31.10.2012 Aufrufe

Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! - Ebbs - Land Tirol

Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! - Ebbs - Land Tirol

Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! - Ebbs - Land Tirol

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nachdem die bei der Gemeinde <strong>Ebbs</strong><br />

registrierten H<strong>und</strong>ehalter über die vom<br />

Gemeinderat einstimmig beschlossene<br />

Verordnung „Leinenzwang sowie Verpflichtung<br />

zur Aufnahme von H<strong>und</strong>ekot“<br />

informiert wurden, erreichte uns ein<br />

Leserbrief, der nachstehend wiedergegeben<br />

wird:<br />

H<strong>und</strong>ekot: Neospora Caninum: ein nicht<br />

endender Kreislauf<br />

Dieser Einzeller ist tatsächlich der einzige,<br />

der über ausgeschiedenen H<strong>und</strong>ekot<br />

in das Futter von Nutzvieh gelangen<br />

kann <strong>und</strong> bei diesem dann Krankheiten<br />

auslöst, die bis zu Totgeburten von Kälbern<br />

führen können. Das Verrückte daran<br />

ist, dass der H<strong>und</strong> diesen Einzeller<br />

normalerweise gar nicht in sich hat. Der<br />

Einzeller lebt nämlich friedlich im Darm<br />

von Rind, Schaf oder Ziegen <strong>und</strong> wird<br />

dort über den Kot ausgeschieden. Die<br />

Übertragung des Einzellers an den H<strong>und</strong><br />

erfolgt in der Regel also dann, wenn der<br />

H<strong>und</strong>, was er ja gerne für seine Verdauung<br />

tut, frisches Gras frisst. In diesem<br />

Fall nimmt der H<strong>und</strong> den durch Düngung<br />

auf die Wiesen verbreiteten Einzeller auf<br />

<strong>und</strong> dient diesem, als Allesfresser <strong>und</strong><br />

Allesverdauer, als so genannter Endwirt.<br />

Dann werden aus dem ungefährlichen<br />

Einzeller Neospora Caninum die für das<br />

Nutzvieh gefährlichen Oozysten, die der<br />

H<strong>und</strong> dann wiederum über seinen Darm<br />

ausscheidet.<br />

Nun wird uns wohl jeder <strong>Land</strong>wirt bestätigen,<br />

dass Nutzvieh, egal ob Rind,<br />

Schaf oder Ziege generell die Stellen<br />

im Gras meidet, die durch Kot, egal<br />

welcher Ar t, verunreinigt sind. Das<br />

letztendlich verbleibende Problem ist<br />

daher vor allem frisch gemähtes Grünfutter,<br />

aber auch natürlich Heu, da sich<br />

die Oozysten über mehrere Wochen in<br />

diesem halten können. Die gerne angeführten<br />

Wurmerkrankungen, wie auch<br />

im Schreiben des Gemeinderates vom<br />

25. Mai 2011, die auch beim Nutzvieh<br />

angeblich zu Erkrankungen führen können,<br />

sind bis heute wissenschaftlich<br />

nicht bewiesen. (Fuchsbandwurm ist im<br />

Fuchskot enthalten, den ein H<strong>und</strong> erst<br />

einmal finden <strong>und</strong> dann auch fressen<br />

müsste um ihn zu übertragen, Spul- <strong>und</strong><br />

Hakenwürmer finden sich hsl. im Kot von<br />

Vögeln, insbesondere Raubvögeln <strong>und</strong><br />

von Kleintieren wie allen Nagern wie z.B.<br />

Mäuse, Ratten, Biber aber auch beim<br />

Igel). Darüber hinaus wird jeder auch<br />

nur halbwegs verantwortungsbewusste<br />

H<strong>und</strong>ehalter denselben regelmäßig<br />

entwurmen, egal ob Würmer im Stuhl<br />

ersichtlich sind oder nicht.<br />

Leserbrief „H<strong>und</strong>ekot“<br />

Soweit wir das also verstehen, ist ein<br />

