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Ermittlung berufsbezogener Kompetenzen - Perspektive ...

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Anforderungen des Arbeitsmarktes abzugleichen. Dies stellt auch die Grundlage für<br />

eigenständiges Planen und Handeln bezüglich konkreter Aktivitäten zur Arbeitsmarktintegration<br />

dar.<br />

verfälscht und nicht verwertbar. Daher sollte bei der Durchführung einer Kompetenzfeststellung<br />

mit Migranten/-innen auch stets ein Sprachtest in Anlehnung an den „Gemeinsamen<br />

Europäischen Referenzrahmen für Sprachenlernen“ (GER) Bestandteil sein.<br />

Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

Die Ergebnisse einer Kompetenzfeststellung sollten für die Teilnehmenden immer<br />

nachvollziehbar und von diesen akzeptiert sein. Um dies zu erreichen, sind regelmäßig<br />

(kurze) Feedbackgespräche mit den Teilnehmenden zu führen. D.h. die Ergebnisse werden<br />

gemeinsam reflektiert, die Teilnehmenden können dazu Stellung nehmen (eine Selbsteinschätzung<br />

treffen), ggf. eine Wiederholung eines Tests anregen oder auch auffällige<br />

Ergebnisse (körperliche Beschwerden während des Tests) erklären.<br />

Der Stellenwert von Fremdeinschätzung ist abhängig vom Verhältnis zwischen subjektund<br />

anforderungsorientierten Bestandteilen. Je mehr anforderungsorientierte Elemente<br />

ein Verfahren enthält, umso mehr Gewicht erhält die Einschätzung des Fachpersonals.<br />

Dies gilt sowohl für die kontinuierliche Bewertung und Reflexion während des Verfahrens<br />

als auch für die abschließende Beurteilung der Ergebnisse.<br />

Zusammengefasst sind folgende Punkte bei der Umsetzung hinsichtlich<br />

Sprache vs. Ergebnisqualität von Bedeutung:<br />

Sprache der Moderatoren bzw. Assessoren<br />

Transparenz des Verfahrens durch ausreichende Information<br />

Beachtung des dialogischen Prinzips – wurde das gesprochene Wort<br />

verstanden bzw. gibt es Missverständnisse?<br />

Verwendung von sprachentlasteten Methoden/Übungen<br />

sprachlich „vereinfachte“ Aufgabenstellungen<br />

Sprachtandems ggf. mit (mutter-)sprachlicher Unterstützung<br />

Verfahren zur Feststellung <strong>berufsbezogener</strong> <strong>Kompetenzen</strong><br />

Tests und Überprüfungen<br />

Tests und Überprüfungen können sehr unterschiedlich in Bezug auf ihre Zielsetzung, das<br />

Sachgebiet und das Niveau sein z. B. Allgemeinwissen, schulische Grundlagen in Mathematik/logisches<br />

Denken oder technisches Verständnis. Für Personen mit einer Migrationsbiographie<br />

sind zudem Aussagen zum landessprachlichen Sprachstand in Bezug auf<br />

den gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprache (GER) [Common European<br />

Framework of Reference for Languages, CEFR] zu treffen. Die Aussagen sollten sich auf<br />

die mündliche und schriftliche Sprachanwendung beziehen. Im Fokus steht die Frage, ob<br />

ein Förderbedarf bezüglich des Niveaus B1 / B2 besteht. Im Sprachbereich können zudem<br />

Tests zu berufs- oder fachbezogenen Fremdsprachenkenntnissen wie z.B. Business-English<br />

durchgeführt werden. Weitere Testbereiche sind EDV- und Medienkompetenz.<br />

Tests sollten möglichst standardisiert sein, d. h. von Verlagen oder professionellen<br />

Anbietern stammen. Selbst entwickelte Tests sollten sich an überprüfbaren Niveaustufen<br />

orientieren. Der Blick zielt nicht nur auf wissensbasierte Bereiche sondern auch auf die<br />

persönliche Handlungsfähigkeit.<br />

Sprache in der Kompetenzfeststellung<br />

Der Sprache kommt bei der Durchführung von Kompetenzfeststellung eine Schlüsselfunktion<br />

zu. Zum einen ist sie Kommunikations- und Transportmittel z. B. die Sprache der<br />

Moderatoren/-innen, der Umgang mit Sprache in der Gruppe und der Einsatz von Materialien.<br />

Zum anderen wird von den Teilnehmenden ein angemessenes Sprachverständnis<br />

bzw. eine sprachliche Ausdrucksfähigkeit verlangt.<br />

Besonders in der Arbeit mit Migranten/-innen wird dieses Thema immer wieder heiß<br />

diskutiert. Grundsätzlich ist jedoch festzustellen, ein Verfahren ohne Sprache entspricht<br />

nicht den Zielstellungen einer berufsbezogenen Kompetenzfeststellung. D.h. je spezifischer<br />

die Anforderungen desto höher auch die Voraussetzungen an die Sprache. Wird<br />

diesem Grundsatz nicht ausreichend Rechnung getragen, läuft der Teilnehmende Gefahr<br />

die Kompetenzfeststellung abbrechen zu müssen oder die ermittelten Ergebnisse sind<br />

Zertifizierung von <strong>Kompetenzen</strong><br />

Kompetenzfeststellung braucht eine differenzierte Beschreibung der Ergebnisse mit<br />

Hinweisen zu Entwicklungszielen und Empfehlungen zur Zielerreichung. Die erstellten<br />

Zertifikate/Dokumente sollten Angaben über Lern- und Arbeitsbiografie, berufliche<br />

Qualifikationen, fachliche und berufsübergreifende <strong>Kompetenzen</strong> sowie persönliche<br />

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Ziele der Inhaber/-innen enthalten.<br />

Die Ergebnisse sind daher auf ein formuliertes Beschäftigungs- oder Qualifizierungsziel<br />

in einem Gutachten/einer Empfehlung detailliert zu beschreiben. Hierbei sind die<br />

Übung Potenzialanalyse „Turmbau“<br />

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