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Aus Schrott wird<br />

Rohstoff: Schon heute<br />

werden vielerorts Metalle<br />

wie Aluminium und<br />

Kupfer gesammelt und<br />

wiederverwertet<br />

Urban Mining: Statt in den Berg gehen<br />

die Minenarbeiter von morgen auf die<br />

Müllhalden der Städte.<br />

Ungeheure Reichtümer schmeißt die Wegwerfgesellschaft<br />

weg. Angesichts wachsender<br />

Rohstoffpreise wird es lukrativer sein,<br />

den Müll zu recyceln, als neue Minen zu<br />

eröffnen. Mit entsprechenden Chancen für<br />

Logistiker in Ballungsräumen.<br />

Fotos: DEVILLE MARC/Gamma/Eyedea Presse/laif, M. Joppen, Microzoa Ltd/Getty Images<br />

Power<br />

{ Eric Heymann, Deutsche Bank Research }<br />

»Die Vergangenheit hat gezeigt, dass<br />

die Logistikbranche sehr viel innovativer<br />

ist, als man gedacht hat.«<br />

Märkten für die Dienstleister sogar zu einer Überlebensfrage<br />

werden“, sagt Unternehmensberater Karim Barkawi.<br />

Auch die Sicherheit wird weiter ein wichtiges Thema<br />

sein. Neben der Stabilität der Supply Chains stehen Beschaffungs-<br />

und Absatzrisiken. Hinzu kommen Katastrophen,<br />

Streiks, Terroranschläge oder die Insolvenz von Wertschöpfungspartnern.<br />

Doch über das Überleben der Unternehmen entscheidet vor<br />

allem eins: ihr Vermögen, sich durch Einfallsreichtum bei<br />

Produkten, Dienstleistungen und der Akquise aus dem<br />

wirtschaftlichen Schlamassel zu ziehen. Ist also jetzt der<br />

Moment gekommen für die Visionäre und die Spieler im<br />

Management? „Es lohnt sich, über die Zukunft und neue<br />

Geschäftsmodelle nachzudenken“, sagt Zukunftsforscher<br />

von der Gracht. Viele Szenarien müssten angedacht oder<br />

neu durchdacht werden: Innovationen, Geschäftsmodelle,<br />

Visionen, Netzwerke. Möglich, dass steigende Treibstoffkosten<br />

den Globalisierungstrend umdrehen: Der Apfel in<br />

deutschen Supermärkten kommt nicht mehr aus Kapstadt,<br />

sondern vom Bodensee. Oder Weltraumressourcen: Nicht<br />

nur von der Gracht ist davon überzeugt, dass sich extraterrestrische<br />

Rohstoffe künftig zu einem der lukrativsten<br />

Geschäftsfelder der Logistikkonzerne entwickeln.<br />

Zum Geschäftsfeld könnte Wasserlogistik werden – angesichts<br />

anstehender Verteilungskämpfe um das schlicht<br />

überlebensnotwendige Gut könnte die Logistik zur Hochsicherheitsbranche<br />

mutieren – Stichwort: gepanzerte Sprudel-Laster<br />

– mit Weltrettungscharakter und entsprechenden<br />

Margen.<br />

Im Jahrhundert der Urbanisierung ist in den Großstädten<br />

noch viel zu bewegen: Die Soziallogistik kommt, die<br />

Hilfsbedürftige und Hilfe aufgrund aktueller ineffizienter<br />

Prozesse zusammenbringt. Das sogenannte Urban Mining<br />

macht „aus Müll Gold“. Nach Einschätzung von Fachleuten<br />

ist die systematische Aufbereitung unserer Siedlungsabfälle<br />

in den nächsten 20 Jahren oft wirtschaftlicher als der klassische<br />

Bergbau.<br />

Ein ganz anderer Trend schließlich könnte die gesamte<br />

Logistik über den Haufen werfen: Personal Fabrication<br />

heißt das Phänomen. Die Forscher der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft<br />

tüfteln genauso wie die in der amerikanischen<br />

Denkfabrik MIT an handlichen dreidimensionalen<br />

Druckern und Scannern. Sie sollen schon in 20 Jahren in<br />

jedem Haushalt verfügbar sein und fertigen aus wenigen<br />

Grundmaterialien sämtliche Gegenstände des täglichen Lebens.<br />

Für viele Spediteure und Transporteure wäre das das<br />

Aus. Vorbei die hoch komplizierten Supply Chains in die<br />

Industrieparks dieser Welt. Übrig bleibt der Transport von<br />

einigen wenigen Kunstharzen, Metallen und möglicherweise<br />

Ersatzteilen für die Drucker zu kleinen regionalen Hubs<br />

oder zum Endkunden.<br />

Noch sind viele Dienstleister weit davon entfernt, sich auf<br />

solche Szenarien einzulassen. Zu viel Zukunft für ein als<br />

reaktiv verrufenes Segment der globalen Industrien?<br />

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Branche sehr<br />

viel innovativer ist, als man gedacht hat“, ist Deutsche<br />

Bank-Analyst Heymann zuversichtlich. „Dem Ideenreichtum<br />

sind keine Grenzen gesetzt.“ ■<br />

www.logistik.tu-berlin.de<br />

www.fraunhofer.de<br />

Tisch aus der Schachtel:<br />

Die Fabriken der Zukunft<br />

stehen im Keller der<br />

Endkunden<br />

Personal Fabrication heißt, jeder baut<br />

sich mit ein paar Grundstoffen, was er<br />

will, wo er will.<br />

Ein Trend, der schon in Kürze Realität sein<br />

könnte: Hochkomplexe 3-D-Drucker errichten<br />

aus Harzen, Kunststoffen und Metallen<br />

Gegenstände des täglichen Bedarfs. Das<br />

wäre das Ende vieler Logistik- und Produktionskonzepte,<br />

die wir heute kennen.<br />

Logistics | 23

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