig, dass die Muttersprachen nicht unterdrückt<br />

werden, dass auch Kinder mit einer anderen<br />

Muttersprache als Deutsch ihre Sprachen gebrauchen<br />

dürfen und diese Sprachen auch an einem so wichtigen<br />

Ort wie dem Kindergarten oder der Schule vorkommen.<br />

Sprachlernpsychologisch kommt ein Zweites hinzu: die<br />

erste Sprache, die ein Mensch lernt, formt im Gehirn das<br />

kognitive Grundgerüst mit, auf dem jede weitere<br />

Sprache aufbaut. Ist das Fundament nicht fertig, so wird<br />

das Haus der zweiten Sprache auf einem schlechten<br />

Fundament stehen. Optimal wäre es daher, wenn die<br />

Erstsprache so weit gefestigt wird, dass sie neben der<br />

Zweitsprache bestehen kann. Das bedeutet, dass man<br />

im besten Falle auch in der Erstsprache alphabetisiert<br />

wird, lesen und schreiben lernt. Viele Gesellschaften<br />

dieser Welt führen uns vor, dass man Kinder zweisprachig<br />

alphabetisieren, also die Erstsprachen erhalten und<br />

festigen UND eine Zweitsprache vermitteln kann. Das<br />

überfordert auch kleine Kinder keineswegs, im<br />

Gegenteil, es fördert ihre kognitive Entwicklung. Wo<br />

das (meist aus finanziellen und organisatorischen Gründen)<br />

nicht möglich ist, sollte das Motto sein: so viel<br />

Erstsprache wie möglich (und von den Kindern gewünscht):<br />

Keine Verbote der Familiensprache(n), Aufgreifen<br />

der Herkunftssprachen im Deutschunterricht<br />

(Mehrsprachigkeitsdidaktik), Angebote in den Herkunftssprachen<br />

(Spielnachmittage, Lieder, Herkunftssprachenunterricht).<br />

Wie können nichtdeutsche Muttersprachen als<br />

Reichtum für alle genutzt werden?<br />

Zunächst einmal müssen wir in Rechnung stellen, dass<br />

Menschen verschiedenen Sprachen unterschiedlichen<br />

Wert beimessen: Englisch, Französisch, Italienisch und<br />

Spanisch z.B. sind positiv belegte Sprachen, weil sie mit<br />

wirtschaftlichem Erfolg oder mit Urlaubserlebnissen verbunden<br />

sind - im Übrigen sind es indogermanische Sprachen,<br />

die den meisten Menschen vertrauter sind als slawische,<br />

asiatische oder afrikanische Sprachen. Damit in<br />

Klang und Schrift fremdartige, verunsichernde Sprachen<br />

keine Angst und Abwehr mehr produzieren, braucht es<br />

zumindest zwei Dinge: mehr Information (wo kommen<br />

die Sprachen her? welche Bedeutung haben die jeweiligen<br />

Sprachräume für uns - wo z.B. kommen Kaffee und<br />

Tee oder unser Öl her?), aber auch des öffentlichen Gebrauchs<br />

und der öffentlichen Anerkennung dieser Sprachenvielfalt:<br />

Nicht synchronisierte, sondern untertitelte<br />

Filme zum Beispiel, vor allem aber das Zulassen der<br />

Sprachen der MigrantInnen in unserer Öffentlichkeit.<br />

Wenn wir unsere deutschsprachigen Kinder in einer<br />

mehrsprachigen, globalisierten Welt einsprachig aufwachsen<br />

lassen, so enthalten wir ihnen eine wichtige<br />

Ressource und wichtige Fähigkeiten vor: Je früher man<br />

damit anfängt, andere Sprachen zu lernen, um so leichter<br />

fällt es später, weitere Sprachen zu lernen, um so<br />

leichter fällt es auch, Denkoffenheit zu entwickeln.<br />

Deshalb sollte es schon im Kindergarten, erst recht in


obWOHL<br />

der Grundschule Möglichkeiten geben, mit Hilfe der<br />

nichtdeutschsprachigen Kinder allen Kindern die<br />

Gelegenheit zu Sprachlernerfahrungen zu geben, z.B.<br />

indem die nichtdeutschsprachigen Kinder einmal einen<br />

„Schnupperunterricht“ in ihrer Sprache erteilen, indem<br />

die Herkunft vieler deutscher Wörter aus anderen<br />

Sprachen verfolgt und dann auch Sprachen „verglichen“<br />

werden - natürlich auf spielerische Weise.<br />

Bei Jugendlichen und Erwachsenen wird das einfacher:<br />

Sie können Erwachsenen Sprachhilfen anbieten, das<br />

Schulleben mehrsprachig gestalten. Der Londoner<br />

Bürgermeister hat damit geworben, dass man in<br />

London 74 Sprachen unterrichtet, so dass eine Firma<br />

hier für alle Sprachbedarfe SprecherInnen findet. Wäre<br />

es nicht auch für ein Land, das viele Geschäfte in Osteuropa<br />

betreibt, das Touristen aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion und aus arabischen Ländern für seine Finanzkraft<br />

braucht, wichtig, dass durch die Migrant-<br />

Innen erweiterte Sprachenpotenzial öffentlich sichtbar<br />

zu machen und zu honorieren?<br />

Ein schönes Beispiel, wie man die vielfältigen Ressourcen<br />

einer multikulturellen und mehrsprachigen Gesellschaft<br />

nutzen kann, gibt es in Lienz: seit gut 10 Jahren<br />

existiert dort ein „Weltbüro“, eine Plattform, die<br />

Kontakte zwischen Deutschsprachigen und Nichtdeutschsprachigen<br />

herstellt, Sprachkenntnisse der MigrantInnen<br />

vermittelt, Touristen betreut, kurz dafür<br />

sorgt, dass Menschen „weltweit zuhause“ sind (so das<br />

Motto des Vereins ‚Weltbüro Lienz’).<br />

Spracherwerb vor der Schule: Welcher Einsatz führt zu<br />

welchem Ergebnis?<br />

Ich halte es für falsch, wenn vor der Schule schon regelrechter<br />

Sprachunterricht erteilt wird - Kinder lernen<br />

gerne voneinander, und sie lernen gern Dinge, die in<br />

ihrer Umgebung vorkommen beziehungsweise die man<br />

direkt brauchen kann. Vieles spricht also dafür, Kinder<br />

bereits im Kindergarten mit der Mehrsprachigkeit ihrer<br />

Lebenswelt vertraut zu machen, mit den Sprachen von<br />

Migrantenkindern, eventuellen Minderheitensprachen<br />

oder auch der Sprache von Grenznachbarn. Ein wichtiges<br />

Grundelement ist dabei, dass diese Sprachen nicht<br />

als abgrenzend, sondern als verbindend erfahren werden,<br />

in gemeinsamem Singen, gemeinsamen Sprachlernspielen,<br />

oder indem man diese Sprachen voneinander<br />

lernt.<br />

Beim Ergebnis kommt es nicht auf Messbarkeit an (also:<br />

wie viele Vokabeln hat ein Kind gelernt? Wie viele<br />

Fehler macht es?) - zu den wichtigen Ergebnissen vorschulischer<br />

Sprachbegegnung und vorschulischen<br />

Sprachenlernens gehören: die Angst vor anderen<br />

Sprachen verlieren, Lust auf das Entdecken von anderen<br />

‚Sprachwelten’ bekommen und dabei auch die eigene<br />

Sprache bewusster wahrzunehmen. Natürlich macht es<br />

Kinder stolz, wenn sie sich in einer anderen Sprache vorstellen,<br />

wenn sie ein Lied oder ein kleines Gedicht in<br />

einer anderen Sprache vortragen können, aber die<br />

Entdeckerfreude ist allemal wichtiger als die Fehlerlosigkeit<br />

oder eine messbare Quantität.<br />

„Kinder entdecken Sprachen“ - so hat das Österreichische<br />

Sprachen-Kompetenz-Zentrum sehr vielfältige<br />

Materialien für das Erleben von Mehrsprachigkeit<br />

benannt. Das wäre meines Erachtens das richtige Motto<br />

für die vorschulische Sprachförderung.<br />

Ein gutes Beispiel bietet das Projekt „Interkulturelle<br />

Mitarbeiterinnen“ des Landes Niederösterreich: ca. 40<br />

‚ambulante’ interkulturelle Mitarbeiterinnen (die selbst<br />

Migrationserfahrungen mitbringen) können einerseits<br />

die Kinder und deren Eltern in ihren eigenen Sprachen<br />

ansprechen und diese Sprachen für alle Kinder sichtbar<br />

machen, andererseits auch den Kindergärtnerinnen<br />

Verständnis für sprachliche und kulturelle Fremdheit<br />

vermitteln. Dieser Einsatz führt dazu, dass Kinder heranwachsen,<br />

die keine Angst vor Sprachen und keine Vorurteile<br />

gegenüber anderssprachigen Menschen haben,<br />

die ‚integriert’ sind in eine sprachlich und kulturell vielfältige<br />

Welt. Noch wichtiger fast: Auch die Erwachsenen<br />

verlieren die Angst vor unbekannten Sprachen und lernen<br />

es, mit Missverständnissen umzugehen.<br />

Ganz wichtig ist, dass in der Grundschule nicht so getan<br />

wird, als hätten solche Kinder noch nie etwas von anderen<br />

Sprachen gehört. Kinder, die im Kindergarten Mehrsprachigkeit<br />

erleben, „wissen“ schon viel über Sprachen.<br />

Der schulische Deutsch- ebenso wie der Englischunterricht<br />

sollten dieses „Sprachwissen“, das eigentlich<br />

mehr eine Sprachaufmerksamkeit ist, aufgreifen und<br />

nutzen.<br />

O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Hans-Jürgen Krumm wird im<br />

Rahmen der Vortragsreihe “mehr sprachig. Wegweiser<br />

zur Kommunikation im 21. Jahrhundert“<br />

am 23. Oktober 2008 nach Vorarlberg kommen.<br />

(siehe Seite 9) Nähere Informationen zur Person finden<br />

Sie unter:<br />

http://public.univie.ac.at/index.php?id=14313.<br />

obWOHL 11


obWOHL 12<br />

sprachfreude<br />

nenzing spricht mehr<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Mit Beginn dieses Schuljahres startet die Marktgemeinde<br />

