Ermittlung berufsbezogener Kompetenzen - Perspektive ...
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Partnerinterview<br />
Beispiel<br />
Biografisches Interview<br />
Anleitung für Moderatoren/-innen<br />
Zur Verdeutlichung sind Antworten von einer jungen Frau mit Migrationsbiographie vorgegeben,<br />
die noch nicht über berufliche Erfahrungen verfügt. Nachdem ihre Kinder jetzt in der Schule sind,<br />
möchte sie eine berufliche Tätigkeit beginnen.<br />
1. Welche Aufgaben hast Du früher in deiner<br />
Familie übernommen und/oder hast Du jetzt?<br />
Beispiele: Hausarbeiten, Arbeiten im Garten oder<br />
auf dem Feld, Einkauf, Alltagsorganisation, Versorgung<br />
von Kindern/Geschwistern, Reparaturen,<br />
Begleitung zum Arzt oder zu Ämtern, Telefonate<br />
oder Briefe für Ämter /Schulen, Pflege von<br />
Familienangehörigen, Hilfe bei Hausaufgaben,<br />
Arbeit mit Tieren<br />
2. Nenne alle Jobs und Aushilfstätigkeiten, die<br />
Du außerhalb der Familie gemacht hast:<br />
Dazu zählen auch Tätigkeiten, die Du als Kind<br />
gemacht hast.<br />
3. Hast Du bei diesen Tätigkeiten oder auch zu<br />
Hause mit bestimmten Geräten gearbeitet?<br />
Beispiele; Fax, Computer, Schreibmaschine,<br />
Nähmaschine, Bohrmaschine, Säge,<br />
Lötkolben,<br />
4. Hast Du auch ehrenamtliche Arbeiten<br />
ausgeführt, also Arbeiten, für die Du kein Geld<br />
bekommen hast?<br />
Beispiele: Kochen für den Kinderladen, Elternarbeit<br />
in Schule und Kindergarten, ehrenamtliche<br />
Arbeit für Vereine, Organisation einer Hochzeit<br />
für Freunde<br />
Hausarbeiten, Versorgung von Kindern,<br />
kleine Reparaturen im Haushalt, Begleitung<br />
zum Arzt oder zu Ämtern, Telefonate, Briefe<br />
an Ämter oder Schulen<br />
Frühstück, Aufräumen, Kinderversorgen<br />
Computer, Nähmaschine, Säge,<br />
Bohrmaschine<br />
Elternarbeit in Schule und Kindergarten.<br />
Um eine alte Frau in der Nachbarschaft<br />
gekümmert. Für Freunde eine Hochzeit<br />
organisiert<br />
Kategorie: Subjektorientiert, Biografiearbeit<br />
Einstieg<br />
Durchführung<br />
Checkliste zur Selbstkontrolle<br />
Unterstützung<br />
Der/die Moderator/-in erläutert zu Beginn die Notwendigkeit<br />
biografischer Arbeit im Zusammenhang mit Berufsorientierung und<br />
Berufsfindung. Es ist zu erläutern, dass die Teilnehmer/-innen sich<br />
gegenseitig interviewen und die Ergebnisse der Gruppe präsentieren<br />
werden. Wenn die Gruppe sich zum ersten Mal trifft, muss<br />
eine Übung zum Kennenlernen vorgeschaltet werden, um eine gute<br />
Gruppen-atmosphäre zu entwickeln. Es sollte darauf hingewiesen<br />
werden, dass der/die Partner/-in nur für diese Übung bestimmt ist.<br />
Etwa 10 Minuten müssen für die Erläuterung eingeplant werden.<br />
Der/die Moderator/in sollte auf alle Nachfragen eingehen, um sicher<br />
zu stellen, dass alle Teilnehmer/-innen die Aufgabenstellung und<br />
das Ziel verstanden haben.<br />
Wichtig ist auch der Hinweis, dass es sich bei dem Interview nicht um<br />
einen Test handelt. Teilnehmer/-innen mit einer Migrationsbiographie<br />
können, soweit möglich, schwierige Fragen auch in ihren Herkunftssprachen<br />
klären. Die schriftliche Beantwortung der Interviewfragen<br />
und die anschließende Präsentation finden in der Landessprache<br />
statt. Es folgt die Partnerwahl und die Suche eines Interviewplatzes<br />
(5 Minuten) Die Teilnehmer/-innen interviewen sich nun jeweils 20<br />
Minuten<br />
(also insgesamt 40 Minuten).<br />
• Ist das Ziel transparent?<br />
• Haben die Teilnehmer/-innen alle Begriffe im Interviewfragebogen<br />
verstanden?<br />
Der/die Moderator/-in sollte sich für Nachfragen, Begriffserklärungen<br />
usw. bereithalten, sich jedoch bei der Durchführung der Interviews<br />
zurückhalten. Während der Präsentation benutzte Begriffe, die evtl.<br />
nicht für alle verständlich sind, sollte der/die Moderator/-in klären.<br />
Verfahren zur Feststellung <strong>berufsbezogener</strong> <strong>Kompetenzen</strong><br />
5. Welche Sprachen sprichst Du? Welche Sprachen<br />
sprechen Deine Freunde und Freundinnen?<br />
In welchen Sprachen kannst Du Dich<br />
mit ihnen unterhalten? In welchen Sprachen<br />
kannst Du ihnen Briefe schreiben?<br />
6. Hast Du früher Kurse besucht, Ausbildungen<br />
oder Praktika gemacht?<br />
Nenne alle, auch wenn Du sie nicht beendet hast.<br />
7. Hast Du Zeit für Dich selbst? Was machst Du<br />
für Dich, wenn Du Zeit hast?<br />
Beispiele: Sport, lesen, tanzen, malen, Theaterbesuche,<br />
Musik hören<br />
Türkisch, Kurdisch, Deutsch<br />
Sprachkurs Deutsch, Aktivierungsmaßnahme<br />
im Bereich Hauswirtschaft<br />
Volleyball mit Kindern spielen/ Schule/<br />
Tischtennis<br />
Auswertung<br />
Fragen zur<br />
Auswertung<br />
Bemerkungen<br />
Für die Präsentation stehen ca. 7 Minuten Zeit zur Verfügung.<br />
Diese Zeitvorgabe sollte den Teilnehmern/-innen vorher mitgeteilt<br />
und auch konsequent eingehalten werden. Behutsam sollten die<br />
Moderatoren/-innen die Darstellung nicht berufsrelevanter<br />
Erfahrungen einschränken und eventuell mit Nachfragen berufsrelevante<br />
Erfahrungen betonen. Den anderen Gruppenmitgliedern<br />
sollte Gelegenheit für Nachfragen gegeben werden.<br />
Am Ende jeder Präsentation sollte der/die Moderator/-in nachfragen,<br />
ob sich die interviewte Person adäquat präsentiert fühlt.<br />
Falls die interviewte Person sich durch die Präsentation nicht adäquat<br />
dargestellt fühlt, hat sie die Möglichkeit, die Darstellung zu ergänzen.<br />
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