Neues Kinderpaket geschnürt / 4-5 Vorarlberger Kinderrechtepreis ...
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obWOHL<br />
Großes <strong>Kinderpaket</strong> ist geschnürt<br />
In den letzten Monaten wurden in Vorarlberg auf verschieden<br />
Ebenen zahlreiche und weitreichende Veränderungen<br />
im Bereich des Kindergartens vorgenommen.<br />
Mit diesem sehr umfangreichen <strong>Kinderpaket</strong> wurde<br />
nun eine hervorragende Ausgangsbasis geschaffen,<br />
die bisherige Qualität im Kindergartenwesen weiterzuentwickeln.<br />
Es sind Verbesserungen für alle Beteiligten<br />
erreicht worden: Für die Eltern, für das pädagogische<br />
Personal, und stets im besonderen Augenmerk sind viele<br />
Verbesserungen für die Kinder beschlossen worden. Zahlreiche<br />
dieser Neuerungen finden österreichweit große<br />
Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aber nun schön der<br />
Reihe nach:<br />
Kindergarten und die Novelle<br />
Im Juni wurde die novellierte Form des Kindergartengesetzes<br />
im Landtag beschlossen. Dieses Gesetz hat zum<br />
Ziel,<br />
die hohe pädagogische vorschulische Bildungsqualität<br />
sicherzustellen,<br />
das Kinderbetreuungsangebot durch qualifizierte<br />
Bedarfserhebung und Bedarfsplanung weiterzuentwickeln,<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch ein ausreichendes<br />
Angebot - auch für dreijährige Kinder - zu<br />
verbessern; wobei die Eltern den Bedarf definieren.<br />
Für die Gemeinden ergeben sich noch zwei wesentliche<br />
Neuerungen. Jede Gemeinde wird ab 2009 jährlich eine<br />
Bedarfserhebung durchführen. Diese frühzeitige Information<br />
über den wirklichen Bedarf an Kindergartenplätzen<br />
soll es möglich machen, den Familien möglichst<br />
bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten. Da können<br />
auch gemeindeübergreifende Lösungen gute Dienste<br />
tun. Weiters sieht das Gesetz eine Mindestöffnungszeit<br />
von 30 Stunden pro Woche und vormittags von mindestens<br />
7.30 Uhr bis 12.30 Uhr vor.<br />
Kindergarten und die Kraft der Sprache<br />
Wie schon erwähnt hat das novellierte Kindergartengesetz<br />
die Sprachförderung der Kinder besonders betont.<br />
Dies wird im neuen Bildungs- und Erziehungsplan<br />
(Download auf der Homepage des Landes unter<br />
www.vorarlberg.at) unterstrichen und detaillierter beschrieben.<br />
Schon beim Eintritt in den Kindergarten wird<br />
jedes Kind in seiner altersgemäßen Entwicklung genau<br />
beobachtet - insbesondere die Sprachentwicklung. Die<br />
standardisierte Dokumentation mit Sprachstandfeststellung<br />
hat bei den vierjährigen Kindern ab Beginn des<br />
Kindergartenjahres zu erfolgen. Bei Kindern mit einem<br />
Sprachförderbedarf wird eine intensive Kooperation<br />
mit den Eltern gesucht und eine gezielte Sprachförderung<br />
im Kindergarten angeboten. Ziel ist es, dass möglichst<br />
alle Kinder bis zum Schuleintritt die Unterrichtssprache<br />
Deutsch beherrschen.<br />
obWOHL 4<br />
Diese Zielsetzungen weisen schon deutlich auf die<br />
wesentlichen inhaltlichen Neuerungen des Gesetzes hin.<br />
Die Öffnung der Kindergärten für Dreijährige: Nun wird<br />
also auch Vorarlberg als letztes Bundesland in Österreich<br />
die Kindergärten für dreijährige Kinder öffnen.<br />
Diese Maßnahme verspricht aufgrund der gemachten<br />
Erfahrungen in anderen Ländern zahlreiche Verbesserungen<br />
im Bereich der Familienfreudlichkeit und der<br />
Bildungsentwicklung der Kinder. Pädagogische Veränderungen<br />
in der täglichen Arbeit in den Kindergärten<br />
werden anfangs eine notwendige Aufgabe für das Personal<br />
sein.<br />
Kindergarten und der goldene Schlüssel<br />
Der goldene Schlüssel im Kindergarten ist einer, der pädagogische<br />
Türen leichter öffnet. Dieser Schlüssel wird<br />
auch Betreuungsschlüssel genannt - dieser ist ab nun in<br />
Vorarlberg so geregelt: in einer Gruppe mit einer<br />
Pädagogin dürfen nun mehr nach einem kurzen Übergang<br />
maximal 16 Kinder sein (früher 20), bei zwei<br />
Pädagoginnen oder einer Pädagogin und einer Helferin<br />
dürfen es maximal 23 Kinder sein (früher 28). Hier muss<br />
auch erwähnt werden, dass im Gegensatz zu vielen<br />
Bundesländern in Österreich in Vorarlbergs Kindergärten<br />
fast immer zwei ausgebildete Kindergartenpädago-<br />
Als eine wichtige Begleitmaßnahme für diesen Schritt<br />
sieht das Gesetz eine deutliche Reduzierung der<br />
Gruppengröße vor. Bis Herbst 2010 soll diese auf maximal<br />
23 Kinder pro Gruppe schrittweise gesenkt werden.<br />
Bisher lag die maximale Gruppengröße bei 28 Kindern<br />
(wobei diese nur sehr selten erreicht wurde).<br />
Im Rahmen der Förderung der kindlichen Gesamtpersönlichkeit<br />
wird als besonders bedeutsamer pädagogischer<br />
Auftrag im Gesetz die Sprachförderung der Kinder<br />
herausgehoben. Alle Kinder sollen ab Eintritt in den<br />
Kindergarten in der Sprachentwicklung bewusst gefördert<br />
werden. Dies stellt nicht nur bei Kindern mit nichtdeutscher<br />
Muttersprache eine sehr bedeutsame Maßnahme<br />
dar und unterstreicht die Aufgabe des Kindergartens<br />
als vorschulische Bildungseinrichtung.