Nenzing ein umfassendes Projekt mit dem Namen<br />

„SPRACHFREUDE - Nenzing spricht mehr“.<br />

Im Rahmen dieses Projektes gilt es folgende öffentliche<br />

Veranstaltungen anzukündigen:<br />

Freitag, den 10. Oktober 2008, 19.30 Uhr,<br />

Nenzing, Wolfhaus-Dachboden<br />

“Interkulturelle Schwerpunktkindergärten Linz“ -<br />

Vortrag von Regina Stieber vom Magistrat Linz.<br />

8 von 46 Kindergärten des Magistrats Linz haben sich<br />

dem pädagogischen Schwerpunkt „Interkulturelles Lernen“<br />

zugewandt. Der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher<br />

Muttersprache ist in diesen Kindergärten besonders<br />

hoch (zwischen 85 und 100%) mit bis zu 12 verschiedene<br />

Sprachen in den Gruppen. Frau Stieber wird in<br />

ihrem Referat das Konzept der Interkulturellen Schwerpunktkindergärten<br />

vorstellen und anhand eines Jahresschwerpunktprogramms<br />

des Kindergarten Breitwiesergutstraße,<br />

deren Leiterin sie einige Jahre war, aufzeigen,<br />

wie dieses Modell alltagstauglich angewandt wird.<br />

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem<br />

Kindergarteninspektorat statt. Der Eintritt ist frei. Da<br />

nur begrenzte Plätze vorhanden sind, bitten wir um vorherige<br />

Anmeldung:<br />

bei Andreas Holzknecht,<br />

telefonisch unter 0650/6416211 oder<br />

per E-Mail buero@obhut.at<br />

Regina Stieber<br />

obWOHL<br />

Gastkommentar – weithergeholt<br />

Hilfe, die Zweijährigen kommen!<br />

Ja, Sie haben richtig gelesen! Bei uns kommen die Zweijährigen<br />

und die Einjährigen gleich hinterher.<br />

Mindestens jedes dritte Kind unter drei Jahren soll in<br />

Deutschland bis 2013 einen Betreuungsplatz erhalten.<br />

Und es wurde das „Elterngeld“ eingeführt, das Eltern<br />

im 1. Lebensjahr des Kindes bis zu 68% des letzten Einkommens<br />

vor der Geburt ermöglicht. Deshalb bleiben<br />

fast alle Kinder im ersten Jahr bei ihren Eltern. Das hat<br />

zur Folge, dass 50% aller ein- und zweijährigen Kinder<br />

einen Platz erhalten werden, denn jedes dritte Kind<br />

verteilt auf zwei Jahrgänge macht 50%. Die Kinder werden<br />

immer jünger, wenn sie in den Kindergarten kommen<br />

und sie gehen auch immer früher wieder heraus.<br />

In Berlin ist der Stichtag für die Einschulung der 31.12.,<br />

in Rheinland-Pfalz der 30.09., d.h. immer mehr Fünfjährige<br />

kommen in die Schule.<br />

Die Gruppenform „ Kinder von 2 – 6 Jahren“ wird bald<br />

Standard sein. Dabei ist es auch bei uns noch nicht so<br />

lange her, dass wir die Diskussion um die „Dreijährigen“<br />

hatten – so wie jetzt bei Ihnen! Ganz schnell wurde<br />

dieses Angebot zur Selbstverständlichkeit. Fast alle<br />

Dreijährigen besuchen den Kindergarten. Und nun<br />

auch immer mehr Zweijährige. Die Umgestaltung von<br />

Räumen, die Differenzierung in der pädagogischen Arbeit<br />

und der größere Pflege- und Ruheaufwand erfordern<br />

ein vielfaches Mehr an Räumen, Sachausstattung<br />

und Personal. Und an fachlicher Weiterentwicklung! So<br />

brachte ein zweijähriges Mädchen ihr Frühstück vollständig<br />

wieder mit zurück, seid sie den Kindergarten<br />

besucht. Gefrühstückt wird „gleitend“, d.h. die Kinder<br />

wählen selbst aus, wann sie wie viel essen. Damit war<br />

dieses zweijährige<br />

Mädchen schlicht überfordert.<br />

Ob nun mit zwei Jahren<br />

oder mit drei Jahren in<br />

den Kindergarten – wir<br />

müssen jedes Kind mit<br />

seinen Bedürfnissen, seinem<br />

Charakter und seinem<br />

Lebensrhythmus<br />

kennen lernen. Das<br />

braucht Zeit und genügend<br />

Erzieherinnen.<br />

Und je jünger je mehr!<br />

Dienstag, 21. Oktober 2008, 20.00 Uhr,<br />

Nenzing, Ramschwag-Saal<br />

“SPRACHFREUDE - Nenzing spricht mehr“ - öffentliche<br />

Projektvorstellung<br />

Die Vorbereitungen für dieses Projekt laufen schon über<br />

1,5 Jahre. Die Grundpfeiler sind gesetzt: Sprachentwicklung<br />

beginnt spätestens nach der Geburt - das Projekt<br />

auch. SPRACHFREUDE erklärt die Mehrsprachigkeit<br />

zur Norm und geht davon aus, dass Sprachen lernen<br />

Freude macht und keine Qual darstellen darf. Vor allem<br />

aber soll dieses Projekt auf vielen Schultern getragen<br />

werden. Sprache - als Gemeindeentwicklungsprojekt.<br />

Viele Grüße aus Münster in Westfalen!<br />

Ulrich Braun<br />

Kurzvita: Ulrich Braun, Diplom-Pädagoge Frühe Kindheit,<br />

Abteilungsleiter für Kindertageseinrichtungen und Familienzentren<br />

in einem Jugendamt, Vielzahl von Veröffentlichungen,<br />

(Mit-)Herausgeber von “Frühkindliche Bildung im Team<br />

gestalten und umsetzen” (www.raabe.de), Tätigkeiten u. a.<br />

in der “Nationalen Qualitätsinitiative”, im Projektbeirat<br />

“Kinder früher fördern der Bertelsmann-Stiftung” und im<br />

Regionalen Kompetenzteam Familienzentren.<br />

www.u-braun.de


obWOHL<br />

Plattform EduCare - gesamtösterreichische Plattform für die Belange<br />

der Elementarpädagogik/Elementarbildung<br />

Seit 1995 hat sich aus allen Bereichen der außerfamiliären,<br />

institutionellen Kinderbetreuung/Kinderbildung<br />

- Kindergärten und Horten, Kinderkrippen, Tagesmütter,<br />

Kinderhäuser, altersgemischte Gruppen u. a. m. - mit<br />

der Plattform EduCare eine Institution gebildet, die<br />

aktive Bewusstseinbildung zur Anhebung des Stellenwertes<br />

des elementaren und außerschulischen Bildungsbereiches<br />

betreibt.<br />

Genaue Details und umfangreiche Informationen bietet<br />

die Homepage der Plattform EduCare unter<br />

http://www.Plattform-EduCare.org<br />

bzw. die Präsentation http://www.Plattform-<br />

EduCare.org/Vollversammlungspraesentation.ppt.<br />

Wer ist die Plattform?<br />

Die Plattform EduCare versteht sich als parteiübergreifende,<br />

überkonfessionelle, ohne Festlegung auf pädagogische<br />

Lehrmeinungen oder Schulen und keinen Trägerorganisationen<br />

verpflichte Arbeitsgemeinschaft aus<br />

Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen, Interessensgemeinschaften<br />

und Trägerorganisationen aus<br />

dem Bildungsbereich sowie von Pädagoginnen und Pädagogen.<br />

Die “Mitglieder” sehen sich nicht als einheitlicher “Verein”,<br />

sondern als ein Forum, das an gemeinsamen Positionen<br />

arbeitet und gemeinsame Statements veröffentlicht:<br />

mehrheitlich, einheitlich oder aber gegebenenfalls<br />

auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass<br />

ein oder mehrere “Mitglieder” einen Standpunkt auch<br />

nicht mittragen kann/können.<br />

Was will die Plattform?<br />

Die Plattform EduCare meint, dass Bildung nicht erst in<br />

der Schule, sondern bereits mit der Geburt beginnt.<br />

Die Plattform EduCare ist daher bemüht, Entscheidungsträger/innen,<br />

Fortbildungsreferenten/innen und<br />

Experten/innen zu vernetzen und bestrebt durch aktive<br />

Zusammenarbeit mit Entscheidungsträger/innen in<br />

Wissenschaft und Forschung, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft<br />

und Medien die Entwicklung von Umsetzungsstrategien,<br />

die allen Beteiligten gerecht werden, zu<br />

ermöglichen<br />

Die wesentlichsten Forderungen der Plattform<br />

EduCare sind:<br />

Für den Bereich der Kinderkrippen, Kindergruppen,<br />

Kindergärten, Horte und der Tagesbetreuung sollte<br />

die Grundsatzgesetzgebung Bundessache (BM.UKK)<br />

sein, damit der Bund ein Bundesrahmengesetz und<br />

einen Bildungsplan mit Qualitätskriterien für die elementare<br />

Bildung erstellen kann, der von den Ländern<br />

zu vollziehen ist.<br />

Die Ausführungsgesetzgebung und die Vollziehung<br />

sollte bei den Ländern liegen.<br />

Definition des Kindergartens als “Bildungseinrichtung”:<br />

> Implementierung von wissenschaftlicher Forschung für<br />

den elementaren und außerschulischen Bildungsbereich<br />

> Anhebung der Ausbildung der Kindergarten- und<br />

HortpädagogInnen in den tertiären Bereich<br />

> Bundesweite flächendeckende Angebote für alle<br />

Kinder<br />

> Einführung einer sozialen Staffelung der Kosten von<br />

Kindergärten und Horteinrichtungen für Eltern in allen<br />

Bundesländern unter Berücksichtung regionaler Gehalts-/<br />

Preisunterschiede<br />

> Festschreibung des Rechtsanspruchs auf einen außerfamiliären<br />

Bildungs- und Betreuungsplatz<br />

Interessierte, die gemeinsam mit der Plattform EduCare<br />

aktiv werden wollen und als „MultiplikatorInnen“<br />

deren Bemühungen verstärken bzw. durch ihre öffentliche<br />

Mitgliedschaft die Nachhaltigkeit der Arbeit optimieren<br />

wollen, können sich über<br />

http://www.plattformeducare.org/mitglied_werden.htm<br />

als Mitglied anmelden.<br />

Organisationen und Institutionen, TrägerInnen, Pädagoginnen<br />

und Pädagogen, Eltern, Mütter und Väter,<br />

engagierte Bürgerinnen und Bürger... können auf diese<br />

Weise wirkungsvoll in die Bildungsdiskussion Österreichs<br />

eingreifen und für eine zukunftsorientierte Bildungslandschaft<br />

eintreten.<br />

Mag. Dr. Heidemarie Lex-<br />

Nalis: “Wenn Sie die Anliegen<br />

von EduCare mittragen wollen<br />

und zu dem regelmäßige<br />

Informationen über die Geschehnisse<br />

im Bereich Bildung und Kindergarten aus<br />

dem ganzen deutschsprachigen Raum bekommen wollen,<br />

werden Sie Mitglied bei EduCare. Unser gemeinsames<br />

Anliegen gemeinsam stark vertreten - das soll uns<br />

verbinden.”<br />

obWOHL 13


obWOHL<br />

Der Wert von Büchern im Kleinkindalter<br />

Von Mag. Ulrike Pollak, Stellenleiterin aks Kinderdienste Bürs und Logopadin<br />