Umdenken aller ein wenig notwendig:<br />

Die H<strong>und</strong>ehalter müssen sich unbedingt<br />

bewusst machen, dass der Kot<br />

Ihres Lieblingshaustieres durchaus in<br />

gewissen Fällen auch anderen Tieren<br />

gefährlich werden kann <strong>und</strong> als tierliebende<br />

Menschen selbstverständlich<br />

durch Entfernen desselben dafür Sorge<br />

tragen, dass dies nicht passiert.<br />

Umgekehrt müssen sich aber auch die<br />

<strong>Land</strong>wirte bewusst machen, dass sie<br />

selbst es sind, die die Verbreitung von<br />

gefährlichen Krankheiten durch das<br />

Düngen Ihrer Felder manchmal ermöglichen.<br />

Dies ließe sich z.B. dadurch<br />

schon ein wenig vermeiden, dass beim<br />

Düngen darauf geachtet wird, einen ca.<br />

2 Meter breiten Streifen zur Strasse<br />

oder dem Gehweg hin nicht mit Dung<br />

zuzuschütten. Damit wäre die Aufnahme<br />

des Neospora Caninum durch an<br />

der Leine geführte H<strong>und</strong>e schon nicht<br />

mehr möglich.<br />

Letztendlich sind aber unseres Erachtens<br />

nach auch die Gemeinde <strong>und</strong><br />

unsere Vertreter gefordert, hier für<br />

etwas Gerechtigkeit zu sorgen, die nur<br />

im Sinne aller sein kann. Immerhin ist<br />

ja jeder H<strong>und</strong>ehalter für jeden von ihm<br />

gehaltenen H<strong>und</strong> auch zur Zahlung der<br />

„H<strong>und</strong>esteuer“ verpflichtet. Wir regen<br />

daher an, dass diese Steuer auch tatsächlich<br />

einem entsprechenden Zwecke<br />

dienen soll. Das wären neben einer<br />

genügenden Anzahl von kostenlosen<br />

Abgabe- <strong>und</strong> Aufnahmestellen für H<strong>und</strong>esackerln<br />

<strong>und</strong> der Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

derselben vor allem auch entsprechende<br />

monetäre Entschädigungen an diejenigen<br />

<strong>Land</strong>wirte, deren Felder an von<br />

H<strong>und</strong>ehaltern frequentierten Wegen<br />

liegen. Damit wäre z.B. ein Ausgleich<br />

für einen geringeren Ertrag, weil z.B.<br />

nicht gedüngt, an solchen Stellen gegeben.<br />

Darüber hinaus könnte diese<br />

Maßnahme auch dazu führen, dass<br />

etliche <strong>Land</strong>wirte, die momentan, zugegebenermaßen<br />

nicht immer gr<strong>und</strong>los,<br />

auf die H<strong>und</strong>ebesitzer sauer reagieren,<br />

wenn sie derer in der Nähe ihrer Felder<br />

ansichtig werden, diesen wieder etwas<br />

fre<strong>und</strong>licher begegnen <strong>und</strong> würde sohin<br />

auch für ein Miteinander <strong>und</strong> nicht Gegeneinander<br />

sorgen. Wir als H<strong>und</strong>ehalter<br />

wissen sehr wohl, dass die meisten<br />

<strong>Land</strong>wirte Tiere generell gern haben,<br />

also auch unsere H<strong>und</strong>e, sonst hätten<br />

sie wohl kaum diesen Beruf gewählt.<br />

Der Ordnung halber möchten wir auch<br />

auf die angefügte Mitteilung der B<strong>und</strong>estierärztekammer<br />

BRD verweisen:<br />

Weitere Informationen über Neospora<br />

caninum <strong>und</strong> die zitierten Studien im<br />

Internet: www.bfav.hnm.de/Neospora_caninum.179.0.html<br />

Liebe Grüße<br />

Manzl Brigitte, Melanie <strong>und</strong> Elisabeth,<br />

Hoffermann Peter<br />

14 www.ebbs.tirol.gv.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!