Karlsruher Medizin Akademie - DRK Kreisverband Karlsruhe
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Auge eingegeben wird; es ist über<br />
mehr als 90 Tage in der Lage, kontinuierlich<br />
Medikament in den Glaskörperraum<br />
abzugeben. Bislang liegen<br />
äußerst ermutigende Ergebnisse bezüglich<br />
des Abschwellens der Makula<br />
und auch der Verbesserung der Sehschärfe<br />
vor. Der Vollständigkeit halber<br />
muss hier erwähnt werden, dass insbesondere<br />
bei Diabetikern das Makulaödem<br />
die häufigste Erblindungsursache<br />
darstellt.<br />
Netzhautchirurgie. Neben der Behandlung<br />
der altersbedingten Makuladegeneration<br />
und der kontroversen<br />
Diskussion der Verwendung der beiden<br />
Präparate Lucentis bzw. Avastin<br />
sowie der Einführung von Steroidimplantaten<br />
galt ein dritter großer Sektor<br />
des Subspecialty Days „Netzhaut“<br />
der Fort- und Weiterentwicklung der<br />
Netzhaut- und Glaskörperchirurgie.<br />
Hierbei ließ sich klar herausarbeiten,<br />
dass die sogenannte transkonjunktivale<br />
Kleinschnittchirurgie (Operation<br />
im Glaskörperraum ohne Bindehauteröffnung)<br />
die Zukunft der Netzhautchirurgie<br />
darstellen wird. Es sind mittlerweile<br />
sämtliche Manöver mit dieser<br />
Technologie möglich. Lediglich die<br />
Silikonölauffüllung bzw. Silikonölentfernung<br />
gestaltet sich noch etwas<br />
problematisch. Es ist jedoch davon<br />
auszugehen, dass auch dieses Problem<br />
gelöst werden wird. Somit konnte<br />
in der vitreoretinalen Chirurgie ein<br />
ganz wesentlicher Fortschritt erreicht<br />
werden.<br />
Bei zahlreichen Patienten stellt gerade<br />
die Bindehaut ein extremes Problem<br />
dar. Wenn es nicht mehr erforderlich<br />
ist diese zu eröffnen, können zahlreiche<br />
Patienten von solchen Eingriffen<br />
profitieren, bei denen die Eingriffe<br />
eventuell nicht oder nur schwerlich<br />
möglich gewesen wären.<br />
Prof. Dr. Albert Augustin Moderator auf dem größten amerikanischen<br />
Augenheilkunde-kongress in San Francisco<br />
im Oktober dieses Jahres mit mehr als 20.000 Augenärzten.<br />
Augustin leitete und moderierte als international renommierter Netzhautspezialist eine<br />
Session (Sitzung) auf dem Subspecial Day „Retina“, die alleine ca. 4000 Teilnehmer hatte.<br />
Sein Bericht auf dieser Seite soll betroffene und aufklärungsbereite Patienten in die Lage<br />
versetzen, sich über die neuesten Behandlungsmethoden ins Bild zu setzen.<br />
Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 4 - 2009<br />
Des weiteren ist natürlich eine wesentlich<br />
schnellere Rehabilitation<br />
möglich und die Operation wird insgesamt<br />
auch deutlich verkürzt. Dieser<br />
nicht unwesentliche Faktor trägt nicht<br />
nur zu einer Kostenreduktion, sondern<br />
vor allem zu einem besseren Wohlbefinden<br />
unserer Patienten bei.<br />
Refraktive Chirurgie. Hier dominierten<br />
zwei Themen: Die Femtosekundenlasertechnologie<br />
und die neuen<br />
intraokularen Linsen zur Chirurgie von<br />
Brechkraftfehlern.<br />
Die Femtosekundenlasertechnik wurde<br />
ursprünglich unter anderem eingeführt,<br />
um eine Alternative zum Schneiden<br />
der Hornhaut bei der sogenannten<br />
LASIK anzubieten. Bei der Lasik handelt<br />
es sich um eine refraktiv-chirurgische<br />
Maßnahme an der Hornhaut,<br />
die in der Lage ist, eine Kurzsichtigkeit<br />
zu korrigieren. Hierfür wurde ein<br />
kleines Hornhautläppchen geschnitten<br />
und unter diesem Hornhautläppchen<br />
wurde die Laserbehandlung<br />
vorgenommen. Anschließend wurde<br />
das Läppchen wieder zurückgelegt.<br />
Im Laufe der Heilungsphase konnten<br />
bei diesem sogenannten Flap zahlreiche<br />
Komplikationen vorkommen. Die<br />
Femtosekundenlasertechnik bietet<br />
hier eine Alternative zum Schneiden<br />
des Läppchens.<br />
Zwischenzeitlich wurden die Laser<br />
wesentlich weiterentwickelt und zwar<br />
werden verschiedene Schritte der<br />
normalen Staroperation ebenfalls mit<br />
dem sogenannten Femtosekundenlaser<br />
äußerst akkurat durchzuführen<br />
sein.<br />
Die Zukunft wird zeigen, ob diese extrem<br />
teuere Technologie auch in diesem<br />
Bereich Einzug halten wird.<br />
Weitere Einsatzmöglichkeiten finden<br />
sich in der „normalen“ Hornhautchir-<br />
urgie (Hornhautverpflanzung und partielle<br />
Hornhautverpflanzungen)<br />
Außerdem wurden in diesem Jahr<br />
mehrere Intraokularlinsen und sogenannte<br />
Vorderkammerlinsen vorgestellt,<br />
die mithelfen sollen, Brechkraftfehler<br />
auszugleichen. Diese Linsen<br />
sind sehr sicher und relativ leicht zu<br />
implantieren. Die bisherigen Ergebnisse<br />
scheinen für die neuen Linsen<br />
insofern zu sprechen, als keine wesentlichen<br />
Komplikationen für das<br />
Auge und die Hornhaut festzustellen<br />
waren. Langezeitergebnisse stehen<br />
jedoch noch aus.<br />
Glaukom und Glaukomchirurgie.<br />
Neben verschiedenen Medikamenten,<br />
die sich in der klinischen Entwicklung<br />
befinden, stand an diesem<br />
Subspecialty Day die Untersuchung<br />
und Anwendung von sogenannten<br />
Glaukomshunts im Mittelpunkt. Bei<br />
diesen Shunts handelt es sich um verschiedenartig<br />
gestaltete Röhrchen,<br />
die beispielsweise in den Suprachorioidalraum<br />
(Raum über der Aderhaut)<br />
vorgeschoben werden und über diesen<br />
Weg Kammerwasser von innen<br />
ableiten. Diese Neuerung ist deswegen<br />
extrem fortschrittlich, weil kein<br />
Abfluss nach außen geschaffen werden<br />
muss. Solche Abflüsse nach außen<br />
tendieren entweder zu vernarben<br />
bzw. gehen mit einem gewissen Risiko<br />
der Keimeinschleppung einher.<br />
Die internen Shunts bergen solche<br />
Probleme nicht in sich. Des weiteren<br />
wurden noch Modifikationen und Verbesserungen<br />
der sogenannten nicht<br />
penetrierenden Glaukomoperationen<br />
bezihungsweise der sogenannte Viskokanalostomie<br />
vorgestellt – Operationen,<br />
die den Abflussweg angehen<br />
und ihn dergestalt modifizieren, dass<br />
das Augenwasser besser abfließt.<br />
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