obWOHL 14<br />

Pipi Langstrumpf, Der Räuber Hotzenplotz, Die rote Zora,<br />

Fünf Freunde – diese oder andere Buchtitel sind für<br />

viele von uns untrennbar mit unserer Kindheit verbunden.<br />

Die Helden und Heldinnen waren uns nah wie gute<br />

Freunde, in ihren Welten kannten wir uns aus. Sich so<br />

eine andere Welt derart vertraut machen zu können<br />

setzt eine Fähigkeit voraus, die sich bereits im frühen<br />

Kindesalter auszubilden beginnt, das Bilden von Vorstellungen.<br />

Je öfter Dinge, Eigenschaften, Gefühle in<br />

verschiedenen Kontexten gesehen oder gehört werden,<br />

je differenzierter wird die Vorstellung, je freier die<br />

Fantasie. Was könnte einen besseren Nährboden hierfür<br />

geben als Geschichten, ob erzählt oder in Büchern angeschaut<br />

oder gelesen? Wissen macht neugierig, wer sich<br />

von einem Buchhelden, sei es auch nur die kleine Maus<br />

im Badezimmer, faszinieren lässt, möchte weitere kennen<br />

lernen.<br />

Bereits die allerersten Bilderbücher, mit der Abbildung<br />

eines Alltagsgegenstandes pro Seite, legen den<br />

Grundstein für die Entwicklung der Fantasie. Wie diese<br />

dem Kind interessant gemacht werden bzw. wie das<br />

Eigeninteresse des Kindes daran aufgenommen wird, ist<br />

oft entscheidend für den weiteren Zugang zu Büchern.<br />

Rund um das Ende des ersten Lebensjahres lieben fast<br />

alle Kinder Bücher. Sie sind bunt, sie lassen sich gut tragen,<br />

das Blättern darin macht Spaß. Mehr und mehr<br />

Abbildungen werden erkannt, durch deren Einbettung<br />

in unterschiedliche Situationsbilder – ob in Form von<br />

Illustrationen oder im Text – erweitern und vertiefen<br />

sich die Begriffe, über die das Kind verfügt. So wird anhand<br />

der ersten Bilderbücher schon bei Kleinkindern<br />

der Wortschatz, ein ganz wesentliches Element der späteren<br />

Ausdrucksfähigkeit und ein Motor der Sprachentwicklung,<br />

differenziert ausgebildet.<br />

Der frühe Umgang mit Büchern wirkt sich nicht nur prägend<br />

auf die Bildung von Vorstellungskraft und Begriffsvermögen<br />

aus, sondern spielt auch im emotionalen<br />

Bereich eine Rolle. Gemeinsam mit den Eltern ein Buch<br />

anzuschauen oder sich vorlesen zu lassen bedeutet, es<br />

sich miteinander gemütlich machen, sich ankuscheln<br />

dürfen, Zeit gewidmet bekommen, miteinander über<br />

etwas sprechen. Leider kommt, wenn man entsprechenden<br />

Umfragen glauben darf, zurzeit hierzulande nur<br />

eines von 3 Kindern in den regelmäßigen Genuss so<br />

einer gemeinsamen Buchzeit. Das Ritual des allabendlichen<br />

Vorlesens oder Buch Anschauens, selten geworden,<br />

vermittelt schon ganz kleinen Kindern Geborgenheit,<br />

Vertrauen und Ruhe, ein Gefühl das sie in ihr späteres<br />

Leben mitnehmen. Das Prinzip Wiederholung, das<br />

für das kindliche Lernen so wesentlich ist, lässt sich mit<br />

Büchern und Geschichten hervorragend praktizieren.<br />

Das unumstößliche Lieblingsbuch, das wochenlang<br />

mehrmals täglich gezeigt werden muss, das Märchen,<br />

das zum tausendsten Mal erzählt werden soll, eine für<br />

Erwachsene oft schwer nachvollziehbare Leidenschaft,<br />

ist kleinen Kindern ein großes Bedürfnis.<br />

Bücher erlauben das Erfassen und Genießen der<br />

Geschichte und der Bilder in dem Tempo, das gerade<br />

passend ist. Mal kann ganz schnell durchgeblättert werden,<br />

mal lange bei einem Bild verharrt. Das ist immer<br />

schön, besonders aber, wenn man noch sehr an Details<br />

hängen bleibt, die Erwachsenen gar nicht mehr auffallen,<br />

oder aber die schiere Lust an der Tätigkeit Blättern<br />

noch besteht. Geschichten in Büchern lassen sich ganz<br />

nach Wunsch verändern oder erweitern oder dem eigenen<br />

Erleben anpassen. Diese Erfahrung beginnt im<br />

Idealfall schon im Windelalter.<br />

Mag.ª Ulrike Pollak


obWOHL<br />

BILDERBUCH<br />

Papan:<br />

Schaf, Kindchen, Schaf!<br />

Illustriert von Gerhard Glück<br />

Lappan, Oldenburg 2007<br />

ISBN 978-3-8303-1118-8<br />

Tines Vater träumt davon,<br />

Schafe zu besitzen. Und tatsächlich<br />

– eines Tages schenkt<br />

ihm ein Schäfer eines. Aber<br />

Schafe sind Herdentiere und<br />

das eine Schafwirkt traurig.<br />

Deshalb vergrößert Tines Papa<br />

die Herde, bis zehn Schafe stillvergnügt<br />

im Garten stehen. Im<br />

Winter ziehen die Schafe ins<br />

Haus zu Tine und ihren Eltern.<br />

Das findet nun Tines Mama gar<br />

nicht mehr lustig.<br />

Eines Abends streiten sich<br />

Tines Eltern wegen der Schafe<br />

so heftig, dass Tine nicht einschlafen<br />

kann. Und was hilft<br />

bei Einschlafschwierigkeiten<br />

bekanntlich ganz hervorragend?<br />

Richtig, das Schäfchen<br />

zählen!<br />

Eine wunderbar abstruse<br />

Gutenachtgeschichte erzählt<br />

uns Papan, der gelernter Buchhändler,<br />

Schauspieler und<br />

Schlafwagenschaffner ist. Mit<br />

gedeckten Farben, Witz und<br />

Detailliebe ist die Geschichte<br />

von Gerhard Glück meisterhaft<br />

ins Bild gesetzt.<br />

Beim Lesen sind unter<br />

Umständen aufsteigende Lachanfälle<br />

tunlichst zu schlucken –<br />

pssst, Tine schläft schon!<br />

Empfehlenswert für SchäfchenzählerInnen,<br />

SchaffreundInnen<br />

und humorige Einschlafmuffel!<br />

Martha Kniewasser-Alber<br />

SACHBILDERBUCH<br />

Anne Möller:<br />

Über Land und durch die<br />

Luft – So reisen die Pflanzen<br />

Atlantis pro juventute, Zürich<br />

ISBN 3-7152-0439-7<br />

Dieses Buch ist ein ganz besonderer<br />

Schatz! Auf12 Doppelseiten<br />

gelingt es Anne Möller,<br />

die vielfältigen Strategien, mit<br />

denen Pflanzen ihre Samen auf<br />

die Reise schicken, für Kinder<br />

spannend und verständlich darzustellen.<br />

Abstrahierend und<br />

doch naturnah führen ästhetisch<br />

schöne, technisch raffinierte<br />

Bilder (Collage, Aquarell,<br />

Naturmaterial-Drucke ...) mitten<br />

in die Natur, in Garten,<br />

Wald und Wiese.<br />

Alle Pflanzen und Tiere können<br />

mit den Kindern entdeckt,<br />

beobachtet, gesammelt, untersucht<br />

werden. Dieses Buch<br />

bleibt nicht in der Theorie stecken,<br />

es weist den Weg hinaus!<br />

Der Text vermittelt ökologische<br />

Wissenschaft exakt, literarisch<br />

gut und witzig – so subtil, dass<br />

er wie angegossen zu den<br />

Bildern passt. Ohne es direkt<br />

anzusprechen, werden Stimmungen<br />

gezaubert, von Herbst<br />

und Winter, Baumkronen und<br />

Erdwohnungen.<br />

Natur besteht nicht nur aus<br />

„Sachen“, Natur ist Mit-Leben.<br />

Dazu gibt es eine Begleitbroschüre<br />

mit Anregungen zum<br />

Entdecken, Forschen, Säen,<br />

Pflanzen und Ernten, Werkeln<br />

... mit Literatur, Kopiervorlagen<br />

und anderen Materialien.<br />

Sybille Kalas<br />

FACHBUCH<br />

Rosemarie Portmann:<br />

Fröhlich, stark<br />

und ganz sie selbst –<br />

Wie Erziehung gelingt<br />

Don Bosco, München 2006<br />

ISBN 3-7698-1554-8<br />

Die Autorin – eine Diplom-<br />

Psychologin im schulpsychologischen<br />

Dienst in Deutschland –<br />

versteht es, komplexe Sachverhalte<br />

aufden Punkt zu bringen<br />

und ihre Darstellungen so<br />

klar zu gliedern, dass die Leser-<br />

Innen sich gut in diesem Buch<br />

zurechtfinden. Sparsam ist die<br />

Bebilderung, außer am Cover<br />

sind keine Bilder von fröhlichen<br />

und starken Kindern, von dem<br />

Kind an sich also, zu sehen.<br />

Schade, denn der Text hätte<br />

eine liebevollere Aufmachung<br />

verdient!<br />

Die Tipps für den Alltag zu<br />

Hause und in der Schule, fürs<br />

Lernen und fürs Entspannen<br />

sind mit „literarischen Miniaturen“<br />

aufgelockert.<br />

Mit Fragen gelingt es der<br />

Verfasserin, ihre LeserInnen<br />

behutsam ins Grübeln zu begleiten.<br />

Es handelt sich um ein gut<br />

lesbares Buch, das Fachwissen<br />

in überschaubare Portionen<br />

teilt und in einzelnen Kapiteln<br />

umfassend abhandelt.<br />

Allein der nachstehende Satz<br />

ist ein Grund, das Buch zu kaufen:<br />

„In der Regel werden<br />

Kinder nicht von Wissenschaftlern<br />

erzogen, sondern<br />

von ihren Eltern.“<br />

Christina Repolust<br />

obWOHL 15<br />

Die obWOHL-Buchseite stellt empfehlenswerte Titel vor und entsteht in Kooperation<br />

mit der Fachzeitschrift „Unsere Kinder”. Mehr unter www.unserekinder.at


obWOHL<br />

Damit Lernen wieder Spaß macht<br />

WIFI – Lehrgang zum/zur diplomierten KLIPP und<br />

KLAR® Lerntrainer/in<br />

Weniger aber richtig und leicht lernen. Mit Konzentration<br />

und Freude bei der Sache bleiben. Dies und<br />

noch viel mehr sind Themen des in Vorarlberg einzigartigen<br />

Lehrgangs zum/zur diplomierten Lerntrainer/Lerntrainerin.<br />

Eine gute Schulausbildung gewinnt für die Berufswahl<br />

und den Berufseinstieg immer mehr an Bedeutung<br />

und legt eine solide Basis für ein lebenslanges Lernen.<br />

Gleichzeitig werden Lernprobleme und Lernschwierigkeiten<br />

ständig auffälliger. Diese Diskrepanz und<br />

nicht zuletzt auch die Ergebnisse der PISA-Studie führten<br />

zu einer breiten Diskussion über Lernprozesse und<br />

Lernkonzepte. Es wird allerorten nach Lösungen für<br />

die festgestellte Bildungsmisere gesucht.<br />

obWOHL 16<br />

Für den pädagogischen Alltag heißt das, dass gegenwärtig<br />

für alle Altersstufen ein großer Bedarf an schulbegleitenden<br />

Maßnahmen besteht. Genau hier setzt<br />

das KLIPP und KLAR® Lernkonzept an und bietet für<br />

alle, die am Thema Lernen interessiert sind eine<br />

Ausbildung zum/zur Lerntrainer/in an. Dieses Konzept<br />

verbindet Bekanntes und Erprobtes mit neuen Lernmethoden.<br />

Es bewährt sich in dieser Form seit Jahren<br />

mit großem Erfolg in der schulischen und außerschulischen<br />

Praxis und erfährt bei Kindern, Eltern und Schulbehörden<br />

viel Zuspruch.<br />

Das Besondere am KLIPP und KLAR® – Lernkonzept:<br />

Das Selbstbewusstsein des Schülers steigt. Lernen macht<br />

wieder Spaß!<br />

Die Ursachen von Lernschwierigkeiten werden ausgeforscht.<br />

Es wird nicht länger an den Symptomen – wie<br />

mangelhaftes Merkvermögen, Rechtschreibfehler,<br />

stotterndes Lesen usw. – gearbeitet, sondern die Korrektur<br />

beginnt bei den dafür verantwortlichen Ursachen.<br />

Über Analysechecks werden die Wahrnehmungsebenen,<br />

Lerntypen und Potentiale der Kinder ausgetestet.<br />

Für jeden Schüler wird - auf seinen Lerntyp abgestimmt<br />

- die beste persönliche Lernstrategie und<br />

Lerntechnik entwickelt und so sein gesamtes Potential<br />

erschlossen.<br />

Mit zahlreichen, speziell für das KLIPP und KLAR<br />

Lernkonzept entwickelten Fördermethoden, speziell<br />

entwickelten Aktivierungs- und Bewegungsprogrammen,<br />

werden Lernblockaden und Lernstress abgebaut.<br />

Das Selbstbewusstsein des Schülers wird gesteigert und<br />

Lernen macht Spaß und Freude. Mit gesteigerter Lernmotivation<br />

findet der Schüler seinen individuellen<br />

Weg zum Lernerfolg.<br />

Von der Integration in den Beruf bis zur Selbständigkeit<br />

Geeignet ist dieses Konzept für alle die im pädagogischen<br />

Bereich tätig sind, wie Lehrer, Nachhilfelehrer,<br />

Erzieher und genauso für betroffene Eltern, Ergothe-<br />

rapeuten, Logopäden oder Kinesiologen. Am Ende der<br />

modularen Ausbildung steht auch einem Schritt in die<br />

Selbständigkeit nichts mehr im Weg.<br />

Beginn der nächsten Ausbildung:<br />

17. Oktober 2008 (WIFI Dornbirn)<br />

Fordern Sie unsere Informationsmappe gleich an!<br />

Weitere Informationen:<br />

Sabine Gisinger<br />

T 0043/5572/3894-459<br />

E gisinger.sabine@vlbg.wifi.at


obWOHL<br />

>Interpädagogica< 2008 in Graz:<br />

Auf zur Jubiläumsausgabe!<br />

Neuerscheinung “Schulfach Glück” -<br />

Wie ein neues Fach die Schule verändert<br />

von Ernst Fritz -Schubert, Herder Verlag, 978-3-451-29849-3<br />

> Österreichs einzige Bildungsfachmesse<br />

> Zusammenarbeit mit den Landesschulräten<br />

> Bildungsschwerpunkte und Schwerpunkt MiniWorld<br />

Die von Reed Exhibitions Messe Salzburg veranstaltete<br />

wichtigste Bildungsplattform Österreichs, die >InterpädagogicaInterpädagogica<<br />

und die Teilnahme<br />

an Vorträgen und<br />

Workshops des Fachprogramms<br />

werden vom<br />

B u n d e s m i n i s t e r i u m<br />

(BMUKK) als Fortbildungs<br />

-veranstaltung anerkannt“,<br />

betont in diesem Zusammenhang<br />

Mag. Siegrid<br />

Fellner, verantwortliche<br />

Messeleiterin bei Reed Exhibitions<br />

Messe Salzburg.<br />

Zwei Buchempfehlungen möchte ich noch gerne weiter<br />

geben, an denen Frau Mag. Dr. Eva Maria Waibel (1995<br />

- 2000 Landesrätin für den Bereich Schulen) als Mitherausgeberin<br />

beteiligt ist:<br />

“Verwahrlosung interdisziplinär begreifen“,<br />

von René Hofer,<br />

Brigg Pädagogik Verlag, 978-3-87101-333-3<br />

Ein umfassendes Studienbuch zu einem wichtigen<br />

Thema!<br />

“Entwicklung der Person durch Offenen Unterricht“<br />

von Kurt Aregger/ Eva Maria Waibel<br />

Brigg Pädagogik Verlag, 978-3-87101-334-8<br />

Die Entwicklung der Person durch offene Formen des<br />

Unterrichts ebenso wie die Unterrichts- und Schulentwicklung<br />

bilden die Leitgedanken dieses Buches.


