Technik für den Profi - Pavatex
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Der PAVATEX - Wärmebrückenkatalog<br />
und die Berücksichtigung von Wärmebrücken gemäß EnEV § 7 (2)<br />
2<br />
39<br />
Anforderungen gemäß EnEV 2009<br />
Bei zu errichten<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> ist gemäß EnEV 2009, § 7 (2) der Einfluss konstruktiver Wärmebrücken<br />
auf <strong>den</strong> Jahres-Heizwärmebedarf so gering wie möglich zu halten.<br />
Der verbleibende Einfluss der Wärmebrücken ist bei der Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
nach Maßgabe des jeweils angewendeten Berechnungsverfahrens zu berücksichtigen.<br />
Nach der EnEV 2009 wird für Wohngebäude der Höchstwert des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
entweder mit dem Monatsbilanzverfahren (DIN V 4108-6) oder nach DIN 18599 anhand<br />
eines Referenzgebäudes mit einem pauschalen Wärmebrückenzuschlag von ∆U WB<br />
=<br />
0,05 W/(m² K) ermittelt.<br />
Der Jahres-Primärenergiebedarf Q P<br />
des jeweiligen Wohngebäudes kann weiterhin nach dem<br />
Monatsbilanzverfahren mit <strong>den</strong> u.g. Wärmebrückenzuschlägen oder nach DIN V 18599 berechnet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Wärmebrückenzuschläge für die Berechnung von Q P<br />
nach dem Monatsbilanzverfahren:<br />
a) Berücksichtigung durch Erhöhung der Wärmedurchgangskoeffizienten um ∆U WB<br />
= 0,10<br />
W/(m² K) für die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche,**<br />
b) bei Anwendung von Planungsbeispielen nach DIN 4108 Beiblatt 2 : 2006-03 Berücksichtigung<br />
durch Erhöhung der Wärmedurchgangskoeffizienten um ∆U WB<br />
= 0,05 W/(m² K)<br />
für die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche.<br />
c) durch genauen Nachweis der Wärmebrücken nach DIN V 4108-6:2003-06* in Verbindung<br />
mit weiteren anerkannten Regeln der <strong>Technik</strong>.<br />
* Geändert durch DIN V 4108-6 Berichtigung 1: 2004-03<br />
** Bei der Sanierung von bestehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> gilt gem. EnEV 2009, Anl. 3, 8.1:<br />
Wenn mehr als 50 vom Hundert der Außenwand mit einer innen liegen<strong>den</strong> Dämmschicht<br />
und einbin<strong>den</strong>der Massivdecke versehen sind, durch Erhöhung der Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
um ∆U WB<br />
= 0,15 W/(m² K) für die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche.<br />
Während die Varianten a) und b) grundsätzlich mit einem “Malus” für <strong>den</strong> Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
verbun<strong>den</strong> sind, bietet die Variante c) bei sorgfältiger Planung die Möglichkeit,<br />
auf einen U-Wert-Zuschlag gänzlich zu verzichten, vielleicht sogar einen “Bonus”<br />
zu erzielen.<br />
Soweit bei der Berücksichtigung der Wärmebrückeneinflüsse Gleichwertigkeitsnachweise zu<br />
führen wären, ist dies für solche Wärmebrücken nicht erforderlich, bei <strong>den</strong>en die angrenzen<strong>den</strong><br />
Bauteile kleinere Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen, als in <strong>den</strong> Musterlösungen<br />
der DIN 4108 Bbl. 2: 2006-03 zugrundegelegt sind (EnEV 2009, § 7 (3)).<br />
Am Beispiel eines freistehen<strong>den</strong> Einfamilienhauses in Holzbauweise mit A/V = 0,8 und einem<br />
zulässigen Primärenergiebedarf von 121 kWh/(m² a) sowie einem Transmissionswärmeverlust<br />
von 0,33 W(m² K) wird deutlich, welcher Mehraufwand z.B. bei der Dämmung der<br />
Gebäudehülle getrieben wer<strong>den</strong> muss, um allein die Wärmebrückenzuschläge ∆U WB<br />
bei <strong>den</strong><br />
Verfahren a) und b) auszugleichen (andere Kompensationsmöglichkeiten bestehen z.B. in<br />
einer hochwertigeren Anlagentechnik mit Wärmerückgewinnung, Solartechnik usw.).<br />
Temperaturverlauf<br />
Bauteilanschluss Innenwand / Außenwand<br />
(Holzständerbauweise)<br />
Wärmestrom<br />
Bauteilanschluß Innenwand / Außenwand<br />
(Holzständerbauweise)<br />
Gegenüberstellung der erforderlichen Bauteil-U-Werte in Abhängigkeit vom Wärmebrücken-Nachweisverfahren:<br />
Nachweisverfahren Wärmebrückenzuschlag erforderliche Bauteil-U-Werte<br />
∆U WB<br />
[W/(m 2 K)]<br />
[W/(m 2 K)] Dach Wand Bo<strong>den</strong> Keller<br />
a) ohne Nachweis pauschal + 0,10 0,15 0,15 0,24 0,25<br />
b) Ausführung gem. DIN 4108 Bbl.2 pauschal + 0,05 0,19 0,21 0,30 0,40<br />
c) genauer Nachweis genau, z.B. - 0,006*** 0,22 0,28 0,34 0,46<br />
*** siehe auch Beispielberechnung für ein freistehendes Einfamilienhaus im Informationsdienst Holz 3/2/2 „Holzbau und Energieeinsparverordnung“<br />
<strong>Technik</strong> für <strong>den</strong> <strong>Profi</strong><br />
WAND