EUR - Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin
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Verständnis von Polen und <strong>Deutsch</strong>en. Viele Polen glauben,<br />
die <strong>Deutsch</strong>en seien nur von 1939 bis 1945 hier in der<br />
Neumark gewesen, er versuche, ein realistisches<br />
Geschichtsbild zu vermitteln und die deutsche Vergangenheit<br />
ins Bewusstsein zu rücken. Auch in Marwice gibt es eine<br />
sehenswerte Feldsteinkirche, damit beendeten wir unsere<br />
Neumarkerkundungen. Für die noch geplante Besichtigung<br />
der Ruine des Johanniterschlosses in Slonsk (Sonnenburg)<br />
fehlte leider die Zeit. Das Schloss war bis 1945 Eigentum des<br />
Johanniterordens und brannte 1976 ab.<br />
Wir haben zwei interessante Tage in der Neumark erlebt, die<br />
sicher einige der Teilnehmer dazu animieren, im nächsten<br />
Sommer die Neumark weiter zu erkunden. Die leicht hügelige<br />
und wasserreiche Landschaft ist äußerst reizvoll, Einkehrund<br />
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es ausreichend. In diesem<br />
Zusammenhang sei Kloster Cedynia (Zehden) erwähnt,<br />
ein restauriertes Klostergebäude, das heute Hotel und<br />
Restaurant ist und seine Gäste stilvoll betreut. Es liegt nur<br />
wenige Kilometer hinter dem Grenzübergang Hohenwutzen.<br />
Cedynia ist für Polen ein geschichtsträchtiger Ort -es gibt ein<br />
monumentales Denkmal - weil hier 972 Markgraf Hodo von<br />
Mieszko I. siegreich zurückgeschlagen wurde. Der Ort des<br />
Gefechts konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Leider<br />
konnten wir im Kloster Cedynia nicht übernachten, es war<br />
ausgebucht.<br />
Hoteltipp<br />
Kloster Zehden<br />
Eva-Maria Birth<br />
An diesem Novemberfreitag war das Kloster nicht ausgebucht<br />
– im Gegenteil: wir waren die einzigen Gäste. Doch bevor wir<br />
die schwere Holztür zur Eingangshalle des Klosterhotels öffneten,<br />
mussten wir an unzähligen Billig-Billig-Superbillig-<br />
Ständen und -Märkten vorbei – außerdem an einigen eindeutig<br />
rot- und roséfarben beleuchteten Häusern gleich hinter<br />
der Grenze nach Bad Freienwalde. Dann nur noch zweimal<br />
rechts abgebogen und durch eine ziemlich hässlich auf den<br />
Klosterberg geklotzte Siedlung aus den Sechziger Jahren –<br />
schon standen wir im Klosterhof.<br />
Wenn sich die Tür des neu sanierten, früheren Zisterzienserinnenklosters,<br />
das auf eine lange und wechselvolle<br />
Geschichte zurückblickte, bevor es 1945 fast vollständig<br />
abbrannte, erst einmal schließt, vergisst man freilich die<br />
direkte Umgebung, insbesondere wenn man das Zimmer nicht<br />
zum Parkplatz sondern zum Dorf hinaus und hinab hat. Das<br />
Kloster wurde nicht originalgetreu, aber sehr stilvoll mit viel<br />
Holz in der Inneneinrichtung wieder aufgebaut. Das Haus<br />
wirkt angenehm historisch, die Zimmer haben Charme und<br />
Komfort.<br />
–12–<br />
Das Abendessen im Restaurant bestand aus dem Besten, was<br />
polnische Küche zu bieten hat. Besonders zu loben im<br />
Klasztor Cedynia: das ausgesprochen freundliche Personal.<br />
Auch unseren zwei Hunden gegenüber, die einmal entwischten<br />
und wild durchs Restaurant tobten. In <strong>Deutsch</strong>land wären<br />
wir nah an einer Anzeige, in Polen erwiderte man den Ausflug<br />
mit einem freundlichen und tierlieben Lächeln. Richtig<br />
deutsch dagegen die Preise: das Kloster ist mit Übernachtungspreisen<br />
von bis zu 90 Euro fürs Doppelzimmer alles<br />
andere als billig-billig-superbillig. Zumal die Neumark eigentlich<br />
nicht die Riviera ist, doch wen das nicht stört, für den ist<br />
das Kloster zum Übernachten und Essen sehr zu empfehlen.<br />
Wer, nachdem er seine Rechnung bezahlt hat, doch noch<br />
etwas original <strong>Polnische</strong>s sucht, dem sei der 11:30-<br />
Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche von Cedynia empfohlen:<br />
Polens gängigste Kirchenlieder können vom Dia mitgesungen<br />
werden, und der Pfarrer predigt mit großem schauspielerischen<br />
Talent.<br />
Gerd Henghuber<br />
Reisetipp<br />
Urlaub in Masuren im Sommer – und auch<br />
im Winter!<br />
Nach fast einjähriger Bauzeit und einigen neuen grauen<br />
Haaren haben Fabian Früh und Michael Böhmer Anfang Juni<br />
Ihr neues Feriendorf Aniata in Masuren eröffnet.<br />
Das Feriendorf, in der Nähe von Trygort (Thiergarten) auf<br />
einer wunderschönen Halbinsel im Jezioro Mamry<br />
(Mauersee) im Norden von Masuren liegt, besteht aus 15