obWOHL<br />

Regeln fürs Einspringen<br />

Pflege- bzw. Betreuungsurlaub:<br />

Es stellen sich immer wieder Fragen<br />

Die Familie erwartet ihr zweites Kind und Markus S. will<br />

Pflegeurlaub, damit er das erste Kind betreuen kann,<br />

während seine Frau im Krankenhaus ist. „Geht nicht“,<br />

darauf habe er keinen Anspruch, sagt sein Chef.<br />

Das Gesetz sieht keine bestimmte Form des Nachweises<br />

vor. Verlangt der Arbeitgeber allerdings eine ärztliche<br />

Bestätigung, dann ist ihm diese – gegen Ersatz der allenfalls<br />

anfallenden Kosten – vorzulegen. Anspruch auf<br />

Pflege- und Betreuungsurlaub besteht jeweils lediglich<br />

für die tatsächlich erforderliche Zeit. Dies bedeutet beispielsweise,<br />

wenn die Frau von Markus S. für die Geburt<br />

des Kindes vier Tage im Krankenhaus bleibt, Markus<br />

lediglich für diese vier Tage Betreuungsurlaub zusteht.<br />

Wird aus einem Anlassfall der zustehende Höchstanspruch<br />

an Pflege- bzw. Betreuungsurlaub nicht ausgeschöpft,<br />

kann die restliche Zeit bei einem neuerlichen<br />

Anlass in Anspruch genommen werden.<br />

obWOHL 18<br />

Der Arbeitgeber hat recht, wie Markus S. auch von der<br />

AK Vorarlberg erfährt, bei der er sich erkundigt: Anspruch<br />

auf Pflegefreistellung gäbe es, wenn das Kind<br />

krank wäre. Allerdings steht dem jungen Familienvater<br />

Betreuungsurlaub zu, wird er von den Experten der AK<br />

Vorarlberg aufgeklärt. Dafür gibt es bestimmte Voraussetzungen,<br />

wie eben der Spitalsaufenthalt jener Person,<br />

die ansonsten das Kind ständig betreut.<br />

Wochengrenze<br />

Eine weitere Voraussetzung für Markus S. war, dass er<br />

im entsprechenden Arbeitsjahr den Anspruch auf<br />

Pflegeurlaub noch nicht ausgeschöpft hatte. Das gilt<br />

grundsätzlich auch umgekehrt. Es gibt lediglich eine<br />

Ausnahme: Wenn ein Kind, das das 12. Lebensjahr noch<br />

nicht überschritten hat und im gemeinsamen Haushalt<br />

lebt, erkrankt. Dann steht ein neuerlicher Anspruch bis<br />

maximal einer Woche zu. Für alle anderen Fälle besteht<br />

der Anspruch auf Fortzahlung des Lohnes bzw. Gehalts<br />

bis zum Höchstausmaß einer wöchentlichen Arbeitszeit<br />

innerhalb eines Arbeitsjahres.<br />

FACTBOX<br />

Pflegeurlaub<br />

bei notwendiger Pflege eines im gemeinsamen Haushalt<br />

lebenden erkrankten nahen Angehörigen (Ehepartner,<br />

Kinder {Wahl- und Pflegekinder}, Enkel, Urenkel,<br />

Eltern, Groß- und Urgroßeltern, Lebensgefährten, aber<br />

nicht Geschwister, Stiefkinder, Kinder oder Eltern von<br />

Lebensgefährten!)<br />

Betreuungsurlaub<br />

Dafür ist ein gemeinsamer Haushalt nicht Voraussetzung.<br />

Er gilt für die Betreuung des eigenen Kindes<br />

(Wahl- oder Pflegekind) nach Ausfall der ständigen Betreuungsperson<br />

wegen Aufenthalts in einer Heil- oder<br />

Pflegeanstalt, Tod, behördlicher Anhaltung, schwerer<br />

Erkrankung. Achtung: Kein Betreuungsurlaub für Stiefkinder<br />

oder Kinder von Lebensgefährten, selbst wenn<br />

diese im gemeinsamen Haushalt leben.


obWOHL<br />

Talentierte Hampelmänner<br />

Aus den Einsendungen zur Frage, “Wie können Talente<br />

in der Kinderbetreuung optimal eingesetzt werden?”,<br />

gewann die Spielgruppe Hampelmann aus Dornbirn.<br />

Die Einsendung überzeugte durch die Vielfalt vom Einkauf<br />

von Lebensmitteln bis hin zum Anschaffen von Bastelmaterial.<br />

Mit Freude haben wir den Gutschein über 500Tt überreicht<br />

und wünschen der Kleinkindbetreuung viel Spaß<br />

und einen guten Start ins neue Arbeitsjahr.<br />

Gernot Jochum-Müller, Obmann<br />

Unterstützendes Netzwerk für Eltern Verein KIB children care<br />

KindergärtnerInnen werden immer wieder mit dem<br />

Problem konfrontiert, dass Eltern ihre Kinder krank in<br />

den Kindergarten schicken, weil sie selber berufstätig<br />

sind und Verwandte oder Bekannte keine Zeit für eine<br />

spontane Betreuung haben. In diesem Fall könnte es<br />

hilfreich sein, die Eltern auf den Verein KiB hinzuweisen,<br />

der österreichweit tätig ist und auch mit dem Talentetauschkreis<br />

Vorarlberg zusammenarbeitet.<br />

Der Verein KiB children care versteht sich als solidarisches<br />

Netzwerk für Familien. Viele tausend Mütter und<br />

Väter schenken KiB seit 1986 ihr Vertrauen und bewirken<br />

somit, dass gemeinsam zum Wohle der Kinder vieles<br />

erreicht wird (denken sie nur daran, dass Kinderbegleitung<br />

im Krankenhaus heute selbstverständlich<br />

ist!).<br />

KiB steht für “Kompetente, individuelle Betreuung“ der<br />

einzelnen Familie in ganz Österreich.<br />

Grundlegende Motivation aller Vereinstätigkeiten und<br />

Aktivitäten ist es, Eltern mit erkrankten Kindern zu unterstützen<br />

und ihnen Hilfestellung zu bieten. Kindern<br />

die bestmögliche Betreuung und Pflege zukommen zu<br />

lassen wird durch finanzielle und organisatorische<br />

Unterstützung erreicht.<br />

Auf diese drei Bereiche konzentriert sich die Vereinstätigkeit:<br />

Unterstützung der Familien vor während und<br />

nach dem Krankenhausaufenthalt eines Kindes, Unterstützung<br />

der Familien, wenn diese für ihre Kinder daheim<br />

eine spontane Betreuung brauchen und auf die<br />

gesellschaftspolitische Arbeit zur Verbesserung der Situation<br />

von Familien mit erkrankten Kindern.<br />

“Um ein Kind aufzuziehen, braucht man ein ganzes<br />

Dorf“ (Afrikanische Weisheit)<br />

Gerade für berufstätige Eltern oder AlleinerzieherInnen<br />

ist ein soziales Netzwerk besonders wichtig. Wird akut<br />

eine Kinderbetreuung zu Hause benötigt, also außerhalb<br />

der geregelten Betreuungszeiten, informiert und<br />

unterstützt KiB die Eltern bei der Kinderbetreuung<br />

daheim.<br />

Für nur Euro 11,- oder 127 Talente monatlich erhalten<br />

Eltern rasch und unbürokratisch (eine KiB Mitarbeiterin<br />

ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar) organisatorische<br />

Unterstützung:<br />

> wenn das Kind krank ist und nicht in den Kindergarten<br />

gehen kann (in diesem Fall gibt es von KiB auch eine<br />

finanzielle Unterstützung)<br />

> wenn die reguläre Betreuung ausfällt, z. B. der Kindergarten<br />

geschlossen ist<br />

> wenn die Mutter krank ist<br />

> bei kurzfristig verändertem Betreuungsbedarf für die<br />

Kinder zu Hause, z. B. wegen einer Dienstreise oder<br />

einer Fortbildung<br />

Infos, Zeitungs- und Folderbestellung<br />

Verein KiB children care<br />

4841 Ungenach 51<br />

07672/8484<br />

0664 / 620 30 40<br />

verein@kib.or.at<br />

www.kib.or.at<br />

obWOHL 19


obWOHL<br />

Erziehung ist kein Spaziergang<br />

Eine neue Studie des OIF erklärt die Zusammenhänge zwischen Elternschaft, Überforderung<br />

und erzieherischem Verhalten<br />

(Gekürzte Version des in “beziehungsweise Mai 2008” erschienen Artikels von Christina Luef)<br />

obWOHL 20<br />

Erziehung ist kein Spaziergang, sondern vielmehr ein<br />

Alleingang von Frauen. Denn die Erziehung der Kinder<br />

liegt nach wie vor in den Händen der Frauen. Mütter<br />

fühlen sich mehr für die Betreuung und Erziehung der<br />

Kinder verantwortlich als Väter – und dementsprechend<br />

auch häufiger überfordert. Doppelt so viele Frauen (10 %)<br />

wie Männer geben an, mit der Erziehung überfordert<br />

zu sein, zeigen die Ergebnisse einer Studie des Österreichischen<br />

Instituts für Familienforschung der Universität<br />

Wien. Genährt wird das Gefühl der Überforderung<br />

durch die hohen Ansprüche, die die Eltern an die<br />

Erziehung der Kinder stellen. Alleinerziehende und<br />

Patchwork- bzw. Stieffamilien sind hier aufgrund der<br />

Häufung belastender Lebensumstände besonders gefährdet.<br />

Im Rahmen einer Onlinebefragung wurden insgesamt<br />

1875 Mütter (86,5 %) und Väter (13,5%) mit zumindest<br />

einem Kind unter 18 Jahren zu ihrem elterlichen Alltag,<br />

überfordernden Situationen, ihren Erziehungswerten<br />

und ihrem Erziehungsverhalten befragt. Die Bewertung<br />

elterlicher Verhaltensweisen spiegelt für den Großteil<br />

ein demokratisches Erziehungsverhalten wider: Als<br />

wichtigste Eigenschaft wird “dem Kind zuhören, wenn<br />

es etwas erzählen will“ bewertet, gefolgt von liebevoll<br />

und wertschätzend sein, “viele Gespräche mit dem Kind<br />

führen“, und „dem Kind Selbstständigkeit zutrauen“.<br />

Eindeutig negativ schneiden bei der Bewertung elterliche<br />

Reaktionen wie “Gereiztheit“ und „aufbrausend<br />

sein“ sowie physische Gewalt gegenüber dem Kind ab.<br />

Auch elterliche „Unsicherheit“ und “Ängstlichkeit“ werden<br />

als ungünstig für die Entwicklung des Kindes angesehen.<br />

Wut erleben die Eltern vor allem in Situationen mit<br />

Kindern von ein bis sechs Jahren. Bei dieser Altersgruppe<br />

wird auch am häufigsten sanktionierendes Verhalten<br />

angewendet. Handgreiflich in Form eines Klaps’ oder<br />

fest Anfassens werden Eltern am ehesten bei Ein- bis<br />

Dreijährigen. Später, bei den Vier- bis Sechsjährigen,<br />

nehmen verbale Sanktionen wie Drohungen und<br />

Verbote zu. Ab dem elften Lebensjahr gehen sanktionierende<br />

Verhaltensweisen insgesamt zurück, zeigen<br />

die Ergebnisse der Erhebung. Generell gibt nur ein<br />

geringer Teil der befragten Eltern an, physische Gewalt<br />

in der Erziehung einzusetzen.<br />

gen unmittelbare Auswirkungen auf das Erziehungsgeschehen.<br />

Damit im Zusammenhang steht der hohe<br />

Anspruch, den die Eltern und hier vor allem die Mütter<br />

heute in Bezug auf eine förderliche Erziehung an sich<br />

selbst stellen, fassen die StudienautorInnen die<br />

Risikofaktoren für Überforderung in der Erziehung<br />

zusammen.<br />

Abbildung:<br />

Überforderung von den elterlichen Aufgaben nach<br />

Geschlecht (sieheTabelle)<br />

Quelle: ÖIF-Erziehungsstudie 2008<br />

Überforderung ist multikausal<br />

“Überforderung in der Erziehung erweist sich also als<br />

multikausales Geschehen. Das heißt, es existiert nicht der<br />

‚eine‘ Grund, der zum Gefühl, sich mit der Erziehung<br />

überfordert zu fühlen, führt, sondern es handelt sich<br />

um ein Zusammenwirken verschiedenster Faktoren“,<br />

erklärt Doris Klepp, Studienleiterin und Psychologin am<br />

ÖIF. Als herausragend erweisen sich in diesem Zusammenhang<br />

die praktischen Lebensumstände. Belastungen<br />

im finanziellen Bereich, mangelnde Unterstützung<br />

durch andere Personen, Stress in der Alltagsbewältigung<br />

und zu wenig Zeit, um sich zu regenerieren, zei-<br />

Informationen:<br />

Mag. Doris Klepp, Psychologin am ÖIF<br />

Tel: +43-1-4277-489 09<br />

E-Mail: doris.klepp@oif.ac.at<br />

Die Studie wurde am ÖIF von Doris Klepp, Sabine Buchebner-Ferstl<br />

und Markus Kaindl durchgeführt;<br />

erhoben wurden die Daten im deutsprachigen Raum im Frühjahr<br />

2007. Eine Veröffentlichung der gesamten Studie ist für die zweite<br />

Jahreshälfte 2008 geplant.


