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Ohne Namen-1 - Deutsche Parkinson Vereinigung eV

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18<br />

dPV-Nachrichten Nr. 101 (Juli 2007)<br />

M E D I Z I N<br />

Neurologen: Lebensqualität muss in<br />

Studien künftig mehr bewertet werden!<br />

„Die Lebensqualität sollte in Zukunft als einer der wichtigsten Indikatoren<br />

für den Erfolg einer Therapie verwendet werden“. Zu diesem<br />

Schluss kommen die Neurologen Prof. Dr. med. Günther Deuschl<br />

vom Neurozentrum Universität Kiel und Prof. Pablo Martinez-Martin<br />

vom Nationalen Zentrum für Epidemiologie in Madrid nach einer Internet-Auswertung<br />

von insgesamt 61 klinische Studien, die zwischen<br />

1999 und 2006 publiziert worden sind und die sich speziell mit dem<br />

Thema Verbesserung der Lebensqualität und Morbus <strong>Parkinson</strong><br />

befassen. Das Ergebnis ihrer aktuellen Recherche ist Ende April 2007<br />

in dem renommierten Fachjournal „Movement Disorders“ veröffentlicht<br />

worden.<br />

Fortsetzung von S. 17/Wieder Lebensfreude ...<br />

schen Zuständen wieder heraus,<br />

wenn ich ihn nicht bereits präventiv<br />

zu Vermeidung eingesetzt habe.<br />

Schwere oder gar unerträgliche Off-<br />

Zustände kann ich daher seit längerem<br />

zuverlässig vermeiden. Die Zehnerskala<br />

des PEN stelle ich in der<br />

Regel auf 4 ein und benutze ihn<br />

höchstens fünfmal am Tag. Nebenwirkungen<br />

oder ein Wirkungsverlust<br />

sind nicht bekannt und für mich<br />

auch nicht erkennbar. Darauf hinweisen<br />

möchte ich noch, dass das Apomorphin<br />

zwar nicht länger als 20-25<br />

Minuten wirkt, dadurch jedoch eine<br />

i. d. R. ausreichende Dispositionszeit<br />

gewährt und nach meinem Eindruck<br />

die Wirkungskraft und -dauer<br />

Die beiden Autoren verglichen<br />

Studien, die in der Therapie von <strong>Parkinson</strong>-Patienten<br />

die Lebensqualität<br />

als Zielparameter gesetzt haben,<br />

um die Wirksamkeit einer Behandlung<br />

auch aus Patientensicht<br />

besser beurteilen zu können. Bisher<br />

wird in klinischen Studien überwiegend<br />

die Wirksamkeit einer Therapie<br />

auf die motorischen Symptome<br />

von <strong>Parkinson</strong>-Patienten erfasst.<br />

Aber die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten<br />

unterscheiden<br />

sich stark nach Wirksamkeit und<br />

Nebenwirkungsprofil. Hiermit werden<br />

jedoch nicht alle Bereiche ermittelt,<br />

die auch für die Patienten relevant<br />

sind (s. auch Bericht S. 3ff).<br />

Die Wirksamkeit einer Therapie<br />

sollte den Autoren zu Folge auch<br />

dahingehend beurteilt werden, ob<br />

sie für den Patienten das Leben in<br />

Bezug auf physische, psychische<br />

und soziale Bereiche als lohnenswert<br />

erhält. Diese Definition einer<br />

Therapie-Wirksamkeit entspricht<br />

auch der offiziellen Definition der<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO<br />

für die „Messgröße“ Lebensqualität<br />

(Englisch: Health Related Quality of<br />

Life = HRQoL).<br />

von Madopar und Agonisten unterstützt<br />

und verstärkt.<br />

Die Apomorphin-Spritze ermöglicht<br />

mir so auch weiterhin, mein Tennisspielen<br />

sowie die Teilnahme am<br />

geistigen und gesellschaftlichen Leben.<br />

Sie macht meiner Frau, meinen<br />

Angehörigen, Freunden und Bekannten<br />

das Leben und Handeln mit<br />

mir erträglich, manchmal sogar willkommen<br />

oder angenehm. Und obwohl<br />

mein Arzt und ich meine hohe<br />

Tagesdosis von 850 mg Madopar ®<br />

gern senken würden, bleiben wir<br />

zunächst auf noch nicht absehbare<br />

Zeit bei der Nutzung des PEN und<br />

schieben die Apomorphin-Pumpe<br />

als Option noch hinaus.<br />

von Dr. Rainer Metzmacher, Münster<br />

Ursprünglich wurde die HRQoL<br />

vor mehr als 30 Jahren im Bereich<br />

der Krebsmedizin als Zielwert für<br />

klinische Studien verwendet. <strong>Parkinson</strong>-Patienten<br />

werden durch ihre<br />

Erkrankung ebenfalls massiv in ihrer<br />

Lebensqualität eingeschränkt.<br />

Motorische und nicht-motorische<br />

Symptome, soziale Einschränkungen,<br />

Nebenwirkungen der medikamentösen<br />

Therapie und andere Folgen<br />

der Erkrankung können über<br />

den Parameter HRQoL mit erfasst<br />

werden.<br />

In ihrer Untersuchung haben die<br />

Autoren eine Zusammenfassung aller<br />

vorliegenden Studien, die diesen<br />

Zielparameter berücksichtigt<br />

haben, erstellt, um die Bedeutung<br />

der HRQoL für zukünftige Studien<br />

zu erklären. Die wissenschaftliche<br />

Qualität der durchgeführten Studie<br />

(Evidenz Level I - III) wurde nach<br />

den Kriterien der Task Force der<br />

Movement Disorder Society beurteilt.<br />

Dabei bedeutet Evidenz Level<br />

I die höchste Anforderung an die<br />

Qualität und Evidenz Level III die<br />

niedrigste. Die Wirksamkeit einer<br />

Therapie in Bezug auf die HRQoL<br />

wurde unterteilt in die Kategorien<br />

„wirksam“, „wahrscheinlich wirksam“<br />

„Wirksamkeit nicht belegt“,<br />

„nicht wirksam“ und „unzureichende<br />

Wirksamkeit“.<br />

Der Erfolg einer Behandlung von<br />

Morbus <strong>Parkinson</strong> wird zur Zeit nach<br />

folgenden fünf Studien-Kriterien bewertet:<br />

◆ Schutz vor Krankheitsprogression<br />

◆ Behandlung der Symptome<br />

durch eine Monotherapie<br />

◆ Behandlung der Symptome<br />

durch einen Zusatz zu L-Dopa<br />

◆ Prävention von motorischen<br />

Komplikationen<br />

◆ Behandlung von motorischen<br />

Komplikationen

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