Neues Kinderpaket geschnürt / 4-5 Vorarlberger Kinderrechtepreis ...
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obWOHL<br />
Zum aktuellen Stand des Projektes “mehr Sprache.<br />
Frühe Sprachförderung und Mehrsprachigkeit -<br />
eine Herausforderung für Familien und Institutionen früher Bildung”<br />
Seit Beginn dieses Jahres läuft in Vorarlberg das<br />
Programm “mehr Sprache”. Der Fokus liegt bei der Förderung<br />
von Kindern mit Migrationshintergrund, die in<br />
einem mehrsprachigen Umfeld aufwachsen und für die<br />
der Erwerb der Landes- und der Herkunftssprache deshalb<br />
sowohl eine besondere Herausforderung als auch<br />
Chance darstellt. Insgesamt vier Programmschienen zielen<br />
darauf ab, die ersten Lebensjahre besser als bisher<br />
für die Entwicklung der Muttersprache und der Landessprache<br />
zu nützen.<br />
Im Herbst startet die Vortragsreihe „mehr sprachig.<br />
Wegweiser zur Kommunikation im 21. Jahrhundert“. In<br />
einer Reihe von sieben Vorträgen setzen WissenschaftlerInnen,<br />
Wirtschaftstreibende und Sprach-KünstlerInnen<br />
Wegweiser für die Gestaltung und Orientierung<br />
in einer zeitgemäßen Sprach- und Bildungspolitik.<br />
Die Vortragsreihe soll zum Diskurs über Chancen und<br />
Risiken von Mehrsprachigkeit in einer global vernetzten<br />
Gesellschaft einladen. Am 23. Oktober (19.30 Uhr,<br />
Salomon Sulzer Saal Hohenems) findet unter dem Titel<br />
„Treffpunkt Babylon. Chancen, Risiken und Grenzen der<br />
Mehrsprachigkeit“ der erste Vortrag von Prof. Dr. Hans<br />
Krumm vom Institut für Germanistik der Universität<br />
Wien statt.<br />
obWOHL 8<br />
Das erste halbe Jahr diente vor allem der Konzipierung,<br />
Planung und Umsetzung der Programmschienen. Mit<br />
dem ersten Durchgang des Kompetenztrainings für<br />
Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen „Deutsch<br />
als Zweitsprache unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit“<br />
von Mai bis Oktober ist bereits das erste<br />
Angebot angelaufen. Das Kompetenztraining richtet<br />
sich an Kindergarten- und VolksschulpädagogInnen, die<br />
in ihrer Bildungseinrichtung mit dem Themenbereich<br />
“frühe Sprachförderung von Kindern nichtdeutscher<br />
Muttersprache” befasst sind. Ziel des Kompetenztrainings<br />
ist der sichere Umgang mit der Sprachvermittlung<br />
und der bewussten Sprachförderung für Kinder nichtdeutscher<br />
Muttersprache. Dabei wird ausgehend von<br />
der Praxis der PädagogInnen die Verbindung mit der<br />
Theorie geschaffen. Das Training vermittelt die fachliche<br />
Kompetenz für eine gute frühe Sprachförderung<br />
von Kindern nichtdeutscher Muttersprache unter der<br />
Bedingung von Mehrsprachigkeit. Die Nachfrage ist mit<br />
33 TeilnehmerInnen erfreulich groß und die<br />
Rückmeldungen bisher durchwegs positiv. Gelobt werden<br />
vor allem die positive, konstruktive Stimmung in<br />
der Gruppe, die Vernetzung der PädagogInnen und die<br />
guten Inhalte. Eine Teilnehmerin hebt konkret die<br />
angenehme Gruppe, das gute Arbeitsklima, den<br />
Austausch und die Diskussion unter und mit den<br />
TeilnehmerInnen und ReferentInnen als sehr wertvoll<br />
hervor. Die Infrastruktur und das ganze “drumherum”<br />
lasse eine Anerkennung und Wertschätzung der<br />
Pädagoginnen erkennen. Für sie war bisher der Teil<br />
“Kommunikation und Sprache” sehr wichtig und vom<br />
“Kommunikationspsychologischen Werkzeugkoffer”<br />
vor allem das Innere Team – was höre ich und wer wird<br />
in mir am schnellsten angesprochen!<br />
Weiters wird im Herbst unter dem Titel „Wörter wie<br />
Honig“ Elternbildung für den frühen Spracherwerb<br />
unter besonderer Berücksichtigung der zwei- und<br />
mehrsprachigen Entwicklung von Kindern” der erste<br />
Lehrgang zum Thema Elternbildung für den frühen<br />
Spracherwerb durchgeführt. Der Lehrgang dient der<br />
Ausbildung von Elternbegleiterinnen und –begleitern,<br />
um Wissen an die Eltern weiter zu vermitteln und deren<br />
Kompetenz für die Förderung der Sprachentwicklung<br />
ihrer Kinder zu stärken. Die Konzentration der Inhalte<br />
liegt auf Fragen des Spracherwerbs in den ersten<br />
Lebensjahren, in denen die Eltern die wichtigsten<br />
Bezugspersonen der Kinder sind. Was kann Eltern vermittelt,<br />
geraten und empfohlen werden, um die<br />
Sprachentwicklung ihrer Kinder, insbesondere unter<br />
den Bedingungen von Zwei- und Mehrsprachigkeit,<br />
bestmöglich zu fördern und zu unterstützen?<br />
Der Weiterbildungslehrgang wird für Personen angeboten,<br />
die Eltern in den Fragen des frühen Spracherwerbs,<br />
insbesondere unter den Bedingungen von Zwei- und<br />
Mehrsprachigkeit, begleiten und unterstützen möchten.<br />
Dies sind einerseits BeraterInnen und Pädagog-<br />
Innen in bestehenden Einrichtungen (Elternberatung,<br />
Kinderbetreuung etc.), die sich in diesem Lehrgang spezifisches<br />
Wissen über frühe Sprachförderung unter den<br />
Bedingungen von Mehrsprachigkeit oder die besondere<br />
Situation von Eltern mit Migrationshintergrund aneignen<br />
können und weiters Personen, die sich für die<br />
Aufgabe einer niedrigschwelligen Begleitung von<br />
Eltern interessieren und sich dafür engagieren möchten.<br />
Das Angebot richtet sich insbesondere auch an<br />
Menschen mit Migrationshintergrund in Vorarlberg<br />
(Akteure in Migrantenvereinen, DolmetscherInnen im<br />
öffentlichen Bereich etc.), die mehrsprachig sind und<br />
Das Kompetenztraining wird von Oktober 2008 bis<br />
März 2009 mit denselben Inhalten und Themen ein<br />
zweites Mal angeboten. Es gibt bereits 20 Anmeldungen,<br />
es sind aber noch Plätze verfügbar. Die Teilnahme<br />
am Kompetenztraining ist kostenlos. (Anmeldung unter<br />
office@okay-line.at oder 05572-398102).<br />
Simon Burtscher