obWOHL<br />

Familienhilfe - rettende Engel im Familien-Notfall<br />

Mama liegt krank im Bett, Papa muss arbeiten. Oma<br />

und Opa wohnen weit weg. Wer spielt nun mit Lea und<br />

Lukas? Wer kümmert sich um den Wäscheberg und dass<br />

am Mittag ein Essen auf dem Tisch steht? Der <strong>Vorarlberger</strong><br />

Familienverband versorgt mit dem Familienhilfepool<br />

Bregenz und Bodenseegemeinden 10 Gemeinden<br />

mit ausgebildeten Fachkräften. Sie alle haben die<br />

mehrjährige Ausbildung zur Familienhelferin abgeschlossen<br />

und sind größtenteils diplomierte Pflegehelfer.<br />

Familienhelferinnen kommen halb- oder ganztägig<br />

ins Haus wenn beispielsweise die Mama krank ist oder<br />

ins Krankenhaus muss. Einsatzgründe sind auch ein Kuroder<br />

Erholungsaufenthalt, Weiterbildung oder die Entlastung<br />

von pflegenden Angehörigen.<br />

Familienhilfepool des <strong>Vorarlberger</strong> Familienverbandes<br />

Idda Schrott und ihre Stellvertreterin Ulla Lokan managen<br />

den Pool. Die beiden Mütter kennen den Familienalltag<br />

aus eigenem Erleben bestens und sind die<br />

Ansprechpartnerinnen für die Familien, für Familienhelferinnen<br />

und Gemeinden. „Mit unseren Familienhelferinnen<br />

können wir Familien tatkräftig und spürbar<br />

entlasten“, erzählt die dreifache Mutter Idda Schrott.<br />

Ulla Lokan ergänzt: “Viele Mamas und Papas trauen sich<br />

nicht, die Familienhilfe ins Haus zu holen. Sie kämpfen<br />

sich so lange durch den Familienalltag, bis gar nichts<br />

mehr geht. Das muss nicht sein“, sagt die Mutter zweier<br />

Kinder. An den Kosten liegt es nicht – dank der<br />

finanzkräftigen Unterstützung der Gemeinden und des<br />

Landes kommt eine Familienhilfe-Stunde auf nur 2,- bis<br />

4,- Euro pro Stunde – abhängig von der Familiengröße.<br />

Familienhilfe in Ihrer Gemeinde<br />

Der Familienhilfepool des Familienverbandes ist für Familien<br />

aus Bildstein, Bregenz, Fußach, Gaißau, Höchst,<br />

Kennelbach, Langen/B., Lauterach, Schwarzach und<br />

Wolfurt zuständig. Familienhelferinnen gibt es in ganz<br />

Vorarlberg. Die Adresse der für Ihre Gemeinde zuständigen<br />

Einsatzleitung erfahren Sie in Ihrem Gemeindeamt<br />

oder unter T 0650/7717740.<br />

Kontakt, Info: Familienhilfepool Bregenz und<br />

Bodenseegemeinden, <strong>Vorarlberger</strong> Familienverband<br />

Einsatzleitung Idda Schrott, T 0650/7717740<br />

E idda.schrott@familie.or.at, I www.familie.or.at<br />

obWOHL 21<br />

Einsatzleitung Familienhiflepool: Idda Schrott (l) und ihre Stellvertreterin<br />

Ulla Lokan (r)<br />

Foto: <strong>Vorarlberger</strong> Familienverband<br />

Ein Herz für Kinder gesucht!<br />

Sinnvolle Freizeitgestaltung, Lernbetreuung und Halt in<br />

schwierigen Situationen: 70 sozial engagierte Menschen<br />

in Vorarlberg schenken einen Teil ihrer Zeit dem<br />

“Netz für Kinder“.<br />

Sie nehmen ein bedürftige Kind zu sich nach Hause,<br />

gestalten gemeinsam einige Stunden oder unterstützen<br />

es bei den Hausaufgaben - einmal pro Woche, alle vierzehn<br />

Tage oder ein Wochenende im Monat. „Ihre Leistungen<br />

sind unverzichtbar“, weiß der Leiter der IfS-<br />

Familienarbeit Hubert Löffler und wünscht sich noch<br />

viel mehr freiwillig engagierte MitarbeiterInnen.<br />

„Auch in Vorarlberg<br />

gibt es hunderte von Kindern, deren Eltern - aus welchen Gründen auch immer - nur unzureichend<br />

für ihre Kinder sorgen können.“<br />

Alle Ehrenamtlichen werden in ihre Aufgaben eingeführt und von uns fachlich begleitet, sie<br />

erhalten alle Spesen ersetzt und bekommen die Möglichkeit zur Weiterbildung. „Die Zeit mit<br />

den Kindern ist eine große Bereicherung für mein Leben“, fasst eine Ehrenamtliche ihre Arbeit<br />

mit wenigen Worten zusammen. „Und auch für unser eigenes Kind ist David zu einem wichtigen<br />

Spielgefährten geworden.“<br />

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Frau Hemma Fröwis unter 05522/39566.


obWOHL<br />

Kinder ins Leben begleiten - gewaltfrei<br />

Dr. Britta Hahn über gewaltfreie Kommunikation im Familienalltag<br />

obWOHL 22<br />

Was ist der Inhalt des Buches?<br />

Das Buch handelt von meinem persönlichen Weg von<br />

einer strafenden zu einer beziehungsfreundlichen Begleitung<br />

von Kindern. Die Gewaltfreie Kommunikation<br />

(GFK) nach Marshall Rosenberg war mir hierbei eine<br />

entscheidende Hilfe. Im Buch zeige ich wie Eltern die<br />

GFK praktisch umsetzen können. Die Methode der GFK<br />

unterstützt dabei Gefühle auszudrücken und für die<br />

eigenen Bedürfnisse zu sorgen, ohne andere anzuklagen<br />

und zu kritisieren.<br />

Was erwartet mich bei Ihrem Vortrag bzw. Ihrem<br />

Seminar?<br />

Kurz gesagt: Selbstannahme für Ihr eigenes für Sie<br />

nicht annehmbares Verhalten. Klarheit für den Umgang<br />

mit Kindern, wenn Sie mit mir das Ziel haben,<br />

Kinder zu begleiten, die ihre Fähigkeiten entwickeln<br />

wollen für eine Welt, auf der jede/r leben möchte. Ich<br />

möchte Eltern und pädagogische Tätige ermutigen:<br />

1. Grenzen da zu setzen, wo die Kinder Schutz brauchen,<br />

2. ihnen Freiheit zu geben, wo sie Verantwortung<br />

selbst tragen können, 3. darauf zu vertrauen, dass<br />

Kinder freiwillig helfen, wenn wir sie nicht zwingen.<br />

Wie können KindergartenpädagogInnen von Ihrem<br />

Vortrag bzw. Ihrem Seminar profitieren?<br />

Erzieherinnen haben mich auf meinem Weg ermutigt<br />

und entmutigt als ich selbst eine junge unsichere Mutter<br />

von 4 Kindern war. Ich möchte den Unterschied von<br />

beidem zeigen. Eltern brauchen wie Kinder auch, Ermutigung<br />

und Orientierung. KindergartenpädagogInnen<br />

können für Eltern wichtige Begleiter/innen sein.<br />

Wie hat sich Ihr Familienleben durch die gewaltfreie<br />

Kommunikation verändert?<br />

Die Veränderung dauerte 7 Jahre. Wenn ich früher<br />

fragte, ob mir jemand den Mülleimer raus trägt, dann<br />

hörte ich Diskussionen darüber, was jede/r alles schon<br />

getan hatte und niemand war bereit ihn hinauszutragen.<br />

Heute höre ich ein JA oder Nein - und beides ist<br />

in Ordnung. Wir manipulieren uns nicht mehr und<br />

geben keine Befehle, wir helfen, weil das unserer<br />

menschlichen Natur entspricht. Wir haben übliche<br />

Konflikte, die entstehen, wenn Menschen zusammenleben.<br />

Wenn wir uns heute um Lösungen bemühen,<br />

behält jede/r in dem Prozess seine Würde.<br />

FACTBOX<br />

Vortrag: Kinder ins Leben begleiten – gewaltfrei<br />

Freitag, 7. November, 19.30 Uhr<br />

Kinder dürfen ihren Willen haben – Eltern auch!<br />

Impulstag für Eltern und pädagogisch tätige Menschen<br />

Sonntag, 9. November, 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Veranstalter:<br />

Bildungshaus St. Arbogast mit Unterstützung des<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Familienreferates<br />

Anmeldung:<br />

Bildungshaus St. Arbogast, 6840 Götzis<br />

I www.arbogast.at<br />

T 0043(0)5523-62501-28<br />

Was sind die Grundaussagen der Gewaltfreien<br />

Kommunikation nach Marschall Rosenberg<br />

Die wichtigste Botschaft ist, dass Kinder Verantwortung<br />

tragen für ihre eigenen Gefühle und nicht für die<br />

anderer Menschen. Wenn Lisa hört, sie solle die Bauklötzchen<br />

abgeben, weil Max so traurig ist, dann lernt<br />

sie, dass sie Verantwortung trägt, dass Max fröhlich ist.<br />

Soll sie dann mit ihm auch ins Bett gehen, wenn sie 15<br />

Jahre alt ist, weil er ansonsten traurig ist?<br />

Sprechen, Fühlen und Lebendig sein stehen in der Gewaltfreien<br />

Kommunikation im Mittelpunkt. Sie ist eine<br />

Sprache, die beziehungsfördernd, klärend und belebend<br />

wirkt. Sie befähigt uns, hinter Vorwürfen, Kritik<br />

oder Forderungen die eigentliche Botschaft herauszuhören<br />

und konstruktiv zu reagieren. Sie kann uns<br />

helfen, uns so auszudrücken, dass wir gehört werden,<br />

mit dem was wir brauchen.<br />

Dr. Britta Hahn (Jg. 1957), Villingen (D), begleitet seit Jahren Eltern<br />

in ihren Fragen, Mutter von vier Kindern, Ärztin, engagiert in der<br />

pazifistischen Friedensbewegung, Autorin des Buches „Ich will<br />

anders, als du willst, Mama.“ (Jungfernmann-Verlag, 2007)


obWOHL<br />

Elternbildung auf neuen Wegen<br />

Acht Personen mittleren Alters sitzen um einen Tisch.<br />

Die Atmosphäre ist locker, es gibt etwas zu Knabbern<br />

und zu Trinken und es wird viel gesprochen. Nach ca. 2<br />

Stunden schließt eine der beteiligten Personen, die sog.<br />

„Moderatorin“ mit einer Abschlussrunde und einem<br />

Dankeschön an alle TeilnehmerInnen ab und überreicht<br />

der „Gastgeberin“ einen Einkaufsgutschein. Oft gehen<br />

die Gespräche danach weiter, auch über den aktuellen<br />

Abend hinaus.<br />

So oder so ähnlich gestaltet sich ein eltern.chat, die<br />

unkomplizierteste Art der Elternbildung.<br />

Fasziniert von der Idee, neben den bewährten Formen,<br />

Elternseminare, Vorträge und Eltern-Kind-Gruppen eine<br />

Elternbildungsform anzubieten, die mühelos alle<br />

Bildungsschichten durchschreitet und für die türkisch als<br />

Muttersprache kein Problem darstellt, startete das<br />

Katholische Bildungswerk in Kooperation mit Supro-<br />

Stiftung Maria Ebene und der Stadt Dornbirn vor zwei<br />

Jahren das Pilotprojekt.<br />

Die Idee ist so einfach wie effektiv. LaienmoderatorInnen,<br />

geschult und begleitet durch ErziehungsexpertInnen,<br />

bringen speziell für diese Elternbildungsform<br />

aufbereitetes Themenmaterial in bestehende oder<br />

neu formierte Elterngruppen. Die teilnehmenden Eltern<br />

sind Bekannte, Freunde oder Nachbarn der „Gastgeberin“,<br />

die zu sich nach Hause einlädt. Gastgeberin<br />

kann aber auch eine Spielgruppenleiterin oder Kindergärtnerin<br />

sein.<br />

Die Themen der Eltern stehen im Mittelpunkt und gesprochen<br />

wird in der Sprache, die alle Teilnehmerinnen<br />

verstehen. Zum Beispiel über Grenzen und Konsum,<br />

Kinder stark machen, Mobbing unter Kindern oder<br />

Fernsehen. Zu diesen Themen gibt es bewährte Einstiegsmaterialien.<br />

Das sind Kurzfilme oder Impulskarten,<br />

die Grundlage für die Gespräche sind und Expertenwissen<br />

enthalten.<br />

Bei aller Flexibilität darf eine Person bei keinem<br />

eltern.chat fehlen, die ModeratorIn. Sie/Er ist das<br />

Herzstück von eltern.chat, das Bindeglied zwischen<br />

Projektleitung und TeilnehmerInnen. Von ihrem/seinem<br />

Engagement hängt es ab, ob eltern.chats stattfinden<br />

und ob sie gelingen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe,<br />

auf die er/sie durch eine spezielle Moderator<br />

Innen – Schulung, vorbereitet wird. ModeratorInnen<br />

können Frauen und Männer werden, die offen und<br />

kommunikativ sind, sich für Erziehungsthemen interessieren,<br />

aber über kein spezielles pädagogisches Fachwissen<br />

verfügen müssen, eigene Elternschaft ist von<br />

Vorteil. In den regional durchgeführten Schulungen<br />

erhalten die zukünftigen ModeratorInnen Grundwissen<br />

über Gesprächsführung und Gruppendynamik, zusätzlich<br />

werden sie in aktuelle Themen eingeführt und<br />

erhalten Arbeitsmaterialien. Regelmäßige Austauschtreffen<br />

und weiterführende Fortbildungen sichern die<br />

Qualität. Die positiven Rückmeldungen, die wir mittels<br />

Gästekarten erheben, zeigen, dass die Laienmoderato-<br />

Innen ihrer Aufgabe durchaus gewachsen sind.<br />

Nach Dornbirn, Hohenems, Hofsteig wird voraussichtlich<br />

Lustenau diesen Herbst eine ModeratorInnenschulung<br />

anbieten. Interessierte aus allen angeführten Gemeinden<br />

können daran teilnehmen.<br />

eltern.chat wird gefördert vom Fonds Gesundes Österreich<br />

und vom Land Vorarlberg.<br />

FAKTBOX<br />

Aktuelle Angebote des Katholischen Bildungswerks<br />

Wie können Eltern in ihrer Erziehungskompetenz<br />

unterstützt werden?<br />

Referentin: Prof. Sigrid Tschöpe-Scheffler<br />

Termin: 5. Okt. 2008 9 bis 17 Uhr<br />

Ort: Kapuzinerkloster, Feldkirch<br />

Infos unter: www.elternbildung-vorarlberg.at<br />

Infoabend Purzelbaum Lehrgang<br />

Termin: 12. Nov. 2008, 19:30 Uhr<br />

Ort: Pfarrheim Dornbirn Hatlerdorf<br />

Infos unter: www.elternbildung-vorarlberg.at oder<br />

M 0664-8240280<br />

Fachvorträge in VS/ Kindergärten/ Spielgruppen und<br />

Eltern-Kind-Zentren.<br />

Viele erfahrene ReferentInnen mit unterschiedlichsten<br />

Themen stehen zur Verfügung.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie unter:<br />

wilma.loitz@kath-kirche-vorarlberg.at<br />

obWOHL 23


obWOHL<br />

“Wir fangen an, wenn fast nichts mehr weiter geht!”<br />

Interview mit Hubert Löffler, Geschäftsführer der IfS-Familienarbeit<br />

der speziell annehmen. In anderen Fällen erstellen wir<br />

Gutachten für die Pflegschaftsgerichte, um bei Besuchs-<br />

oder Obsorgestreitigkeiten eine Empfehlung im<br />

Sinne des Kindeswohls abzugeben. Wir führen in Bludenz,<br />

Feldkirch und Dornbirn ein Besuchstreff, wo die<br />

geschiedenen Elternteile bei Besuchen ihrer Kinder begleitet<br />

werden. Usw.“<br />

ObWOHL: “Anders herum gefragt: Bei so viel gefährdeten<br />

Kindern – wie viel Zeit bleibt eigentlich pro<br />

Familie?”<br />

Löffler: “Das ist unser Haupt-Problem. Wir haben nur<br />

etwa 2 Stunden Arbeitszeit pro Familie inklusive, Fahrzeit,<br />

Dokumentation und inklusive der vielen Organisationsarbeit<br />

für die Familien. Das reicht bei einzel-<br />

nen weniger schwierigen Fällen. Bei anderen aber<br />

überhaupt nicht.<br />

Aber wir sind jetzt zuversichtlich, weil das Land die<br />

Absicht geäußert hat, die Familiendienste im nächsten<br />

Jahr auszubauen. Dann hoffen wir, dass wir auch für<br />

die komplexeren Probleme etwas mehr Zeit zur Unterstützung<br />

haben.<br />

obWOHL 24<br />

ObWOHL: “Die IfS-Familienarbeit gibt es seit 21 Jahren.<br />

Sie ist ein eigenständiger Teilbereich des IfS-Vorarlberg<br />

mit ca. 40 MitarbeiterInnen. Wann braucht es<br />

Ihre Dienste?”<br />

Löffler: “Obwohl wir erst anfangen, wenn in der Familie<br />

nichts mehr weiter geht, gibt es in Vorarlberg<br />

einen immer größeren Bedarf an unserer Unterstützung.<br />

Denn die Situation für Eltern ist schwieriger und<br />

nicht etwa leichter geworden: Mehr Alleinerziehende,<br />

mehr Patchwork-Familien, doppelte Berufstätigkeiten,<br />

höheres Armutsrisiko und vieles mehr, was den erzieherischen<br />

Umgang mit Kindern erschwert.“<br />

ObWOHL: “Was ist die Hauptaufgabe der IfS-Familienarbeit?“<br />

Löffler: “Die aufsuchende Unterstützung von Familien,<br />

in denen die gesunde Entwicklung ihrer Kinder bedroht<br />

ist. Wir bemühen uns z.B. um Kinder, die zwar<br />

bei ihren Eltern leben, doch diese sind krank, psychisch<br />

schwer belastet oder haben wenig Bildung, so dass sie<br />

für ihre Kinder nur unzureichend sorgen können. Oder<br />

wir kümmern uns um Kinder, die zwar bei ihren Eltern<br />

leben, doch diese sind getrennt und in großen Konflikten<br />

verfangen, so dass sie für ihre Kinder nur unzureichend<br />

sorgen können. Zunehmend helfen wir Kindern,<br />

die in finanziell armen Familien leben und sozial<br />

isoliert sind, so dass sie die positive Entwicklung ihrer<br />

Kinder nur unzureichend sichern können.“<br />

ObWOHL: “Und dazu benötigen Sie 40 Teilzeit-<br />

MitarbeiterInnen?“<br />

Löffler: “Aufgrund der Zuweisung von den Jugendämtern<br />

Feldkirch und Bludenz sind wir laufend mit<br />

mehr als 150 Familien befasst! Wir gehen zu den Familien<br />

auf Hausbesuch. Wir nehmen Kinder in unsere 6<br />

Jahresgruppen auf, die jede für 20 bis 30 Tage im Jahr<br />

abgehalten werden. Die Kinder verbringen diese Zeit<br />

mit unseren Fachleuten und machen dabei neue soziale<br />

Erfahrungen. Wir organisieren im ganzen Land ehrenamtliche<br />

MithelferInnen, die sich um einzelne Kin-<br />

ObWOHL: “Welche Rolle spielen die Betreuungseinrichtungen<br />

in ihrer Arbeit?”<br />

Löffler: “Die Betreuungseinrichtungen treten für immer<br />

mehr Kinder und für immer längere Zeiten an die<br />

Stelle der Eltern. Sie werden daher gleichsam als „Elternersatz“<br />

sehr wichtige PartnerInnen in unserer Arbeit<br />

für die Kinder. Daher befassen wir uns aktuell sehr<br />

intensiv mit den Verbindungsstellen zwischen Familien,<br />

Betreuungseinrichtungen und der IfS-Familienarbeit:<br />

Welche Einrichtungen werden bisher von unseren Familien<br />

genutzt, welche weniger und warum? Welche<br />

Probleme ergeben sich von Seiten der Familien und<br />

von Seiten der Einrichtungen bei der Nutzung der<br />

Betreuungseinrichtungen? Welche Einrichtungen stehen<br />

in welchen Regionen für unsere Familien überhaupt<br />

zur Verfügung? Welche Formen der Kinderbetreuung<br />

werden bei unseren Familien besonders<br />

gebraucht? Gibt es Anlässe für eine bessere Vernetzung<br />

zwischen den Betreuungseinrichtungen und<br />

unserer Unterstützung?“<br />

ObWOHL: “Was könnte das Ergebnis dieser Bemühungen<br />

sein?”<br />

Löffler: “Ein Konzept für die Kooperation zwischen IfS-<br />

Familienarbeit und Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />

Dieses Konzept soll den Einsatz und die Kooperation<br />

zwischen den Betreuungseinrichtungen und der IfS-<br />

Familienarbeit optimieren. Synergien könnten erschlossen<br />

werden z.B. in Bezug auf den bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Einrichtungen und ihren optimalen Einsatz<br />

insbesondere bei gefährdeten Kindern.“


obWOHL<br />

ObWOHL: “Was wünschen sie sich am meisten für die<br />

Zukunft der Familien?”<br />

Löffler: “Dass präventiv mehr für das Erlernen des Eltern-Seins<br />

angeboten wird!<br />

Das Potential an Ersatz-ErzieherInnen wie Fernsehen,<br />

Internet, Ersatz-Betreuungen und die ständige Verfügbarkeit<br />

von Konsum- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für die Kinder ist so enorm gewachsen, dass Eltern nur<br />

allzu leicht ihre Funktion vergessen können. Es gibt<br />

keine unmittelbare Notwendigkeit, das Elternsein zu<br />

lernen – wenn die Eltern nicht motiviert dazu sind.<br />

Irgendwie geht es mit den vielen „Neben-Erzieher<br />

Innen“ im Moment immer. Die Probleme kommen erst<br />

später. Vor allem beim Übergang zum Erwachsen-<br />

Werden. Dort ruft man dann nach Möglichkeiten, die<br />

Kinder fremd unterzubringen, weil es in der Familie<br />

nicht mehr geht! Aber die<br />

Unterbringungsmöglichkeiten von Kindern und<br />

Jugendlichen im stationären Bereich in ganz Österreich<br />

sind inzwischen völlig erschöpft!<br />

Daher wünsche ich sehr, dass Eltern für eine so wichtige<br />

Aufgabe vorbereitet werden. In der Schule und darüber<br />

hinaus durch Anreiz-Systeme zur Erwachsenen-<br />

Bildung! “<br />

obWOHL 25<br />

Wie kommt es, dass sich “keine Sau” für mich interessiert?<br />

Das “Bedürfnis gesehen zu werden”, klingt in vielen Gesprächen<br />

aller Altersstufen durch. Besonders Jugendliche und<br />

auch Kinder leiden stark darunter, von Ihresgleichen nicht<br />

wahrgenommen zu werden. Etwas ist schief gelaufen, bei der<br />

Entwicklung der Marke “Ich”. Dahinter schimmern oft sehr<br />

überzogene Erwartungen an sich durch. Willst Du wirklich<br />

unglücklich sein, dann vergleiche Dich mit anderen.<br />

Ich muss so witzig sein wie ..., soll besser ausschauen als ...,<br />

meine Leistungen müssen “stimmen”, ... und dann, und nur<br />

dann bin ich es Wert dazu zu gehören.<br />

Verrückte Welt, in denen der Schein mehr zählt als das Sein!


obWOHL<br />

Schulchronik<br />

obWOHL 26<br />

1981: Hannelore und Bruno Madlener und Frau Maria<br />

Summer führten erste Gespräche mit Behörden. Im Juli<br />

findet die Gründungsversammlung der “Privaten Volksschule<br />

Rankweil“ statt. Am 13. 9. beginnt das Abenteuer<br />

im Haus von Frau Summer, mit 2 Klassen und 33<br />

Kindern.<br />

1985/86: Umzug nach Altach (Gebäude der Firma<br />

Huchler). Zuerkennung des Öffentlichkeitsrechts auf<br />

Dauer.<br />

1986: Umstellung auf verbale Beurteilung<br />

1986/87: Umzug ins Gebäude der Firma Kopf in Altach<br />

1990: erste Initiative zur Weiterführung als Gymnasium<br />

1994: Klares Bekenntnis zu den Grundsätzen von Maria<br />

Montessori<br />

VERANSTALTUNGSHINWEISE<br />

Herbstbasar (statt Weihnachtsbasar),<br />

18. und 19. Oktober 2008<br />

Info-Abend für neue interessierte Eltern und Schüler,<br />

4. Dezember 2008, 20.00 Uhr<br />

FAKTBOX<br />

Freie Montessori Schule - Privatschule mit<br />

Öffentlichkeitsrecht<br />

Enderstraße 1<br />

6844 Altach<br />

Tel. 05576/74949<br />

I www.freie-montessori-schule.at<br />

E sekretariat@freie-montessori-schule.at<br />

Schuljahr 2007/08:<br />

144 SchülerInnen – 7 Klassen – 17 LehrerInnen<br />

1996: Einführung des jahrgangsübergreifenden<br />

Unterrichts für alle Klassen<br />

1998: Bekenntnis zur Integration von Kindern mit<br />

erhöhtem Förderbedarf<br />

2001: Umzug in das Huber-Gebäude, Enderstraße 1,<br />

Altach<br />

2003: Start der ersten Mittelstufenklasse<br />

2005: 2. Mittelstufenklasse, Öffentlichkeitsrecht für die<br />

neuen Schulstufen wird laufend beantragt und genehmigt.<br />

Schulentwicklungsprozess, begleitet von Andreas<br />

Holzknecht, OBHUT-Beratungsservice, wird als langfristiges<br />

Projekt gestartet.<br />

2006: Neuer Name „Freie Montessori Schule“ wird von<br />

97,6% der Mitglieder beschlossen.<br />

2006/07: Einführung des 3-Stufen-Modells. Klassen<br />

werden der Unterstufe, Mittelstufe oder der Oberstufe<br />

zugeordnet.<br />

2007/08: Einführung des Stammgruppenmodells in der<br />

Unterstufe. Öffentlichkeitsrecht wird auf Dauer bis<br />

zum Hauptschulabschluss erteilt.<br />

Dreistufen-Modell:<br />

Unterstufe: 1. – 3. Schuljahr<br />

Mittelstufe: 4. – 6. Schuljahr<br />

Oberstufe: 7. & 8. Schuljahr<br />

Abschluss: Hauptschulabschluss<br />

Freie-Montessori-Schule Altach (FMS)<br />

Jedem Kind sein eigener Lern- und<br />

Lebenskompass<br />

Die FMS, gegründet 1981, zählt zu den ältesten (nicht<br />

kirchlichen) Privatschulen Österreichs. 22 Jahre wurde<br />

sie als reine Volksschule geführt. Seit fünf Jahren wurde<br />

sie bis zum Ende der Hauptschulzeit erweitert. Die<br />

Obfrau der FMS, Astrid Gasser, die bald ihr 5jähriges<br />

Jubiläum feiert, hat diese Zeit hautnah miterlebt und<br />

mitgestaltet.<br />

obWOHL: Liebe Astrid! Was hat sich in den letzten<br />

fünf Jahren bei euch im Wesentlichen getan?<br />

Astrid Gasser:<br />

Sehr sehr vieles - und davon sehr viel Gutes und auch<br />

Notwendiges. Ich möchte aber vorausschicken, dass<br />

sich unsere Schule schon immer als lebendig und be-


obWOHL<br />

wegt gezeigt hat und sich im Sinn der Kinder weiterentwickelt<br />

hat. Das kommt daher, dass die Erfahrungen<br />

und Wünsche von Eltern, Lehrer Innen und Kinder sehr<br />

offen ausgesprochen werden und der Mut zur Veränderung<br />

groß ist.<br />

obWOHL: Aber die letzten 5 Jahre waren da schon<br />

besonders, oder?<br />

A. Gasser: Doch schon!<br />

Immerhin hat sich<br />

unsere Schule ab dem<br />

nächsten Jahr praktisch<br />

verdoppelt:<br />

8 statt 4 Klassen, 150<br />

statt 80 Elternpaare.<br />

Noch deutlicher sieht<br />

man es beim Lehrkörper:<br />

der ist von 5 auf<br />

17 Personen angewachsen.<br />

obWOHL: Was erwartet ein Kind, wenn es an die FMS<br />

kommt?<br />

A. Gasser: Jedes Kind wird in diesen Jahren seinen<br />

eigenen Lern- und Lebenskompass entdecken und lernen<br />

ihn zu gebrauchen. Sie werden ihre Stärken kennenlernen<br />

und erleben, dass sie ihre Begabungen auch<br />

anderen Menschen gerne zur Verfügung stellen. Anerkennung<br />

und Wertschätzung ist jedem Kind ganz<br />

individuell garantiert.<br />

obWOHL: Wie zeigt sich das? Woher nimmst Du diese<br />

Sicherheit?<br />

A. Gasser: Zum einen erleben die Kinder von Anfang<br />

an, dass ein besonderer und wertschätzender Umgang<br />

zwischen den Menschen hier, die Atmosphäre der FMS<br />

wesentlich prägt. Das hilft auch mit, dass die Kinder<br />

total gerne in die Schule gehen und auch gerne lernen<br />

- egal wie gute Schüler sie im herkömmlichen Sinne<br />

sind. Zum anderen legen wir großen Wert darauf zu<br />

erfahren, wie Schüler und Eltern die Zeit in der FMS<br />

beschreiben. Bei regelmäßigen Befragungen beziehen<br />

wir auch SchülerInnen ein, welche die FMS schon verlassen<br />

haben. Die Ergebnisse dieser Rückmeldungen<br />

geben uns Sicherheit.<br />

obWOHL: Was sind das für Rückmeldungen? Wie geht<br />

es den Kindern nach der FMS in den weiterführenden<br />

Schulen?<br />

A. Gasser: Das Bild, welches wir über unsere Schulabgänger<br />

gezeichnet bekommen, lässt sich wie folgt zusammen<br />

fassen: Sie wissen was sie wollen, sind initiativ,<br />

starten häufig Projekte, sind im Umgang sehr respektvoll,<br />

stellen sich Schwierigkeiten und sind stark lösungsorientiert.<br />

Eher schwierig können die Beziehungen<br />

zu Lehrern sein, die nicht auf echte Begegnungen<br />

aus sind. Jene Übertritte in Oberstufen Gymnasien, die<br />

wir bisher kennen, sind klaglos verlaufen.<br />

Ich muss allerdings auch betonen, dass wir die Vorbereitung<br />

auf diesen Umstieg sehr ernst nehmen und gut<br />

vorbereiten. Die 8. Klasse ist in der FMS auch die einzige<br />

Klasse in der benotet wird. Die Schülerinnen und<br />

Schüler bekommen ja einen Hauptschulabschluss. Vorher<br />

braucht es aber kein Benotungssystem.<br />

obWOHL: Was bewegt die Eltern, ihre Kinder in der<br />

FMS anzumelden?<br />

A. Gasser: Fast alle Eltern kennen unsere Schule schon<br />

vorher. Sie hatten vielleicht schon ältere Kinder bei uns<br />

oder Kinder von guten Freunden. Oder sie waren<br />

schon öfters bei unserem Basar oder beim Nachtlauf<br />

oder auf einem der Info-Abende. Die Eltern haben<br />

großes Vertrauen in unsere Schule, dass ihr Kind eine<br />

besondere und prägende positive Schulzeit erleben<br />

wird, und dass sie als Eltern aktiv und partnerschaftlich<br />

daran teilhaben werden.<br />

obWOHL: Die Eltern müssen dafür aber doch sehr viel<br />

an Zeit und Geld investieren?<br />

A. Gasser: Ich weiß, dass dies von außen oft so gesehen<br />

wird. Hier geht es um die Relation. Jeder Elternteil<br />

verpflichtet sich, im Jahr zirka 40 Stunden in Arbeitsgruppen<br />

für die FMS zu arbeiten und hilft dadurch<br />

mit, die Qualität der Schule zu halten oder zu steigern.<br />

Sie haben aber im Gegenzug zuhause wirklich schulfreie<br />

Zeit. In anderen Familien ist es doch häufig so,<br />

dass die Eltern zuhause ihr Kind bei den Hausaufgaben<br />

begleiten. Wenn ich dafür pro Schultag (200 Tage) nur<br />

15 Minuten rechne, komme ich übers Jahr schon auf 50<br />

Stunden. In der FMS ist Schule in der Schule und nicht<br />

zuhause. Wenn die älteren Kinder in der Oberstufe zuhause<br />

an schulischen Themen arbeiten, machen sie dies<br />

völlig selbständig und eigenverantwortlich.<br />

obWOHL: Und wie schaut dies mit dem Geld aus?<br />

A. Gasser: Natürlich ist unser Schulgeld im Vergleich zu<br />

den öffentlichen Schulen höher - weil die sind ja gratis.<br />

Im Vergleich zu den Privatschulen in Wien sind wir<br />

aber deutlich günstiger. Die Eltern zahlen bei uns für<br />

das erste Kind 11% des Familieneinkommens (mind.<br />

163.-, max. Euro 330,-), 6% beim zweiten, 4% beim<br />

dritten und ab dem vierten Kind nichts mehr. Dadurch<br />

dass unser Angebot nun bis zu 8 Schuljahre beinhaltet,<br />

kommt diese Kinderstaffelung häufiger zum Tragen.<br />

Eltern, die ihre Kinder in Montessori-Einrichtungen haben,<br />

liegen bei der Kinderanzahl oft beim Doppelten<br />

des Landesschnitts. Übrigens: in Österreich wurde letztes<br />

Jahr 142 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben.<br />

Da war kein Cent von unseren Eltern dabei.<br />

Aber natürlich möchte ich betonen, dass eine Gleichstellung<br />

aller Kinder in der monetären Bildungsförderung<br />

sehr wünschenswert wäre. Wenn jedes Kind einen<br />

Jahres-Bildungsscheck bekommt und ihn einlösen kann,<br />

wo es will - das wäre spannend.<br />

>>><br />

obWOHL 27


obWOHL<br />

Pädagogische Werktagung:<br />

Fortbildung, Urlaub und noch mehr…<br />

von Wilma Loitz, Katholisches Bildungswerk, Vorarlberg<br />

obWOHL: Wie schaut es mit der Unterstützung von<br />

außen aus?<br />

A. Gasser: Da wir nun auch das Öffentlichkeitsrecht für<br />

die gesamten 8 Jahre haben, können wir uns nicht beklagen.<br />

Das Land Vorarlberg ist uns schon lange ein<br />

stabiler und verlässlicher Partner. Schön wäre, wenn<br />

dies auf Bundesebene auch so wäre, egal welche Partei<br />

gerade das Bildungs- und das Finanzressort inne hat.<br />

Pädagogische Werktagung ist Salzburg, Bildung, Kultur,<br />

Austausch und Vernetzung über österreichische Grenzen<br />

hinweg. Bereichert komme ich von 5 Tagen Werktagung<br />

aus Salzburg zurück. Trotz Regen am Beginn der<br />

Woche machte sich schon am zweiten Tag das Gefühl<br />

von (Bildungs-) Urlaub breit.<br />

obWOHL: Wie geht es nun mit der FMS weiter?<br />

obWOHL 28<br />

A. Gasser: Es geht nun vor allem darum, zu halten und<br />

zu stabilisieren, was ist. Wir brauchen sichere räumliche<br />

und finanzielle Ressourcen. Wir werden deshalb<br />

das Huber-Gebäude, in dem wir seit 2001 eingemietet<br />

sind, kaufen. Zusätzlich werden wir versuchen eine<br />

sehr intensive Kooperation mit der Wirtschaft aufzubauen,<br />

in der wir die gemeinsamen Stärken uns gegenseitig<br />

zu nutze machen.<br />

obWOHL: Das bedeutet, dass in Vorarlberg weiterhin<br />

nach der Pflichtschule Schluss mit Montessori ist?<br />

A. Gasser: Nein, mit Montessori ist niemals Schluss (- und<br />

lacht). Aber es ist schon so, dass wir sehr intensiv an<br />

einem Modell arbeiten, welches bis zur Matura gehen<br />

wird - eine etwas andere Matura als wir bisher kennen<br />

(- und lächelt).<br />

obWOHL: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin<br />

alles Gute!<br />

Diese Fortbildung bietet die Chance, ein Thema aus der<br />

Sicht verschiedenster ReferentInnen, 9 Vorträge in 5 Tagen,<br />

zu erleben, plus der Möglichkeit aus ca. 20 Workshopangeboten,<br />

den für sich passenden auszusuchen.<br />

Doch am Ende ist es nicht der einzelne Vortrag oder die<br />

durchaus gelungenen Workshopnachmittage, die Eindruck<br />

machten, sondern das Gesamtpaket pädagogische<br />

Werktagung. Der Austausch mit meinen Kolleginnen<br />

aus ganz Österreich beim gemeinsamen Mittagessen,<br />

das angebotene Kulturprogramm am Abend und<br />

auch die Zeit alleine oder zu mehrt durch die attraktive<br />

Altstadt von Salzburg zu bummeln. Am Ende hat man<br />

das Verlangen, nächstes Jahr wieder zukommen. Ich traf<br />

Kindergärtnerinnen, die seit 20 Jahren, diese Werktagung<br />

besuchen. „Es ist ein toller Abschluss meines Arbeitsjahrs“,<br />

erklärte die Pädagogin im Gespräch. Das<br />

kann ich gut nachvollziehen.<br />

Mag. Wilma Loitz, Elternbildung Katholisches Bildungswerk,<br />

Projektleitung: eltern.chat


obWOHL<br />

“Kinder in die Mitte“ auch in Salzburg<br />

57. Internationale Pädagogische Werktagung plädiert<br />

für Chancengerechtigkeit aller Kinder<br />

Das Thema dieses 5 tägigen Kongresses hat wohl den<br />

Nerv der Zeit noch mehr getroffen, als dies geplant<br />

hätte werden können. „Gemeinsam erziehen – das umkämpfte<br />

Kind zwischen Familie, Bildungsinstitution und<br />

Gesellschaft“ veranlasste schon in den Eröffnungsreden<br />

einen klaren Appell an die zahlreiche Zuhörerschaft zu<br />

richten – wohlwissend, dass dies weiter hinaus in die<br />

Gesellschaft getragen wird. Sowohl Erzbischof Alois<br />

Kothgasser, Caritas-Präsident Franz Küberl und auch<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller betonten den Auftrag<br />

der Gesellschaft, für das Wohl des einzelnen Kindes<br />

zu sorgen – unabhängig von Bildungshintergrund und<br />

Vermögensverhältnisse seiner Eltern. Anzunehmen, dass<br />

sie mit dieser Forderung auf wenig Widerstand stoßen.<br />

Und doch scheint dieses uns so wichtige Wohl des<br />

Kindes nicht gar so leicht zu glücken. Und genau um<br />

dieses Spannungsfeld ging es bei den diesjährigen<br />

Vorträgen bei der Pädagogischen Werktagung in<br />

Salzburg. Es wurden auch dort die Kinder in die Mitte<br />

der Aufmerksamkeit genommen.<br />

In vielen Ausführungen wurde die Situation in den<br />

Familien betrachtet – deren Wirkung auf das Wohlergehen<br />

eines Kindes ja unumstritten hoch ist. So stellte<br />

die Soziologin Martina Beham-Rabanser zwar fest, dass<br />

das Erziehungswissen bei den Eltern so hoch sei wie<br />

noch nie, dessen Umsetzung aber häufig mangelhaft<br />

sei. Die wahrgenommene Überforderung der Eltern in<br />

der alltäglichen Erziehungsarbeit lässt sich immer mehr<br />

auf die finanziellen Nöte der Familien und den Alltagsstress<br />

zurück führen: “Zur Not an Geld kommt der Mangel<br />

an Familien- bzw. Beziehungszeit dazu.“ Beham-<br />

Rabanser bekräftigte diese Sichtweise mit der Feststellung:<br />

„Die Familie hat für das Kind schicksalhafte<br />

Bedeutung – so ist es abhängig vom Bildungsstand seiner<br />

Eltern, von der vorgefundenen Familienform und<br />

den finanziellen Mitteln, von den Erziehungswerten der<br />

Eltern, von der Art, welche Erfahrungsanregungen es<br />

vorfindet und vor allem, welche Qualität der Beziehung<br />

zwischen seinen Eltern und ihnen ihm herrscht.<br />

Primarius Leixnering aus Linz fand jedoch, ohne beschönigende<br />

Worte zu brauchen, einige Gedanken, die zur<br />

Beruhigung und Versachlichung der Bewertung aus<br />

fachlicher Sicht geeignet sind: “Ich glaube nicht an den<br />

per se bösen Menschen – ich glaube vielmehr, dass es leidende<br />

Erwachsene gibt, die immense Schwierigkeiten<br />

mit ihren Kindern haben, die nicht wissen, wie sie mit<br />

ihren Kindern zurechtkommen können. Wenn jemand<br />

mit einem Anliegen kommt, ist er ab diesem Zeitpunkt<br />

ein gleichberechtigter Partner im Prozess. Wir aus den<br />

verschiedenen Fachdisziplinen müssen besonders darauf<br />

achten, ob er oder sie Hilfe braucht und dann müssen<br />

wir dem Bedürfnis nach Hilfe entsprechen. Hören wir<br />

auf, uns ständig Gedanken zu machen, ob wir zuständig<br />

sind!“<br />

Den Optimismus und die Hoffnung – ohne die die Pädagogik<br />

wohl gar keine Existenzberechtigung mehr hätte<br />

– stärkte Herr Univ.-Prof. Anton Bucher, in dem er die<br />

These vertrat: „Spirituelle Erziehung stärkt für das<br />

Leben“. Er bestärkte die über 600 anwesenden Zuhörerinnen<br />

und Zuhörer immer an das Kind zu glauben.<br />

„Stärken wir mit positiver Energie die Träume der Kinder,<br />

egal ob sie Papst, AstronautInnen oder Künstler<br />

Innen und SängerInnen werden wollen. Kinder sind<br />

geistbegabte Wesen.“ In zahlreichen Studien zum Thema<br />

„Glück“ wurde bestätigt, dass die wesentlichsten<br />

Standards die (emotionale) Sicherheit in der Familie,<br />

Anerkennung und ein gesundes Maß an Herausforderungen<br />

sind. Sein Schlussstatement “Zuhören ist höchst<br />

aktives Tun“ wird in den TeilnehmerInnen im kommenden<br />

Arbeitsjahr, in jenen Gesprächen, die gemeinsam<br />

mit Eltern für das Wohl des Kindes geführt werden, stärkend<br />

präsent bleiben.<br />

Wer sich im nächsten Jahr von dieser besonders inspirierenden<br />

pädagogischen Fachtagung stärken lassen will,<br />

kann sich schon den Termin vormerken: die 58. PWT findet<br />

vom 13. – 17. Juli 2009 statt. Sie trägt den Arbeitstitel:<br />

Geist und Begeisterung.<br />

obWOHL 29<br />

In das gleiche Horn – nur weit emotionaler – stieß die<br />

bekannte Schriftstellerin aus Hamburg, Frau Kirsten<br />

Boie. Sie klagte an, dass die Schere zwischen Bildungsverlierern<br />

und Bildungsgewinnern immer weiter auseinander<br />

klafft. Die pädagogischen Einrichtungen haben<br />

bisher noch kein Rezept gefunden, dass alle Kinder eine<br />

faire – weil ausgleichend gerechte – Bildungschance erhalten.<br />

Mit dem markigen Satz “vom vielen Wiegen<br />

wird die Sau nicht fett“ – und meinte wohl die zahlreich<br />

entwickelten Screenings der letzten Jahre – mahnte sie<br />

eine deutlich lösungsorientiertere Vorgehensweise der<br />

Bildungslandschaft ein. Dabei räumte sie allerdings ein,<br />

dass wir derzeit die Kinder auf eine Zukunft vorzubereiten<br />

versuchen, die wir gar nicht kennen und nicht einschätzen<br />

können. Deshalb plädierte sie an die Pädagogik:<br />

Befähigt die Kinder in ihren Kompetenzen (in ihrem<br />

Kopf) und in ihrer Menschlichkeit (in ihrem Herzen).<br />

(alle Vorträge sind übrigens auf CD gebannt zu erwerben.<br />

Nähere Informationen unter:<br />

pwt@bildung.kirchen.net)<br />

Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller und Caritaspräsident Dr.<br />

Franz Küberl


obWOHL<br />

Kindergruppe weiter gedacht. Kein Ort der Aufbewahrung.<br />

Kinder-Spielgruppen Rumpelstilzchen - ein Resümée<br />

obWOHL 30<br />

Nach 5 Jahren übergab Mag. Ingrid Andres Ende Juli die<br />

Geschäftsführung an Frau Nicole Bösch, bisher pädagogische<br />

Leiterin der Kinder- und Schülerbetreuung Villa<br />

Kamilla. In dreieinhalb ganztägigen Kindergruppen,<br />

einer Krabbel-Spielgruppe und einer Waldspielgruppe<br />

werden derzeit rund 80 Kleinkinder aus oder um<br />

Bregenz betreut.<br />

Die ersten drei Lebensjahre sind der Grundstein für die<br />

weitere soziale, emotionale und kognitive Entwicklung.<br />

In der Kindergruppe sammeln die Kinder erste Gruppen-Erfahrungen,<br />

geben sie ihren kreativen Ergüssen<br />

Raum, tollen sie herum und schulen dabei ihre motorischen<br />

Fähigkeiten. Tätig sein in der Gruppe fördert ihre<br />

Konzentration, Sprachspiele schulen wie nebenbei ihre<br />

Sprachkompetenz.<br />

Kinder lernen am meisten von anderen Kindern. Für<br />

eine lebendige, bunte Kindergruppe braucht es die Mischung<br />

an Sprachen, Herkunft, Geschlecht, Entwicklungsständen<br />

und eine gute Altersdurchmischung. Die<br />

Harmonisierung der Elterntarife für 3-Jährige ermöglicht<br />

eine echte Wahlfreiheit zwischen Kindergarten<br />

und Kinder-Spielgruppe. So ist der Verbleib der “Großen“<br />

in der Kindergruppe möglich.<br />

Neben dem altersgerechten Spielangebot sind für die<br />

Qualität in der Kinderbetreuung entscheidend: Transparenz<br />

bei Räumlichkeiten und Kommunikationsprozessen,<br />

sowie hervorragende soziale Kompetenzen und<br />

Qualifikation der Betreuerinnen. Im Rumpelstilzchen<br />

wurden in den vergangen Jahren einige Mitarbeiterinnen<br />

zusätzlich qualifiziert: Montessoripädagogik,<br />

Emmi-Pikler-Ausbildung, Lehrgang für Waldspielgruppen,<br />

Motopädagogik-Lehrgang. Außerdem bereichert<br />

seit Frühjahr 2008 eine Kindergärtnerin mit Montessoriausbildung<br />

das Team.<br />

> Die Organisationsstruktur des Vereins wurde an die<br />

neuen Anforderungen angepasst.<br />

> Gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen<br />

(Mitarbeiterinnenmotivation!), geringe Fluktuation,<br />

daher Kontinuität in den Betreuerinnenteams.<br />

> Das äußere Erscheinungsbild (Folder, Website, Flyer,<br />

u.a.) wurden professionell gestaltet.<br />

> Das Gruppenangebot wurde erweitert, flexibler gestaltet,<br />

die Öffnungszeiten verlängert und der 1-monatige<br />

Betriebsurlaub abgeschafft; Mittagstisch in allen<br />

Kindergruppen angeboten.<br />

> Umzug von der Arlbergstraße ins Sozialzentrum<br />

Weidach (transparentere, offenere Raumstruktur mit<br />

der Möglichkeit, Außen- und Innenräume kindgerecht<br />

und frei zu nützen).<br />

Eine klare unternehmerische Vorgehensweise sicherte<br />

dem Verein trotz höherer Investitionen ein kleines finanzielles<br />

Notpolster für die nächsten Jahre.<br />

Die scheidende Geschäftsführerin Mag. Ingrid Andres<br />

möchte sich einer neuen beruflichen Aufgabe widmen<br />

und übergab daher Ende Juli die Agenden an Nicole<br />

Bösch.<br />

Gelebte Pädagogik<br />

Maria Montessoris Ideen fließen gleichermaßen wie jene<br />

von Emmi Pikler oder anderen alten und neuen Reformpädagogen/innen<br />

ein, wenn sie zu den Betreuerinnen<br />

und zu den Kindern passen.<br />

Weitere pädagogische Schwerpunkte der vergangenen<br />

Jahre<br />

> Ein Konzept zur Elternarbeit, eine interne Weiterbildung<br />

zum “gut geführten Elterngespräch“ und die<br />

Umsetzung von individuellen Elterngesprächen als<br />

Ergänzung zu Elternabenden<br />

> Die Ausarbeitung eines Leitbildes<br />

> Eine Elternumfrage anhand von Fragebögen<br />

> Die Einführung standardisierter Entwicklungsprofile<br />

der betreuten Kinder<br />

> Regelmäßige Teamsitzungen mit Reflexion des<br />

Betreuungsalltags<br />

Kinderbetreuungslandschaft neu<br />

Durch die eher neue Vielfalt an unterschiedlichen Einrichtungen<br />

gibt es mehr Konkurrenz. Den Einrichtungen<br />

wird von Eltern und Politik viel an Flexibilität abverlangt,<br />

die Förderungen wurden erhöht, gleichzeitig wurde der<br />

Verwaltungsaufwand um ein Vielfaches höher.<br />

Neue Geschäftsführerin Nicole Bösch


obWOHL<br />

?<br />

obWOHL 31<br />

Das neueste Bild der Bildung.<br />

30. Fachmesse für Lehrmittel, Schulausstattung,<br />

Kindergärten, Fitness- und Sportanlagen<br />

13. – 15.11.2008<br />

Stadthalle Graz<br />

Mit den Bereichen:<br />

Mit aktuellen Themen für<br />

KindergartenpädagogInnen!<br />

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Wir suchen das Gesicht der Bildung 2009. Einfach mitmachen<br />

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2009 das Gesicht der Bildung und wird Medienstar der<br />

Interpädagogica 2009. Als Preis gibt‘s ein professionelles<br />

Fotoshooting inkl. Wochenendaufenthalt in Salzburg.<br />

Sport:<br />

Sportanlagen, -geräte und Fitness<br />

www.interpaedagogica.at


Kinder<br />

Kindergarten im Wandel:<br />

Unsere<br />

Fachzeitschrift für Kindergartenund<br />

Kleinkindpädagogik<br />

Die Fachzeitschrift geht mit!<br />

Seit Jahrzehnten ist „Unsere Kinder” Österreichischs<br />

einzige Fachzeitschrift für Kindergarten- und<br />

Kleinkindpädagogik. In der Pädagogik gibt es<br />

stets Herausforderungen und neue Gesetze.<br />

Wir begleiten Ihre Arbeit kompetent.<br />

Tausende KindergartenpädagogInnen, Horterzieher-<br />

Innen und viele andere, die beruflich oder privat mit<br />

Kindern zu tun haben, schätzen sechsmal im Jahr die<br />

fundierten Fachartikel, konkreten Praxisberichte und<br />

aktuellen Buchtipps in gediegener Aufmachung.<br />

Sehr begehrt sind auch die Sonderhefte „Naturnahe Gartengestaltung”,<br />

„Schachtelbaustelle” und „Frühe Leseförderung”,<br />

sowie die unverzichtbare Buchreihe „Methoden des Kindergartens<br />

1 – 3” (überarbeitete Neuauflagen). In den letzten Jahren erschienen<br />

außerdem in der „Fachbuchreihe Pädagogik” die praxisbezogenen Bände<br />

„Religion macht Kinder kompetent” und „Sprechen lernen, Sprache finden”.<br />

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Gerne senden wir Ihnen unverbindlich unseren Verlagsprospekt zu.<br />

Das Jahresabonnement beinhaltet zusätzlich zwei Ausgaben des internationalen Fachmagazins „Kinder in Europa”<br />

und kostet € 33,– (für SchülerInnen und Studierende: € 25,50). Probehefte kostenlos erhältlich.<br />

Fachzeitschrift „Unsere Kinder” / Kapuzinerstraße 84 / A-4020 Linz<br />

Tel. (0732)7610-2091 / Fax DW -2099 / unsere.kinder@caritas-linz.at<br />

www.unserekinder.at

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